Cochlea - Med-El
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Was bedeutet Schwerhörigkeit?<br />
Schwerhörigkeit<br />
Die Schwerhörigkeit ist die häufigste<br />
Sinnesbehinderung und stellt ein<br />
Symp tom dar, das auf unterschiedlichste<br />
Erkrankungen zurückgeführt werden<br />
kann. Sie kann Menschen jeden Alters<br />
betreffen, ein- oder beidseitig auftreten,<br />
langsam fortschreitend beginnen<br />
oder plötzlich auftreten. Die Ursachen<br />
können erblich bedingt sein oder aber<br />
auf Grund von Infektionen, Durchblutungsstörungen<br />
des Innenohres, Lärm<br />
oder hörschädigende (ototoxische) <strong>Med</strong>ikamente<br />
in allen Lebensphasen auftreten.<br />
Oftmals bleibt die Ursache einer<br />
Schwerhörigkeit jedoch trotz ausführlicher<br />
Diagnostik unbekannt.<br />
Von großer Bedeutung ist stets die frühzeitige<br />
Diagnose der Hörschädigung, um<br />
möglichst schnell die richtige Therapie<br />
und Förderung einzuleiten. Dies gilt vor<br />
allem für Säuglinge und Kleinkinder, die<br />
sich in der sensiblen Phase der Hör- und<br />
Sprachentwicklung befinden und daher<br />
auf ein gutes Gehör angewiesen sind.<br />
Besonders in den ersten Lebensjahren<br />
ist die Plastizität, d. h. die Formbarkeit<br />
des zentralen Hörbahnsystems, sehr<br />
groß, so dass der möglicherweise durch<br />
die Schwerhörigkeit entstandene reduzierte<br />
auditorische Input kompensiert<br />
und auf die Hörhilfen und Therapiemaßnahmen<br />
optimal eingestellt werden<br />
kann. Wird eine Schwerhörigkeit<br />
dagegen zu spät erkannt, sind wichtige<br />
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sensible Phasen der Hörbahnreifung<br />
abgelaufen und kritische Zeitfenster<br />
geschlossen. Selbst durch intensive therapeutische<br />
Zuwendung kann diese Zeit<br />
meist nicht mehr aufgeholt werden.<br />
Auch bei erwachsenen und alten Menschen,<br />
bei denen sich die Schwerhörigkeit<br />
mit der Zeit entwickelt, sollte keine<br />
unnötige Zeit verstreichen, in der eine<br />
Schwerhörigkeit zu einer schleichenden<br />
Verschlechterung der so wichtigen zentralen<br />
Hörverarbeitungsprozesse führt.<br />
Bis ins hohe Alter sollte daher die noch<br />
vorhandene Rest-Plastizität (Formbarkeit,<br />
Trainierbarkeit) genutzt werden.<br />
Es ist selten zu spät, eine Hörschädigung<br />
zu therapieren. Je früher also die Diagnose<br />
der Schwerhörigkeit gestellt wird,<br />
desto effektiver kann z. B. eine Hörgeräteversorgung<br />
oder aber die Implantation<br />
einer Innenohrprothese (<strong>Cochlea</strong>-<br />
Implantat bzw. CI) verbunden mit einer<br />
Hör- und Sprachtherapie erfolgen, um<br />
diese Prozesse aufzuhalten und zu kompensieren.<br />
Um eine möglichst effektive Therapie<br />
der Schwerhörigkeit einzuleiten, ist es<br />
im Rahmen der Diagnostik besonders<br />
wichtig, den Ort einer Hörschädigung,<br />
den Grad der Schwerhörigkeit und auch<br />
den Zeitpunkt des Einsetzens zu bestimmen.