13.07.2015 Aufrufe

Festival trüFFel - Nobilis

Festival trüFFel - Nobilis

Festival trüFFel - Nobilis

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Schönheitkennt kein AlterMargit-Christine Müller-Davidi wurde als älteste Kandidatin zurVize-Miss-50plus-Germany gewählt – für sie ein überwältigendes Erlebnis.Dabei verlief das Leben der heute 73-Jährigen alles andere als gradlinig.Diese Erfahrung hat das Leben von Margit-ChristineMüller-Davidi bereichert: Die schmale Frau, pensionierteLehrerin aus dem kleinen Örtchen Bortfeld bei Peine,ist Ende vergangenen Jahres im bayerischen Bodenmais zurzweitschönsten Frau Deutschlands gekürt worden. Mit 72 Jahrendie älteste Teilnehmerin, setzte sie sich bei der erstmaligausgelobten Miss-50plus-Germany-Wahl gegen fast 1 000deutlich jüngere Konkurrentinnen aus ganz Deutschlanddurch. Zwar ist in ihrem Alltag inzwischen längst wiederNormalität eingekehrt, und Margit-Christine Müller-Davidihat keine Werbeverträge abgeschlossen und tourt auch nichtdurch das ganze Land. Aber: „Dieses Erlebnis war einfachunheimlich schön“, schwärmt sie. Ihre großen, blaugrünen,nur ganz leicht mit etwas Wimperntusche betonten Augenbestätigen diesen Satz mit einem heiteren Leuchten. Nein,tausende Fans, die sie in der Vorauswahl über die Website desVeranstalters Miss Germany Cooperation (MGC) unter die attraktivsten30 Frauen des Landes geklickt haben, irren nicht:Diese Frau sieht nicht nur umwerfend aus, sie hat auch eineganz besondere Ausstrahlung; trotz der sympathischen Fältchen,die Mund und Augen umspielen – oder auch deswegen.„Mach doch mit, du bist doch ‘ne super Alte“, habeihr Mann zu ihr gesagt, als sie ihm von der Miss-50plus-Germany-Wahl erzählt hatte. Durch Zufall war sie in einerFernsehzeitschrift darauf aufmerksam geworden. Nie zuvorhatte sie, Oma von drei Enkeln im Alter von 25, 19 und 15 Jahren,auch nur im Traum daran gedacht, sich an einem derartigenWettbewerb zu beteiligen. „Aber da konnte man einenschicken BMW gewinnen, und meiner ist doch schon so alt“,erzählt die blonde 53-Kilo-Frau und lacht herzlich. Derartmotiviert machte sich Margit-Christine Müller-Davidi kurzerhandauf den Weg zum Fotografen, schickte die Bilderan die MGC – und landete schließlich bei der Endauswahlin Bodenmais. „Da hatte ich plötzlich schon ein bisschenAngst“, gibt sie zu. Doch die Veranstalter, Familie Klemmeraus Oldenburg, seien so herzlich gewesen, dass die Furchtschnell verschwunden und purem Genuss gewichen sei. „Ichwar von Anfang bis Ende glücklich“.Das war in ihrem Leben nicht immer so: Als siegerade fünf Jahre alt war, starb ihr Vater, elf Jahre später ihreMutter. Die zuständige Behörde trennte Margit-ChristineMüller-Davidi und ihre beiden jüngeren Brüder und brachtesie in drei unterschiedlichen Kinderheimen in Hildesheimunter. Dort wurden sie erwachsen, in einem guten Umfeld,wie Margit-Christine Müller-Davidi betont. Sie absolvierte einekaufmännische Lehre, das Abitur abzulegen kam damalsnicht in Frage. Als junge Frau heiratete sie zum ersten Mal,bekam zwei Kinder und war zu Hause für sie da. Die Ehescheiterte. Im Alter von 35 Jahren musste die in Schlesien geboreneFrau plötzlich wieder auf eigenen Füßen stehen undauch noch ihre Familie versorgen. „Das war schlimm“, erinnertsie sich. Doch sie ließ sich nicht unterkriegen, meldetesich erst in der Abendschule zur Vorbereitung aufs Abiturund dann bei einer Begabtenprüfung an. Margit-ChristineMüller-Davidi bestand die Prüfung, begann zu studieren undwurde mit Anfang Vierzig als Haupt- und Realschullehrerinsogar noch verbeamtet. „Das war mein Lottogewinn“, sagt sienachdenklich. >nobilis 6/201313

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!