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Fakten und Facetten - Diözese Rottenburg-Stuttgart

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FAKTEN UND<br />

FACETTEN<br />

Das Jahr 2009 in der<br />

<strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />

Teil 2<br />

Finanzen <strong>und</strong> Statistik


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN ENTW<br />

FAKTEN UND FACETTEN<br />

Teil 2<br />

Impressum<br />

Herausgeber <strong>und</strong> Kontakt:<br />

Bischöfliches Ordinariat <strong>Rottenburg</strong><br />

Hauptabteilung Finanzen <strong>und</strong> Vermögen<br />

Redaktion <strong>und</strong> Gestaltung:<br />

Bischöfliche Pressestelle<br />

Hauptabteilung Medien <strong>und</strong> Öffentlichkeitsarbeit,<br />

Abt. Öffentlichkeitsarbeit<br />

oeffentlichkeitsarbeit@bo.drs.de<br />

Postfach 9<br />

72101 <strong>Rottenburg</strong> am Neckar<br />

<strong>Rottenburg</strong>/<strong>Stuttgart</strong>, 2010<br />

Die <strong>Diözese</strong> im Internet:<br />

www.drs.de


ICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 2|3<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

06| Vorwort von Bischof Dr. Gebhard Fürst<br />

I. DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009<br />

07| I.1.Mitgliederentwicklung <strong>und</strong> Mitgliederstruktur<br />

08| I.2 Kirchliches Leben in der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>: Zahlen – Daten – <strong>Fakten</strong><br />

08| I.2.1 Pastorale Aufgaben<br />

08| Die Kirchengemeinden in Zahlen<br />

08| Gemeinden für Katholiken anderer Muttersprachen<br />

09| Katholische Kinder- <strong>und</strong> Jugendarbeit<br />

10| Polizei-, Feuerwehr- <strong>und</strong> Notfallseelsorge<br />

11| Urlaubs- <strong>und</strong> Freizeitseelsorge<br />

12| Krankenhaus- <strong>und</strong> Kurseelsorge<br />

12| Gefängnisseelsorge<br />

12| Hochschulseelsorge<br />

13| Schulpastoral/Schulseelsorge<br />

13| Initiative Kirche <strong>und</strong> Schule<br />

14| I.2.2 Bildung, Kunst <strong>und</strong> Kultur<br />

14| Katholischer Religionsunterricht an öffentlichen <strong>und</strong> privaten Schulen<br />

14| Katholische Schulen<br />

15| Katholische Internate<br />

15| Fachstelle Medien<br />

16| Institut für Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

17| Diözesanarchiv<br />

17| Diözesanbibliothek<br />

17| Diözesanmuseum<br />

18| Akademie der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />

18| Katholische Erwachsenenbildung<br />

19| BDKJ-Buchdienst<br />

20| Kirchenmusik<br />

21| I.2.3 Kirchliche <strong>und</strong> karitative Dienste <strong>und</strong> Einrichtungen<br />

21| Karitative Dienste im Überblick<br />

21| Feriendörfer<br />

22| BDKJ-Ferienwelt<br />

22| Tagungshäuser


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN ENTW<br />

23| I.3. Kirchliches Leben in der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>: Entwicklungen <strong>und</strong> Perspektiven<br />

23| I.3.1 Pastorale Aufgaben<br />

23| Gemeinden für Katholiken anderer Muttersprachen<br />

23| Katholische Kinder- <strong>und</strong> Jugendarbeit<br />

25| Psychologische Familien- <strong>und</strong> Lebensberatung, Telefonseelsorge<br />

25| Polizei-, Feuerwehr- <strong>und</strong> Notfallseelsorge<br />

26| Urlaubs- <strong>und</strong> Freizeitseelsorge<br />

27| Krankenhaus- <strong>und</strong> Kurseelsorge<br />

27| Seelsorge für Menschen mit Behinderungen<br />

28| Gefängnisseelsorge<br />

28| Hochschulseelsorge<br />

29| Arbeit mit Führungskräften<br />

30| Landpastoral<br />

30| Flughafen- <strong>und</strong> Messepastoral<br />

31| Kirche <strong>und</strong> Arbeitswelt – Betriebsseelsorge<br />

32| Ehe <strong>und</strong> Familie, Senioren, Frauen <strong>und</strong> Männer<br />

35| Schulpastoral/Schulseelsorge<br />

35| Initiative Kirche <strong>und</strong> Schule<br />

36| I.3.2 Bildung <strong>und</strong> Kultur<br />

36| Katholische Schulen<br />

37| Katholische Internate<br />

38| Akademie der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />

38| Katholische Erwachsenenbildung<br />

39| BDKJ-Buchdienst<br />

40| Diözesanarchiv<br />

40| Diözesanmuseum<br />

41| Diözesanbibliothek<br />

41| Institut für Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

42| I.3.3 Kirchliche <strong>und</strong> karitative Dienste <strong>und</strong> Einrichtungen<br />

42| Altenhilfe<br />

43| Behindertenhilfe<br />

43| Krankenhilfe<br />

44| Jugendhilfe<br />

44| Sozialstationen<br />

45| Kindergärten<br />

46| Tagungshäuser<br />

47| Feriendörfer<br />

47| BDKJ-Ferienwelt<br />

48| I.3.4 Weltkirche Arbeit


ICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 4|5<br />

II. WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009<br />

49| II.1 Verteilung der Kirchensteuer, der Spenden <strong>und</strong> der Kollektenaufkommen<br />

49| Verteilung der Gesamtkirchensteuer<br />

50| Entwicklung des Spendenaufkommens<br />

51| Entwicklung des Kollektenaufkommens<br />

52| Personalausgaben <strong>und</strong> Zahl der Vollkräfte im Dienst der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />

54| Beteiligungen, Eigenbetriebe, Gr<strong>und</strong>stücke<br />

54| Investitionen der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> <strong>und</strong> der Kirchengemeinden<br />

56| II.2 Darstellung der Einnahmen<br />

III. RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN ENTWICKLUNG<br />

57| III.1 Entwicklung der Kirchensteuer<br />

59| III.2 Inanspruchnahme durch übernommene Bürgschaften <strong>und</strong> Patronatserklärungen<br />

59| III.3 Personalüberlassungen an kirchliche Einrichtungen<br />

59| III.4 Zinseinnahmen <strong>und</strong> Rücklagen<br />

60| III.5 Entwicklung der Staats- <strong>und</strong> Ersatzleistungen sowie der staatlichen Zuschüsse<br />

60| III.6 Preisentwicklung<br />

IV. FINANZIELLE PERSPEKTIVEN<br />

61| IV.1 Budgetierung als Steuerungsinstrument<br />

62| IV.2 Rücklagenmanagement <strong>und</strong> potentialorientierte Budgetfortschreibung<br />

ANLAGEN<br />

63| Anlage 1: Die Dekanate der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> (Grafik), Organigramm der Diözesankurie<br />

64| Anlage 2: Die Dekanate der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> (Tabelle)<br />

65| Anlage 3: Prozentuale Verteilung der Katholiken in der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />

66| Anlage 4: Organigramm der Diözesankurie


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINA<br />

Vorwort<br />

Zum vierten Mal wird im Zuge der Vorlage<br />

der Jahresrechnung des Diözesanhaushalts<br />

im Unterausschuss Rechnungsprüfung ein<br />

ergänzender Jahresbericht vorgelegt. Er soll<br />

dem Empfängerkreis des Prüfberichts<br />

zusätzliche Informationen zur Jahresrechnung<br />

geben. Der Jahresbericht enthält zum<br />

Teil vertrauliche Inhalte, die nur für diesen<br />

begrenzten Empfängerkreis bestimmt sind.<br />

Andere Teile des Berichts werden teilweise<br />

bereits Ende Juli vorab in einem gesonderten<br />

Bericht ("Zeit-Zeichen - Das Jahr 2008 in der<br />

<strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>") veröffentlicht.<br />

Ltd. Dir. i. K. Dietmar Krauß<br />

Hauptabteilungsleiter<br />

Sehr geehrte Leserin,sehr geehrter Leser,<br />

„<strong>Fakten</strong> <strong>und</strong> <strong>Facetten</strong>“ – unter<br />

diesem Titel gibt die <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<br />

<strong>Stuttgart</strong> in diesem Jahr zwei Teile ihres Jahresberichts<br />

heraus. Der Titel hat sich geändert.<br />

Aus rechtlichen Gründen können wir<br />

den bereits eingeführten Titel „Zeit-Zeichen“<br />

nicht mehr verwenden. Geblieben ist das<br />

Anliegen: Im Geist des Zweiten Vatikanischen<br />

Konzils gilt es, die „Zeichen der Zeit“<br />

zu erkennen, in sachgerechter Weise zu analysieren<br />

<strong>und</strong> sie im Licht des Evangeliums zu<br />

deuten – als Chancen der Entscheidung, als<br />

geistige, gesellschaftliche, kulturelle, auch<br />

wirtschaftliche Rahmenbedingungen, unter<br />

denen Kirche lebt <strong>und</strong> handelt <strong>und</strong> die Frohe<br />

Botschaft von Jesus Christus glaubwürdig<br />

<strong>und</strong> überzeugend zu verkünden hat.<br />

Im ersten Teil der „<strong>Fakten</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Facetten</strong>“ wurden Ereignisse, Themen <strong>und</strong><br />

Personalien vorgestellt, die das Jahr 2009 in<br />

der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> geprägt<br />

<strong>und</strong> mitbestimmt haben. Im hier vorgelegten<br />

zweiten Teil geht es um wirtschaftliche <strong>Fakten</strong>.<br />

Auch dies ist eine Antwort auf die „Zeichen<br />

der Zeit“: dass wir als Ortskirche in der<br />

<strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> solide <strong>und</strong> verantwortungsbewusst<br />

mit den uns zur Verfügung<br />

stehenden Mitteln gewirtschaftet<br />

haben <strong>und</strong> durch vorausschauendes Planen<br />

die finanziellen Einbußen kompensieren<br />

konnten. Wir haben keinen einzigen Euro<br />

uns anvertrauter Kirchensteuermittel durch<br />

leichtsinnige Spekulationen veruntreut. Die<br />

Erfüllung wichtiger pastoraler Aufgaben<br />

konnten wir auf diese Weise nachhaltig<br />

sicherstellen <strong>und</strong> unsere Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiter waren befreit von lähmenden<br />

