MenschenPersonalienDie WeiterbildungsmanagerinNicole Hüttner übernimmtdie Geschäftsführung desifw – Institut für Weiterbildungan der HochschuleHof. Mit dem neuen Institutwill die Hochschule Hofdie nationale und internationaleWeiterbildungmassiv ausbauen. Das ifwsieht sich als Ansprechpartner für Unternehmen, dieihre Mitarbeiter weiter entwickeln, z. B. mit berufsbegleitendenBachelor-Studiengängen oder Weiterbildungskursenin Betriebswirtschaft und Technik.Mit Nicole Hüttner hat die Hochschule eine Expertinfür Personalentwicklung gewonnen, die die Unternehmensperspektivegut kennt. Die Diplom-Psychologinstudierte an der FAU-Erlangen-Nürnberg mitden Schwerpunkten Betriebswirtschaft und Unternehmensführung.Ab 2002 arbeitete sie zunächst alsUnternehmensberaterin in Organisations- und Personalentwicklungsprojekten:Im Junior ManagementProgramm JuMP unterstützte sie für den ChemiekonzernBayer AG junge Führungskräfte in der Karriereentwicklung.Beim Halbleiterhersteller InfineonTechnologies beriet sie Fach- und Führungskräfte beider Auswahl von Qualifizierungsmaßnahmen.Seit 2008 war die gebürtige Berlinerin interner Coachund Personalentwickler bei Hogan Lovells, einer derweltweit größten internationalen Wirtschaftskanzleien.Dort entwickelte sie passgenaue Personalentwicklungsangeboteu. a. die People DevelopmentAcademy – ein internes Weiterbildungsprogrammfür Anwälte. www.hof-university.de/WeiterbildungAmtswechsel vollzogenDas Leibnitz-Institut fürFestkörper- und WerkstattforschungDresden(IFW) hat einen neuen WissenschaftlichenDirektor.Zum 1. April <strong>2013</strong> hat Prof.Dr. Ludwig Schultz diesesAmt an Prof. Dr. JürgenEckert (Foto) abgegeben.Ludwig Schultz hatte sich in den vergangenen Jahrenerfolgreich um den Schulterschluss zwischen denDresdner außeruniversitären Instituten und der TUDresden bemüht. Besonderen Wert legte er auf denAusbau der Internationalität des ForschungsstandortesDresden. Jürgen Eckert studierte Werkstoffwissenschaftan der Universität Erlangen-Nürnberg,wo er 1990 promovierte. 1993 kam er zunächst alswissenschaftlicher Mitarbeiter an das IFW Dresden,wo er nach einem Jahr zum Leiter einer Abteilungbestellt wurde. Seit 2006 ist Jürgen Eckert Direktordes Instituts für Komplexe Materialien im IFW Dresdenund hat gleichzeitig eine Professur am Institutfür Werkstoffwissenschaften der TU Dresden inne.Ehrenkolloquium zum 60. GeburtstagSeit 1994 leitet ProfessorMichael Schenk das Fraunhofer-Institutfür Fabrikbetriebund -automatisierungIFF in Magdeburg. Inden 19 Jahren hat er eszu einer der deutschlandweitführenden Einrichtungenfür die angewandteForschung in Produktion und Logistik vorangebracht.Anlässlich seines 60. Geburtstages veranstaltetendas Fraunhofer IFF, der Landesverband Sachsen-Anhalt des Vereins Deutscher Ingenieure VDI und dieOtto-von-Guericke-Universität Magdeburg ein wissenschaftlichesKolloquium zu Ehren von ProfessorMichael Schenk.Regionalforum wählt neuen SprecherMarkus Kopp, Vorstandder Mitteldeutschen AirportHolding, ist zum neuenSprecher des RegionalforumsMitteldeutschlandgewählt worden. Der 46-jährige Diplom-Kaufmannübernimmt die Funktionvon Jenas OberbürgermeisterDr. Albrecht Schröter. Nach seiner Wahl be -tonte Markus Kopp, dass die Zusammenarbeit überStadt-, Kreis- und Landesgrenzen hinweg in der Vergangenheitstets Erfolgsrezept der Region Mitteldeutschlandwar. Das Regionalforum Mitteldeutschlandagiere dabei nicht losgelöst, sondern zusammenmit zahlreichen Partnern und Institutionen.Botschafter rühren WerbetrommelDie