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223 − AHV-positiv - Quartierverein Riesbach

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<strong>AHV</strong>-<strong>positiv</strong>Als «fittester Senior der Welt» sindSie ein willkommener Referent und eingefragter Interviewpartner. Sie warenunsere eigenen Leute länger zu beschäftigen.So ein Blödsinn! Wir verschleudernunser eigenes Potenzial!im Arm, kommt sich näher … also auchvom sozialen Aspekt her ideal.schon Gast bei Kurt Aeschbacher undSie haben im Seefeld ein Büro. Wasmachen Sie dort?Nun, ich arbeite sowohl zuhause wie auchin meinem Büro für meinen Job. Ausserdemerhalte ich im Büro meine wöchentlicheComputerlektion. Ich stelle nämlichfest, dass es in der IT immer wieder Neueszu lernen gibt.20gerade kürzlich wurde im Lifestyle-Magazin von TeleZüri ein Beitrag überSie gesendet. Stehen Sie gerne imRampenlicht?Ja. Und selbstverständlich steckt auchEitelkeit dahinter. Um alt zu werden, istEitelkeit ein riesiger Vorteil.Als Zahnarzt haben Sie bis 75 inIhrem Beruf gearbeitet. Danach warenSie Herausgeber einer medizinischenFachzeitschrift. Mit 82 gingen Sie inden Quasi-Ruhestand oder wie Sie esformulieren «wurden Sie arbeitslos».Mit 90 schliesslich haben Sie eineneue Stelle angetreten und zwar alsMarkenbotschafter einer deutschenFitnessstudio-Kette. Finden Sie nicht,dass man im Alter das Leben etwasruhiger angehen sollte?Vielleicht ruhiger, aber nicht inaktiv. DieLebensphase zwischen 60 und 65 ist diewichtigste überhaupt. Dann werden dieWeichen gestellt, ob die Zukunft vonchronischen Krankheiten geprägt seinwird oder ob man auf ein erfolgreichesAlter hinsteuert. In diesen Jahren müssenwir uns entscheiden, wie wir dienächsten 25 bis 30 Jahre unseres Lebensverbringen werden. Falls wir nicht inunserem ursprünglichen Beruf weiterarbeitenkönnen, müssen wir uns weiterbildenoder umschulen lassen. DasArbeiten muss nach 65 weitergehen, idealerweisein einem neuen Beruf!Und wo nehmen wir denn die Jobs fürdie älteren Menschen her?O.K., wenn den Leuten klar wird, dass dieArbeit ein wichtiger oder besser gesagtder wichtigste Gesundheitsfaktor ist,wird es in Zukunft solche Jobs gebenmüssen. Schon heute importieren wir jaFachkräfte aus dem Ausland, anstattSie halten also nicht viel vomPensionsalter 65?Absolut nichts! Sehen Sie, als die <strong>AHV</strong> inder zweiten Hälfte der 1940er Jahre eingeführtwurde, lag das Rentenalter bei 65und zwar für beide Geschlechter. Es kanndoch nicht sein, dass wir noch immer andiesem Pensionsalter festhalten, nachdemdie Lebenserwartung dermassengestiegen ist.Lassen Sie Familienbetreuung oderFreiwilligenarbeit auch als Arbeitgelten?Selbstverständlich. Aber Entlöhnung istdie eigentliche Anerkennung der Leistung.Freiwilligenarbeit ist nicht oderweniger verpflichtend, weniger herausfordernd.Überdies ist der Anteil Pensionierter,die Freiwilligenarbeit leisten,verschwindend klein.Was tun Sie, wenn Sie nicht arbeiten,trainieren, an Wettkämpfen teilnehmenoder Referate halten? Haben Sieüberhaupt noch Zeit für Hobbys?Ich sehe sehr gerne Ballettaufführungen.Diese vollkommene Körperbeherrschung… das fasziniert mich. Auch klassischeMusik höre ich gerne. Ansonstenlese ich, hauptsächlich Geschichtsbücherund Fachliteratur. Und: (lacht) ich hättegerne eine Freundin! Tanzen? Ja, absolut,allerdings «strictly Ballroom». Tanzenist für ältere Menschen eine wunderbareGelegenheit, um in Bewegung zu bleiben.Noch besser wäre es, wenn es entsprechendeWettkämpfe gäbe. Denn für Turnieretrainiert man intensiver und in derWettkampfsituation bekommt man diefür die Gesundheit so wichtigen Adrenalinschübe.Ausserdem zieht man sichfür solche Anlässe etwas Hübsches an,hält einen Partner oder eine PartnerinFühren Sie Ihren Haushalt alleine?Kochen Sie für sich?Einmal pro Woche erledigt meine wunderbareHaushalthilfe die Hausarbeit.Kochen kann ich selber – ich warschliesslich mal bei den Pfadfindern.Könnten Sie sich vorstellen, einmal inein Altersheim zu übersiedelt?Sagen wir so: Wenn ich mich nicht mehrbewegen könnte, müsste ich das wohl.Die Atmosphäre im Altersheim ist deswegenso deprimierend, weil viele Menschendort geistig verfallen sind. Ichkann nur nochmals betonen: Körper–liche Fitness ist die Voraussetzung fürgeistige Gesundheit.Denken Sie manchmal über den Tododer über das Sterben nach?Wenn man gesund ist, hat man wenigerAngst vor dem Tod. Mich beschäftigt dasnicht gross. Natürlich leben viele meinerWeggefährten nicht mehr. Aber ich habevorgesorgt: Bereits in jungen Jahren binich vielen verschieden Organisationenund Clubs beigetreten. Da bin ich bis anmein Lebensende Mitglied und kannsoziale Kontakte pflegen, neue Bekanntschaftenmachen. Mit 90 nimmt dichkeiner mehr in solch einen Verein auf.Was möchten Sie in Ihrem Leben nocherreichen?Die Welt verändern.Quartiermagazin Kreis 8 <strong>223</strong>/2012

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