Sorgen um ihre berufliche <strong>und</strong> persönliche<br />

Zukunft.<br />

Das erfüllt mich als Bischof in Zeiten<br />

schwerer wirtschaftlicher, finanz- <strong>und</strong><br />

währungspolitischer Krisen mit großer Dankbarkeit.<br />

Darum danke ich von Herzen allen,<br />

die mit großer fachlicher Kompetenz <strong>und</strong> mit<br />

hohem ethischem Bewusstsein die Geschicke<br />

unserer <strong>Diözese</strong> in schwierigem Fahrwasser<br />

mitgestaltet haben <strong>und</strong> mitgestalten.<br />

Nicht nur um wirtschaftliche <strong>und</strong><br />

statistische <strong>Fakten</strong> geht es in diesem zweiten<br />

Teil des Jahresberichts 2009. Einen breiten<br />

Raum nehmen auch die Berichte aus den<br />

Hauptabteilungen <strong>und</strong> Arbeitsbereichen ein.<br />

Missionarische Kirche zu sein – das ist unser<br />

Auftrag –, vollzieht sich in vielen Diensten<br />

<strong>und</strong> Bemühungen in ihrem alltäglichen Auf<br />

<strong>und</strong> Ab. Ich danke allen Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeitern in den Gemeinden <strong>und</strong><br />

Diensten unserer <strong>Diözese</strong> <strong>und</strong> im Bischöflichen<br />

Ordinariat herzlich dafür.<br />

Dieser zweite Teil der „<strong>Fakten</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Facetten</strong> 2009“ kann – wie bereits in den<br />

vergangenen Jahren – erst im Spätherbst<br />

2010 erscheinen, denn die Haushaltssitzung<br />

des Diözesanrats, der als Kirchensteuerrat<br />

für die Feststellung der Jahresrechnung<br />

zuständig ist, kann erst im November eines<br />

jeden Jahres stattfinden – so auch 2010.<br />

Ich wünsche diesem zweiten Teil<br />

der „<strong>Fakten</strong> <strong>und</strong> <strong>Facetten</strong>“ zum Jahr 2009 in<br />

der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> eine gute<br />

Aufnahme <strong>und</strong> eine aufmerksame Lektüre.<br />

Bischof Dr. Gebhard Fürst


NZIELLEN ENTWICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 6|7<br />

I. Die <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> im Jahr 2009<br />

I.1 Mitgliederentwicklung <strong>und</strong> Mitgliederstruktur<br />

Zum Stichtag 31. Dezember 2009 lebten in<br />

der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> 1.921.236<br />

Katholiken (Vorjahr: 1.939.107). Zusammen<br />

mit den katholischen Christen in der Erzdiözese<br />

Freiburg betrug der Anteil der Katholiken<br />

an der Gesamtbevölkerung in Baden-<br />

Württemberg r<strong>und</strong> 36,55 Prozent.<br />

Etwa 31,92 Prozent der Neugeborenen<br />

in Baden-Württemberg wurden 2009<br />

katholisch getauft.<br />

Die <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />

umfasst 1.038 Pfarreien, 283 Seelsorgeeinheiten<br />

<strong>und</strong> 25 Dekanate.<br />

Von den r<strong>und</strong> 1,92 Millionen<br />

Katholiken in der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />

hatten 197.789 eine ausländische<br />

Staatsangehörigkeit (Vorjahr: 203.035). Das<br />

entspricht einem Anteil von 10,29 Prozent<br />

(Vorjahr: 10,47 Prozent der Katholikenzahl<br />

in der <strong>Diözese</strong>).<br />

2009 2008 2007 2006<br />

Zahl der Einwohner in Baden-Württemberg 10.744.921 10.749.506 10.749.755 10.738.753<br />

Davon<br />

Katholiken in der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> 1.921.236 1.939.107 1.953.347 1.964.593<br />

Katholiken in der Erzdiözese Freiburg 2.005.914 2.023.022 2.045.737 2.059.888<br />

Summe 3.927.150 3.962.129 3.999.084 4.024.481<br />

Anteil in Prozent 36,55 36,86 37,21 37,48<br />

Zahl der Geburten in Baden-Württemberg 89.678 91.909 92.823 91.955<br />

Taufen in der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> 14.339 14.367 14.560 14.454<br />

Taufen in der Erzdiözese Freiburg 14.284 14.579 14.625 15.177<br />

Summe 28.623 28.946 29.185 29.631<br />

Anteil in Prozent 31,92 31,49 31,44 32,23<br />

Nationalität 2009 2008 2007 2006<br />

Italien 77.897 79.916 82.528 84.226<br />

Kroatien 46.539 47.547 49.436 50.363<br />

Portugal/Brasilien/Angola/Mosambik 14.655 15.089 15.490 15.539<br />

Polen 14.355 14.566 14.395 13.942<br />

Spanien/Lateinamerika 8.202 8.381 8.741 8.706<br />

Slowenien 3.980 4.138 4.297 4.429<br />

Zwischensumme 165.628 169.637 174.887 177.205<br />

Übrige Nationalitäten 32.161 33.398 33.832 33.684<br />

Ausländische Staatsangehörige insgesamt 197.789 203.035 208.719 210.889<br />

Veränderung im Vergleich zum Vorjahr - 2,58 - 2,72 % - 1,02 % - 0,54 %


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINA<br />

1. Der Jahresverlauf 2007<br />

I.2 Kirchliches Leben in der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>: Zahlen – Daten – <strong>Fakten</strong> 1<br />

I.2.1 PASTORALE AUFGABEN<br />

Die Kirchengemeinden in Zahlen<br />

2009 2008 2007 2006<br />

Liturgie <strong>und</strong> Sakramente<br />

Zahl der Kirchenbesucher 223.950 232.711 242.359 246.266<br />

Zahl der Taufen 14.339 14.367 14.560 14.454<br />

Zahl der Erstkommunikanten 19.399 20.028 20.579 21.245<br />

Zahl der Firmlinge 17.548 16.501 18.034 18.170<br />

Zahl der Trauungen 3.695 3.671 3.610 3.566<br />

Zahl der Wiederaufnahmen <strong>und</strong> Übertritte 858 966 984 1.009<br />

Zahl der Austritte 10.619 11.112 8.283 7.500<br />

Zahl der Bestattungen 17.755 17.906 17.652 17.115<br />

Zahl der Sonntagsgottesdienste 1.857 1.874 1.915 1.903<br />

Gemeinden für Katholiken anderer Muttersprachen<br />

Gemeinde für Katholiken mit ... Muttersprache 2009 2008<br />

italienischer 35 35<br />

kroatischer 43 43<br />

portugiesischer 6 6<br />

polnischer 4 4<br />

spanischer 2 3<br />

slowenischer 2 2<br />

albanischer 1 1<br />

eritreischer 1 1<br />

französischer 1 1<br />

vietnamesischer 1 1<br />

97 98<br />

Darin sind<br />

Priester 61 61<br />

Diakone 2 2<br />

Ordensschwestern 15 15<br />

Pastoralreferentinnen <strong>und</strong> -referenten 5 5<br />

Gemeindereferentinnen <strong>und</strong> -referenten 8 8<br />

Weitere pastorale Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter 10 10<br />

Summe 101 101<br />

Zahl der Stellen 92 90<br />

1 In Auszügen; zu inhaltlichen Ausführungen über<br />

Entwicklungen <strong>und</strong> Perspektiven s. unter I.3


NZIELLEN ENTWICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 8|9<br />

Katholische Kinder- <strong>und</strong> Jugendarbeit<br />

2009 2008 2007<br />

Zahl der Katholischen Jugendreferate <strong>und</strong> Jugendbüros 32 32 32<br />

Zahl der Mitglieder der Katholischen Jugendverbände 2 24.545 24.710 24.962<br />

in festen Gruppen sind insgesamt 73.500 73.500 73.500<br />

- davon Ministranten <strong>und</strong> Ministrantinnen 35.000 35.000 35.000<br />

Zahl der Engagierten im<br />

Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) 312 285 252<br />

Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ) 32 29 32<br />

Kurzzeitigen Freiwilligendienst "engagiert plus" 32 10 10<br />

Kickstart ab 2008 25 22 -<br />

Weltkirchlicher Friedensdienst (WFD) 20 19 20<br />

Servicestelle ab 2008 (Verwaltung <strong>und</strong> Begleitung von Freiwilligen für andere Träger) 26 22 -<br />

Zahl der Erreichten bei Veranstaltungen 149.928 149.928 149.928<br />

- Freizeit 149.928 43.479 43.479<br />

- Spiritualität 59.971 59.971 59.971<br />

- Bildung 26.987 26.987 26.987<br />

- Politik 13.494 13.494 13.494<br />

- LeiterInnenschulung 5.997 5.997 5.997<br />

Jugendseelsorgetagung <strong>und</strong> Kurs<br />

für pastorale Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter 116 112 131<br />

globales Lernen <strong>und</strong> interkulturelle Veranstaltungen (v.a. mit GKaMs) 912 363 670<br />

Durch Großveranstaltungen erreichte Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />

72-St<strong>und</strong>en-Aktion 8.500 - -<br />

Weltjugendtag in Sydney - 72 -<br />

Internationale Wallfahrt der Ministranten nach Rom 2010 5.253 - -<br />

Diözesanes Jugendforum 2010 220 - -<br />

BDKJ-Wallfahrt nach Assisi - - 500<br />

Zwei Sternsingeraussendungen 2010 - jährlich r<strong>und</strong> 1.000 Gruppen 4.554.612 - -<br />

