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223 − AHV-positiv - Quartierverein Riesbach

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<strong>AHV</strong>-<strong>positiv</strong>9Als erstes habe ich den Tag neu strukturiert:Tagwache 7:30 / 8:00 und zuersteine Tasse Tee. Den Espresso gibt es späterbeim Bäcker an der Ecke. Aber ichwill auch nicht stur sein und so schlafeich morgens manchmal auch länger. Ichbin ein Single, ein Mann zwar, aber einemanzipierter, wie ich meine. Ich haushaltesehr gerne: waschen, putzen, selberHemden bügeln. Da ist man schonbeschäftigt. Dazu kommt, dass die Unterhaltsarbeitenam Körper morgens längerdauern. Und die muskuläre Materialermüdungist auch sichtbar, aber da gibt esja das regelmässige Fitness-Training undfürs Gesicht eben die Crème (siehe oben).Aber was soll’s? Ich bin ein Rentner,werde älter und das soll man auch sehen.Schliesslich habe ich ja gelebt. Und ichbin der Ansicht, für die Jungen ein besseresVorbild zu sein, wenn ich zu meinemAlter stehe. In den Prospektensehen die Siebzigjährigen zwar aus wiefünfzig, jetten um die Welt, sind offenbarnie müde.Wie schön, dass nicht die Uhr dasZepter führtDoch wie schön ist es, dass heute einspontaner Schwatz mit der Nachbarindrin liegt, dass nicht die Uhr das Zepterführt, sondern ich. Dass ich meinenBekanntenkreis pflegen und für Freundeda sein kann, wenn Hilfe nötig ist. Dassich zwei Stunden in der Buchhandlungstöbern kann, ohne auf die Uhr zu schauen,durch den Markt am Bürkliplatz spazierenund die Blumen bewundern kann.Da mich Musik, Theater und bildendeKunst schon immer interessierten, kannich auch das heute mit mehr Musse pflegenund sogar manchmal mit einer Städtereisekrönen. Das ist Lebensqualität,und wenn man dabei für dieMitmenschen mehr Zeit hat, ist es auchnicht so egozentrisch.Klar ist der gesundheitliche Aspektwesentlich. Wie gehe ich mit dem Älterwerdenum, wenn die ersten Gebrestenkommen, welche nicht mehr zu reparierensind? Wie werde ich dann diese Phasebewältigen? Es ist von grossem Nutzen,ältere Menschen zu kennen und vonihnen zu lernen. Zu sehen, dass dasLeben schön sein kann, auch wenn derLebenskreis kleiner wird und nicht mehralles möglich ist. So bin ich trotz vielerFragezeichen zuversichtlich, auch jenenLebensabschnitt zu bestehen, und lebeerst recht den Augenblick.Peter Schenkel, urspünglich Winterthurer, lebtseit über dreissig Jahren im vorderen Seefeld. Erschätzt diese eher ruhige Gegend mit dem gutenÖV-Anschluss sehr. Während seiner Berufsjahrehatte er als Gegenpendler stets auf dem Landgearbeitet: Dietikon, Horgen, Adliswil, Affoltern undUrdorf.Quartiermagazin Kreis 8 <strong>223</strong>/2012

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