Konversion in Hessen - HA Hessen Agentur GmbH
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Das Treuhandmodell mit e<strong>in</strong>er stadteigenen<br />
Gesellschaft – Vorteile aus Augsburger Sicht<br />
1. Gründung e<strong>in</strong>er weiteren Tochtergesellschaft<br />
Das Treuhandmodell macht eigentlich nur S<strong>in</strong>n mit e<strong>in</strong>er<br />
stadteigenen Gesellschaft und wenn es möglich ist die<br />
Problematik der Inhouse-Geschäfte rechtlich auszuschließen.<br />
Wenn e<strong>in</strong>e Kommune z.B. über e<strong>in</strong>e Wohnungsbaugesellschaft<br />
oder e<strong>in</strong>e Landesgesellschaft verfügt, die zwar mit ihrem<br />
Vermögen h<strong>in</strong>ter der <strong>Konversion</strong>smaßnahme steht, aber<br />
letztendlich ihr Geld an anderer Stelle verdient, z.B. mit dem<br />
Bewirtschaften von Wohnungen, dem Eigentumswohnungsbau<br />
oder dem gewerblichem Wohnungsbau oder gar mit gewerblichem<br />
Grundstückshandel, dann kommt dies e<strong>in</strong>em Inhouse-<br />
Geschäft sehr nahe, da die Kommune nicht nur 100%ger<br />
Eigentümer ist, sondern die Gesellschaft auch nahezu ausschließlich<br />
für die Kommune tätig ist. Nicht die Wohnungsbaugesellschaft<br />
selbst oder Landesgesellschaft ist also das<br />
geeignete Instrument, sondern e<strong>in</strong>e eigenständige Tochtergesellschaft,<br />
die als Treuhänder fungiert.<br />
„Die WBG besitzt 10.000 Eigenbestandswohnungen<br />
und damit genügend<br />
Eigenkapital (300 Millionen Euro), um<br />
letztendlich als Treuhänder auch gegenüber<br />
den Banken glaubhaft zu se<strong>in</strong>.“<br />
Die WBG hat e<strong>in</strong>e solche Tochtergesellschaft gegründet, die<br />
nichts anderes macht, als diese quasi hoheitlichen Aufgaben<br />
umzusetzen und die als Treuhänder ke<strong>in</strong>e eigenen wirtschaftlichen<br />
Interessen hat. Sofern das Treuhandvermögen noch nicht<br />
gegründet werden kann, muss vorfi nanziert werden. Da es sich<br />
hier um e<strong>in</strong>e verdeckte Refi nanzierung handelt, ist die Zustimmung<br />
der Aufsichtsbehörde e<strong>in</strong>zuholen.<br />
Entwickelt die Kommune die <strong>Konversion</strong>sfl ächen z.B. mit e<strong>in</strong>em<br />
Bauträger, der vorfi nanziert, und läuft der Verkauf nicht so wie<br />
geplant und die Z<strong>in</strong>suhr tickt, wird der Bauträger bestrebt se<strong>in</strong>,<br />
die verkaufbare Fläche zu mehren, <strong>in</strong>dem er die öffentliche<br />
Fläche hier um 100 qm, dort um 300 qm m<strong>in</strong>dert, Fußwege<br />
e<strong>in</strong>e halben Meter schmaler macht, Parkbuchten kürzer etc..<br />
Aber auch beim Treuhandmodell liegt der Gew<strong>in</strong>n im E<strong>in</strong>kauf.<br />
Wenn es nicht gel<strong>in</strong>gt, den E<strong>in</strong>kaufspreis niedrig zu halten,<br />
dann funktioniert die Maßnahme nicht, dann braucht man auch<br />
ke<strong>in</strong> Treuhandmodell.<br />
Stadtentwicklung und <strong>Konversion</strong> <strong>in</strong> Augsburg –<br />
Projekte und kommunale Steuerungs<strong>in</strong>strumente<br />
E<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>ere Kommune, die ke<strong>in</strong> Unternehmen dieser Art hat,<br />
braucht im Pr<strong>in</strong>zip die Landesentwicklungsgesellschaft und<br />
deren E<strong>in</strong>fl uss. In Bayern ist das Treuhandmodell eigentlich<br />
immer dort angesiedelt, wo die Kommunen größere Unternehmen<br />
dieser Art haben, bei kle<strong>in</strong>eren tritt dann die jeweilige<br />
Landes- oder Bezirksgesellschaft e<strong>in</strong>.<br />
2. Know how und Flexibilität<br />
E<strong>in</strong> weiterer Vorteil des gewählten Modells liegt dar<strong>in</strong>, dass<br />
e<strong>in</strong>e städtische Wohnungsbaugesellschaft bereits über die<br />
notwendige Infrastruktur und das Know how verfügt, die <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>er öffentlichen Verwaltung naturgemäß nicht <strong>in</strong> dem Maße<br />
vorhanden s<strong>in</strong>d. Wohnungsbaugesellschaften haben kaufmännisches<br />
Personal, das als Verkäufer agiert, sie verfügen<br />
über Projektentwickler, die kaufmännisch rechnen, die kalkulatorische<br />
Kosten kennen, die wissen wie sich Handelsspannen<br />
auswirken, wo man darauf verzichten kann, wo man der<br />
Gegenseite auch e<strong>in</strong>mal etwas zugestehen muss etc.. Wohnungsbaugesellschaften<br />
s<strong>in</strong>d schnell und e<strong>in</strong>fach <strong>in</strong> der Lage,<br />
Leistungen, die im Spektrum fehlen, h<strong>in</strong>zu zu kaufen, sie<br />
brauchen ke<strong>in</strong>e Stadtratsbeschlüsse und ke<strong>in</strong>e Ausschussbeschlüsse.<br />
Im <strong>in</strong> Augsburg gewählten Modell hat die Kommune auch ke<strong>in</strong><br />
Personalkostenrisiko, da die Wohnungsbaugesellschaft bzw. die<br />
Tochtergesellschaft das Personal vorhält. Auch das Treuhandvermögen<br />
ist abgesondert, die Wohnungsbaugesellschaft bzw.<br />
Tochtergesellschaft ist der Bewirtschaftende, nicht die Kommune,<br />
diese ist nur Gewährsträger. So lassen sich viel leichter <strong>in</strong>vestive<br />
Maßnahmen realisieren, als wenn die <strong>Konversion</strong>smaßnahme<br />
über den kommunalen Haushalt abgewickelt würde. Und e<strong>in</strong>e<br />
weitere – <strong>in</strong> Bayern ganz wichtige – Nebenwirkung:<br />
Die Verschuldungsquote der Kommune steigt durch die<br />
<strong>Konversion</strong>smaßnahme nicht.<br />
Das wirtschaftliche Verfahren selbst ist e<strong>in</strong>fach. Die Verkaufserträge<br />
m<strong>in</strong>us Entwicklungskosten m<strong>in</strong>us Ankaufspreis müssen<br />
zum<strong>in</strong>dest Null ergeben. So lautet auch der politische Beschluss<br />
im H<strong>in</strong>tergrund. Das heißt, bei der Abrechnung der<br />
Maßnahme darf der kommunale Haushalt nicht belastet<br />
werden. Im Idealfall sollte das Treuhandvermögen e<strong>in</strong>en<br />
positiven Ertrag aufweisen, im schlechtesten Fall die schwarze<br />
Null.<br />
„Über die Jahre hat die Kommune <strong>in</strong><br />
Augsburg bisher ke<strong>in</strong>en Cent zur<br />
<strong>Konversion</strong>smaßnahme beitragen<br />
müssen.“<br />
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