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Jahresbericht 2009 - IFP - Bayern

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Bildung von Anfang an – Bildungsqualität<br />

für Kinder in den ersten drei Lebensjahren<br />

<strong>IFP</strong>-Fachkongress <strong>2009</strong> „Bildungsqualität für Kinder<br />

unter 3 – Chance und Herausforderung für Familie<br />

und Gesellschaft“<br />

Projektleitung: PD Dr. Fabienne Becker-Stoll<br />

Projektkoordination: Dr. Julia Berkic<br />

Projektteam: Wilfried Griebel, Stefan Hölzl, Prof. Dr. Bernhard Kalicki,<br />

Christa Kieferle, Susanne Kreichauf, Dr. Beate Minsel, Eva Reichert-<br />

Garschhammer, Monika Wertfein<br />

Projektlaufzeit: 2008 bis <strong>2009</strong><br />

Der Ausbau der Plätze für Kinder unter drei Jahren in Tageseinrichtungen<br />

und Tagespflege ist in vollem Gange. Bis zum Jahr 2013 soll<br />

es bundesweit für jedes dritte Kind unter drei einen Platz geben. Mit<br />

dem Fachkongress „Bildungsqualität für Kinder unter drei Jahren –<br />

Chance und Herausforderung für Familie und Gesellschaft“ im Juni<br />

<strong>2009</strong> setzte das <strong>IFP</strong> den Schwerpunkt auf die Qualität des Ausbaus<br />

und beleuchtete verschiedene Aspekte der außerfamiliären Bildung<br />

und Erziehung von Kindern in den ersten drei Lebensjahren.<br />

Die Leiterin des <strong>IFP</strong>, PD Dr. Fabienne Becker-Stoll, definierte in ihrem<br />

einleitenden Fachvortrag die notwendige Bildungsqualität für Kinder<br />

unter drei Jahren. Diese entstehe erst durch die Qualität der Bindung,<br />

die das Kind mit der pädagogischen Fachkraft aufbauen kann. Nur in<br />

einer sicheren Bindung zur Bezugsperson kann das Kind seine Umwelt<br />

erkunden und die Bildungsangebote der Einrichtung nutzen.<br />

Im Fachvortrag von Professor Hans Bertram von der Humboldt<br />

Universität Berlin standen die Investitionen in das Bildungswesen im<br />

Mittelpunkt. Er machte deutlich, dass besonders Kinder ohne ausreichende<br />

Deutschkenntnisse sehr viel früher gefördert werden müssten<br />

– fehlende Sprachkenntnisse bei der Einschulung seien kaum noch<br />

aufzuholen und führten zu schlechteren Bildungsabschlüssen, höherer<br />

Arbeitslosigkeit und letztendlich wiederum zu höheren Kosten bei den<br />

Sozialtransfers. Die Professoren Jay Belsky und Edward Melhuish von<br />

der Birkbeck University aus London berichteten über Ergebnissen der<br />

großen Studien NICHD (USA) und Sure Start (Großbritannien).<br />

14<br />

Bildung von Anfang an – Bildungsqualität<br />

für Kinder in den ersten drei Lebensjahren<br />

Dr. Bernhard Nagel vom <strong>IFP</strong> gab einen Überblick über die Betreuungssituation<br />

der Kinder unter drei Jahren in Deutschland und Europa.<br />

Derzeit werden in Deutschland etwa 364.000 Kinder unter drei Jahren<br />

in Tageseinrichtungen oder in Tagespflege betreut, das entspricht rund<br />

18 Prozent aller Kinder unter drei Jahren. Professor Klaus Fröhlich-<br />

Gildhoff von der Evangelischen Hochschule Freiburg referierte über<br />

die Verankerung von Inhalten zum Thema „Kinder unter drei“ in den<br />

deutschen Studiengängen zur frühkindlichen Bildung. Dr. Karin Jurczyk<br />

und Dr. Astrid Kerl-Wienecke vom Deutschen Jugendinstitut (DJI) in<br />

München gingen genauer auf die Situation der Kindertagespflege ein.<br />

Renate Niesel vom <strong>IFP</strong> stellte das 2006 veröffentlichte Medienpaket<br />

„Wach, neugierig, klug – Kinder unter 3“ für Kitas, Tagespflege und<br />

Spielgruppen vor. Mit einem Round Table Gespräch mit den Referenten<br />

des ersten Kongresstages zum Thema „Transfer in die Aus-, Fortund<br />

Weiterbildung“ ging der erste Kongresstag zu Ende; hier konnte<br />

sich auch das Publikum mit zahlreichen Fragen einbringen.<br />

Der zweite Tag begann mit dem Vortrag „Bildungsentwicklung von Kindern<br />

in den ersten drei Lebensjahren“ von Professor Lieselotte Ahnert<br />

von der Universität Wien. Daran schloss sich eine Podiumsdiskussion<br />

an, die von Marion Glück-Levi vom Bayerischen Rundfunk moderiert<br />

wurde. Teilnehmer der Gesprächsrunde waren:<br />

• Staatsministerin Christine Haderthauer<br />

• Angelika Simeth, Sozialreferat der LH München<br />

• Gerhard Dix, Bayerischer Gemeindetag<br />

• Gisela Erler, pme Familienservice GmbH<br />

• PD Dr. Fabienne Becker-Stoll, Leiterin des <strong>IFP</strong><br />

Anschließend stand in fünf Fachforen der Austausch zwischen Wissenschaft<br />

und Praxis auf dem Programm. Im Forum 1: Diversität: erweiterte<br />

Altersmischung, moderiert von Beate Minsel, wurde diskutiert,<br />

wie jüngere Kinder gemeinsam mit älteren gefördert werden können<br />

und welche Angebotsformen eher für alters- bzw. kompetenzhomogene<br />

Gruppen geeignet sind. Professor Petra Völkel von der Evangelischen<br />

Fachhochschule Berlin erzählte zunächst von den Ursprüngen der<br />

altersgemischten Gruppen und berichtete anschließend von den<br />

Ergebnissen aus ihrer eigenen empirischen Studie: Hier wurden<br />

Interaktionen von Kindern im zweiten Lebensjahr mit gleichaltrigen<br />

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