Alpenüberquerung auf dem E5 - Alpinschule OASE-Alpin

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Der Abstieg ist lang und die Füße fangen an zu schmerzen. Das ständige nach vorne Rutschen des Fußes im Schuh führt bei mir zu Scheuerstellen auf den Zehen. Sie sind beim Bergablaufen recht unangenehm. Auf den nächsten Etappen werden sie mit Leucoplast umwickelt, damit sie sich nicht noch weiter aufscheuern und größere Schmerzen verursachen. Versehen mit diesem Schutz ist ein schmerzfreies Laufen wieder möglich. Angekommen in Zams hat uns die Zivilisation für kurze Zeit wieder. Wir müssen den Ort durchqueren um auf der anderen Seite mit der Seilbahn auf den Krahberg zu fahren. Unmengen von Autos fahren durch die Straßen, dröhnen dicht hintereinander um die Kurven, so dass das Überqueren auf die andere Straßenseite einer der größeren Herausforderungen des Tages war. Bei der Seilbahnstation schlägt jetzt Reiners große Stunde. Schon bei Planung der Reise bereitete ihm der Gedanke an die Seilbahnfahrt Bauchschmerzen. Aber er überstand sie ohne ein Wort des Klagens. Oben angekommen gingen wir nach kurzer Pause zur Larcher-Alm. Nach 2 Stunden Gehzeit waren wir am Ziel. Der Weg führte durch ein Hochmoor mit herrlichem Blick auf die Alpen. 6 Grasstauden ragten wie kleine Inseln im Meer aus dem Boden, die es galt zu treffen oder abzurutschen und schuhtief im Morast zu versinken. Wir alle überstanden diese Passage und kamen schließlich an der Larcheralm an. Und dort gab es zum Abendessen leckere Kässpätzle. Auch sonst hatte die Larcher-Alm einiges zu bieten: Eine warme Dusche, ein gemütliches Lager und am nächsten Morgen einen herrlichen Sonnenaufgang.
4. Tag Nach dem Frühstück ging es herunter nach Wenns ins Pitztal. Wir wanderten in einem gemütlichen Tempo auf einem befestigten Waldweg in den Ort und fahren dann mit dem Linienbus durch das Pitztal nach Mittelberg. Die Füße fühlen sich gut an und ich habe keine Probleme mit der Muskulatur. Lediglich ein wenig Kopfschmerzen, die ich durch den Verzehr von ein paar Bonbons in den Griff bekommen habe. 7 Nach der Ankunft in Mittelberg laufen wir eine halbe Stunde bis zur Gletscherstube. Nach der Pause geht es in Richtung Braunschweiger Hütte. Der Anblick eines Gletscherbaches ist wiedereinmal atemberaubend. Mit tosendem Gebrüll bahnen sich die Wassermassen ihren Weg ins Tal, aufspritzenden Wassertropfen bilden einen herrlichen Regenbogen, der in allen Farben schimmert. Nach ein paar weiteren Metern entfernen wir uns vom Wasserfall und steigen steil zur Braunschweiger Hütte auf. Im Laufe des Aufstiegs merke ich die dünner werdende Luft, die langsames und gleichmäßiges Tempo verlangt. Ich vermeide jedes ruckartige Abstoßen beim Klettern und drücke mich bei jeder einzelnen Stufe mit den Oberschenkeln nach oben. Nach 2,5 Stunden und einigen Pausen erreichen wir erschöpft aber glücklich die Braunschweiger Hütte. Ein kühles Radler brachte innere und eine eiskalte Dusche äußere Abkühlung. Pellkartoffeln, gebratener Speck und verschiedene Soßen gaben uns wieder Kraft. Ich ließ es mir schmecken und fiel nach einem gemütlichen Beisammensein um 10Uhr in mein zugewiesenes Lager. Ein kleines Gewitter und Regen um kurz nach Zehn habe ich schon nicht mehr mitbekommen. Tief und fest war der Schlaf, bis wir am nächsten Morgen um 6:00 wieder aufstehen mussten.
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