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Festival trüFFel - Nobilis

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Models in eigenerSache: DorotheeLehnen und TochterRosa (8).Sechs Jahre hat dieDesignerin nebenberuflichentworfen:vor allem Kissen.>spannende Brüche, interessante Kontraste. Sie verband grobenFilz mit feiner Seide, druckte zarte Blüten auf robustesMaterial, orangefarbene Muster auf rotem Stoff. Immer wiederauch Rosenblüten und Dornen.Filz erkor sie zu ihrem Lieblingsmaterial. Über Filzhatte sie schon ihre Diplomarbeit geschrieben. Aber nochtraute sie sich nicht, in die Selbstständigkeit zu gehen. Siehatte Angst. Da war schon ein Mann in ihr Leben getreten.Der Architekt Rainer Martins. Er ermunterte, stärkte sie, „Duschaffst es.“ In der Wohnung zu zweit wurde es zu eng. DorotheeLehnen zog mit ihrer Nähmaschine in freiwerdendeFotos: Ralf MohrRäume ins Untergeschoss. Die Kurve bekam sie erst mit demBesuch eines Seminars vom Arbeitsamt. Hier lernte sie, wasman braucht für den Sprung in die Selbständigkeit: Kalkulieren,Finanzieren, Planen, betriebswirtschaftliches Denken,Steuerkenntnis und vieles mehr. Damit war der Kopf frei fürihre Kreativität. Ihr ging es darum, nichts zu designen, wasmit flüchtiger Mode zu tun hat, sondern vielmehr Produktein einzigartiger Optik zu präsentieren. Ihr erster Tag als Unternehmerinfand auf der Verbraucherausstellung „infa“ inHannover statt. Hier zeigte sie erstmals ihre Kissen und einTaschenmodell, das sie entwickelt hatte. „Ich war so aufgeregt“,erinnert sich die heute 44-Jährige, „dass ich kein Wortmit den Kunden sprechen konnte. Gottseidank half mir eineFreundin.“ Die Suche nach dem Selbst war geglückt, schonnach den ersten beiden infa-Tagen war alles ausverkauft.Manchmal hält Dorothee Lehnen inne undkann ihr Glück kaum fassen. Ihr Mann Rainer hat den Architektenjoban den Nagel gehängt und ist mit ins Geschäfteingestiegen. „Er kann so tolle Messestände gestalten“, frohlocktsie. Die Kinder Rosa (8) und Johann (7) spielen gerneFotomodell bei den aufwändigen Katalogproduktionen.Und mittlerweile wohnt die kleine Familie ganz klassischin einem Einfamilienhaus in der Wedemark. Der Nordstadtallerdings ist die Designerin treu geblieben, wo sie seit 2007in der „Alten Grammophonfabrik“ ihr Atelier betreibt. DorotheeLehnen sagt: „In der Stadt pulsiert das Leben, hier istalles in ständiger Bewegung. Farben, Laute, Menschen, Autos,Gespräche, Verkehr. Das alles hinterlässt Spuren in mir.Ich sammle sie innerlich ein und nehme sie mit aufs Land.Hier ist die Familie, die Ruhe, die Natur.“Im 200 Quadratmeter großen Atelier türmen sich dieFilzrollen in hohen Regalen bis an die Decke, stehen computergesteuerteZuschneidemaschinen, die gerade kleine Seepferdchenaus Leder ausschneiden, nähen fleißige Händean den Industrienähmaschinen. Inzwischen sind es sechsAngestellte, die Lehnens beschäftigen. Schließlich muss diekleine Firma rund 350 Händler in Deutschland beliefern.Taschen, Kissen, Wärmflaschen, Geldbeutel, Schlüsselanhängerund originelle Sitzhocker - Design by Lehnen –gehen auch nach Holland, Schweden, Österreich und in dieSchweiz. Bei Dorothee Lehnen gibt es jetzt auch „Fritzi undFrantzi“, eine stylische Linie mit Edelweiß, Hirschköpfenoder Herzen, die ganz zum Alpen-Chic passt. Die Frau mitden geschickten Händen ist schon stolz, dass sie 2010 den Unternehmerinnenpreisder Stadt Hannover bekam und sagt:„Ich glaube nunmehr, dass ich nur in Hannover mein Unternehmengründen konnte. Hier habe ich Kunden gefunden,die mir die Treue halten.“ WMehr unter www.dorotheelehnen.de. Die Designerin dankt ihren Kunden mit einemgroßen Sommerfest am 16. Juni von 11 bis 18 Uhr in der „Alten Grammophon“ .Bettina Zinter26 nobilis 6/2013

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