Schuld und Verantwortung - Ev. Kirchengemeinden Immenhausen ...

ten auf der Straße oder in der Umgebungteil. Sie verbrachten ihre Freizeit mit den Geschwisternin der Familie. Dazu besuchten siedes Sonntags am Nachmittag das ElternhausGlashütte 8; ab 1939 - die Mutter mußtedamals umziehen, weil die Hüttenhäuser verkauftwurden - das Haus Kampweg 11, heuteNr. 10. Zu Hause wurde mit der Mutter undden noch anwesenden älteren GeschwisternKaffee getrunken und dabei erzählt. Gegen17.00 Uhr hatten beide dann wieder in ihrenBetrieben im Kampweg bzw. in der NeuenStraße zu sein. So verliefen die ersten Arbeitsjahrefür beide Mädchen zwischen häuslicherund landwirtschaftlicher Arbeit und kurzensonntäglichen Familienbesuchen.Nach Kriegsbeginn im Herbst 1939wurde das Leben aller Deutschen erheblichhärter. Durch den Fronteinsatz vieler jungerMänner fehlten schnell überall Arbeitskräfte.Auch trafen bald erste Gefallenen-Meldungenein; sie verursachten gravierende Veränderungenin den betroffenen Familien. Nichtselten mischten sich hier Verzagtheit undTrauer und führten zu großer Ausweglosigkeit.Der Mangel an Arbeitskräften wurdedurch sogenannte Fremdarbeiter auszugleichenversucht. Es kamen zwangsweise - wohlkaum freiwillig! - Männer aus dem besetztenPolen und später aus den Niederlanden undFrankreich, seltener Frauen, als Arbeitskräfte„ins Reich“.In Immenhausen wurden Polen undFranzosen eingesetzt. Die Polen waren in denHaushalten der Bauern untergebracht, dieFranzosen, zahlmäßig eine größere Gruppe,mußten die Nächte im Saal Pfleging (heuteKonfirmanden des Jahrgangs 1935, untere Reihe 5. und 6. von links Minna und Klara Haase12