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Blick19Die Commerzbank AG ist bereits seit den 1980er Jahren als Finanziervon Erneuerbare-Energien-Projekten aktiv. Aktuell betreut sie in diesemBereich ein Volumen von circa 3 Milliarden Euro weltweit. Der Anteil derWindenergie beläuft sich auf rund 20 % im deutschen Markt. Die Frage,ob die Commerzbank AG bei der Betrachtung der Serviceleistungenvom Hersteller oder unabhängigen Anbietern Unterschiede machte,verneint die Expertin der Bank.„Bei dem Maßstab zur Bewertung von Serviceunternehmen im Bereichder Windenergie gibt es bei uns keine Unterschiede zwischen OEM undunabhängigen Anbietern.“Höhere Rücklagen: die Risikoabwägung gegenüber dem Eigner.Wenn Dr. Konstanze Kinne von „Bewertung“ spricht, dann meint sie inerster Linie Verträge, die der Bank von Kunden im Zuge der Auswahleines geeigneten Serviceanbieters zur Prüfung vorgelegt werden. ImRahmen von Kreditverträgen zur Finanzierung von WEA wird hierbeizwischen klassischen Wartungsverträgen in allen möglichen Variantenund verschiedensten Vollwartungsverträgen unterschieden.„Da bei einfachen Wartungsverträgen das Betriebsrisiko einer WEA odereines Windparks vor allem beim Eigner liegt, müssen wir unter Umständendarauf achten, dass dieser über ein Reservekonto verfügt, umRücklagen für größere Reparaturen oder Großkomponentenwechselansparen zu können.“Höchste Maßstäbe:die Risikoabwägung gegenüber dem Serviceanbieter.Anders verhält es sich bei Vollwartungsverträgen, bei denen ein Großteilder Betriebsrisiken an einen Serviceanbieter abgegeben werden.Im Falle einer solchen Risikoverlagerung muss ein Kreditinstitut höhereMaßstäbe und somit andere Bewertungskriterien ansetzen. Dabeikonzentriert es sich verständlicherweise mehr auf das Leistungsspektrumund das technologische Know-how eines Serviceunternehmens.„Als erfahrene Bank haben wir hierbei sehr genaue Vorstellungen, wiesolche Verträge und die damit verbundenen Leistungen im Sinne einerRisikominimierung aussehen müssen. Vor diesem Hintergrund sind wiraußerdem daran interessiert zu erfahren, wie ein unabhängiger Serviceanbieterlangfristig aufgestellt ist. Hierzu nehmen wir eine klassische Corporate-Analysevor, zu der u. a. auch die Bewertung der Bonität gehört. Umes nochmals zu betonen: Unsere Anforderungen an unabhängige Anbieterunterscheiden sich hierbei nicht von denen an den Hersteller.“Zu diesem Thema gehören außerdem – neben der Organisation derErsatzteilbeschaffung – z. B. Strategien zur kurzfristigen Bereitstellungvon Großkomponenten sowie eine Fernüberwachung, aber auch derUmgang mit technischen Upgrades, um nur einige wesentliche Anforderungenzu nennen.“Auf Lager statt auf Anfrage: die zuverlässige Verfügbarkeit.Ein besonders wichtiger Aspekt bei der Beurteilung eines potenziellenunabhängigen Dienstleisters ist nach Aussagen von Dr. KonstanzeKinne zudem die Verfügbarkeitsgarantie.„Wir müssen sicherstellen, dass die über einen sehr langen Zeitraumzugesicherten Leistungen auch zuverlässig erbracht werden. Interessantist hierbei für uns auch, ob ein Vertrag den Austausch bestimmterKomponenten ausschließt oder ob eine Gewährleistung für sämtlicheGroßkomponenten übernommen wird.“Das Extra wird zur Selbstverständlichkeit: die Zertifizierungen.Ob unabhängige Serviceanbieter oder Hersteller: Die sehr unterschiedlichen– und vor allem im Falle von Vollwartungen – sehr hohen Anforderungenan den Service müssen von beiden gleichermaßen erfülltwerden können. Dazu setzt Dr. Konstanze Kinne eines immer voraus:Zertifizierungen.„Entsprechende Zertifizierungen reflektieren sehr gut den technischenStandard eines Unternehmens. Wenn ein Serviceanbieter hierbei Auditsdurchführen lässt, die über das zwingend Notwendige hinausgehen, soist das sicherlich positiv zu bewerten.“Happy End schon vor Vertragsende:die Option eines frühzeitigen Ausstiegs.Als weniger positiv bewertet Dr. Kinne allerdings die Tatsache, dasszwischen den ersten Gesprächen mit den Kunden über einen möglichenVollwartungsvertrag und dem eigentlichen Vertragsbeginn häufigsehr viel Zeit vergeht.„Die Option eines vorzeitigen Ausstiegs aus langfristigen Verträgen wäreaber durchaus wünschenswert, sollte es zwischen dem Betreiber unddem Anlagenhersteller bzw. einem Servicedienstleister einmal nicht gutlaufen. Für unabhängige Serviceunternehmen könnte hier ein neuesGeschäftsfeld aufgebaut werden, das nicht nur Leistungen für ältereAnlagen anbietet, sondern auch für WEA mit verhältnismäßig kurzenBetriebslaufzeiten.“Das beste Mittel gegen technisches Risiko:die technische Kompetenz.Bewertet werden nicht nur die Kapitalstruktur und der Finanzstatuseines Dienstleisters, sondern auch dessen interne Abläufe, mit denenbestimmte vertraglich festgelegte Leistungen erbracht werden. Wobeidas Thema regelmäßige Mitarbeiterschulungen aus Sicht von Dr. KonstanzeKinne sicherlich dazugehört. Da der Serviceanbieter mit Blick aufden zuverlässigen Anlagenbetrieb ein hohes technisches Risiko übernimmt,richtet sich das Augenmerk der Bank in diesem Zusammenhangaber vor allem auf die technische Kompetenz.Dr. Konstanze Kinne,Abteilungsleiterin Marktfolgefür ProjektfinanzierungenErneuerbare Energienbei der Commerzbank AG.„Wir sind sehr daran interessiert, dass sich auch unabhängige WEA-Serviceanbieter intensiver mit den Technologien der von ihnenbetreuten Anlagen auseinandersetzen. Nur so lässt sich die Wirtschaftlichkeitund Profitabilität von Windparks nachhaltig sicherstellen.

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