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18. Juni 1921 O ljü c k a u f 595fallen. Dies steht auch im Zusammenhang mit dem Fall desSilberpreises, da die Gestehungskosten asiatischer Erzeugerin dieser Währung laufen. Bei Zink und Blei hat vor allemder anderthalbjährige Ausstand in Brokenhill als Gegengewichtgegen den Preisfall gewirkt; bei Blei auch der steigendeBedarf der chemischen Industrie. Immerhin sind auch dieseMetalle erheblich unter den Vorkriegsstand gesunken. Bemerkenswertist die gewaltige Zunahme der Erzeugung unddes Verbrauches von Aluminium, die auch noch weiterhinanhalten dürfte.Die Notwendigkeit der Außenhandelsorganisation hat unmittelbarnach Kriegsende zweifellos Vorgelegen, nunmehrmuß aber die Herstellung des freien Außenhandels verlangtwerden. Auch die Preisvorschriften sind bei den starkenSchwankungen der Valuta und der Weltmarktpreise praktischkaum durchführbar. Abgesehen von allgemeinen Gründenspricht bei den Nichteisenmetallen für den Fortfall jederZwangsmaßnahme, daß diese Industrie seit jeher für dieErzversorgung auf das Ausland angewiesen ist und auchdie Leistungsfähigkeit der Hütten meist den Inlandsbedarfübersteigt.Die Sozialisierung von Bergbau und Hüttenwesen versprichtbei den Nichteisenmetallen besonders wenig Erfolg,vor allem, weil die Hauptvorkommen der Erze in überseeischenLändern liegen, wo an eine Sozialisierung nicht zudenken ist.Im folgenden Vortrag »Über die Theorie derFlotation« w ies Professor 1. Traube, Dozent an derTechnischen Hochschule Charlottenburg, darauf hin, daß es nurdurch die vereinten Bemühungen von Wissenschaft und Technikmöglich sein werde, dieses gegenwärtig so bedeutungsvolleAufbereitungsverfahren hinreichend zu fördern. Er entwickeltedie Theorie der dabei auftretenden Vorgänge und legte dar,daß es sich um ein Problem der Kolloidlehre handle. Unterdem Einfluß der Schwere sinken in Wasser suspendierteTeilchen von größerm spezifischem Gewicht allmählich zuBoden. Die Geschwindigkeit ist abhängig von der wirksamenKraft, der Größe der Reibung sowie dem Radius der Teilchen.Durch Zusätze von Elektrolyten, wie Neutralsalzen, Säuren usw.,kann man die Sedimentation nach Regeln der Kolloidlehrebeschleunigen, durch andere Zusätze, wie Alkalien und geeigneteSchutzkolloide, verlangsamen und durch Ölzusatz,Gaszuführung und Schaumerzeugung die Erzteilchen in dieOberfläche überführen. Die Adsorbierbarkeit des Öles hängt abvon der Grenzflächenspannung sow ie von der Oberflächenaktivitätder öligen Stoffe in bezug auf die betreffende Grenzflächenspannung.Die Ölschicht von oft nur molekularerStärke, welche die Erzteilchen ganz oder teilweise umhüllt,bildet das Bindemittel bei der Erzeugung von Erzflocken, diedurch adhärierende Gasblasen in den Schaum übergeführtwerden, dessen Beständigkeit von der Viskosität und Oberflächenaktivitätder schäumenden Stoffe und von den durch dasBindemittel zusammengehaltenen Erzteilchen beeinflußt wird.Zum Schluß besprach Professor Dr. Harrassowitz,Gießen, »Die Bauxitlagerstätten des Vogelsberges ,die zu den Verwitterungslagerstätten gehören. Die OberhessischenBauxite, die zurzeit das einzige AluminiumerzDeutschlands darstellen, weisen einen erheblichen Gehalt anTonerde neben Kieselsäure und Eisen und einen hohen W assergehaltauf. Die Bauxite kommen immer in Knollen undBlöcken vor und sind deutlich aus Basalten verschiedenerArt und aus Basalttuff entstanden. Als eckige und angefresseneStücke, die zum Teil vollständig porös zersetzt sind, liegensie zumeist in einer Roterde und werden vielfach von grauenund bunten Letten begleitet. D iese Letten und die Roterdehaften den frischen Stücken mehr oder weniger fest an undmüssen durch einen