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Konversion in Hessen - HA Hessen Agentur GmbH

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Carl Flore<br />

Planungspolitische Innovation<br />

Mit dem am 25. September 1996 zwischen der Stadt Kassel,<br />

der Bundesrepublik Deutschland und der ARGE Marbachshöhe<br />

abgeschlossenen Städtebaulichen Vertrag für die Marbachshöhe<br />

wurde nach <strong>in</strong>tensiven Verhandlungen mit dem Bund e<strong>in</strong><br />

bundesweit neues Vorgehen zur <strong>Konversion</strong> militärischer<br />

Liegenschaften vere<strong>in</strong>bart (bekannt geworden als Kasseler<br />

Modell). Die drei Vertragspartner verständigten sich <strong>in</strong> dem<br />

Vertrag, geme<strong>in</strong>sam alle Maßnahmen der <strong>Konversion</strong> durchzuführen.<br />

Die Innovation bestand <strong>in</strong>sbesondere dar<strong>in</strong>, dass der<br />

Bund Grundstückseigentümer bleibt, er aus den Verkaufserlösen<br />

über den e<strong>in</strong>em Treuhandkonto zugeführten Infrastrukturbeitrag<br />

die Erschließungs- und Ordnungsmaßnahmen zu<br />

überwiegenden Teilen fi nanziert und die Stadt Kassel als<br />

Planungs- und Erschließungsträger das Planungsrecht und die<br />

Erschließung sicherstellte. Die ARGE Marbachshöhe übernahm<br />

das operative Geschäft der baulichen Abwicklung. Der Re<strong>in</strong>erlös<br />

verbleibt beim Bund.<br />

Nach dem Grundsatz: Die Stadt steht für die Kosten (der<br />

Erschließung) und der Bund steht für die Erlöse, wurde e<strong>in</strong><br />

Verwertungs-, Erschließungs- und Neuordnungs- sowie<br />

Refi nanzierungskonzept geschaffen, das die Verwertungsrisiken<br />

von der Stadt fernhält und durch die Infrastrukturbeiträge des<br />

Bundes zur Erschließung und Neuordnung (aus den Verkaufserlösen)<br />

e<strong>in</strong>e F<strong>in</strong>anzierung der Gesamtmaßnahme ermöglicht.<br />

Dies kann im Kern als e<strong>in</strong>e kommunale Lösung betrachtet<br />

werden.<br />

Mit dem Planungskonzept Masterplanung hat die Stadt e<strong>in</strong>e<br />

neue Qualität <strong>in</strong>teraktiver städtebaulicher Entwicklungsplanung<br />

entworfen und umgesetzt und damit auch bundesweit planungskonzeptionell<br />

Maßstäbe gesetzt. Diese neue Qualität<br />

zeichnet sich <strong>in</strong>sbesondere dadurch aus, den Grundgedanken<br />

„Planung ist e<strong>in</strong> Prozess“ tatsächlich umzusetzen. Das bedeutet:<br />

Flexibel mit Rahmensetzungen zu planen ohne die strategischen<br />

Eckpunkte und den Kurs zu verlassen, klare Vorgaben zu<br />

setzen, wo diese unabd<strong>in</strong>gbar s<strong>in</strong>d (z.B. öffentliche Erschließung),<br />

Nutzer und Investoren <strong>in</strong> den Planungsprozess e<strong>in</strong>zubeziehen<br />

sowie die wirtschaftliche Tragfähigkeit immer im Auge<br />

zu haben und so e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>heit von Städtebau und Ökonomie zu<br />

erreichen.<br />

Die Marbachhöhe – die Mutter der Kasseler<br />

<strong>Konversion</strong>svorhaben<br />

Vor etwas mehr als 10 Jahren begann die <strong>Konversion</strong><br />

Marbachshöhe, e<strong>in</strong> Projekt, dass nicht nur <strong>in</strong> Kassel e<strong>in</strong>en guten<br />

Ruf, sondern auch bundesweit Beachtung gefunden hat.<br />

Das Wesentliche lässt sich <strong>in</strong> sieben Punkten zusammenfassen:<br />

1. Zügigkeit der Planung und Realisierung<br />

2. Städtebauliche Planung mit e<strong>in</strong>er ausgeprägten Nutzungs-<br />

vielfalt: „Neues Stadtquartier“ mit vielen <strong>in</strong>novativen<br />

privaten Projekten<br />

3. Frühzeitige Beteiligung und E<strong>in</strong>beziehung der Bürger<br />

und Öffentlichkeit<br />

4. Enge und frühzeitige Kooperation mit den Bauherren<br />

und Investoren<br />

5. Neuartige erstmals erprobte Zusammenarbeit mit dem<br />

Bund als Eigentümer über e<strong>in</strong>en Städtebaulichen Vertrag<br />

(„Kasseler Modell“)<br />

6. Modernes Management im Städtebau<br />

7. Integration von städtebaulicher und wirtschaftlicher Planung<br />

Wittich- und H<strong>in</strong>denburg-Kaserne: Masterplanung

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