Ferienwerk/Zeltlager 3.384 3.384 3.350<br />

2 CAJ, DPSG, KJG, KLJB, Kolpingjugend, KSJ, PSG, DJK <strong>und</strong> regionale Verbände


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINA<br />

Polizei-, Feuerwehr- <strong>und</strong> Notfallseelsorge<br />

Angebote der Polizeiseelsorge<br />

Angebot 2009 2008<br />

Berufsethik: Unterricht, Vorträge, Kurse usw. (St<strong>und</strong>en) 265 247<br />

Halbtagesseminare 13 9<br />

Ganztagesseminare 18 20<br />

Gruppensitzungen 45 38<br />

Einzelbegleitungen (Personen) 238 199<br />

Führungsgespräche 35 40<br />

Mediationen (Tage) 7 5<br />

Gesprächs- <strong>und</strong> Bibelabende 12 9<br />

Gottesdienste 15 10<br />

Exerzitien/mehrtägige Angebote (Tage) 10 29<br />

Sonstige (z.T. mehrtägige) Veranstaltungen 40 33<br />

Angebote der Notfallseelsorge 4<br />

2009 5 2008 6 2007 7<br />

Einsätze<br />

Häuslicher Bereich 710 850 773<br />

Außerhäuslicher Bereich 238 384 333<br />

Art<br />

Verkehrsunfall 137 214 243<br />

Plötzlicher Todesfall 167 246 245<br />

Brand 43 40 36<br />

Überbringung Todesnachricht 233 300 255<br />

Verbrechen 14 30 29<br />

Suizid(-Versuch) 144 222 216<br />

Sonstiges 167 158 158<br />

Anforderung durch<br />

Feuerwehr 141 101 141<br />

Rettungsdienst 477 593 689<br />

Polizei 328 381 350<br />

Sonstige 162 170 121<br />

4 Für die Erhebung <strong>und</strong> Veröffentlichung statistischer Angaben sind die Dekanate verantwortlich. Obwohl in allen<br />

Stadt- <strong>und</strong> Landkreisen Notfallseelsorge angeboten wird, gibt die nachfolgende Aufstellung deshalb nur die Zahlen<br />

wieder, die von den Systemen selbst zur Verfügung gestellt wurden.<br />

5 Die Zahlen beruhen auf der Meldung aus 16 Landkreisen (Stand: 28.05.09).<br />

6 Die Zahlen beruhen auf der Meldung aus 22 Landkreisen.<br />

7 Die Zahlen beruhen auf der Meldung aus 23 Landkreisen.<br />

Für die Erhebung <strong>und</strong> Veröffentlichung statistischer Angaben sind die Dekanate verantwortlich. Aufgr<strong>und</strong> eines<br />

technischen Problems liegt für 2009 keine dekanatsübergreifende Zusammenfassung der Daten vor.


NZIELLEN ENTWICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 10|11<br />

Urlaubs- <strong>und</strong> Freizeitseelsorge<br />

Campingplatz Gohren<br />

2009 2008<br />

Angebotszeitraum 6 Wochen 6 Wochen<br />

Mitarbeiter 4 Teams mit je ca. 20 Personen (je zwei 4 Teams mit je ca. 20 Personen (je zwei<br />

Wochen Einsatzdauer inkl. Auf- <strong>und</strong> Abbau),<br />

davon ca. 10 Praktikant/innen (angehende<br />

Erzieherinnen, Diakone, Theologen)<br />

Wochen Einsatzdauer inkl. Auf- <strong>und</strong> Abbau)<br />

Programm Veranstalt. TeilnehmerInnen Veranstalt. TeilnehmerInnen<br />

Kinderprogramm 25 jeweils 80 - 140 Kinder 25 jeweils 80 - 140 Kinder<br />

„Sandmann“ 20 jeweils 70 - 160 Kinder 20 jeweils 70 - 160 Kinder<br />

„Nachtcafé“ 6 jeweils 10 - 60 Erwachsene 6 jeweils 10 - 60 Erwachsene<br />

Familiengottesdienste 7 jeweils ca. 80 - 200 Teilnehmer 7 jeweils ca. 80 - 200 Teilnehmer<br />

Gottesdienst zur Silberhochzeit 1 50 Gäste<br />

„Fest im Zelt“ 6 jeweils ca. 100 - 200 Besucher 6 jeweils ca. 100 - 200 Besucher<br />

„Spiel <strong>und</strong> Spaß im Kirchzelt“ 6 je ca. 20 - 60 Jugendliche 6 je ca. 20 - 60 Jugendliche<br />

Zeltkino 6 je ca. 180 - 220 Besucher 6 je ca. 180 - 220 Besucher<br />

Familienfrühstück 2 je ca. 100 Gäste 2 je ca. 100 Gäste<br />

Verschiedene Einzelangebote Markt, Sport, Spiel, offenes Zelt, Aufnahme für eine<br />

Kinderlieder-CD im Kinderprogramm (2 Wochen)<br />

Campingplatz Machtolsheim<br />

2009 2008<br />

Angebotszeitraum 4 Wochen 4 Wochen<br />

Mitarbeiter 2 Teams mit insgesamt 24 Personen (je zwei 2 Teams mit insgesamt 9 Personen (je zwei<br />

Wochen Einsatzdauer inkl. Auf- <strong>und</strong> Abbau) Wochen Einsatzdauer inkl. Auf- <strong>und</strong> Abbau)<br />

Programm Veranstalt. Teilnehmer/innen Veranstalt. Teilnehmer/innen<br />

Kinderprogramm 16 jeweils 25 - 35 Kinder 16 jeweils 25 - 35 Kinder<br />

„Sandmann“ 12 jeweils 25 - 35 Kinder 12 jeweils 25 - 35 Kinder<br />

„Nachtcafé“ 4 jeweils ca. 2 - 10 Erwachsene 4 jeweils ca. 2 -10 Gäste<br />

Familiengottesdienste 5 jeweils ca. 30 - 60 Teilnehmer 5 jeweils ca. 20 - 55 Teilnehmer<br />

„Familienfest“ 4 jeweils ca. 30 - 100 Teilnehmer 4 jeweils ca. 30 - 100 Teilnehmer<br />

Zeltkino 4 jeweils ca. 20 - 60 Gäste 4 jeweils ca. 20 - 60 Gäste<br />

Thematischer Männerabend<br />

(Impuls, Diskussion, Vesper)<br />

1 17 Gäste<br />

Verschiedene Einzelangebote Sport <strong>und</strong> Spiel, „offenes Haus“


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINA<br />

Krankenhaus- <strong>und</strong> Kurseelsorge<br />

2009 2008<br />

Krankenhäuser im Bereich der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> 136 136<br />

Rehabilitationskliniken im Bereich der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> 93 93<br />

Seelsorgerinnen <strong>und</strong> Seelsorger im Krankenhaus<br />

- Hauptberufliche Stellen im Bereich der Kategorialseelsorge 44 44<br />

- Hauptberufliche Stellen im Bereich der Gemeindeseelsorge 33 33<br />

Summe 77 77<br />

Seelsorgerinnen <strong>und</strong> Seelsorger mit Voll- <strong>und</strong> Teilzeitaufträgen 95 115<br />

Gefängnisseelsorge<br />

2009 2008<br />

Inhaftierte Menschen in Baden-Württemberg r<strong>und</strong> 8.500 r<strong>und</strong> 8.500<br />

davon in der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> r<strong>und</strong> 4.600 r<strong>und</strong> 4.600<br />

Justizvollzugsanstalten (JVA) in der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> 9 9<br />

Außenstellen 13 13<br />

Sozialtherapeutische Anstalt mit Außenstelle 1 1<br />

Unterbringung von Frauen vor allem in der JVA Schwäbisch Gmünd<br />

Im Auftrag der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> in den JVA<br />

tätige Seelsorgerinnen <strong>und</strong> Seelsorger 14 14<br />

- davon hauptberuflich 10 10<br />

- davon nebenberuflich 4 4<br />

- davon im Dienst bzw. unter Personalkostenerstattung<br />

des Landes Baden-Württemberg 6 6<br />

Hochschulseelsorge<br />

2009 2008<br />

Hochschulgemeinden in der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> 13 14<br />

an<br />

Universitäten 5 5<br />

Pädagogischen Hochschulen 3 3<br />

Fachhochschulen 5 6<br />

Projekt: pastorale Aufträge an dualen Hochschulen: 2 2


NZIELLEN ENTWICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 12|13<br />

Schulpastoral/Schulseelsorge<br />

2009<br />

Anzahl staatliche <strong>und</strong> kirchliche Religionslehrer 5.468<br />

Anzahl öffentliche <strong>und</strong> private Schulen 2.600<br />

Anzahl Schüler 934.760<br />

Anzahl Schüler katholisch 310.028<br />

Anzahl Teilnehmer an Fortbildungsmaßnahmen Schulpastoral 600<br />

(Religions-)Lehrerinnen 500<br />

Pastorale Dienste 100<br />

Anzahl Teilnehmer Weiterbildung zum Schulseelsorger durch 3-jährige Kurse 59<br />

Anzahl aktuell in Weiterbildung als Schulseelsorger 19<br />

Tage der Orientierung<br />

Anzahl durchgeführte TdO 27<br />

Anzahl Schüler teilgenommen 675<br />

Anzahl Studenten im Mitarbeiterkreis TdO 21<br />

Initiative Kirche <strong>und</strong> Schule<br />

2009<br />

Anzahl öffentliche <strong>und</strong> private Schulen in Baden-Württemberg 4.321<br />

Anzahl Ganztagesschulen in Baden-Württemberg 1.223<br />

Anzahl Jugendbegleiter in Baden-Württemberg 15.000<br />

Anzahl Kirchliche Jugendbegleiter in Baden-Württemberg 150<br />

Anzahl Ausbildungskurse Jugendbegleiter in der <strong>Diözese</strong> 4<br />

Anzahl von kirchlichen Trägern ausgebildete Jugendbegleiter 72<br />

Anzahl begleitete Modellprojekte Kirchengemeinde/Seelsorgeeinheit <strong>und</strong> Schulen 12<br />

Anzahl Bildungsregionen (Stadt- <strong>und</strong> Landkreise) in der <strong>Diözese</strong> 4<br />

Anzahl weitere geplante Bildungsregionen (Stadt- <strong>und</strong> Landkreise) in der <strong>Diözese</strong> 7<br />

Das Jugendbegleiterprogramm will ehrenamtliches Engagement von Verbänden, Vereinen<br />

<strong>und</strong> Kirchen an den Schulen im Land fördern, v.a. im Bereich der Betreuungs- <strong>und</strong> Bildungsangebote<br />

im Rahmen der offenen Ganztagesschule.<br />

Neben Schulen übernehmen auch Kindergärten, Vereine, Kirchen, Musikschulen, Jugendhäuser,<br />

Volkshochschulen <strong>und</strong> viele weitere Bildungseinrichtungen die Verantwortung für die Bildungsangebote<br />

in einer Region. Die Bildungsregionen mit ihren Bildungsbüros wollen die<br />

unterschiedlichen Angebote in einer Region besser vernetzen helfen <strong>und</strong> die regionale Leitbildentwicklung<br />

zu Bildungsfragen unterstützen.


