05.12.2012 Aufrufe

Alpenüberquerung auf dem E5 - Alpinschule OASE-Alpin

Alpenüberquerung auf dem E5 - Alpinschule OASE-Alpin

Alpenüberquerung auf dem E5 - Alpinschule OASE-Alpin

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

3.Tag<br />

Nach <strong>dem</strong> Frühstück ging es um 6.30Uhr in Richtung Seescharte. Die kalte Muskulatur wurde durch<br />

den Aufstieg sehr schnell warm. Direkt hinter Christian l<strong>auf</strong>end bewunderte ich seinen gleichmäßigen,<br />

langsamen Tritt, mit <strong>dem</strong> er ohne Anstrengung scheinbar bewegungslosen den Anstieg hin<strong>auf</strong>ging. In<br />

gleichmäßiger Schrittlänge suchte er trittsicher seinen Weg, ohne dabei seinen Rhythmus zu<br />

verlieren. Teilweise die Hände in den Taschen glitt er mühelos den Berg hin<strong>auf</strong>. Ich dagegen stampfte<br />

eher unbeholfen wie eines von Hannibals Elefanten den Berg hin<strong>auf</strong>, mit den Wanderstöcken bemüht<br />

nicht gänzlich das Gleichgewicht zu verlieren und an Christians Versen zu bleiben. Ich hatte mir<br />

dar<strong>auf</strong>hin für den weiteren Verl<strong>auf</strong> der Wanderung vorgenommen meinen L<strong>auf</strong>stiel zu verbessern,<br />

was mir, denke ich, auch gelungen ist. Aber das mühelose Dahingleiten von Christian und Klaus blieb<br />

unerreicht.<br />

Auf der Seescharte angekommen<br />

eröffnete sich uns abermals ein<br />

atemberaubender Anblick.<br />

Ebengerade noch der Aufstieg im<br />

Schatten des Bergrückens scheint<br />

uns jetzt die Morgensonne entgegen<br />

und erleuchtet das Lochbachtal.<br />

Wir gehen den Weg in<br />

Einzelgruppen hinab und versuchen<br />

einen Rhythmus zu finden, was aber<br />

bergab noch schwieriger ist als<br />

berg<strong>auf</strong> und erreichen das<br />

hochgelegene Lochbachtal. Durch<br />

den langen und steilen Abstieg<br />

schmerzen die Knie ein wenig, die<br />

sich aber nach einer kurzen Pause<br />

wieder erholen.<br />

Nach ein paar Metern änderte sich die Vegetation und<br />

wir befinden uns in einem Hochtal mit grüner Wiese<br />

und vereinzelten Tannen, dass von Reiner sofort mit<br />

„Klein Kanada“ beschrieben wird.<br />

Nach kurzer Diskussion sind wir uns einig, dass die<br />

Beschreibung voll zutrifft. Ich war zwar noch nie in<br />

Kanada, aber so wie ich mir es vorstelle, ist es <strong>dem</strong><br />

was ich hier sehe sehr ähnlich. Also genießen wir die<br />

Wanderung durch das Lochbachtal und gelangen bald<br />

zum Zammer Loch.<br />

Hier ändert sich die Landschaft wieder und wir<br />

befinden uns <strong>auf</strong> einem ca.1,5 Meter breiten Weg im<br />

Fels, rechts geht es mehrere hundert Meter nach<br />

unten, links ragt der Fels genauso weit nach oben. Auf<br />

der gegenüberliegenden Seite des Tals ist der Berg<br />

genauso steil und hoch. Unten im Tal fließt der Bach,<br />

der uns schon vorher begleitet hat. Mit etwas<br />

wackeligen Knien gehen wir den Weg bergab immer<br />

nahe am Fels in Richtung Zams.<br />

5

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!