13.07.2015 Aufrufe

223 − AHV-positiv - Quartierverein Riesbach

223 − AHV-positiv - Quartierverein Riesbach

223 − AHV-positiv - Quartierverein Riesbach

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

...meintEine schwebende Hymne auf dieabwesende FamilieMAx BAUERIRENE VERDEGAAL CALIAROUp to date!Vor ein paar Wochen war ich in Fätzikon, wo ein Freund vonFreunden in einem alten leerstehenden Bauernhaus eine Kostümpartyorganisierte. Bei einem Bier kam ich mit einem Kalifornierins Gespräch, der, bevor er wegen der Liebe in dieSchweiz kam, in Thailand sein Geld mit Online-Pokerspielenverdient hatte. Anscheinend gibt es genug Leute, die mit Online-Poker ihr Geld verlieren, dass andere davon leben können.Wir diskutierten über die Probleme der SchweizerInnen, die fürAusländerInnen schwer nachvollziehbar sind, und über die Problemeder USA. Schnell kamen wir auf das Thema Wahlkampf.Er war der festen Überzeugung, dass die alten Leute Schuld seien,dass die Republikaner so viel Wähleranteile haben. Sie verhindernmit ihrer konservativen Haltung den Wandel, den dieAmerikanerInnen so dringend nötig hätten. Weil sie den ganzenTag vor dem Fernseher hocken und sich leicht manipulierenlassen, sind sie gefundenes Fressen für die republikanischePropaganda. Ausserdem müssen sie statistisch gesehen wenigerlang mit den Folgen leben und haben somit weniger Entscheidungsrecht.Seine Forderung war, dass man ab einem gewissenAlter nicht mehr wählen darf.Die Idee ist extrem, doch praktisch gesehen hat er nicht ganzunrecht. Vor allem in den USA ist die Kalte-Krieg-Generationein grosses Hindernis für die Modernisierung. Viele alte Leutehaben immer noch ein Weltbild mit Amerika im Mittelpunktund stellen sich gegen jegliche Veränderung. Auch biologischgesehen könnte man sagen, dass das Hirn alter Menschenimmer unflexibler wird und sich einer sich immer schnellerverändernden Welt nicht mehr anpassen kann.Der Führerausweis wird weggenommen, wenn Reaktion undSehkraft nachlassen. Folglich sollte auch das Stimmrecht nacheinem gewissen Alter verfallen.Doch die neuesten wissenschaftlichen Studien zeigen, dass manim Alter sehr wohl «up to date» und geistig fit sein kann, wennman mit Jungen im Kontakt ist und sich mit der Welt auseinandersetzt. Das Problem liegt also nicht nur bei den Alten, sondernvor allem bei den Jungen, die wenig Interesse zeigen, dieAlten zu integrieren. Ich rufe deshalb alle Jungen auf, mehr mitden <strong>AHV</strong>-Positiven in Kontakt zu treten und ihnen, zum Beispielmit einem peppigen Facebook-Profil, den Anschluss andie Jugend zu erleichtern!Sie gingen um die Ecke, fuhren ein paar Tage in die Berge undich war endlich wieder mal alleine zu Hause. Als Erstes legte icheine Musik-CD ein und hörte diese ohrenbetäubend laut. Juhui!Ein paar Tage kinderfreie Zone! Zig Verabredungen hatte ich mitFreundinnen und Freunden getroffen und schwebte in dennächsten Tagen von Abmachung zu Abmachung, sass stundenlangschwatzend im Schaufenster der Backbar, traf mich zueinem (oder waren es zwei?) Drinks im Iroquois und hatte dasGefühl, bei Carlo an der Fröhlichstrasse alle seine Kochbücherzum auserwählten Nachtessen gelesen zu haben. Wie in einemschwerelosen Schwebezustand verstrichen die Tage und Nächte.Ob all den unbeschränkt langen Treffs fand ich gar keine Zeitzum Kochen, Putzen, Einkaufen und geschweige denn Aufräumen.Mit Kindern ist man ja ständig daran, Ordnung zu schaffen,Regeln durchzusetzen und Zeiten einzuhalten. Vor mirlagen also drei zeitlose, regellose und ordnungsfreie Tage. Dementsprechendaufwändig waren die Vorbereitungen vor ihrerRückkehr. Schlagartig war die familienbedingte Bodenhaftungzurück: die Kleine hatte Fieber, die Grosse war bleich vor Übermüdungund mein Mann versuchte, gute Miene zum desolatenBild zu machen und berichtete von erfolgreichen, sonnigenTagen in den Bergen. Alle drei fielen zu Hause alsbald in einenunruhigen, traumreichen Schlaf und brachten mich selber ummeinen nötigen Schlaf. Trotzdem werde ich sie wieder mal zudritt in die Berge fahren lassen: schwebende Zustände tun trotzAbsturzgefahr einfach super gut!Irene Verdegaal Caliaro ist berufstätige Mutter und schreibt aus ihrem Alltag mitzwei kleinen Töchtern.27Max Bauer studiert Medizin und wohnt im Quartier. Er schreibt im Kontacht zuThemen, die ihn als jungen Menschen beschäftigen.Quartiermagazin Kreis 8 <strong>223</strong>/2012

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!