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pdf-Datei: 1.4 MB - Privatschule Toblerstrasse

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DiskussionDer Krieg ist überwunden unddie Regierung versucht die verfeindetenBevölkerungsgruppenzu versöhnen, aber es gibt dochimmer wieder Anschläge. DieMenschen leben oft noch inständiger Angst vor neuen Überfällen.Viele Menschen habenaufgehört zu hoffen, dass derTeufelskreis von Gewalt undGegengewalt endlich durchbrochenwerden kann. Schon kleineKinder werden mit der Gewaltkonfrontiert, sie werden ausgebeutetund müssen zusehen, wieihre Mütter und Schwestern vonden Rebellen vergewaltigt undwie ihre Angehörigen vor ihrenAugen getötet werden. Und alswäre das noch nicht genug, werdensie auch noch zu Kindersoldatenausgebildet. Sie könnendurch diese Gewalt ihre Sinnenicht mehr steuern und wissengar nicht mehr, was sie tun. Aberdas ist nicht nur in Burundi so,sondern auch in verschiedenenanderen Ländern Afrikas.Das sind die jüngsten SchülerIm Gymnasium von Buta in Burundiin der Provinz Bururi lebenund lernen etwa 350 Schüler vonverschiedenen Volksgruppen vonder siebten bis zur dreizehntenKlasse. Die Schule ist im Jahre1965 gegründet worden. Dastägliche Bemühen der Schülerdreht sich darum, wie sie nochmehr und besser lernen können,damit sie wieder den bestenAbschluss im Land machen undihre Eltern und Lehrer sich freuen.Und die Gedanken der Elterndrehen sich darum, wie sie 40Dollar im Jahr für die Schulebezahlen können.Denn 40 Dollar sind für einennormalen Burunder der Lohn von5 Monaten Arbeit, 6 Tage in derWoche von 8 Uhr früh bis 6 Uhrabends. Doch ein Schüler kostetfür die Schule im Jahr etwa 220Dollar (275 Franken). Zum Glückaber wird dieser Geldbetrag oftvon Spendern gedeckt.Das Geld reicht nicht, um dieganzen Kosten zu decken, darummüssen die Schüler selbsteinen grossen Anteil Nahrungproduzieren. Etwa 50’000 KiloKartoffeln werden im Jahr zurSelbstversorgung produziert.Dazu noch Mais, Bohnen undReis. Sie haben auch eineSchweinezucht, doch die Tiereaus der Eigenproduktion werdenmeist verkauft, um andere lebenswichtigeProdukte zu kaufen.Die Schüler erhalten nurdreimal im Jahr Fleisch. Ein paarFamilien sind so arm, dass sienichts bezahlen können. DieSchule achtet aber trotzdemdarauf, dass sie auch diese Kinderaus den ärmsten Familienaufnehmen können, wenn sie gutlernen.Die Schüler kommen mit etwa12, allerhöchstens 14 Jahren andie Schule. Die Lehrer achtensehr darauf, dass sie Schüler mitguten Noten und mit einer grossenLernbereitschaft nehmen.Sobald die Schüler die Schuleabgeschlossen haben, werdensie entweder Priester oder siegehen in die Wirtschaft, zur Regierungoder zur Armee. Obwohldie Schule eine Priesterschuleist, werden nur etwa 1% Priester.Die Schule gilt als eine der bestenim Lande. Im Jahr 2000 isteiner von den Schülern Ministergeworden. Ein anderer Schülerist Kaufmann geworden und hatder Schule 5 Tonnen Bohnengeschenkt. Er hat so seineDankbarkeit zeigen wollen. Andereehemalige Schüler machendas auch. Diese Spenden brauchensie zum Überleben.Im Jahre 1997 wurde in diesemInternat ein schlimmes Massakerverübt. Darüber möchten wirIhnen mehr erzählen:Es geschah im April. Der jetzigeSchulleiter war zu diesem Zeitpunktin Deutschland. Es warenetwa 100 Hutu-Rebellen undeine Frau aus Ruanda, die umetwa 5 Uhr in der Früh auf dasSchulgelände eindrangen, als dieSchüler noch schliefen. Sie befahlen,dass die Jungen sichnach Volksgruppen trennen sollten.Doch das haben die Schülernicht getan, weil sie sagten, sieseien alle Brüder. Dann habendie Rebellen plötzlich, wahllosauf die Wehrlosen geschossenund sind weggegangen, sindaber eine halbe Stunde späterwieder gekommen. Noch einmalhaben sie befohlen, die jungenMänner sollen sich nach VolksgruppenHutu und Tutsi trennen.Doch die mutigen Schüler habendem Befehl wieder nicht Folgegeleistet.Innenhof des Petit SéminaireDanach haben die Banditen wiederauf die Internatsschüler geschossen,obwohl schon vieleverletzt am Boden lagen. Diekleinen Schüler sind aus demFenster geklettert, doch auch siesind von den Rebellen erschossenworden, die auf den Feldernrund ums Internat lauerten.Insgesamt sind 40 Schüler und 1Lehrer getötet worden. Für dieseOpfer wurde neben der Schuleeine kleine Kapelle gebaut, beider die 41 Gräber liegen. JedenMonat wird diesen Opfern miteinem Gottesdienst gedacht.10

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