04.12.2012 Aufrufe

Jahresbericht 2009 - IFP - Bayern

Jahresbericht 2009 - IFP - Bayern

Jahresbericht 2009 - IFP - Bayern

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Ganzheitliche Bildung – Vertiefung und Weiterentwicklung<br />

der Bildungs- und Erziehungsbereiche<br />

sache sich Zeit zu nehmen, den Kindern zuzuhören und für sie da zu<br />

sein. Kleine Rituale, die teils mit den Kindern gemeinsam entwickelt<br />

wurden, helfen Konstanten in den Tag zu bringen und die positiven<br />

Erkenntnisse mit in den Alltag hinein zu tragen.<br />

Veränderung der pädagogischen Arbeit:<br />

• Die Veränderungen der pädagogischen Arbeit wurden über Fragebogen<br />

erhoben. Der deutlichste Effekt im Vergleich zur Kontrollgruppe<br />

zeigte sich bei der Initiative der Kinder. Bei der Frage, wer häufiger<br />

die Initiative zur Beschäftigung mit zuhör- und sprachförderlichen<br />

Aktivitäten ergreift, ergab sich in der Interventionsgruppe eine deutliche<br />

Verschiebung hin zur Initiative der Kinder.<br />

• Auch die Häufigkeit von Aktivitäten, die der Zuhör- und Sprachförderung<br />

dienlich sind, nahm in der Interventionsgruppe deutlich stärker<br />

zu als in der Kontrollgruppe. Dieser Effekt wurde allerdings nur signifikant<br />

in der Gruppe der ErzieherInnen, die selbst an den Fortbildungen<br />

teilgenommen hatten, in der Gesamtgrupppe zeigt sich lediglich<br />

eine deutliche Tendenz.<br />

• In den anderen Bereiche (Zuhörklima, Zugang zu zuhörförderlichen<br />

Materialien, Störfaktoren für Zuhören) zeigten sich keine signifikanten<br />

Gruppenunterschiede.<br />

Kindbezogene Effekte:<br />

• Deutschsprachig aufwachsende Kinder: Die mittels der Beobachtungsbogens<br />

Seldak erhobenen Daten bei den deutschsprachig aufwachsenden<br />

Kindern zeigten in der Gesamtgruppe nach einem Jahr<br />

Projektdauer noch keine signifikanten Unterschiede zwischen den<br />

Gruppen. Allerdings zeigten sich in fast allen Einzelitems, die direkten<br />

Bezug zu Zuhörkompetenzen haben, Tendenzen zugunsten der<br />

Interventionsgruppe (aufmerksam Zuhören, Fragen zu Bilderbüchern<br />

stellen, Interesse an Geschichten, aufmerksames Zuhören, Anpassung<br />

von Tonfall und Lautstärke, Geräusche erkennen, Verstehen<br />

einfacher und komplexer Handlungsaufträge).<br />

• Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache: Die Ergebnisse der Untersuchung<br />

mit dem Sismik-Beobachtungsbogen bei der Gruppe der<br />

nicht mit deutscher Muttersprache aufwachsenden Kinder bestätigen<br />

zum Großteil die Ergebnisse der Seldak-Gruppe. Auch hier finden<br />

sich in den meisten Skalen keine signifikanten Unterschiede zwischen<br />

98<br />

Ganzheitliche Bildung – Vertiefung und Weiterentwicklung<br />

der Bildungs- und Erziehungsbereiche<br />

Projekt- und Kontrollgruppe. Ein Vorteil des Beobachtungsbogens<br />

Sismik für die Verwendung in diesem Projekt war die explizite Abfrage<br />

aufmerksamen Zuhörens in verschiedenen Alltagssituationen<br />

des Kindergartens. Aus diesen Einzelitems wurde die Skala „aufmerksames<br />

Zuhören“ gebildet. In diesem Bereich zeigten die Kinder<br />

aus der Ohren spitzen!-Gruppe einen signifikant (p= .03) höheren<br />

Kompetenzzuwachs im Vergleich zur Kontrollgruppe.<br />

Die im Rahmen des Projekts zusammen mit den Modelleinrichtungen<br />

entwickelten Hör- und Sprachschatzkiste liegt im Entwurf vor; es ist<br />

geplant, dass die Material-Box bis Mitte 2010 fertig gestellt ist. Das<br />

<strong>IFP</strong> wird mehrere Beiträge hierzu liefern.<br />

99

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!