Cochlea - Med-El
Cochlea - Med-El
Cochlea - Med-El
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Die Hör- und Sprachentwicklung bei Kindern mit Schwerhörigkeit<br />
Die Hör- und Sprachentwicklung bei Kindern mit<br />
Schwerhörigkeit<br />
Ein Kind, das normal hörend zur Welt<br />
kommt, hat bereits einige Monate im<br />
Mutterleib Hörerfahrungen gesammelt.<br />
Ein Kind, das mit einem Hörverlust zur<br />
Welt kommt, kann erst von dem Moment<br />
an seine Hörfähigkeit entwickeln,<br />
in dem es erfolgreich mit Hörhilfen<br />
(Hörgeräten oder <strong>Cochlea</strong>-Implantaten)<br />
versorgt wird. Zu diesem Zeitpunkt<br />
beginnt das »Höralter« des Kindes, das<br />
von seinem tatsächlichen (»chronologischen«)<br />
Alter abweicht. Bei manchen<br />
Kindern ist das (allgemeine) Entwicklungsalter<br />
nicht identisch mit dem tatsächlichen<br />
Alter. Kein Kind gleicht in<br />
seiner Entwicklungsgeschichte dem anderen.<br />
Erfahrene Fachkräfte fördern Ihr<br />
Kind daher in den Reha-Einrichtungen<br />
individuell nach seinen Bedürfnissen.<br />
Die Hörentwicklung folgt, wie alle Entwicklungsverläufe,<br />
einem Grundmuster:<br />
Zunächst muss das Kind den Schritt<br />
vom »zufälligen Hören« zum »bewussten<br />
Wahrnehmen« des Hörerlebnisses<br />
leisten. Dafür muss der Hörreiz, also<br />
der Ton oder das Geräusch, so deutlich<br />
über der Hörschwelle liegen, dass er in<br />
das Bewusstsein des Kindes dringt. Sehr<br />
kleine Kinder zeigen diese Wahrnehmung<br />
beispielsweise durch Innehalten<br />
(deutlich beim Nuckeln zu beobachten),<br />
Aufmerken und Aufschauen, Suchen<br />
oder auch durch Veränderung des Ge-<br />
sichtsausdruckes oder der Körperspannung.<br />
Diese Reaktionen sind abhängig<br />
vom Grad der Wachheit des Kindes, von<br />
seiner Aufmerksamkeit oder von der<br />
Ablenkung durch andere Reize.<br />
Wenn das Kind versucht, die Ursache<br />
oder Quelle eines Geräusches zu finden,<br />
ist der erste Schritt getan. Es lernt, den<br />
Lauten eine Bedeutung zuzuordnen:<br />
das Kind hört beispielsweise »mäh«<br />
und sieht das Spielzeugschaf. Durch die<br />
Wiederholung lernt das Kind, sich an<br />
den bestimmten Klang zu erinnern und<br />
ihn schließlich zu imitieren, wenn es<br />
den zugehörigen Gegenstand sieht.<br />
Im Übrigen lernt das Kind, Hörerfahrungen<br />
einzuordnen, da es Reaktionen<br />
auf die eigenen stimmlichen Äußerungen<br />
erfährt. So bemerkt es, dass die<br />
Mutter kommt, wenn es weint, und es<br />
beobachtet, dass auch die Mutter Töne<br />
von sich gibt, wenn sie sich ihm nähert.<br />
Das Kind lernt spielerisch eigene Laute<br />
zu wiederholen und bildet schließlich in<br />
der ersten Phase des Spracherwerbs mit<br />
Vorliebe Silbenwiederholungen: Mama,<br />
Papa, Namnam, dädädä etc. Im Zusammenspiel<br />
mit dem Erwachsenen entstehen<br />
kleine Lall-Dialoge: Das Kind lernt<br />
das Wechselspiel der Kommunikation<br />
kennen.<br />
83<br />
