30.07.2015 Aufrufe

1985 - Deutschland 1933 – 1990

1985 - Deutschland 1933 – 1990

1985 - Deutschland 1933 – 1990

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>1985</strong>Staat anerkennen konnte? Für mich bleibt ganz schleierhaft, warumder Genosse Erich Honecker nicht spätestens nach der wunderbarenBotschaft aus München die finanziellen Mittel, die doch ohnehin rarwaren, zu Investitionen in die Wirtschaft nutzte. Statt dessen hat erdie Knete auch weiterhin für die Verteidigung seines Spielplatzes verschossen.Im Spiegel hieß es im Nachhinein: „Auf dem vergleichsweisewinzigen Territorium der DDR – 108 333 Quadratkilometer, das sind0,02 Prozent der Erdoberfläche – standen mehr als eine Million Mann,jeder fünfte Erwachsene, mit dem Gewehr bei Fuß, der Machtfrage wegen.Nirgendwo in Europa drängelten sich so viele Schwerbewaffneteauf so engem Raum. Dieser Rekord wird noch überboten durch daszweite Kuriosum: Die bitterarme DDR hinterließ der Bundesrepublik<strong>Deutschland</strong> in diversen Waffenkammern Schießgerät und Munitionim Wert von rund 100 Milliarden Westmark.“ Es kann die Vorstellungvom Realitätssinn des Genossen Erich Honecker ergänzen, wenn wirseine Wiedergabe eines Gespräches mit der Chefetage der DKP in Bonnbetrachten: „Vor allem wurde hervorgehoben, dass Kommunisten inder Lage sind, einen modernen Staat zu leiten.“ Weil die militärischeAusrüstung andererseits auch nicht nur aus den befreundeten Bruderländernkam, sondern hin und wieder auch aus der benachbarten BRD,floss ein Teil des Geldes, das von dort über Kredite in die DDR gepumptworden war, wieder dort hin, wo es her kam.Die Bundestagsabgeordnete Ingrid Köppe von Bündnis 90/Die Grünenwurde nach dem Ende Unserer Geschichte in einem Interview gefragt,ob BRD-Firmen die Ausrüstung für den Todesstreifen verkauft hätten.Darauf hatte diese Abgeordnete geantwortet: „Zum Teil. Eine Tochterfirmavon Heckler & Koch in London lieferte <strong>1985</strong> der DDR über denWaffenhändler Schulz für über eine Million Valutamark zusammen100 Scharfschützengewehre HK 33 SGI, 100 Maschinenpistolen K5, 30Nachtsichtgeräte Orion 80 und Munition.“ Darauf folgte die logischeFrage, ob es „Verfahren gegen die dafür Verantwortlichen“ gegebenhabe, worauf die wirklich zu kritische Bürgerrechtlerin konstatierte:„Meines Wissens nicht.“1456

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!