Gerhard Berger - Haus 49 Domagk Ateliers
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zhaos bilder handeln von den urtrieben menschlichen handelns: von gier, habsucht und der oft tödlichen sucht nach ruhm. Es sind drastische<br />
darstellungen, in denen die Erotik fast wie in „kin fing meh“, einem der großen klassischen romane der chinesischen Literatur, moralisierende<br />
Schärfe ohne erhobenen Zeigefinger besitzt. Wenn heute überhaupt noch Malerei von Bedeutung ist und die Kraft zur Veränderung hat, dann in<br />
einer Qualität, wie sie zhao vorführt. (süddeutsche zeitung)<br />
164<br />
y o n G B o z h A o<br />
Er ist ein grenzgänger zwischen den<br />
kulturen: Yongbo zhao, 1964 in hai-<br />
Long in der volksrepublik china geboren,<br />
studierte in seiner heimat malerei. fünf<br />
jahre arbeitete er dort sogar als dozent<br />
an einer hochschule. dann ging er nach<br />
münchen und war seit 1991 schüler bei<br />
robin Page an der kunstakademie, wo er<br />
mit seinen gemälden bei ausstellungen<br />
regelmäßig die aufmerksamkeit auf<br />
sich zog. zhao malt sich mit ironie<br />
und praller sinnlichkeit quer durch<br />
die europäische bildgeschichte. aus<br />
seinem angestammten kulturkreis<br />
bringt er dabei das unverkrampfte<br />
verhältnis zu erotischen Themen mit und<br />
außerdem eine stupende handwerkliche<br />
könnerschaft. damit wagt er sich an die<br />
großen kulturmythen von mona Lisa bis<br />
marilyn monroe und von den medici bis<br />
mao. das Ergebnis sind großformatige<br />
bilderzählungen, die es in sich<br />
haben. im stil alter kommunistischer<br />
Propagandadarstellungen wird<br />
das Personal der europäischen<br />
kunstgeschichte inszeniert, zitiert und<br />
vor allem entblößt.