2.8. ÖffentlichkeitsarbeitFür die Wahrnehmung der Aufgaben des LVA ist die Öffentlichkeitsarbeit inzweifacher Hinsicht <strong>von</strong> Bedeutung: Nur wenn die Bürger die Institution des LVAund deren Aufgabenstellung kennen, können sie bei Problemen mit der (Landes-)Verwaltung dessen Hilfe überhaupt in Anspruch nehmen. Zum anderen verleihen dasAnsehen des LVA in der Öffentlichkeit sowie die Möglichkeit, auf Missstände auchöffentlich hinzuweisen, den Bemühungen des LVA, der im allgemeinen ja keinerechtlichen Durchsetzungsmöglichkeiten hat, größeres Gewicht.In Einzelfällen wird die Öffentlichkeit erst dann angerufen, wenn Bemühungen zurBeseitigung eines Missstandes erfolglos geblieben sind. Bei aktuellenProblemfällen, welche bereits den Weg in die Öffentlichkeit gefunden haben, wirdder LVA oft auch zu Stellungnahmen eingeladen.Umfangreichere Medienberichte löste der Tätigkeitsbericht 1999 aus, wobeiinsbesondere die darin geschilderten Fälle aufgegriffen und einer breiterenÖffentlichkeit bekannt gemacht wurden. Der Bericht wurde auf einerPressekonferenz vorgestellt und diskutiert. Um den Bericht über denAdressatenkreis (Behörden, betroffene Bürger, öffentliche und private Institutionen,Bibliotheken, Amtskollegen in aller Welt) hinaus zugänglich zu machen, wurde erwiederum über die Homepage des LVA im Internet verfügbar gemacht.Da durch eine Änderung der Geschäftsordnung des Landtages die generelleVertraulichkeit der Sitzungen des Volksanwaltsausschusses beseitigt wurde, fand imAnschluss an den Zwischenbericht im November <strong>2000</strong> ein Pressegespräch statt,bei dem vor allem die Frage der Berücksichtigung weiblicher Landesbediensteter beider Pragmatisierung Gegenstand nachfolgender Medienberichterstattung war.Darüber hinaus fanden u.a. die Stellungnahme des LVA zum Entwurf eines neuenBaugesetzes, die Verordnungsanfechtung der EKZ-Widmung in Bürs, dieEinforderung einer besseren Rechtsstellung der Nachbarn <strong>von</strong> Handymasten, dienach mehrjährigem Verfahren doch noch erfolgte Bewilligung eines Hauses mitPultdach in Dalaas, das Ruhen des Pflegegeldes bei Spitalaufenthalt trotzweiterlaufender Pflegeheimkosten und die gemeinsamen Sprechtage mit denVolksanwälten des Bundes ihren Niederschlag in der regionalen Berichterstattung.Drei Fälle wurden vom LVA in zwei österreichweit ausgestrahlten Konflikte-Sendungen des ORF präsentiert: Am 13.05.<strong>2000</strong> das jahrelange vergeblicheBemühen eines Unternehmers, auf dem dafür erworbenen und bereits alsBetriebsfläche gewidmeten Grundstück die Bau- und Betriebsanlagengenehmigungfür eine Trocknungshalle für Hackschnitzel zu erhalten; in derselben Sendung dieebenfalls schon mehr als 10 Jahre dauernden Bemühungen eines Nebenerwerbslandwirtes,nach Fällung einiger Bäume auf seinem Grundstück Wein anzubauen.Kurz darauf wurde – als Fortsetzung einer früheren Sendung – der ebenfalls schonmehr als ein Jahrzehnt dauernde Kampf um die Baugenehmigung für ein Haus,welches nach Ansicht der Baubehörde dem Ortsbild nicht entspricht, thematisiert. ImFebruar 2001 wurde in weiteren Konflikte-Sendungen über den erfolgreichenAbschluss der Bemühungen um eine Baugenehmigung für dieses Haus (10.02.2001)und die Hackschnitzel-Trocknungsanlage (24.02.2001), jeweils unter Hinweis auf dieBemühungen des LVA, berichtet.20
3. Statistisches3.1. Geschäftsanfall im BerichtszeitraumIm Jahre <strong>2000</strong> wurden insgesamt 750 Fälle aktenmäßig erfasst, dies ist (mitAusnahme des Jahres 1998, des ersten des neuen LVA) die höchste je erreichteZahl. In der nachfolgenden Aufstellung sind diese nach Verfahrensarten(Aktenzeichen) angeführt einschließlich der Vergleichszahlen der beiden Vorjahre.Die Auskunfts- und Beratungsfälle sind gegenüber dem Vorjahr um nahezu 100gestiegen, deutlich gestiegen sind auch die Anregungen zu Gesetzgebung undVerwaltung. Hingegen sind die Missstandsprüfungen geringfügig und diePatientenangelegenheiten (durch die Schaffung eines Patientenanwaltes) deutlichzurückgegangen.Erfreulich ist, dass die Zahl der anhängig gebliebenen Fälle (Ende 1997: 144, Ende1998: 102, Ende 1999: 84) trotz der großen Steigerung des Anfalles bis 31.12.<strong>2000</strong>auf 65 reduziert werden konnte.Verfahrenamtswegige MissstandsprüfungenAnregungen zurGesetzgebungAnregungen zurVerwaltungAuskunft undBeratungbeantragte MissstandsprüfungenEmpfehlungen anoberste OrganePatientenangelegenheitenRatschlag an dieAllgemeinheitVerordnungsprüfungJahresanfall1998Jahresanfall1999Offen31.12.1999Jahresanfall<strong>2000</strong>AktenzeichenErledigungen<strong>2000</strong>Offen31.12.<strong>2000</strong>aMP 28 13 4 8 7 5AnGe 5 4 0 8 7 1AnVe 10 4 2 14 13 3AuBe 613 486 40 585 598 27bMP 88 105 22 99 93 28EO 3 3 0 4 4 0PA 22 36 15 17 32 0RA 0 0 0 0 0 0VP 3 2 1 3 3 1Sonderregister S 11 11 0 12 12 0Insgesamt 783 664 84 750 769 65*)*) da<strong>von</strong> 2 aus dem Jahre 1999 und 63 aus dem Jahre <strong>2000</strong>21