besondern W aschvorgang entfernt werden.Die Bauxitstücke sind durch tropische Verwitterung vonBasalten während der Tertiärzeit entstanden. Die Verwitterunghat die Alkalien und Erdalkalien fast ganz und die Kieselsäurezum großen Teil entfernt, so daß z. B. ein Produktvon ungefähr 5,1 °/0 Si02, 71 \ A1203, 20,3 °/0 Fe203, 3,6 % Ti02,auf wasserfreie Substanz berechnet, vorliegt. Früher nahmman an, daß die Tonerde bei der Verwitterung restlos übriggebliebensei und der Bauxit einfache Verwitterungsrückständedarstelle. Die Untersuchung hat aber gezeigt, daß dies nichtder Fall und auch die Tonerde beweglich ist. Sie findet sichin Poren und Hohlräumen des Gesteins teils als Gel oderumkristallisiert zu derben Massen von Hydrargillit, reinemTonerdehydrat, und läßt so die Wanderung erkennen.Weiter ist aber zu beobachten, daß sie offenbar auch ganzentfernt worden sein kann, denn ein großer Teil der Bauxitezeigt keine Andeutung mehr von der ursprünglichen Strukturdes Basaltes, sondern ist vollständig umgewandelt undzersetzt sich schließlich in Roterde. Diese weist zwar freiesTonerdehydrat auf, jedoch ist es nur in geringer Mengevorhanden. Die gesamten Vorkommen der Bauxite liegennicht auf primären Lagerstätten, sondern sind offenbar sämtlichumgelagert und aus Basalten entstanden, die schon vorherAlkalien und Erdalkalien verloren hatten. Daraus erklärt essich, daß die Bauxite nie einen Kern von frischem Basalt insich bergen. Während der Verwitterung hat in demvegetationsarmen Lande eine starke Abtragung stattgefunden,so daß sich die eigentliche Verwitterungsrinde nicht anhäufte,sondern sehr schnell abgetragen wurde. Infolge dieser Entstehungliegen also nie größere Massen von anstehendemBauxit vor. Die Lagerstätten sind nur zum Teil in ihrerursprünglichen Form erhalten geblieben und weitern Umlagerungenunterworfen gewesen. So finden sich Bauxitlagerstättenverschiedensten Alters, tertiäre, diluviale undschließlich alluviale, die zum Teil deshalb wichtig sind, weilsie eine Häufung der Bauxitknollen herbeigeführt haben. ImWesten des Vogelsberges ist der Bauxit daher in weitenGebieten verbreitet.Der nächste Tag der Hauptversammlung war derBesichtigung verschiedener Frankfurter industrieller Werkeund städtischer Anlagen gewidmet, während an den beidenSchlußtagen Ausflüge nach Friedberg und Wetzlar stattfanden,die den Teilnehmern willkommene Gelegenheit zum Besuchverschiedener Gruben, Hütten und Aufbereitungsanlagenboten.____________P a te n tb e r ic h t.Anmeldungen,die während zweier Monate in der Auslegehalledes Reichspatentamtes ausliegen.Vom 17. Mai 1921 an:5b, 8. G. 50561. Gewerkschaft Werder, Hannover. Einstellvorrichtungfür Bohrhämmer. 24. 3. 20.5b, U . K. 73936. Philipp Kajanoff, Berlin. Gesteinbohrmaschine.28. 7. 20.5b, 13. M.69881. Julius Müggenburg, Essen. Vorrichtungzum Auffangen des Bohrmehls bei Gesteinbohrarbeiten. 30.6.20.5 c, 4. P. 38177. Heinrich Stöcker, Bauünternehmung,Köln-Mülheim. Schachtauskleidung aus Eisenbeton. 4. 8.19.10 b, 5. B. 92 435. Wolfram Boecker, Barmen. Verfahrenzur Herstellung eines Bindemittels aus Algen, besonders Tangarten,zum Brikettieren von Kohlenklein, Erz u. dgl. 17.1.20.19 a, 28. M. 69412. Maschinenfabrik Hasenclever A. G.,Düsseldorf. Auslegergleisrückmaschine. 25. 5. 20.27 b, 4. H. 79585. Heirich & Co., Hannover. Vorrichtungzur Luftabscheidung bei hydraulischen Kompressoren. 8.1.20.27 d, 1. T. 21 376. Dr.-Ing. Hans Thoma, München. Verfahrenzur Förderung kompressibler Flüssigkeiten mit Hilfeeines Strahlapparates. 15. 5. 17.59 b, 1. U. 7395. Unchokeable Pump Limited, London.Kreiselpumpe mit einem einzigen Durchlaßkanal für die zu

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