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Cochlea - Med-El

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über die Hörnervenfasern selbst gestört.<br />

Tumore können im Bereich des Hör- und<br />

Gleichgewichtsnervs oder im Gehirn zu<br />

retrocochleären Störungen oder zentralen<br />

Hörstörungen führen. Zentral<br />

auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen<br />

(AVWS) können dann<br />

vorliegen, wenn bei normaler peripherer<br />

Hörfunktion zentrale Prozesse des<br />

Hörens, wie z. B. die Verarbeitung und<br />

Wahrnehmung von Sprache in schwierigen<br />

Hörsituationen, oder das Richtungshören<br />

bei Kindern gestört sind.<br />

Bestimmung des Schweregrades<br />

einer Hörstörung<br />

Zur Bestimmung des Schweregrades<br />

einer Hörstörung wird in der Regel<br />

der Hörverlust im Hauptsprachbereich<br />

(0,5–4 kHz) auf dem besser hörenden<br />

Ohr herangezogen. Man unterscheidet<br />

geringgradige (Hörverluste bis 40 dB),<br />

mittelgradige (Hörverluste bis 70 dB),<br />

hochgradige (Hörverluste bis 90 dB) sowie<br />

an Taubheit grenzende Schwerhörigkeiten<br />

(Hörverluste über 90 dB), die<br />

oft auch als Hörrestigkeit oder Taubheit<br />

bezeichnet werden.<br />

Auswirkungen von Hörstörungen<br />

bei Kindern<br />

Gerade bei Kindern können Hörstörungen<br />

je nach Schweregrad zu Sprachentwicklungsverzögerungen<br />

und Kommunikationsbehinderungen,<br />

zu Lernstö-<br />

Schwerhörigkeit �<br />

rungen, Einschränkungen der kognitiven<br />

und intellektuellen Leistungen sowie<br />

Störungen der emotionalen und psychosozialen<br />

Entwicklung führen. In Bezug<br />

auf die frühkindliche Hör- und Sprachentwicklung<br />

ist es seit Jahrzehnten bekannt,<br />

dass es während des Reifevorganges<br />

kritische, aber sehr kurze Perioden<br />

gibt, die für die Entwicklung der verschiedenen<br />

psychologischen Funktionen<br />

optimal sind. Demzufolge ist zu erwarten,<br />

dass bei einem nicht frühzeitig<br />

behandelten Kind Störungen im Bereich<br />

der Kommunikation, des Denkens, der<br />

sozialen und emotionalen Entwicklung,<br />

der Erziehung, der Intelligenzentwicklung<br />

und schließlich auch im Berufsleben<br />

zu erwarten sind.<br />

Eine nicht oder zu spät erkannte Schwerhörigkeit<br />

stellt eine partielle Deprivationsform<br />

dar, die in Abhängigkeit von Art<br />

und Grad des reduzierten akustischen<br />

Inputs eine eingeschränkte Reifung des<br />

zentralen Hörbahnsystems bewirken<br />

kann. Eine reduzierte Kommunikationsfähigkeit<br />

oder eine eingeschränkte<br />

Assoziations- und Integrationsfähigkeit<br />

der Kinder können die Folge sein. Aber<br />

auch Verhaltensauffälligkeiten, die vom<br />

aggressiven Verhalten bis hin zur Isolation<br />

reichen, können entstehen (Abb. 2).<br />

Diese negativen Auswirkungen können<br />

jedoch kompensiert oder sogar beseitigt<br />

werden, wenn innerhalb dieser<br />

Phasen eine frühzeitige Hörgeräte- oder<br />

CI-Versorgung in Verbindung mit einer<br />

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