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Infos auch unter - Ebbs - Land Tirol

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Dann ging es für uns endlich raus in<br />

die Berge. Zuallererst nach Vallecitos,<br />

ein Örtchen nur 40 km außerhalb von<br />

Mendoza, aber bereits fernab von Touristen<br />

und hektischem Städtetreiben.<br />

Zudem bietet die Umgebung ideale<br />

Möglichkeiten der Akklimatisation an die<br />

Höhe. Andererseits wurde uns hier aber<br />

<strong>auch</strong> erstmals der volle Umfang unseres<br />

Unterfangens klar: Je 30 kg auf dem<br />

„Buckel“, Wind und Kälte, dichter Nebel<br />

und Schneefall sowie die teils lange<br />

Suche nach der idealen Aufstiegsroute.<br />

Belohnt wurden wir aber mit einigen<br />

einzigartigen Ausblicken über die weitläufi<br />

gen Bergmassive. Ebenso gelang<br />

uns die Besteigung des Pico Vallecitos<br />

auf 5.750 m. Ein erneuter heftiger<br />

Schlechtwettereinbruch zwang uns aber<br />

<strong>auch</strong> zu einem Rückzug beim Anstieg auf<br />

den 6300 m hohen El Plata.<br />

Diese teils ungemütlichen Tage und<br />

Nächte in der Höhe hatten jedoch den<br />

Effekt, dass wir beide sehr gut akklima-<br />

tisiert waren und nun den Aconcagua,<br />

mit 6.962 m der höchste Berg Südamerikas,<br />

in Angriff nehmen konnten. Unser<br />

Ziel war es, über die sogenannte „Vacas<br />

Valley Route“ und den Polengletscher<br />

auf den Gipfel zu steigen. Zuallererst<br />

aber lagen 40 km Fußmarsch auf das<br />

4.200 m hoch gelegene Basislager vor<br />

uns.<br />

Nach 3 Tagen im Basislager angekommen,<br />

vernahmen wir, dass sich eine<br />

Schönwetterfront mit eher geringer<br />

Windanfälligkeit ausbreiten würde. Dies<br />

nützten wir sofort aus, ließen unnötigen<br />

Proviant im Basislager und stiegen in<br />

die Hochlager. Das Wetter meinte es<br />

tatsächlich gut und wir gewannen sehr<br />

Zwei <strong>Ebbs</strong>er Gipfelstürmer auf 6962 m Höhe.<br />

schnell an Höhe. Auch der Nachbargipfel<br />

Cerro Ameghino mit einer Höhe<br />

von 5.880 m konnte so „erklommen“<br />

werden.<br />

Das letzte Hochlager vor dem Gipfeltag<br />

bezogen wir auf einer Höhe von 5.600<br />

m. Vor uns lag nur noch der Polengletscher<br />

samt seinen Aufstiegsvarianten.<br />

Sturmartige Windböen sowie klirrende<br />

Kälte machten aber vorerst den<br />

geplanten Gipfelanstieg zunichte und<br />

zwangen uns zudem <strong>auch</strong> <strong>unter</strong>tags im<br />

Zelt zuzuwarten. Also übten wir uns in<br />

Geduld und konnten dann tatsächlich<br />

am nächsten Tag um 04.00 Uhr morgens<br />

zwar noch bei eisiger Kälte aber<br />

Blick auf den ‚Steinernen Wächter’, den Aconcagua.<br />

immerhin mit wesentlich geringerer<br />

Windstärke den Anstieg wagen. Dieser<br />

mehrstündige Aufstieg bei Dunkelheit<br />

und anschließendem Sonnenaufgang<br />

war trotz der Strapazen ein Erlebnis. Die<br />

Ankunft am vorerst menscheneinsamen<br />

Gipfel empfanden wir – wie <strong>auch</strong> aus den<br />

Berichten anderer Höhenbergsteiger –<br />

als eher gefühlsneutrales Ereignis. Die<br />

Emotionen über den Gipfelsieg sowie<br />

die Freude über die gute Kameradschaft<br />

in unserer Zweierseilschaft kamen erst<br />

langsam, dafür umso intensiver an den<br />

darauffolgenden Tagen auf.<br />

Ein Bericht von Manfred Hannemann<br />

und Markus Biechl<br />

www.ebbs.tirol.gv.at 59

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