Jahresbericht 2009 - IFP - Bayern
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Ganzheitliche Bildung – Vertiefung und Weiterentwicklung<br />
der Bildungs- und Erziehungsbereiche<br />
Projekt „Sprachberatung in Kindertageseinrichtungen“<br />
Projektleitung: Eva Reichert-Garschhammer, Christa Kieferle, Toni Mayr<br />
Projektkoordination: Dr. Inge Schreyer (befristet ab 1/<strong>2009</strong>)<br />
Projektteam: Kathrin Beckh (befristet; seit 7/<strong>2009</strong> in Elternzeit); Julia<br />
Bode (befristet seit 8/<strong>2009</strong>; halbe Stelle); Dr. Christiane Hofbauer<br />
(befristet seit 10/<strong>2009</strong>; halbe Stelle); Dr. Stefanie Kademann (befristet<br />
seit 1/<strong>2009</strong>); Jutta Lehmann (befristet, Teilzeitstelle); Mirjana Simic<br />
(befristet seit 1/<strong>2009</strong>, halbe Stelle); Anita Spies-Kofler (befristet seit<br />
1/<strong>2009</strong>, halbe Stelle); Claudia Wirts (befristet, halbe Stelle)<br />
Kooperationspartner an der Universität Regensburg:<br />
Prof. Dr. Rupert Hochholzer, Nicole Ehrmann<br />
Gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Arbeit und<br />
Sozialordnung, Familie und Frauen<br />
Projektlaufzeit: 2008 bis 2011<br />
Gegenstand des Projekts<br />
Wissenschaftliche Studien zeigen: Die Sprach- und Literacyentwicklung<br />
von Kindern ist stark von der Komplexität der Anregungen in der<br />
Umwelt abhängig. Somit spielen neben dem Elternhaus die Kindertageseinrichtungen<br />
eine zentrale Rolle im sprachlichen und schriftsprachlichen<br />
Bildungsprozess. Hier setzt das Projekt „Sprachberatung<br />
in Kindertageseinrichtungen“ an. Es ist ein individuell gestaltbares<br />
Beratungs- und Fortbildungsangebot im Umfang von 115 Stunden für<br />
das pädagogische Team im Rahmen der Umsetzung des Bayerischen<br />
Bildungsplans. Durch dieses Projekt wird der Bildungsbereich Sprache<br />
und Literacy und seine Verankerung in der Konzeption und Praxis in<br />
den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gerückt. Ziel ist die Weiterentwicklung<br />
dieses Bildungsbereichs für alle Kinder – nicht nur für Kinder<br />
mit Sprachauffälligkeiten und Kinder, die die deutsche Sprache nicht<br />
oder nur unzureichend beherrschen. Im Sinne der Nachhaltigkeit richtet<br />
sich Sprachberatung ausschließlich an das pädagogische Team,<br />
dessen Stärkung als lernende Gemeinschaft Leitziel der Sprachberatung<br />
ist. Auf der Basis eines Coaching-Konzepts wird das Team dabei<br />
unterstützt, seine bisherige Konzeption und Praxis zu reflektieren, den<br />
individuellen Bedarf an Weiterentwicklung zu ermitteln und eigene<br />
Lösungen für die Umsetzung zu finden.<br />
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Ganzheitliche Bildung – Vertiefung und Weiterentwicklung<br />
der Bildungs- und Erziehungsbereiche<br />
Sprachberatung als maßgeschneiderte Teamberatung bezieht sich insbesondere<br />
auf folgende Inhalte:<br />
1. BayBEP und dessen Grundprinzipien<br />
2. Sprache und Literacy als durchgängiges Prinzip im pädagogischen<br />
Alltag – Weiterentwicklung des Bildungskonzepts der Einrichtung<br />
und Begleitung von dessen Umsetzung<br />
3. Verankerung von Sprache und Literacy in der Einrichtungskonzeption<br />
4. Sprach- und literacy-anregende Lernumgebung<br />
5. Mehrsprachigkeit als Bildungsziel (einschließlich Vorkurs Deutsch 240)<br />
6. Interkulturelle Bildung<br />
7. Gesprächskultur in der Einrichtung<br />
8. Beobachtung und Dokumentation der Sprach- und Literacy-<br />
Entwicklung der Kinder mittels der landesweit eingeführten Bögen<br />
Seldak und Sismik<br />
9. Bildungs- und Erziehungspartnerschaft mit Eltern im Bereich<br />
Sprache und Literacy<br />
10. Weiterentwicklung der lokalen Netzwerkbildung – Kooperation und<br />
Vernetzung mit Bibliotheken, Gemeinwesen und Fachdiensten<br />
11. Zusammenarbeit mit der Schule.<br />
Das dem Projekt Sprachberatung zugrunde liegende wissenschaftliche<br />
Konzept basiert auf folgenden Erkenntnissen und Überlegungen:<br />
Sprachliche Bildung ist eine klassische Kernaufgabe des pädagogischen<br />
Personals in Kindertageseinrichtungen (§§ 14, 5 AVBayKiBiG),<br />
die bereits in der 4. DVBayKiBiG festgeschrieben war. Eine Fülle<br />
neuerer Forschungen und fachlicher Entwicklungen erfordern jedoch<br />
eine Weiterentwicklung der elementarpädagogischen Praxis in diesem<br />
zentralen Bildungsbereich. Aufgrund neuerer Forschungserkenntnisse<br />
als Folge der PISA-Ergebnisse hat sich Sprachkompetenz und deren<br />
gezielte und umfassende Stärkung als eine wesentliche Voraussetzung<br />
für den schulischen und beruflichen Erfolg und für die Teilnahme am<br />
gesellschaftlichen und kulturellen Leben erwiesen und ist somit eine<br />
Schlüsselqualifikation für alle Kinder; zugleich sind auch vielfältige<br />
Begegnungen mit Buch-, Erzähl-, Schrift- und Medienkultur (Literacy)<br />
verstärkt in den Fokus der pädagogischen Arbeit in Kindertageseinrichtungen<br />
gerückt. Dies kann nur geleistet werden, wenn der Bildungsbereich<br />
„Sprache und Literacy“ als durchgängiges Prinzip im pädagogischen<br />
Alltag verankert wird.<br />
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