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINA<br />

I.2.2 BILDUNG, KUNST UND KULTUR<br />

Katholischer Religionsunterricht an öffentlichen <strong>und</strong> privaten Schulen<br />

In der <strong>Diözese</strong> hat der Religionsunterricht einen hohen Stellenwert. Er ist ordentliches Lehrfach <strong>und</strong> im Gr<strong>und</strong>gesetz verankert. Der größte<br />

Anteil wird dabei von staatlich angestellten Lehrkräften erteilt, die wie die kirchlichen eine Beauftragung zum Religionsunterricht durch den<br />

Bischof haben. Der Religionsunterricht der pastoralen Dienste stellt eine originäre Verbindung zur Arbeit in der Kirchengemeinde her. Auch die<br />

Religionslehrer im Kirchendienst sind unverzichtbar <strong>und</strong> häufig ehrenamtlich in der Kirchengemeinde tätig, so wie auch viele staatliche Religionslehrer.<br />

Für die Religionslehrer im Kirchendienst wird durch das Land nur teilweise finanzieller Ersatz geleistet, die <strong>Diözese</strong> finanziert dort<br />

einen erheblichen Anteil.<br />

Anzahl der Lehrkräfte Pro Woche erteilte Unterrichtsst<strong>und</strong>en<br />

Schuljahr 08/09 Schuljahr 07/08 Schuljahr 06/07 Schuljahr 05/06<br />

Priester: 255 967 1.071 1.080 1.139<br />

Diakone: 15 89 115 109 106<br />

Pastoralreferenten <strong>und</strong> -assistenten: 161 1.126 1.115 1.023 931<br />

Gemeindereferenten <strong>und</strong> -assistenten: 233 1.840 1.683 1.648 1.639<br />

Summe der pastoralen Dienste: 663 4.022 3.984 3.860 3.815<br />

Religionslehrer im Kirchendienst: 617 7.690 7.968 7.882 8.071<br />

Gesamtsumme der kirchlichen Lehrkräfte: 1.280 11.712 11.952 11.742 11.886<br />

Religionslehrer im Staatsdienst: 4.187 17.344 17.782 18.068 18.118<br />

Gesamtsumme der staatlichen<br />

<strong>und</strong> kirchlichen Lehrkräfte: 5.467 29.056 29.734 29.810 30.004<br />

Katholische Schulen<br />

Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong><br />

Schuljahr 2008/2009 Gr<strong>und</strong>schulen Hauptschulen Realschulen Gymnasien Fachschulen Sonderschulen<br />

Anzahl der Schulen 4 9 12 14 30 19<br />

Anzahl der Schüler 5.964 5.611 7.206 3.117 2.843


NZIELLEN ENTWICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 14|15<br />

Katholische Internate<br />

Die rechnerische Belegung auf der Basis von 530 Euro/Monat (bzw. 510 Euro/Monat) hat sich<br />

in den vier Internaten in der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> folgendermaßen entwickelt:<br />

2009 2008 2007<br />

Rechnerische Belegung zum Stichtag<br />

auf der Basis von 530 €/Monat/Schüler:<br />

Davon:<br />

253,33 246,36 233,58<br />

Ehingen 47,67 59,17 56,60<br />

Rottweil 55,28 36,49 37,72<br />

Bad Mergentheim 76,36 73,83 73,41<br />

<strong>Rottenburg</strong> 74,02 76,87 65,85<br />

Gleichzeitig wurde entsprechend dem vereinbarten zielkonformen Stellenschlüssel das Personal<br />

in den vier Internaten (hauswirtschaftlicher <strong>und</strong> pädagogischer Bereich) um 18 VK-Stellen<br />

abgebaut, so dass die Einsparvorgabe des Diözesanrates aus dem Jahr 2004 erfüllt ist.<br />

Fachstelle Medien<br />

Die Fachstelle Medien der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> kümmert sich mit ihrem Fachbereich<br />

„Medienkultur“ um die medienpädagogische <strong>und</strong> medienethische Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

von Multiplikatoren <strong>und</strong> Erziehenden. Ein Netz von Medienreferentinnen <strong>und</strong> -referenten<br />

führt jährlich zwischen 70 <strong>und</strong> 100 Veranstaltungen mit durchschnittlich insgesamt 1.200 bis<br />

2.000 Teilnehmer durch. Im Jahr 2009 startete ein neuer Kurs mit 16 Teilnehmer/innen zur<br />

Ausbildung neuer Medienreferentinnen <strong>und</strong> -referenten. Außerdem betreut der Fachbereich<br />

Medienkultur über die Fachstelle Katholische Büchereiarbeit 206 Katholische öffentliche<br />

Büchereien (KÖB) in der <strong>Diözese</strong> mit insgesamt 1.122 ehrenamtlichen Mitarbeitenden.<br />

234.438 Besucher <strong>und</strong> 54.531 regelmäßige Benutzer wurden 2009 gezählt. Mit einem<br />

Medienbestand von 536.925 Stück generierten die KÖB 871.700 Entleihungen. Darüber hinaus<br />

fanden im Jahr 2009 insgesamt 1.500 Veranstaltungen in oder von Katholisch öffentlichen<br />

Büchereien statt.<br />

Ebenso wie das Medienreferenten-Netzwerk wird der Ökumenische Medienladen ökumenisch<br />

betrieben. Hier können AV-Medien diözesanweit entliehen oder teilweise auch gekauft<br />

werden. Im Verleih des Ökumenischen Medienladens gibt es 8.895 Medientitel mit insgesamt<br />

13.379 Kopien. 7.623 registrierte Verleihk<strong>und</strong>en haben im Jahr 2009 insgesamt 25.393<br />

Medientitel ausgeliehen – <strong>und</strong> meist öffentlich in Bildungsprozessen vorgeführt.


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINA<br />

Institut für Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

Statistik: Intervallkurse im Jahr 2009<br />

Kurstitel Einheiten Teilnehmer<br />

Meditation <strong>und</strong> Körperspiritualität 7 15<br />

Basiskompetenz Theologie 4 22<br />

Ritualekurs 3 22<br />

Geistliche Begleitung 6 21<br />

Entwicklungsprozesse begleiten 3 21<br />

Leitung gestalten 4 14<br />

Leiten – planen – querdenken 4 10<br />

Kirchliche Organisationen entwickeln –<br />

Kommunikation gestalten – als Dekan, als Berater 7 8<br />

Zu einer der Hauptaufgaben des Instituts gehört die Einführung der vielen ehrenamtlichen<br />

Wortgottesleiterinnen <strong>und</strong> -leiter sowie der Kommunionhelfer in der <strong>Diözese</strong>.<br />

Kurse Teilnehmer 2009<br />

9 x Ausbildung zum Kommunionhelfer 347<br />

2 x Ausbildung zum Krankenkommunionhelfer 60<br />

7 x Ausbildung als Beauftragte für Wortgottesdienste 100<br />

16 x Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung für Kommunionhelfer<br />

<strong>und</strong> Beauftragte für Wortgottesdienste 250


NZIELLEN ENTWICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 16|17<br />

Diözesanarchiv<br />

Die folgende Aufstellung umfasst aufgr<strong>und</strong> des Schwerpunktthemas „Bildung“ für das Jahr<br />

2009 nur den Beitrag des Diözesanarchivs zur Bildungs-, Kultur- <strong>und</strong> Öffentlichkeitsarbeit der<br />

<strong>Diözese</strong>.<br />

2009<br />

Schriftliche Anfragen: 1.691<br />

Benutzungen im Lesesaal: 8 535<br />

Eigene Ausstellungen: 1<br />

Besucher 178<br />

(ohne Eröffnungstag)<br />

Führungen 12<br />

Teilnehmer Führungen 101<br />

Beteiligung an Ausstellungen Dritter: 2<br />

Eigene Publikationen: 1<br />

Beiträge zu Publikationen Dritter: 3<br />

Archivführungen: 3<br />

Fortbildungen <strong>und</strong> Referate zur Verwaltung <strong>und</strong> Sicherung<br />

von Schriftgut der Pfarreien <strong>und</strong> Verbände: 9<br />

Diözesanbibliothek<br />

Buchtitel/Bücher 2009<br />

Diözesanbibliothek 300.000<br />

Bibliothek des Wilhelmsstifts 270.000<br />

Hochschule für Kirchenmusik 40.000<br />

24 Landkapitelsbibliotheken 140.000<br />

Elektronisch erfasste Buchtitel (vergl. http://webopac.drsintra.de) 120.000<br />