drei neuen Erzgebirgsbotschafter Uwe Hartlich,Björn Köhler und Werner Zinke rühren jetzt die Werbetrommelfür ihre Region. In diesen Kreis wurden siebeim 5. Treffen der Botschafter des Erzgebirges in derLaser-Tech Olbernhau GmbH aufgenommen. Foto: Diedrei Persönlichkeiten im Gespräch mit Frank Vogel,Landrat des Erzgebirgskreises und Sprecher des RegionalmanagementErzgebirge (rechts) und MatthiasLißke, Geschäftsführer Projektsteuerung WirtschaftsförderungErzgebirge GmbH (links).Mit Uwe Hartlich, Geschäftsführer der ElektrotechnikOelsnitz/E. GmbH, Björn Köhler, Inhaber der FirmaKöhler Kunsthandwerk Eppendorf, und Werner Zinke,Geschäftsführer Technische Restaurationen WernerZinke GmbH Zwönitz, sind drei neue Persönlichkeitenin den Kreis der Erzgebirgsbotschafter aufgenommenworden. Seit fast drei Jahren werben in derMarketingkampagne des Regionalmanagements ErzgebirgePersönlichkeiten aus den Bereichen Wirtschaft,Politik, Kultur und Sport ganz offiziell bei ihrenKunden und Partnern für das Erzgebirge als attraktivenWirtschaftsstandort und lebenswerte Region.Inzwischen wurden 84 Persönlichkeiten aus verschiedenenBereichen des gesellschaftlichen Lebensausgezeichnet - Menschen, die sich für ihre HeimatregionErzgebirge engagieren.68 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Mai <strong>2013</strong>
KulTourEnde einer IllusionMichael Sitte-Zöllner von der Agentur WortReich hat das aktuelle Buchvon Prof. Gerd Habermann gelesen... Etabliert. Besser. Weiter.Open-IT Summit, Messe Berlin22.-23. Mai <strong>2013</strong>Prof. Dr. Gerd Habermann ist Wirtschaftsphilosophund Historiker,Honorarprofessor an der UniversitätPotsdam, Initiator der Friedrich-Augustvon-Hayek-Gesellschaftin Berlin undVorsitzender der Hayek-Stiftung für einefreie Gesellschaft. Zudem ist er Mitgliedder renommierten Mont Pelerin Society(laut Sunday Times „die einflussreichs -te, wenn auch wenig bekannte Denk -fabrik der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts")und vielseitiger Publizist.Zu seinen zahlreichen Büchern gehörtzuletzt „Knechtschaft oder Freiheit". AlsGastautor verfasst Habermann regelmäßigBeiträge für die Frankfurter AllgemeineZeitung, die Neue Zürcher Zeitungund die Zeitung Die Welt.69_CoveGerd HabermannDer WohlfahrtsstaatEnde einer IllusionFinanzBuch Verlag (EDITIONLICHTSCHLAG), München <strong>2013</strong>480 Seiten, 19,99 EuroAuch als E-Book erhältlich„…dass die Lust an der Macht sich ebensovollständig befriedigen lässt, wenn man dieMenschen dazu bringt, ihre Knechtschaft zulieben, statt sie mit Schlägen und Fußtrittenzum Gehorsam zu zwingen."Aldous Huxley in einem Brief an George OrwellWir leben in seltsamen Zeiten: Umfragen zufolge wünschtdie Mehrzahl der Deutschen Steuererhöhungen (vermutlich,wenn es die anderen trifft oder das zu versteuerndeEinkommen über den Bezügen grün-wählender Angestellterim Öffentlichen Dienst liegt). Ganz mutige, wild entschlosseneBürger forderten gar die Einführung einerZuckersteuer. Steuersenkungen? Fehlanzeige – nicht fi -nanzierbar.Parallel dazu scheint es keinerlei Probleme dabei zugeben, drei, gar vierstellige Milliardensummen auf ein möglichesNimmerwiedersehen in diverse EURO-Rettungsschirmezu packen...Derzeit stehen Steuerflüchtlinge, Steuerhinterzieher(natürlich nur die „von oben" besonders am Pranger, alsginge es allgemein um Rache oder an denen „da oben",die angeblich immer reicher werden und sowieso die Finanzkriseneingebrockt haben. Wer spricht da noch von denSteuerverschwendern im großen und