Gerhard Berger - Haus 49 Domagk Ateliers
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k A i f e l d S c h u r<br />
München 3 (Time of mystery) 160 x 190 cm, 2007<br />
Kai Feldschur scheint der urbanen Malerei am<br />
nächsten zu stehen. Aber schon das ist eine<br />
optische Täuschung. Seine Stadtbilder von<br />
Helsinki, Berlin und anderen Orten sind alles<br />
andere als psychologisierende Raumstudien<br />
von bestimmbaren Gegenden. Im Modus der<br />
Alltäglichkeit und der scheinbar fotografischen<br />
Perspektive malt er komplexe Bilder, in denen<br />
der Rekurs auf die Malerei, der Zusammenhalt<br />
von offenen und geschlossenen Strukturen, die<br />
klare, komplementäre Kontraste aufrufende<br />
Farbigkeit und das Licht, das von artifiziellen<br />
Sonnen zu kommen scheint, genauso<br />
wichtig, im Grunde aber wichtiger sind als das<br />
Dargestellte. Zwar basieren diese Bilder auf<br />
konkreten Beobachtungen, aber sie entziehen<br />
sich jeder Kategorisierung zwischen Eindruck<br />
und Ausdruck. Die Menschen darauf sind mitten<br />
in der Bewegung stillgestellt wie Marionetten<br />
auf einer Bühne. Der konkrete Raum wird so<br />
in eine Künstlichkeit überführt, die unsere<br />
Wahrnehmung gleich mehrfach bricht. Die<br />
Hinweise auf die Orte des Geschehens<br />
verrätseln diese eher, als dass sie etwas über<br />
sie mitteilen.<br />
Matthias Flügge, Berlin im Mai 2005<br />
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