Ausleihen/Jahr 10.000<br />

Diözesanmuseum<br />

2009 2008 2007 2006 2005<br />

Besucher 4.115 15.907 5.313 2.279 8.778<br />

Führungen 57 243 67 64 91<br />

4 Vom 16. März - 2. Juni 2009 war der Lesesaal wegen des Umzugs an den Interimsstandort geschlossen.


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Akademie der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />

Die <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> unterhält eine Akademie mit zwei Häusern (in <strong>Stuttgart</strong>-<br />

Hohenheim <strong>und</strong> Weingarten) mit neun (Vorjahr: acht) Fachreferaten.<br />

Katholische Erwachsenenbildung<br />

Zahl 2009 Zahl 2008<br />

Eigene Veranstaltungen 144 128<br />

Teilnehmerinnen <strong>und</strong> Teilnehmer 8.148 6.138<br />

Gasttagungen 310 336<br />

Teilnehmerinnen <strong>und</strong> Teilnehmer 9.179 8.796<br />

Einzelgäste 7.738 8.096<br />

Folgende Bildungsveranstaltungen wurden über die Katholische Erwachsenenbildung der<br />

<strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> e.V. abgerechnet:<br />

2009 2008 2007<br />

Förderfähige Unterrichtseinheiten<br />

gegenüber der <strong>Diözese</strong> 259.000 257.954 243.213<br />

Gesamt erbrachte UE 269.592 267.283 253.232<br />

Teilnehmer/innen 718.263 650.493 642.062<br />

2009 2008 2007<br />

Zuschuss der <strong>Diözese</strong><br />

zu den Unterrichtseinheiten (pauschaliert) 401.000 401.531 401.531<br />

<strong>und</strong> Projektmittel 26.000 26.000 26.000<br />

Zuschuss Land<br />

selbst erwirtschaftete Mittel keb in den Kreisen<br />

825.625 829.717 801.560<br />

<strong>und</strong> <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> 379.536 333.230 279.282<br />

Aufwendungen insgesamt 5.051.042 4.740.405 4.832.477


NZIELLEN ENTWICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 18|19<br />

BDKJ-Buchdienst<br />

2009 2008 2007<br />

Referenten-Stellen keb in den Kreisen (tatsächliche) 21,5 21,09 21,05<br />

keb <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>/<br />

Fachbereich Erwachsenenbildung 2 2 3<br />

Sekretariats-Stellen 18,35 18,16 16,33<br />

keb <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>/<br />

Fachbereich Erwachsenenbildung 2 2 2<br />

Gesamtpersonalkosten keb in den Kreisen 2.148.261 2.073.500 2.022.901<br />

davon <strong>Diözese</strong> 1.659.729 1.642.999 1.634.732<br />

Eigenanteil der keb in den Kreisen 488.532 430.501 388.169<br />

Personalkosten keb<br />

<strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> 236.029 240.152 266.941<br />

Summe 2.384.290 2.313.652 2.289.842<br />

2009 2008 2007<br />

Umsatz (netto) 285.982 € 284.000 € 288.000 €<br />

durchschnittlicher Kassenumsatz pro K<strong>und</strong>e ca. 42 € 9 24,41 € 22,24 €<br />

Präsenzbestand ca. 9.000 Titel ca. 9.000 Titel ca. 9.000 Titel<br />

9 Einkäufe auf Rechnung <strong>und</strong> Barzahlung zusammengerechnet.


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINA<br />

Kirchenmusik<br />

2009<br />

<strong>Diözese</strong><br />

Ausbildungsabschlüsse<br />

Teilbereichsqualifikation Orgel <strong>und</strong> Chorleitung 39<br />

C-Prüfung 21<br />

B-Prüfung 4<br />

Aufbaustudium Chorleitung 1<br />

Förderplätze „Junge Organisten“ der<br />

Bischof-Moser-Stiftung/Amt für Kirchenmusik 51<br />

Fortbildungsveranstaltungen (Teilnehmer)<br />

Kirchenmusikalische Werkwoche (12 versch. Kurse) 130<br />

Kirchenmusikalisches Wochenende (6 versch. Kurse) 57<br />

Diözesanchorfreizeit 120<br />

Familiensingwoche 85<br />

Kirchenmusikalische Publikationen<br />

Tastenbuch zum Familiengesangbuch „Dir sing ich mein Lied“<br />

Werkheft „Initiative Gottesdienst“<br />

Kirchenmusikalische Nachrichten 2<br />

Werkwochenheft<br />

Chorhefte 2<br />

Dekanate<br />

Ausbildungsveranstaltungen, Teilbereichsqualifikation 192<br />

Kirchenmusikalische Fortbildungsveranstaltungen 86<br />

Jahresversammlungen der Chorleiter 42<br />

Chorvorstände <strong>und</strong> Organisten, Dekanatschortage 20<br />

Gemeinden<br />

Anzahl der nebenberuflichen Organisten <strong>und</strong> Chorleiter 1.680<br />

Anzahl der hauptberuflichen Kirchenmusiker (= < 50 %) 75<br />

Anzahl der der Sängerinnen <strong>und</strong> Sänger in kirchlichen Chören 32.150<br />

Orgelinstandsetzungen <strong>und</strong> -baumaßnahmen 2.232.035 €


NZIELLEN ENTWICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 20|21<br />

I.2.3 KIRCHLICHE UND KARITATIVE DIENSTE UND EINRICHTUNGEN 10<br />

Karitative Dienste im Überblick 11<br />

Feriendörfer<br />

2009 2008 2007 2006<br />

Karitative Dienste<br />

Zahl der Krankenhäuser 7 7 10 11<br />

Ambulatorien, medizinische Fürsorgestellen 97 93 93 93<br />

Stationäre Alten- <strong>und</strong> Behindertenhilfe 155 170 170 170<br />

Kinder- <strong>und</strong> Jugendhilfeeinrichtungen 51 27 27 27<br />

Kindergärten, -horte <strong>und</strong> -krippen 907 918 918 926<br />

Fachschulen 47<br />

Familienberatungsstellen, Ehe-, Familien-<br />

<strong>und</strong> Lebensberatungsstellen 421 149 149 149<br />

Weitere soziale Einrichtungen <strong>und</strong> Dienste 151 150 150 150<br />

Rechtsberatungsstellen 1 1 1 1<br />

Zentren zur Förderung von Arbeitsplätzen 54 42 42 42<br />

Zentren zur Behebung von Armut 45 8 8 8<br />

Betreuung von Wohnungslosen <strong>und</strong> Migranten 85 89 89 89<br />

Übernachtungen 2009 2008<br />

Familien 51.391 45.845<br />

Gruppen 33.553 36.843<br />

Gesamt 84.944 82.688<br />

10 Zur inhaltlichen Beschreibung der einzelnen Aufgabenbereiche s. unter I.3.<br />

11 Die Zahlen der Stiftung Liebenau <strong>und</strong> der Stiftung Sankt Konradihaus Schelklingen wurden<br />

anhand der Vorjahre geschätzt.


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINA<br />

BDKJ-Ferienwelt<br />

2009 2008<br />

Teilnehmer zwischen 8 <strong>und</strong> 22 Jahren 3.459 3.383<br />

Ehrenamtliche Mitarbeiter in Leitungsfunktion 64 64<br />

Ehrenamtliche Freizeitleiter 570 538<br />

Kinder <strong>und</strong> Jugendreisen in Deutschland <strong>und</strong> Europa 29 29<br />

Diözesane BDKJ-Zeltlager in Seemoos, Rot <strong>und</strong> Oberginsbach<br />

Bei der K<strong>und</strong>enbefragung 2009 bewerteten 747 (Vorjahr: 710) Teilnehmer die Reisen sowie<br />

die Zufriedenheit mit der Freizeitleitung ebenso wie im Vorjahr im Schnitt mit 1,7 nach der<br />

Schulnotenskala.<br />

Tagungshäuser<br />

2009 2008 2007<br />

Anzahl der Gäste 154.288 142.079 143.512<br />

Davon:<br />

Firmen 15.757 16.694 13.631<br />

Kirche 114.931 101.221 103.579<br />

Sonstige 23.600 24.164 26.302<br />

Belegte Zimmer 97.004 91.213 90.618<br />

Davon:<br />

Firmen 12.973 13.979 11.104<br />

Kirche 68.098 61.004 62.300<br />

Sonstige 15.933 16.230 17.214<br />

Im August 2009 hat der Kirchliche Eigenbetrieb Tagungshäuser der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />

den wirtschaftlichen Betrieb des Bildungshauses Kloster Heiligkreuztal übernommen.<br />

Inklusive der Belegung von Kloster Heiligkreuztal aus den Monaten August bis Dezember<br />

konnte die Zahl der Gäste im Jahr 2009 um insgesamt 12.209 Gäste (= 8,6 Prozent) gesteigert<br />

werden, <strong>und</strong> zwar ausschließlich bei den Gästen aus dem kirchlichen Bereich. Bei<br />

Betrachtung der Gästezahl ohne den Anteil von Kloster Heiligkreuztal ist erfreulicherweise<br />

ebenfalls eine Steigerung festzuhalten, <strong>und</strong> zwar um 3.239 Gäste.


