Cochlea - Med-El
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Bei Kindern unterscheidet man Hörstörungen,<br />
die<br />
� von Geburt an (congenital),<br />
� vor dem Spracherwerb (prälingual),<br />
� während des Spracherwerbs (perilingual)<br />
oder<br />
� nach dem Spracherwerb (postlingual)<br />
bestehen bzw. entstanden sind.<br />
Auch die Dauer einer Hörschädigung<br />
ist für den späteren Therapieerfolg von<br />
Bedeutung. Liegen schleichende Hörverschlechterungen<br />
vor, wie z. B. bei der<br />
Schwerhörigkeit im Alter, sollte durch<br />
regelmäßige Hörprüfungen der optimale<br />
Zeitpunkt für eine Hörgeräteversorgung<br />
ermittelt werden, da die Betroffenen<br />
selbst diesen langsamen Prozess der sich<br />
verschlechternden Kommunikationsfähigkeit<br />
oft nicht wahrnehmen. Ein Nicht-<br />
oder Falschverstehen wird von der Umwelt<br />
meist zuerst wahrgenommen.<br />
Frühkindliche Schwerhörigkeit<br />
Zu den häufigsten Schwerhörigkeitsformen<br />
zählen die frühkindliche Schwerhörigkeit,<br />
Lärmschwerhörigkeit durch<br />
Berufs- und Freizeitlärm, Hörstürze<br />
und die Schwerhörigkeit im Alter. Besonders<br />
bei sogenannten Risikokindern,<br />
also bei Kindern schwerhöriger<br />
<strong>El</strong>tern, extrem Frühgeborenen und bei<br />
schweren Komplikationen während<br />
der Schwangerschaft oder der Geburt,<br />
kommen Schwerhörigkeiten bis zu<br />
20-mal häufiger vor. Infektionen, wie<br />
Schwerhörigkeit �<br />
z. B. Röteln, Toxoplasmose, Masern,<br />
Mumps oder die bakterielle Meningitis,<br />
können während der kritischen Phasen<br />
der Schwangerschaft oder in der<br />
frühkindlichen Entwicklungsphase zu<br />
Schwerhörigkeit bis hin zur Ertaubung<br />
führen. Dies gilt auch für manche hörschädigende<br />
<strong>Med</strong>ikamente, den Alkohol-<br />
und auch Drogenmissbrauch.<br />
Besonders wichtig ist es, unmittelbar<br />
nach der Geburt durch ein universelles<br />
Neugeborenenhörscreening (UNHS), also<br />
eine Hörprüfung in der Geburtsklinik,<br />
eine Schwerhörigkeit frühzeitig zu<br />
erkennen und durch eine sichere Diagnostik<br />
in einer pädaudiologischen Spezialeinrichtung<br />
durchzuführen. Das UNHS<br />
ist seit dem 1. Januar 2009 in Deutschland<br />
durch Beschluss des gemeinsamen<br />
Bundesausschusses der Ärzte und Kosten<br />
träger (GBA) festgeschrieben und<br />
muss noch flächen deckend umgesetzt<br />
werden.<br />
Im Laufe der Diagnostik ist es wichtig<br />
zu unterscheiden, ob es sich um eine<br />
vorübergehende oder dauerhafte (permanente)<br />
Schwerhörigkeit handelt und<br />
ob sie ein- oder beidseitig besteht. Im<br />
Hinblick auf den Ort der Schädigung<br />
müssen die insbesondere im Kindesalter<br />
sehr häufigen Schallleitungsschwerhörigkeiten<br />
(SLS) im Bereich des Außen-<br />
und Mittelohres von Schädigungen der<br />
empfindlichen Sinneszellen und der<br />
Hörnervenfasern in der Hörschnecke<br />
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