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Cochlea - Med-El

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Eine weitere Möglichkeit, bei der ein<br />

konventionelles Hörsystem nicht ausreicht,<br />

ist eine Störung der Übertragung<br />

des Signals von der Hörschnecke auf den<br />

Hörnerv. Die Fachleute sprechen von einer<br />

auditorischen Neuropathie/Synaptopathie.<br />

Dabei kommt es vor, dass Signale<br />

zwar bei relativ leisen Pegeln an das Gehirn<br />

weitergeleitet werden, diese Signale<br />

werden jedoch nicht geordnet geleitet,<br />

so dass Sprache nicht als Sprache, sondern<br />

als irgendetwas Unverständliches<br />

im Gehirn ankommt. Diese Kinder können<br />

durchaus auf Geräusche reagieren,<br />

die normale Sprachentwicklung bleibt<br />

jedoch aus. Im Einzelfall, der genau geprüft<br />

werden muss, profitieren diese<br />

Kinder von einem <strong>Cochlea</strong>-Implantat,<br />

da hier die Signale in geordneter Weise<br />

an den Hörnerv übertragen werden, und<br />

Sprache so für diese Kinder überhaupt<br />

erst verständlich wird. Glücklicherweise<br />

ist diese Störung selten, muss aber bei<br />

einer ausbleibenden Sprachentwicklung<br />

in Betracht gezogen werden.<br />

Bei manchen Kindern, häufiger bei Erwachsenen,<br />

kommt es vor, dass die tiefen<br />

Töne noch gut, die hohen Töne aber<br />

praktisch gar nicht gehört werden können,<br />

da in dieser Region alle Haarzellen<br />

abgestorben sind (sog. »dead regions«).<br />

In einem solchen Fall stößt die herkömmliche<br />

Versorgung an ihre Grenzen,<br />

Mögliche Gründe, warum ein Hörgerät nicht ausreichend ist �<br />

da Hörgeräte nicht in der Lage sind, die<br />

hohen Frequenzen ausreichend zu verstärken.<br />

Es scheint allerdings auch für<br />

das Sprachverständnis nicht sinnvoll, in<br />

diesen »dead regions« eine Verstärkung<br />

anzubieten, da die Sprache dadurch nur<br />

verzerrt wird. In solchen Fällen kann die<br />

Kombination aus einem konventionellen<br />

Hörsystem und einem <strong>Cochlea</strong>-Implantat<br />

eine mögliche Alternative sein. Dabei<br />

werden die hohen Frequenzen durch<br />

ein <strong>Cochlea</strong>-Implantat elektrisch und<br />

die tiefen Frequenzen durch ein Hörgerät<br />

akustisch stimuliert. Dieses System<br />

wird EAS (<strong>El</strong>ektrisch-Akustische Stimulation)<br />

genannt.<br />

Bei größeren Kindern, Jugendlichen und<br />

Erwachsenen ist es häufiger so, dass<br />

das Hören mit der Zeit schlechter wird<br />

und irgendwann das bisherige Hörsystem<br />

nicht mehr ausreicht, so dass dann<br />

eine <strong>Cochlea</strong>-Implantat Versorgung<br />

indi ziert ist. Gerade bei Kindern und<br />

Jugendlichen ist es wichtig, den richtigen<br />

Zeitpunkt nicht zu verpassen. So<br />

sollte das Gehör ohnehin regelmäßig<br />

untersucht und Verschlechterungen<br />

zum Anlass genommen werden, um zu<br />

überlegen, wann eine <strong>Cochlea</strong>-Implantat<br />

Versorgung sinnvoll ist. Besonders<br />

Verschlechterungen in der Schule sollten<br />

ein Alarmzeichen sein, das Gehör<br />

überprüfen zu lassen.<br />

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