NZIELLEN ENTWICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 22|23<br />

I.3 Kirchliches Leben in der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>:<br />

Entwicklungen <strong>und</strong> Perspektiven 12<br />

I.3.1 PASTORALE AUFGABEN<br />

Gemeinden für Katholiken<br />

anderer Muttersprachen<br />

In der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />

leben mehr als 200.000 Katholiken mit<br />

anderer Nationalität aus 160 unterschiedlichen<br />

Ländern. Die meisten dieser Katholiken<br />

(170.000) kommen aus 10 Nationen (vor<br />

allem Italien <strong>und</strong> Kroatien); die anderen<br />

30.000 Katholiken stammen aus 150 verschiedenen<br />

Ländern. Ein Großteil der Kirchengemeinden<br />

ist demnach sehr international<br />

zusammengesetzt.<br />

Die eigene kulturelle <strong>und</strong> religiöse<br />

Herkunft <strong>und</strong> Identität auch in einem fremden<br />

Land leben <strong>und</strong> pflegen zu können, ist<br />

Voraussetzung für eine offene, gleichberechtigte<br />

<strong>und</strong> gegenseitig wertschätzende<br />

Begegnung zwischen Einheimischen <strong>und</strong><br />

Zugewanderten. So hat die <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />

für die elf zahlenmäßig großen<br />

Nationen bzw. Sprachgruppen 97<br />

Gemeinden errichtet, die durch ein eigenes<br />

Gremium (Pastoralrat) in der Seelsorgeeinheit<br />

vertreten werden.<br />

Bei den weiteren Sprachgruppen<br />

haben sich über zehn muttersprachliche<br />

Gemeinschaften etabliert, deren Mitglieder<br />

regelmäßig zusammenkommen <strong>und</strong> miteinander<br />

Gottesdienst in ihrer Heimatsprache<br />

feiern.<br />

12 Zu den statistischen Angaben zu der einzelnen Aufgabenbereiche s. unter I.2.<br />

Die insgesamt 101 Seelsorgerinnen<br />

<strong>und</strong> Seelsorger in diesen Gemeinden für<br />

Katholiken anderer Muttersprachen sind<br />

zusammen mit den deutschen pastoralen<br />

Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern dafür verantwortlich,<br />

eine interkulturell ausgerichtete<br />

Pastoral zu entwickeln <strong>und</strong> das diözesane<br />

Konzept einer stärkeren Vernetzung von Kirchengemeinden<br />

<strong>und</strong> muttersprachlichen<br />

Gemeinden in den Seelsorgeeinheiten zu<br />

fördern.<br />

Besondere Schwerpunkte im Jahr 2009<br />

waren:<br />

Konsolidierung der beiden Diözesankonferenzen<br />

der kroatischen <strong>und</strong> italienischen<br />

Seelsorgerinnen <strong>und</strong> Seelsorger sowie der<br />

gemeinsamen Diözesankonferenz aller<br />

weiteren muttersprachlichen Gemeinden<br />

Einführung ausländischer Priester in die<br />

diözesanen Konzepte <strong>und</strong> Strukturen<br />

Initiativen des Instituts für Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

zur Entwicklung einer stärker<br />

interkulturell ausgerichteten Katechese<br />

Auswertung der Amtsperiode der Pastoralräte<br />

<strong>und</strong> Wahlvorbereitung<br />

Profilierung der großen italienischen,<br />

kroatischen, philippinischen <strong>und</strong> pol-<br />

nischen Diözesanwallfahrten<br />

Pastorale <strong>und</strong> finanzielle Unterstützung<br />

von muttersprachlichen Gemeinschaften<br />

Sprachförderung der Seelsorger/innen<br />

aus anderen Nationen<br />

Projektunterstützungen (z. B. „forza pulcini“<br />

im Rems-Murr-Kreis)<br />

Katholische Kinder- <strong>und</strong> Jugendarbeit<br />

Kinder- <strong>und</strong> Jugendarbeit ist ein<br />

außerschulisches, erfahrungsorientiertes <strong>und</strong><br />

freiwilliges Angebot an Kinder <strong>und</strong> Jugendliche.<br />

Die wesentlichen Säulen der katholischen<br />

Kinder- <strong>und</strong> Jugendarbeit sind Bildungsarbeit,<br />

Freizeitgestaltung <strong>und</strong> spirituelle<br />

Angebote. Sie ist der Selbstorganisation<br />

<strong>und</strong> Partizipation junger Menschen, dem<br />

Prinzip der Freiwilligkeit, dem ehrenamtlichen<br />

Engagement sowie der Bedürfnis- <strong>und</strong><br />

Freizeitorientierung verpflichtet.<br />

Katholische Kinder- <strong>und</strong> Jugendarbeit<br />

ist "ein Teil des Dienstes der Kirche mit,<br />

unter <strong>und</strong> an jungen Menschen" (Diözesansynode<br />

1985/86, IV, 19). Sie soll jungen Menschen<br />

helfen, einen Lebenssinn zu finden, der<br />

Maß nimmt am Evangelium Jesu Christi.<br />

Diese Gr<strong>und</strong>aufgabe kirchlicher Jugendarbeit<br />

ändert sich nicht, wohl aber die jeweilige<br />

Situation, in der sie erfüllt werden soll. Die<br />

Lebensverhältnisse junger Menschen in der<br />

Welt von heute haben sich verändert <strong>und</strong><br />

junge Menschen sind anders: Ihr Zugang<br />

zum Glauben, zur Kirche <strong>und</strong> zu den Angeboten<br />

kirchlicher Jugendarbeit hat sich gewandelt.<br />

Insbesondere hat sich die Praxis der<br />

kirchlichen Jugendarbeit selbst verändert <strong>und</strong><br />

damit auch ihre Formen <strong>und</strong> die Aufgaben<br />

der Beteiligten.


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINA<br />

Katholische Kinder- <strong>und</strong> Jugendarbeit<br />

in der <strong>Diözese</strong> hat eine Doppelstruktur<br />

innerhalb der Hauptabteilung III des Bischöflichen<br />

Ordinariats: den B<strong>und</strong> der Deutschen<br />

Katholischen Jugend (BDKJ) <strong>und</strong> das Bischöfliche<br />

Jugendamt in Wernau. Die Diözesanleitung<br />

des BDKJ ist in Personalunion gleichzeitig<br />

die Leitung des Bischöflichen Jugendamtes.<br />

Zur Unterstützung der Kinder- <strong>und</strong><br />

Jugendarbeit gibt es in jedem Dekanat ein<br />

Katholisches Jugendreferat.<br />

Jugendverbände<br />

Die Mitgliedsverbände des BDKJ<br />

im Diözesanverband <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />

sind die Christliche ArbeiterInnenjugend<br />

(CAJ), die Deutsche Pfadfinderschaft St.<br />

Georg (DPSG), die Katholische Junge<br />

Gemeinde (KJG), die Katholische Landjugendbewegung<br />

(KLJB), die Katholische Studierende<br />

Jugend (KSJ), die Kolpingjugend<br />

<strong>und</strong> die Pfadfinderinnenschaft St. Georg<br />

(PSG).<br />

Die Verbände beschließen ihre<br />

Ziele, Aufgaben, Methoden, Organisationsformen<br />

<strong>und</strong> verantworten ihre pädagogische<br />

Arbeit selbst. Jeder Verband arbeitet nach<br />

verbandsspezifischen Zielen <strong>und</strong> mit spezifischen<br />

Zielgruppen.<br />

Freiwilligendienste<br />

Die Freiwilligendienste des BDKJ<br />

sind ein Angebot der Kirche an junge Menschen.<br />

Als Bildungsjahr <strong>und</strong> sozialer Lerndienst<br />

ermöglichen sie jungen Menschen<br />

persönliche Entwicklung <strong>und</strong> beruflichen<br />

Orientierung. Zusammen mit Kooperationspartnern<br />

bietet der BDKJ folgende Freiwilligendienste<br />

an: Freiwilliges Soziales Jahr<br />

(FSJ), Weltkirchlicher Friedensdienst, Freiwilliges<br />

Ökologisches Jahr, den Kurzzeitfreiwilligendienst<br />

„engagiert plus“ <strong>und</strong> FSJ kick-<br />

START (für benachteiligte Jugendliche).<br />

Fachstellen<br />

Neben den BDKJ-Mitgliedsverbänden<br />

<strong>und</strong> Katholischen Jugendreferaten wird<br />

die Kinder- <strong>und</strong> Jugendarbeit in der <strong>Diözese</strong><br />

durch Fachstellen im Bischöflichen Jugendamt<br />

unterstützt <strong>und</strong> begleitet. Hierzu gehören<br />

zum Beispiel die Unterstützung der Ministrantenarbeit<br />

<strong>und</strong> der muttersprachlichen<br />

Gemeinden, die Entwicklung neuer Ideen im<br />

Bereich der Jugendspiritualität <strong>und</strong> in der<br />

Kooperation zwischen Jugendarbeit <strong>und</strong><br />

Schule.<br />

Bildungsarbeit<br />

Die Bildungsarbeit in der Kinder<strong>und</strong><br />

Jugendarbeit geschieht vorrangig in den<br />

Mitgliedsverbänden des BDKJ, welche die<br />

Gruppenleiterausbildung selbst verantworten.<br />

Darüber hinaus bietet der BDKJ den Ausbildungskurs<br />

„Geistliche Leitung“ (AGL) für<br />

junge Menschen an, die ehrenamtlich geistliche<br />

Leitung im Jugendverband wahrnehmen<br />

wollen. Der Kurs richtet sich mittlerweile<br />

auch an in Glaubensfragen interessierte<br />

junge Erwachsene. Daneben gibt es den Kurs<br />

„Verband Leiten Lernen“ (VLL), durch den<br />

ehrenamtliche Führungskräfte in der kirchlichen<br />

Jugendarbeit fortgebildet werden.<br />

Besondere Veranstaltungen <strong>und</strong> Maßnahmen<br />

2009 waren:<br />

die 72-St<strong>und</strong>en-Aktion: Sozialaktion des<br />

BDKJ mit 8.500 Teilnehmer/innen in 363<br />

Projekten www.72st<strong>und</strong>en.de<br />

die Initiative des BDKJ „Das ist ungerecht!<br />

Aktiv gegen Kinderarmut“<br />

die b<strong>und</strong>esweite Eröffnung der BDKJ-<br />

Misereor-Jugendaktion in <strong>Stuttgart</strong><br />

das Oberministrantenkonzil <strong>und</strong> die<br />

Gründung der Internetplattform Co-mini-ty<br />

für Ministranten<br />

die Aktivitäten zum Schutzauftrag in der<br />

Kinder- <strong>und</strong> Jugendarbeit (Handlungsempfehlungen<br />

für ehrenamtliche <strong>und</strong><br />

hauptberufliche Mitarbeiterinnen <strong>und</strong><br />

Mitarbeiter, Ehrenerklärung für Ehrenamtliche<br />

in den Verbänden, die Schulung aller<br />

Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter, die Einführung<br />

eines polizeilichen Führungszeugnisses<br />

alle drei Jahre <strong>und</strong> die Verpflichtungserklärung<br />

für die hauptberuflichen<br />

Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter)


