Konversion in Hessen - HA Hessen Agentur GmbH
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Hans-Ulrich Weicker<br />
Luftbild Hutier Kaserne Landesgartenschau<br />
Wohnen und Dienstleistungen umgebaut wurde, die Hutier-<br />
Kaserne, die bereits geräumt ist und die Yorkhof-Kaserne. All<br />
diese Anlagen s<strong>in</strong>d denkmalgeschützt.<br />
Mit dem Lamboy-Viertel ist die Stadt städtebaulich bzw.<br />
stadtgeschichtlich sozusagen von außen nach <strong>in</strong>nen gewachsen.<br />
Diese François-Kaserne war 1886 die erste Anlage<br />
und wurde ergänzt durch die <strong>Hessen</strong>-Homburg- und später die<br />
Hutier-Kaserne. Zu diesem Zeitpunkt, um 1900, wurde von den<br />
Kasernen ausgehend die Lamboystraße, die es heute noch gibt<br />
und die dem ganzen Stadtteil ihren Namen gibt, zur Innenstadt<br />
h<strong>in</strong> gebaut. Hier außerhalb der Stadt entstand damals also e<strong>in</strong><br />
Militärstadtteil, den es heute noch gibt und der durchaus<br />
enorme Potenziale aufweist. Der Hanauer Lamboywald, wo die<br />
historische Schlacht von General Lamboy stattfand, grenzt<br />
direkt an diesen Stadtteil an.<br />
Die denkmalgeschützten Gebäude der François-Kaserne<br />
wurden für hochwertige Dienstleistungen umgenutzt. Daneben<br />
entstanden e<strong>in</strong> Wohngebiet mit verdichtetem E<strong>in</strong>zelfamilienhausbau<br />
sowie e<strong>in</strong> neuer Stadtteilpark mit Anb<strong>in</strong>dung an die<br />
K<strong>in</strong>zigaue. Diese <strong>Konversion</strong>sfl äche wurde mustergültig <strong>in</strong> e<strong>in</strong><br />
Großkonzept der Stadtentwicklung e<strong>in</strong>gebunden und hat<br />
neben der Landesgartenschau erheblich zur Stabilisierung und<br />
städtebaulichen Aufwertung des Lamboy-Viertels beigetragen.<br />
Diese <strong>Konversion</strong> wäre allerd<strong>in</strong>gs ohne Landeszuschüsse so<br />
nicht denkbar gewesen.<br />
In Teilen der Hutier-Kaserne könnte <strong>in</strong> Zukunft e<strong>in</strong>e Nutzung im<br />
Bereich Gewerbe und Dienstleistungen im Vordergrund stehen,<br />
da e<strong>in</strong>e Wohnnutzung aufgrund der Grundrisse, soweit sie<br />
bekannt s<strong>in</strong>d, schwer vorstellbar ist. Bei den Freifl ächen bzw.<br />
im technischen Bereich der Kaserne wäre sogar e<strong>in</strong>e noch<br />
robustere Nutzung, z.B. Industriegebiet mit der Option der<br />
24-Stunden-Andienung, denkbar. So stark die Nachfrage von<br />
Logistikbetrieben nach solchen Flächen <strong>in</strong>klusive 24-Stunden-<br />
Betrieb <strong>in</strong> Hanau auch ist, man sollte im S<strong>in</strong>ne des verträglichen<br />
Zuordnens von Flächen darauf achten, dass man langfristig<br />
ke<strong>in</strong>e höherwertige Flächenentwicklung beh<strong>in</strong>dert, weil man<br />
e<strong>in</strong>en relativ starken Emittenten zu schnell zugelassen hat.<br />
Auch das Thema E<strong>in</strong>zelhandel wird sich <strong>in</strong> Hanau stellen.<br />
Die Amerikaner werden e<strong>in</strong> sehr großes E<strong>in</strong>kaufszentrum –<br />
angeblich mit der größten Bowl<strong>in</strong>gbahn Europas – h<strong>in</strong>terlassen.<br />
E<strong>in</strong>zelhandel ist e<strong>in</strong> komplexes Thema. In Hanau wurde e<strong>in</strong><br />
Steuerungskonzept entwickelt, was <strong>in</strong> Kürze zur Beschlussfassung<br />
<strong>in</strong> die Gremien gelangt. Den Empfehlungen dieses<br />
Steuerungskonzeptes zufolge sollen die <strong>Konversion</strong>sfl ächen<br />
schwerpunktmäßig nicht für E<strong>in</strong>zelhandel, zum<strong>in</strong>dest nicht für<br />
den großfl ächigen vorgehalten werden und <strong>in</strong>sbesondere<br />
nicht für solche Sortimente, die zentrenschädlich s<strong>in</strong>d. Dafür<br />
gibt es, wenn überhaupt, andere Standorte, die auch bereits<br />
diskutiert werden. Insofern wird der E<strong>in</strong>zelhandel auf<br />
<strong>Konversion</strong>sfl ächen ke<strong>in</strong> Schwerpunktthema unter dem<br />
Oberbegriff Gewerbeentwicklung se<strong>in</strong>.