Konversion in Hessen - HA Hessen Agentur GmbH
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Dies macht deutlich, dass mit der neuen Organisation<br />
die Anstalt<br />
■ unverändert als öffentlich-rechtlicher Rechtsträger im<br />
Geschäftsbereich des Bundesm<strong>in</strong>isters der F<strong>in</strong>anzen auch an<br />
das Haushaltsrecht des Bundes gebunden ist,<br />
■ die <strong>in</strong> der Anstalt getroffenen Entscheidungen nicht nur der<br />
Fach- und Rechtsaufsicht unterliegen, sondern auch der<br />
Bundesrechnungshof weitgehende Prüf- und Kontrollrechte<br />
hierüber ausübt,<br />
(Anmerkung: Die Ayers-Kaserne war auch e<strong>in</strong> Thema der<br />
Prüf- und Kontrollrechtsausübung des BRH.)<br />
■ die Arbeit der Bundesanstalt von e<strong>in</strong>em Verwaltungsrat, <strong>in</strong><br />
dem auch Mitglieder des Deutschen Bundestages neben<br />
Fachleuten aus der Immobilienwirtschaft ihren Sitz und<br />
Stimme haben, begleitet wird.<br />
Über zweijährige Erfahrungen machen allerd<strong>in</strong>gs auch deutlich,<br />
dass jedenfalls <strong>in</strong> <strong>Konversion</strong>sfragen, die vielfach im Blick der<br />
örtlichen und überörtlichen Politik stehen, der Arbeit der<br />
Bundesanstalt e<strong>in</strong>e besonders <strong>in</strong>tensive Aufmerksamkeit<br />
gewidmet wird. Intensiv <strong>in</strong>soweit, weil die BIMA natürlich auch<br />
jeweils bei E<strong>in</strong>zelfällen dann dem Bundesm<strong>in</strong>isterium der<br />
F<strong>in</strong>anzen zu berichten hat.<br />
Ergebnisse <strong>in</strong> <strong>Konversion</strong>sverhandlungen lassen sich durchaus<br />
unterschiedlich bewerten und vor allem auch <strong>in</strong> der Öffentlichkeit<br />
aus dem eigenen Blickw<strong>in</strong>kel mehr oder weniger erfolgreich<br />
darstellen. Ich neige selbst dabei zu e<strong>in</strong>er besonderen<br />
Vorsicht, denn der überzeugend dargestellte Erfolg des E<strong>in</strong>en,<br />
wirft zwangsläufi g Fragen nach dem richtigen Vorgehen des<br />
Anderen auf. Am angenehmsten empfi nde ich e<strong>in</strong>e Zusammenarbeit<br />
immer dann, wenn das gefundene Ergebnis des <strong>Konversion</strong>sprozesses<br />
für sich selbst spricht und sich vor Ort dann<br />
auch langfristig bewährt.<br />
Beispiele der Zusammenarbeit mit der Landesregierung von<br />
<strong>Hessen</strong> und den hiesigen Kommunen, die <strong>in</strong> diesem S<strong>in</strong>ne als<br />
„gelungen“ e<strong>in</strong>zustufen wären, s<strong>in</strong>d gegeben. Dabei denke ich<br />
an die Downs-Barracks <strong>in</strong> Fulda, wo durch die Ansiedlung e<strong>in</strong>es<br />
Unternehmens der Elektro- und Gebäudetechnik auch 130<br />
neue Arbeitsplätze geschaffen wurden. Oder an den vor<br />
wenigen Wochen beurkundeten Verkauf <strong>in</strong> Schwalmstadt, wo<br />
auf e<strong>in</strong>er rund 21 ha großen Fläche der ehemaligen Hartberg-<br />
Kaserne e<strong>in</strong> hochmodernes Massivholzsägewerk entsteht.<br />
Diese bewährte Zusammenarbeit gilt es fortzusetzen. Unter<br />
dem Dach der Landesregierung s<strong>in</strong>d bei den Regierungspräsidien<br />
<strong>in</strong> Kassel für die nord- und mittelhessischen Bundeswehrstandorte<br />
und <strong>in</strong> Darmstadt für die betroffenen US-Standorte <strong>in</strong><br />
Süd- und Mittelhessen Arbeitskreise e<strong>in</strong>gerichtet worden, <strong>in</strong><br />
denen die vielschichtigen Fragen und überregionalen Probleme<br />
diskutiert und e<strong>in</strong>er Lösung zugeführt werden sollen.<br />
Nachnutzungsideen und F<strong>in</strong>anzierungsmöglichkeiten werden<br />
dabei sicher e<strong>in</strong>en Schwerpunkt bilden. Ich halte auch diese<br />
neue Organisation für ausgesprochen hilfreich, um den<br />
<strong>Konversion</strong>sprozess zu begleiten.<br />
Der Abzug der amerikanischen Streitkräfte <strong>in</strong> den heute schon<br />
beispielhaft genannten Regionen, fällt zusammen mit der<br />
Bundeswehrstrukturreform, deren Umsetzung <strong>in</strong> <strong>Hessen</strong> zwar<br />
weit fortgeschritten, aber noch längst nicht abgeschlossen ist.<br />
Rund 40 Liegenschaften an verschiedenen Standorten werden<br />
<strong>in</strong> den nächsten zwei Jahren alle<strong>in</strong> von der Bundeswehr<br />
geräumt se<strong>in</strong>. Viele Vorhaben <strong>in</strong> den nordhessischen Regionen<br />
bedürfen vor allem e<strong>in</strong>er engen Zusammenarbeit aller Beteiligten<br />
und e<strong>in</strong>er entsprechenden Förderkulisse, ohne die e<strong>in</strong>e<br />
notwendige Entwicklung und zukunftsweisende Nachnutzung<br />
nicht realisierbar ist.<br />
Seit Beg<strong>in</strong>n der ersten Bundeswehrstrukturreform im Jahre<br />
2000 gelang es der Bundesvermögensverwaltung bundesweit<br />
rund 700 ehemals militärisch genutzte Objekte zu verkaufen<br />
und e<strong>in</strong>er zivilen Anschlussnutzung zuzuführen. Nach me<strong>in</strong>em<br />
Verständnis zeigen die aktuellen volkswirtschaftlichen Daten<br />
sowie die positiven Prognosen zur wirtschaftlichen Entwicklung<br />
<strong>in</strong> Deutschland e<strong>in</strong>e sich kräftigende Bereitschaft zu Investitionen<br />
- auch auf ehemals militärisch genutzten Flächen. Ich<br />
erwarte, dass die Nachfrage ansteigt und sich auch auf als<br />
schwierig zu verwertende Liegenschaften ausweitet.<br />
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