NZIELLEN ENTWICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 24|25<br />

Psychologische Familien- <strong>und</strong><br />

Lebensberatung, Telefonseelsorge<br />

Psychologische Familien- <strong>und</strong><br />

Lebensberatung<br />

Zum 1. Juni 2009 wurde die<br />

Zusammenlegung der bisher getrennten<br />

Dienste Ehe-, Familien- <strong>und</strong> Lebensberatung<br />

<strong>und</strong> Erziehungsberatung zur Psychologischen<br />

Familien- <strong>und</strong> Lebensberatung (PFL)<br />

verwirklicht <strong>und</strong> an neun von 16 Standorten<br />

in Trägerschaft des Caritasverbandes organisiert.<br />

Es wurde mit der PFL – angesichts<br />

gestiegener Nachfrage <strong>und</strong> reduzierten personellen<br />

<strong>und</strong> finanziellen Ressourcen – ein<br />

umfassender familienorientierter Beratungsdienst<br />

nachhaltig gesichert <strong>und</strong> das Angebot<br />

durch eine integrierte Anlaufstelle <strong>und</strong><br />

Arbeitsform für die Ratsuchenden verbessert.<br />

Die im Jahr 2009 entwickelte trägerübergreifende<br />

diözesane Konzeption für die<br />

PFL wurde im Frühjahr 2010 veröffentlicht.<br />

Telefonseelsorge<br />

Die überwiegend ökumenisch<br />

getragene Telefonseelsorge bietet an fünf<br />

Standorten in der <strong>Diözese</strong> mit über 400 professionell<br />

geschulten <strong>und</strong> fachlich begleiteten<br />

Ehrenamtlichen r<strong>und</strong> um die Uhr ein<br />

offenes Ohr für Menschen in Krisen – am<br />

Telefon <strong>und</strong> im Internet. 2009 konnte die<br />

finanzielle Situation durch zusätzliche Kirchensteuermittel<br />

verbessert werden.<br />

Polizei-, Feuerwehr- <strong>und</strong><br />

Notfallseelsorge<br />

Polizeiseelsorge<br />

Polizeilich notwendiges Handeln<br />

kann in besonderer Weise belastend sein,<br />

wenn Polizisten in Konflikte zwischen ihren<br />

persönlichen Entscheidungskriterien <strong>und</strong><br />

den institutionellen Vorgaben geraten. Deshalb<br />

benötigen die Polizisten bei der Bewältigung<br />

ihrer Aufgaben Rat, Unterstützung<br />

<strong>und</strong> Beistand. Die Polizisten sollen ihre ethische<br />

Verantwortung in der täglichen Arbeit<br />

erkennen, wahrnehmen <strong>und</strong> kritisch reflektieren.<br />

Berufsethik <strong>und</strong> Polizeiseelsorge<br />

schaffen dafür einen ethischen <strong>und</strong> spirituellen<br />

Orientierungsrahmen <strong>und</strong> bieten Hilfestellungen<br />

in Konfliktfällen an. Auftrag der<br />

Polizeiseelsorge ist deshalb die (berufs-)ethische<br />

Qualifizierung <strong>und</strong> die seelsorgliche<br />

Begleitung der Polizeibediensteten in Einsätzen,<br />

in Krisensituationen <strong>und</strong> bei Unglücks<strong>und</strong><br />

Todesfällen. 2009 war die <strong>Diözese</strong><br />

zudem Ausrichter der jährlichen Landespolizeiseelsorgetagung,<br />

zu der jeweils Polizisten<br />

sowie Polizeiseelsorger aus ganz Baden-<br />

Württemberg eingeladen sind. Die Tagung<br />

2009 stand unter dem Thema „Polizei –<br />

meine Leidenschaft“.<br />

Auf der Landesebene Baden-Württemberg<br />

ist die Polizeiseelsorge gemeinsam<br />

mit der Erzdiözese Freiburg, der Evangelischen<br />

Landeskirche in Württemberg <strong>und</strong> der<br />

Evangelischen Landeskirche in Baden Mitglied<br />

in der Landesarbeitsgemeinschaft der<br />

Polizeiseelsorge. Die Kooperation mit dem<br />

Land ist durch eine Vereinbarung vertraglich<br />

abgesichert. Sie ist in der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />

aufgegliedert in die Bereiche<br />

Nord (Regierungsbezirk <strong>Stuttgart</strong>), Süd<br />

(Regierungsbezirk Tübingen) <strong>und</strong> Bereitschaftspolizei<br />

(Biberach). Darüber hinaus<br />

gibt es Kooperationen mit der Fachhochschule<br />

der Polizei in Villingen-Schwenningen<br />

<strong>und</strong> der Akademie der Polizei in Freiburg.<br />

In der Polizeiseelsorge sind derzeit<br />

zwei Diakone mit je 100 Prozent ihrer<br />

Arbeitszeit, ein Pastoralreferent mit 50 Prozent<br />

<strong>und</strong> ein Diakon nebenberuflich tätig.<br />

Ethikunterricht erfolgt an den drei Standorten<br />

der Bereitschaftspolizei Göppingen, Böblingen<br />

<strong>und</strong> Biberach, an der Hochschule für<br />

Polizei Villingen-Schwenningen <strong>und</strong> auf<br />

Anforderung auch im Einzeldienst in den<br />

Polizeirevieren <strong>und</strong> an der Akademie der<br />

Polizei in Freiburg.<br />

Einzelseelsorge <strong>und</strong> Beratung für<br />

Polizeibedienstete findet meist über einen<br />

längeren Zeitraum statt. In den Dienstgruppen<br />

gibt es halbtägige <strong>und</strong> ganztägige<br />

Gruppengespräche. Praxisbegleitung <strong>und</strong><br />

Supervision finden für Gruppen oder Einzelpersonen<br />

statt. Als mehrtägige Einzelmaßnahmen<br />

werden Sport- <strong>und</strong> Wanderexerzitien<br />

sowie das Traumatherapie-Modell „Alle<br />

in einem Boot“ angeboten.<br />

Feuerwehrseelsorge<br />

Zu den Aufgaben der Feuerwehrseelsorge<br />

in der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />

gehören die seelsorgliche Begleitung<br />

von Mitarbeitern <strong>und</strong> Angehörigen, Gottesdienste<br />

bei Todesfällen von Feuerwehrmitarbeitern,<br />

liturgische Angebote auf Landesebene<br />

(z. B. Floriansgottesdienst) sowie die Teilnahme<br />

an Landes- <strong>und</strong> B<strong>und</strong>estagungen<br />

<strong>und</strong> Großveranstaltungen der Feuerwehr.


