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MAsTErs<br />
Cape Argus Cycle Race<br />
Kapstadt, 08. März 2009<br />
“The toughest race ever” – so titelte am<br />
nächsten Tag die ortsansässige Zeitung<br />
das diesjährige radrennen am Tafelberg.<br />
Die Krankenhäuser waren voll mit Verletzten,<br />
10.000 gemeldete radler sind<br />
erst gar nicht angetreten (bei 41.000<br />
Meldungen). Windgeschwindigkeiten bis<br />
140 km/h (orkanstärke) forderten alle<br />
restlichen Teilnehmer voll heraus.<br />
insbesondere die berganstiege mit massiven<br />
gegenwind ließen uns so ein<br />
kleines bisschen weich werden. Windschattenfahren<br />
oder „lutschen“, wie es<br />
im Fachchinesisch der radfahrer heißt,<br />
war dummerweise kaum möglich – leider<br />
meine Domäne. bergab musste man<br />
sich maximal konzentrieren, wenn bei einer<br />
geschwindigkeit von 70 km/h eine<br />
20<br />
böe den Fahrer in seiner linie unerwartet<br />
um 1-2 Meter versetzt. Nicht gerade<br />
lustig.<br />
Dixie-Toiletten wurden umgeworfen, Festzelte<br />
weggeweht, Fahrräder gesandstrahlt<br />
– der „Kapdoktor“, so nennt sich dieser<br />
Wind, gab sich größte Mühe.Trotzdem<br />
sind wir alle heil die 110 km durchgefahren,<br />
natürlich weitaus langsamer als<br />
die letzten beiden Jahre. ich landete nach<br />
3 stunden und 32 Minuten auf dem 1602.<br />
platz von 25.633 dann doch im Ziel angekommenen<br />
Verrückten.<br />
Nach dem rennen spülten meine rüdersdorfer<br />
Kumpels und ich standesgemäß<br />
im fest verankerten hauptzelt den<br />
staub jedes einzelnen Kilometers aus<br />
der Kehle. irgendwann war uns der Wind<br />
dann egal... Wir eierten mit dem Fahrrad<br />
zurück ins Quartier und fühlten uns als<br />
helden. unsere Frauen verdrehten die<br />
Augen und lachten sich einen.<br />
Am nächsten Tag war es natürlich windstill<br />
und unerträglich heiß. Wir hatten<br />
noch eine knappe Woche spaß vor uns<br />
und die blessuren des rennens waren<br />
schnell vergessen.<br />
Zurück bleibt die Erinnerung diesen Winter<br />
„millionenfach“ auf der „verfluchten<br />
rolle“ trainiert zu haben, weil es in<br />
Deutschland kalt und schneeig war.<br />
südafrika war insgesamt wieder ein Erlebnis,<br />
welches wir nie vergessen werden.<br />
und nach dem rennen ist vor dem<br />
rennen....<br />
Wolfram Jakszt<br />
rCT-brüCKE 2/2009