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Bergeweise - Eltern.de

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Käse satt, aber wenig Sonne gab's für Christiane Börger(Mitte) und ihre Freundinnen in JulianadorpWindstärke zehn. Zu viel für ein neun Monate altes Baby,so viel steht fest. Für diejenigen, die es sich nicht vorstellenkönnen: Windstärke zehn be<strong>de</strong>utet Frisur festhalten,atmen nur mit <strong>de</strong>m Wind, Verständigung im Brüllmodus.Wir bleiben zuversichtlich und fahren trotz<strong>de</strong>m zum Parkplatz hinter<strong>de</strong>n Dünen, von <strong>de</strong>m aus unser Strandhäuschen laut Beschreibungzu Fuß in zehn bis 15 Minuten zu erreichen ist. Eine Zufahrtmit <strong>de</strong>m Auto gibt es nicht. Die Häuschen (Typ Monopoly-Hotel)<strong>de</strong>s Landal Beach Resorts Ooghduyne stehen direkt am Meer. Einesuper Lage – bei Sonnenschein.Als wir die Autotür öffnen, kommen uns erste Zweifel. Eine Viertelstun<strong>de</strong>zu Fuß unter diesen Bedingungen? Der Sturm zerrt anunseren Jacken, Koffer und Taschen kippen um. Baby Josef bekommtdie Augen kaum auf, weil ihm <strong>de</strong>r Wind gna<strong>de</strong>nlos ins Gesichtbläst. Ich ziehe ihm die Kapuze tief in die Stirn, setze ihnschützend Bauch an Bauch in seinen Tragesack und marschierelos. Wird schon irgendwie gehen.Wir kommen bis zum Dünenkamm, dann müssen wir uns eingestehen:Es geht nicht. Josef brüllt, eine Tüte mit Sandspielzeug hatsich bereits verabschie<strong>de</strong>t, wir kehren um. Vielleicht warten wir einfachzwei Stun<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r Sturm wird sich gegen Abend schon legen ...Zurück an <strong>de</strong>r Rezeption, macht man uns wenig Hoffnung: Auchfür die nächsten drei Tage sei für die holländische NordseeküsteWindstärke acht bis zehn angekündigt. Wetterberuhigung frühestenszu unserem Abreisetag in Sicht. Aha. Und wie kommen wirjetzt mit Baby zum Strandhaus? Sorry, einen Shuttleservice gibt esnur fürs Gepäck. Im Geiste sehe ich uns schon ein Schlaflager in<strong>de</strong>r Cafeteria <strong>de</strong>s Ferienparks aufschlagen. Aber wir haben Glück:Der Strandmanager (Typ Surfer) lässt nach Augenaufschlag undMädchengejammer Gna<strong>de</strong> vor Recht ergehen: Er nimmt Josef undmich in seinem Jeep mit.Anja und Harriet müssen sich zu Fuß zum Strandhaus durchschlagen– so weit ging die Gna<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Strandmanagers dann dochnicht. Klatschnass und windzerzaust kommen sie kurz nach mir an.Immerhin konnte ich schon die Heizung aufdrehen und Tee kochen.Das Strandhäuschen, kaum größer als eine Schuhschachtel,macht sofort gute Laune. Dass <strong>de</strong>r Wind es fest im Griff hat undbuchstäblich die Wän<strong>de</strong> wackeln lässt, macht es nur noch gemütlicher.Und so dauert es nicht lange, bis Verzweiflung in Heiterkeitumschlägt und wir beschließen: Sehen wir unsere Strandferieneinfach als Abenteuerurlaub!Wir drei Mä<strong>de</strong>ls kennen uns seit 15 Jahren und haben in Stu<strong>de</strong>ntenzeitenwirklich Schlimmeres erlebt. Wir sprechen da vonschwerem Liebeskummer und versiebten Prüfungen – Windstärkezehn ist nichts dagegen! Wir stoßen mit Teetassen auf uns an.Auch Josef scheint zufrie<strong>de</strong>n: Sein Aktionsradius überschreitetdie 20 Quadratmeter <strong>de</strong>s Wohnraums ohnehin noch nicht. DerFotos: Sabine Braun (6), Mauritius Images8 // ELTERN Reisen mit Kin<strong>de</strong>rn

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