Bergeweise - Eltern.de

London liveDie britische Hauptstadt indrei Tagen? Der Sohnvon Sabine Grünebergübernahm die Reiseleitungund hatte sogar nochZeit für kleine Sightseeing-Berichte auf FacebookDas ist hier echt wie bei Harry Potter!“,postet Jonas auf Facebook den Daheimgebliebenen.Jonas sitzt in derU-Bahn und kann gar nicht fassen, was ergerade auf dem Weg zur Tube-Station gesehenhat: eine Schulklasse in Uniformen,angeführt vom Lehrer im Talar. Wir wohnenneben einem College in Harrow on the Hill,etwas außerhalb vom Zentrum. Das ist billigerals in der Stadtmitte, und mit der Metropolitanline brauchen wir zum Oxford Circustrotzdem nur eine halbe Stunde.Womit beginnt man in London, wennein Zwölfjähriger das Besichtigungsprogrammausgetüftelt hat? Genau: Man fährtzum Bahnhof King’s Cross, wo der HogwartsExpress auf Gleis 9 ¾ abfährt undHarry Potter ins neue Schuljahr bringt. DerSchauplatz wurde nach den Dreharbeitenals Touristenattraktion behalten. WeshalbJonas nicht der Einzige ist, der auf denGepäckwagen unter dem Schild „Platform9 ¾“ losrennt, um mit ihm hinter der Wandzu verschwinden. Doch nichts passiert.Normalsterblichen fehlen eben die Zauberkräfte.Jonas postet: „Bin nicht wie Harry Potterauf das Gleis 9 ¾ gekommen, jetztfahren wir Bus.“Genauer gesagt machen wir vom TrafalgarSquare aus eine Stadtrundfahrt, nachdemwir zuvor im Visitor Center (Lower RegentSt.) noch einen London Pass gekauft haben(weil auch die Sightseeingtour damitbilliger ist). Wir wählen „The Original Tour“,die im Hop-on-hop-off-Prinzip Sehenswürdigkeitenan über 80 Haltestellen ansteuert.Am Big Ben will mein Sohn zumersten Mal raus und nebenan in die WestminsterAbbey, wo ich am Grab von MaryStuart mein übriggebliebenes Geschichtswissenherauskrame.Weiter geht’s, vorbei an Shakespeare’sGlobe zur Towerbridge, in der hoch überder Themse eine Ausstellung mit imposantenOriginal-Dampfmaschinen von1894 untergebracht ist. Noch kurz denBlick von oben genießen, dann „hüpfen“wir wieder in den Bus bis zu The Monument,das an den großen Brand von 1666erinnert und nach 311 Wendeltreppenstufeneine Traumsicht über London bietet.Gleich nebenan begegnet uns erneutHarry Potter: Die viktorianischen Arkadendes Leadenhall Market kennen Rowling-Fans als „Winkelgasse“.Ich kann schon nicht mehr, doch Jonaswill weiter zur St. Paul’s Cathedral. Noch’ne Kirche? „Ja, die ist auch im Englisch-Buch, Mama.“ Also gut. Wieder draußenaus dem imposanten Bau entdecken wirgegenüber „Mr. Simms Olde Sweet Shoppe“,den grandiosesten Süßigkeitenladen,den wir je gesehen haben: Ludgate Hill 35ist wirklich eine gute Adresse für Naschkatzenwie uns.Den nächsten Stopp legen wir in Aldwych/EckeStrand ein, wo in der Eingangshalledes Australia House die Potter-Szenen der Koboldbank Gringotts gedrehtwurden. Gleich in der Nähe ist das LondonTransport Museum, ein Muss mit Kindern(auch kleineren): Auf Kutschen, dampfbetriebenenU-Bahn-Wagen und Bussenkann man hier Fahrer spielen, Uniformenanprobieren und darüber staunen, wie esdie Stadt seit 1800 schafft, Millionen Menschentäglich von A nach B zu bringen.In Covent Garden, dem beliebten Einkaufszentrumin den ehemaligen LondonerMarkthallen, lassen wir zwischen Straßenakrobatenund Zauberern den Tagausklingen.Jonas postet: „Nach Kirchen, Koboldenund Winkelgasse ist Mama platt. Ichkann es kaum erwarten, morgen wiederloszuziehen.“Am nächsten Tag steht die Wachablösungvor dem Buckingham Palace auf Jonas’Programm. Ich finde zwar, die könnten wiruns sparen, aber mein Sohn will unbedingtdie königliche Garde mit den Bärenfellmützenlive sehen.Vorher gehen wir beim HouseholdCavalry Museum vorbei – ein kleines Militärmuseum,in dem die zeremoniellenReisen mit Kindern ELTERN // 37