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Schuld und Verantwortung - Ev. Kirchengemeinden Immenhausen ...

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Lagerinsassin Irma Trksak, 31 die zur selbenZeit in Ravensbrück inhaftiert war, hat demVerfasser dieser Zeilen anlässlich des 60.Jahrestages der Befreiung des Lagers am 28.Mai 2005 in Ravensbrück berichtet, wie esseinerzeit im Lager zugegangen ist:„An eine Klara Haase kann ich michnicht erinnern. Dafür waren damals zu vieleFrauen im Lager, <strong>und</strong> es herrschte auch einständiges Kommen <strong>und</strong> Gehen. Wenn Klarawegen einer Beziehung zu einem Polen eingeliefertworden ist, dann hatte sie hier harte Zeitenzu durchleben. Frauen wie sie erhielten nachihrer Ankunft generell 25 Stockhiebe <strong>und</strong> bekamendie Haare abgeschoren. Was das bedeutete,kann man nicht beschreiben. Sie können es inunserer kleinen Broschüre ‚Mit den Augen derÜberlebenden‘ nachlesen. Charlotte Müller hatdort darüber berichtet. Sie schreibt:“‚Wenn unsere Kolonne im Zellenbau zu tunhatte, konnten wir manchmal einen Blick inden Prügelraum werfen. In der Mitte stand derPrügelbock. An der rechten Wand befand sicheine Leiste mit Haken, daran hingen Ochsenziemer<strong>und</strong> Handtücher [...] Beim Ausgußbeckenauf der anderen Seite standen Eimer. Ausdenen wurde der Häftling mit Wasser übergossen,wenn er bewußtlos geschlagen war[...]‘Charlotte Müller berichtete auch überdie ‚Bestrafung‘ einer Mitinsassin im beschriebenenPrügelraum, den Klara Haasemit Sicherheit kennenlernen mußte.‚Ich hatte den Bock zu besteigen. MeineFüße wurden in einer Holzzwinge festgemacht,<strong>und</strong> die Grünwinklige 32 [gemeint ist dieSchlägerin] schnallte mich über. Mein Rockwurde mir über den Kopf gezogen, so daß dasGesäß frei war - die Hosen hatten wir schonauf dem Block ausziehen müssen. Dann wurdemein Kopf in Decken gehüllt, wahrscheinlich,um die Schreie zu dämpfen. Beim Anschnallenhatte ich viel Luft eingeatmet, um nicht so engfestgeschnallt zu werden. Als Suhren [Fritz Suhren,seit Oktober 1942 Lagerkommandant]das merkte, kniete er sich auf mich <strong>und</strong> zog dieRiemen so fest an, daß ich vor Schmerz stöhnte.Mir wurde befohlen, die Schläge laut mitzuzählen,aber ich kam nur bis elf.‘ 33Die SS-WohnsiedlungimFrauen-KZRavensbrück(heutigerZustand)19

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