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223 − AHV-positiv - Quartierverein Riesbach

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<strong>AHV</strong>-<strong>positiv</strong>11Die kleine Sehnsucht nach dem Lebenvor dem RuhestandHin und wieder beschleicht mich eineleise Wehmut und eine kleine Sehnsuchtnach dem Leben vor dem Ruhestand;nach den frühen, dunklen, hektischenMorgenstunden, dem Rennen auf denVierer, dem sehr leeren Tram, der nurhalbvollen Bahn, der Zeitungslektüreund dem kleinen Frühstück während derhalben Stunde bis zum Arbeitsort; demHeimkommen nach getaner Arbeit, erledigtund zufrieden, wieder einmal mitmeiner heute schmerzlich vermisstenpubertierenden Klientel herrlich gestrittenzu haben.Ich möchte nicht stehen bleiben undmache mich auf verschiedenen Gebietenkundig.Einen Kurs an der EB besuchen, ist jagleich um die Ecke: Wieder alltagstauglichesFranzösisch auffrischen, Italienischlernen, schliesslich ist ja die Toskana fürältere Semester eine angesagte Destination.Im Katalog ist sogar «Chinesischzum Ausprobieren» zu finden – da wäreich auf der Höhe der Zeit und müsstemeine Gehirnzellen gehörig trainieren.Noch anspruchsvoller erscheinen miraber die Fortbildungen im Informatikbereich:«Grosse Dokumente – leichtgemacht».Aber nicht nur im geistigen Bereich willich mich bewegen. Auch körperlich darfich nicht stehen bleiben. Also: Mein Fitnessaboim Schulthess-Training besserausnutzen, mit dem Velo einkaufen undgleich noch eine kleine Schlaufe über dieWeinegg anhängen oder am Morgen aufsVelo steigen und irgendwohin fahren, aneinem schönen Ort picknicken und ineinem gemütliche Gasthof absteigen ...Vielleicht darf ich mir für einen Wehrenbachtobel-Spaziergangden reizendenBerner Sennenhund aus der Dufourstrasseeinmal ausleihen?Das soziale Leben erweitern. Vom passivenzum aktiven Mitglied der KirchgemeindeNeumünster werden:gemeinsamer Mittagstisch 60+, gemeinsamesLesen, offener Gesprächskreis.Die Tastatur des Klaviers wieder unterdie Finger nehmen und fürs Duo einePartnerIn mit Geige suchen. An Quartieranlässenteilnehmen, nicht nur Röstibraten einmal im Jahr am Quartierfest,sondern regelmässig den «musigznacht»geniessen und an einem Quartiergesprächdabei sein.Irgendwann bin ich vielleicht dann dochnoch reif für die grosse Bildungsreise indie ferne Welt, aber zuerst versuche ichmeinen Alltag neu zu sichten, zu strukturieren– und zu ertragen.Zeit für Lesen, Haushalt, Bewegen, Kursebesuchen, Konzerte geniessen, mitFreundInnen essen... ist wunderbar –aber es reicht, befriedigt, erfüllt michnicht. Ich möchte neben der Zeit, in derich familiär engagiert bin, anderes Sinnvolles,Sinnstiftendes machen, gebrauchtwerden, etwas zu einem guten Lebennicht nur von mir beitragen.Hoffnungsvoll und gelassen harre ich derAufgaben, die da hoffentlich mit der Zeitkommen mögen.Dorothee Schmid, Jahrgang 1948, lebte in den siebzigerJahren im Seefeld und wohnt seit 1995 wiederim Quartier. Sie arbeitete von 1976 bis 2012 alsMittelschullehrerin für Deutsch, davon die letzten30 Jahre an der Kantonsschule Zürcher Unterland inBülach.Quartiermagazin Kreis 8 <strong>223</strong>/2012

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