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1985 - Deutschland 1933 – 1990

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<strong>1985</strong>»vierzigsten Jahrestag« der Vertreibung das Motto »Schlesien bleibtunser« gewählt. Kohl hielt seine Rede zu diesem Jahrestag schließlichjedoch unter dem revidierten Motto: »Schlesien bleibt unsere Zukunftin einem Europa der freien Völker.« [...]Die Vertreibung der Deutschen sei ein Unrecht gewesen, doch daswürde auch eine weitere Vertreibung sein – und er zitierte dazu einenBeschluss des Schlesierverbandes. »In Schlesien«, sagte er, »lebenheute ganz überwiegend polnische Familien, denen diese Landschaftinzwischen zur Heimat geworden ist. Wir werden dies achten undnicht in Frage stellen.« Am Ende meinte er, dass es im Grunde nichtum souveräne Rechte gehe, sondern um Freiheit für all jene, die jenseitsder Ost-West-Teilung in Europa lebten. Eine solche Rede vorZuhörern, die Transparente »Schlesien bleibt unser« herausforderndhochhielten und Transparente »Schlesien bleibt polnisch« sofort herunterrissen,war nicht gerade beschwichtigend. Aber ebensowenigwar sie, um des Kanzlers eigene Worte zu gebrauchen, unmissverständlich.Zuvor hatte im gleichen Jahr der außenpolitische Sprecherder CDU, Volker Rühe, eine bedeutende Aussage gemacht: Die Verpflichtungender Bundesregierung durch die Ostverträge würden auchfür ein vereinigtes <strong>Deutschland</strong> »politisch bindend« sein.“Unmissverständlich war hingegen Dr. Helmut Kohls Ansage aus demJahre 1983. Damals hatte er gesagt, mit ihm als Bundeskanzler werdees kein „Zurück in den Nationalstaat einer vergangenen Zeit“ geben.Ich will es auf gar keinen Fall versäumen, hier ein absolut großartigesTondokument des engagierten Vertriebenenpolitikers Herbert Hupkaeinzuspielen. Sie erinnern sich doch an seine Vorgeschichte. Also. <strong>1985</strong>hatte der konservative (!!!) Historiker Andreas Hillgruber festgestellt,dass Schlesien „heute und in Zukunft zu Polen gehörte“. So ging dasnatürlich nicht. Also stieg Herbert Hupka in den Ring und gab ihmeinen Tritt vor das rechte Schienbein: „Die Expansion Polens aufgrundder Macht der Sowjetunion soll nicht nur hingenommen, sondernauch noch bestätigt werden. Man fragt sich, wie ein Historiker als Kennerder Geschichte dem Unrecht vor dem Recht die Vorfahrt einräumtund dem Satz huldigt, das Macht vor Recht ergeht. Mit Sicherheit wäre1452

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