kleinen, maroden Landesbanken,einem Großstadtflughafen, den ungedecktenSchecks politischer Verheißungen. Wer denkt da noch anAbraham Lincolns Worte „Ihr werdet die Schwachen nichtstärken, indem ihr die Starken schwächt."Wir sehen, die eingangs zitierten Worte des Verfassers von„Schönen neue Welt", Aldous Huxley, an den anderen Voraussehereiner beklemmende Zukunft, George Orwell(„1984", „Die Farm der Tiere"), entbehren nicht der Aktualität.So stehen diese auch mit gutem Grund am Beginnder Neuauflage des Mitte der 90er Jahre erschienen „Standardwerkes"(F.A.Z.), über das die Süddeutscher Zeitungschrieb: „Habermann hat die Irrwege freigelegt, mit der inder deutschen Geschichte mit Regulierungswut freiheitsfeindlicheund den Lebensraum des Individuums einengendeSozialpolitik begründet und betrieben wurde."Der Zeitpunkt des Erscheinens ist durchaus passend:Wahlkampf in Deutschland: Wer siegen, wer regieren wird,ist offen. Doch eines scheint dem Autor heute schon sicher:„Jeder Wahlkampf führt zu Verlusten an Freiheit und Eigentumund schließlich zur Erhöhung der Schuldenlast."Freund und Feind zugleich: Der Wohlfahrtsstaat ist fürdie einen unverzichtbare Errungenschaft einer sozialenGesellschaft. Für die anderen bedeutet er ein Korsett, dasdie individuelle Freiheit beschneidet. Gerd Habermann zeigtin der wohl gründlichsten Auseinandersetzung mit den Ideendieses gesellschaftlichen Gebildes, was sich wirklich hinterdiesem Konstrukt verbirgt und warum die BezeichnungWohlfahrtsstaat ein Euphemismus ist. Die Fülle des Materialsüber den immerwährenden Kampf zwischen „Taxis"und „Kosmos" ist beeindruckend, Zeitgenossen – Gegnerund Verfechter des Wohlfahrtsstaates werden in beeindruckenderVielfalt zitiert, auch Goethe, Herder, Schiller kommenzu Wort.Die Illusion, dass Teile der Bevölkerung beliebig langeauf Kosten aller anderen leben können, lässt sich nicht aufrechterhalten,denn der Wohlfahrtsstaat zerstört die ökonomische,moralische und biologische Substanz, von der erlebt. Habermann legt die Zwangsstrukturen offen, die mitdem Bedürfnis nach individueller Entscheidungsfreiheit derBürger kollidieren.„Aber der Staatssozialismuspaukt sich durch."(Otto von Bismarck)Habermann zeichnet in einem großen historischen Bogendie Blaupause des Wohlfahrtsstaates, den „Polizeystaat des18. Jahrhunderts, dessen zwischenzeitlichen Niedergang,die Wende Bismarcks („Es ist unmöglich, daß unsere Politikeinmal zugrundegeht, wenn ich tot bin. Aber der Staatssozialismuspaukt sich durch. Jeder, der diesen Gedankenwieder aufnimmt, wird ans Ruder kommen.") von 1878,„während der die Keime für den antiliberalen Umschlag biszum Untergang der freien Gesellschaft 1933 und bis zurgegenwärtigen Wohlfahrtsdiktatur gelegt wurden" (Habermann/Baader),und den neuerlichen Siegeszug im 20. Jahrhundert.Außerdem wirft er einen Blick in die Zukunft desWohlfahrtsstaates unter Berücksichtigung der verändertengesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Zu denen bemerktder Autor im Vorwort:„Sicher scheint, dass der Standard der Staatsversorgungsich nicht halten lassen wird und eine bedeutende Inflationaufzieht. Darin liegt nun auch eine Chance für eine Renaissancefreiheitlicher Ideale im Sinne von Ludwig Erhard. Denndie Alternativen dazu sind: fortschreitende Verarmung,Staatsbankrott, gesteigerter Druck von Fiskalismus undEgalitarismus und die damit einhergehenden politischenund sozialen Unruhen sowie am Ende neue autoritäre„Lösungen".<strong>Wirtschaftsjournal</strong> | Mai <strong>2013</strong>69