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINA<br />

Notfallseelsorge<br />

Die Notfallseelsorge ist ein ökumenisches<br />

Angebot der Kirchen. Als „Erste<br />

Hilfe für die Seele“ wendet sie sich primär<br />

an die von einer Krise direkt Betroffenen <strong>und</strong><br />

ihre Angehörigen, unabhängig von ihrer<br />

Religion <strong>und</strong> Weltanschauung. Sie ist auf die<br />

enge zeitliche <strong>und</strong> räumliche Nähe zum Krisenereignis<br />

begrenzt <strong>und</strong> leitet von dort<br />

über auf die seelsorglichen Angebote der<br />

Kirchen- bzw. Pfarrgemeinden <strong>und</strong> kirchlichen<br />

Einrichtungen sowie auf die beratenden<br />

<strong>und</strong> therapeutischen Angebote psychologischer<br />

<strong>und</strong> sozialer Einrichtungen. Sie<br />

trägt Sorge dafür, dass den Betroffenen <strong>und</strong><br />

Angehörigen auf Wunsch Seelsorgerinnen<br />

<strong>und</strong> Seelsorger ihrer jeweiligen Konfession<br />

zur Verfügung stehen. Ferner vermittelt sie<br />

die Ratsuchenden auf Wunsch an Helferinnen<br />

<strong>und</strong> Helfer anderer Religionen.<br />

Notfallseelsorge geschieht in<br />

enger Partnerschaft mit Rettungsdiensten,<br />

Feuerwehr <strong>und</strong> Polizei <strong>und</strong> ergänzt deren<br />

Einsatz mit einem von ihr eigenverantwortlich<br />

gestalteten seelsorglichen Angebot. Die<br />

Dekanate <strong>und</strong> Kirchenbezirke sind dafür<br />

zuständig, dass auf ihrem Gebiet die Notfallseelsorge<br />

als Dienst eingerichtet ist. Die Notfallseelsorge<br />

ist jeweils auf Stadt- <strong>und</strong> Landkreisebene<br />

organisiert <strong>und</strong> dort eingeb<strong>und</strong>en<br />

in die Alarmierungsstruktur der Rettungs-<br />

<strong>und</strong> Hilfsdienste. Für die Bewältigung<br />

eines Großschadensereignisses oder einer<br />

Katastrophe braucht es das koordinierte <strong>und</strong><br />

strukturierte Vorgehen aller beteiligten Hilfeleistungssysteme.<br />

Aus diesem Gr<strong>und</strong> integriert<br />

sich die Notfallseelsorge in das System<br />

der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV)<br />

<strong>und</strong> wirkt verbindlich in den vorgegebenen<br />

Einsatzstrukturen <strong>und</strong> -abläufen mit.<br />

Besondere Ereignisse<br />

Großereignisse für die Polizei- <strong>und</strong><br />

die Notfallseelsorge waren zum einen der<br />

Amoklauf an der Albertville-Realschule in<br />

Winnenden <strong>und</strong> Wendlingen am 11. März<br />

2009, zum anderen der NATO-Gipfel am<br />

3./4. April 2009.<br />

Im Rahmen der Betreuungen nach<br />

dem Amoklauf waren neben Schulpsychologen<br />

<strong>und</strong> anderen PSNV-Kräften insgesamt<br />

auch 40 Notfallseelsorgerinnen <strong>und</strong> -seelsorger<br />

aus mehreren Landkreisen bzw. Dekanaten<br />

im Einsatz. Für die Polizeiseelsorge bedeutete<br />

der Amoklauf eine besondere Herausforderung<br />

<strong>und</strong> Belastung in der akuten Krisenintervention,<br />

aber auch in der heute noch<br />

andauernden Aufarbeitung <strong>und</strong> der seelsorglichen<br />

Betreuung der seelisch <strong>und</strong>/oder körperlich<br />

verletzten Polizeibeamten.<br />

Beim NATO-Gipfel waren die Polizei-<br />

<strong>und</strong> die Notfallseelsorge erstmals als<br />

Fachberatung in allen Einsatzabschnitten<br />

<strong>und</strong> in allen Führungsstäben als fester Partner<br />

des Katastrophenschutzes etabliert. Im<br />

Zusammenhang mit dem NATO-Gipfel<br />

waren bis zu 16.000 Polizeibeamte eingesetzt.<br />

Bis zu 20 Polizeiseelsorgerinnen <strong>und</strong><br />

Polizeiseelsorger aus dem ganzen B<strong>und</strong>esgebiet<br />

betreuten die eingesetzten Polizeikräfte.<br />

Urlaubs- <strong>und</strong> Freizeitseelsorge<br />

Seit vielen Jahren engagieren sich<br />

die Evangelische Landeskirche in Württemberg<br />

<strong>und</strong> die <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />

gemeinsam während der Sommerferien in<br />

der Urlauberseelsorge auf den Campingplätzen<br />

Gohren (Bodensee) <strong>und</strong> Machtolsheim<br />

(Schwäbische Alb). Mit der Campingseelsorge<br />

wird den Urlaubern auf den Campingplätzen,<br />

insbesondere den Familien, ein<br />

Angebot für einen gelingenden Urlaub mit<br />

Begegnung, Spiel, Kinderprogramm, Gesprächen<br />

<strong>und</strong> Besinnung gemacht.<br />

Die Erfahrungen aus der Freizeitpastoral<br />

zeigen, dass die Menschen in der<br />

Urlaubszeit offen sind für Sinn- <strong>und</strong> Lebensfragen<br />

<strong>und</strong> von den Kirchen einen Beitrag zu<br />

einem gelingenden Urlaub erwarten. Aus<br />

diesem Gr<strong>und</strong> erfreuen sich die kirchlichen<br />

Angebote in den Urlaubsregionen auch<br />

einer großen Wertschätzung.<br />

Die Campingdienste werden durch<br />

ehrenamtlich tätige, ökumenisch zusammengesetzte<br />

Teams unter der Leitung eines<br />

Pastoralen Mitarbeiters organisiert <strong>und</strong><br />

durchgeführt. Im Rahmen der Campingdienste<br />

bietet die <strong>Diözese</strong> jungen Erwachsenen<br />

die Möglichkeit, sich in der Urlauberseelsorge<br />

bei der pädagogischen Arbeit mit Kindern,<br />

in der Vorbereitung <strong>und</strong> Gestaltung<br />

von Freizeitangeboten <strong>und</strong> Gottesdiensten<br />

<strong>und</strong> in der Begleitung von Gesprächskreisen<br />

aktiv <strong>und</strong> kreativ einzubringen. Deshalb wird<br />

die Mitarbeit bei den Campingdiensten der<br />

Kirchen auch von Studierenden <strong>und</strong> von<br />

angehenden Erzieherinnen <strong>und</strong> Erziehern<br />

gerne als Praktikum genutzt.


NZIELLEN ENTWICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 26|27<br />

Krankenhaus- <strong>und</strong><br />

Kurseelsorge<br />

Die Krankenhauslandschaft verändert<br />

sich in hohem Tempo: Krankenhäuser<br />

werden unter einem Dach zusammengefasst<br />

(etwa Schorndorf, Backnang <strong>und</strong> Waiblingen<br />

in einem Neubau in Winnenden mit unterschiedlicher<br />

Verwendung der bisherigen<br />

Häuser; für Villingen <strong>und</strong> Schwenningen<br />

wird ein neues Krankenhaus in Schwenningen<br />

gebaut; am Klinikum <strong>Stuttgart</strong> werden<br />

Häuser an einem neuen Standort konzentriert).<br />

Bestehende Krankenhäuser werden<br />

gravierend renoviert (etwa das Elisabethenkrankenhaus<br />

in Ravensburg, aber auch das<br />

Caritaskrankenhaus in Bad Mergentheim).<br />

Gravierend verändert haben sich schon vor<br />

längerem die Finanzierungsbedingungen für<br />

die Krankenhausträger, insbesondere durch<br />

die Abrechnung über „Fallpauschalen“<br />

(DRGs). Die Verweildauer von Patienten sinkt<br />

weiterhin, wenn auch langsamer. Patienten<br />

werden also in immer kürzerer Zeit im Krankenhaus<br />

„behandelt“ <strong>und</strong> nach kurzer Frist<br />

wieder entlassen – im Durchschnitt heute<br />

bereits nach 8,3 Tagen. Dennoch sind die<br />

„Fallzahlen“ etwa gleich geblieben, also die<br />

Zahl der Menschen, die (stationär oder<br />

ambulant) behandelt werden <strong>und</strong> im Krankenhaus<br />

durch die Krankenhausseelsorge<br />

erreicht werden wollen oder sollen.<br />

Krankenhausseelsorge <strong>und</strong> Kurseelsorge<br />

sind ein diakonischer <strong>und</strong> missionarischer<br />

Dienst der Kirchen im Krankenhaus<br />

für Menschen verschiedenster Herkunft<br />

<strong>und</strong> unterschiedlichster Milieus, unabhängig<br />

von ihrer Zugehörigkeit zu Religionen <strong>und</strong><br />

Konfessionen. Sie verstehen sich als personales<br />

Gesprächsangebot, das sich besonders<br />

in der verlässlichen Präsenz der Seelsorgerinnen<br />

<strong>und</strong> Seelsorger bei den Patientinnen<br />

<strong>und</strong> Patienten, ihren Angehörigen sowie den<br />

Mitarbeitenden im Krankenhaus zeigt. Eine<br />

vertrauensvolle ökumenische Zusammenarbeit<br />

wird gesucht. Besondere Herausforderungen<br />

sind die drängenden Fragen der<br />

medizinischen Ethik, die palliative Versorgung<br />

<strong>und</strong> Begleitung von Menschen in der<br />

letzten Phase ihres Lebens sowie die ethische<br />

Bildung in der Pflegeausbildung.<br />

Kurseelsorge (Klinik- <strong>und</strong> Kurseelsorge)<br />

ist seit einigen Jahren geprägt durch<br />

die Neuausrichtung der Behandlung in den<br />

Rehabilitationskliniken. Sie hat ihr Selbstverständnis<br />

in einem eigenen Leitbild<br />

beschrieben.<br />

Seelsorge für Menschen<br />

mit Behinderungen<br />

Hörgeschädigtenseelsorge<br />

Etwa 5.000 gehörlose Menschen<br />

leben im Bereich der <strong>Diözese</strong>; aufgr<strong>und</strong> einer<br />

solchen Hörschädigung kann die Lautsprache<br />

nicht auf natürlichem Wege (d. h. über das<br />

Hören) erlernt werden <strong>und</strong> auch der Zugang<br />

zur Schriftsprache ist dadurch sehr erschwert.<br />

Deshalb haben die Betroffenen mit der<br />

Gebärdensprache ihre eigene Sprache.<br />

Schwerhörige Menschen beherrschen<br />

zwar die in der Mitwelt gesprochene<br />

Sprache, die (auditive) Sprachwahrnehmung<br />

bereitet ihnen aber mehr oder weniger<br />

große Schwierigkeiten. Man schätzt, dass<br />

ein Fünftel bis ein Viertel der Bevölkerung in<br />

diesem Sinne hörgeschädigt ist bzw. sich im<br />

Hören beeinträchtigt fühlt. Die Sorge für<br />

gehörlose wie auch schwerhörige Menschen<br />

gehört zum Aufgabengebiet der Hörgeschädigtenseelsorge.<br />

Menschen mit Taubblindheit bzw.<br />

Hörsehschädigung werden begleitet von<br />

einem selbst betroffenen Diakon <strong>und</strong> Taubblindenseelsorger.<br />

Seine Angebote erreichen<br />

den kleinen Kreis von Betroffenen in einer<br />

intensiven persönlichen <strong>und</strong> seelsorglichen<br />

Begegnung.


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINA<br />

Blindenseelsorge<br />

Der selbst blinde Blindenseelsorger<br />

in der <strong>Diözese</strong>, der mit einem Teilzeitauftrag<br />

tätig ist, begleitet Betroffene in enger<br />

Zusammenarbeit mit dem Katholischen Blinden-<br />

<strong>und</strong> Sehbehindertenwerk durch persönliche<br />

Gespräche, Begegnungs- <strong>und</strong> Besinnungstage,<br />

Freizeiten <strong>und</strong> Gottesdienste.<br />

Seelsorge bei Familien mit geistig<br />

behinderten Kindern<br />

In sechs Dekanaten hat die <strong>Diözese</strong><br />

<strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> bislang eine Stelle<br />

für die Seelsorge bei Familien mit geistig<br />

behinderten Kindern eingerichtet; weitere<br />

Stellen werden 2010 besetzt werden. Die<br />

wichtigsten Aufgaben dieser Seelsorgerinnen<br />

<strong>und</strong> Seelsorger sind Religionsunterricht<br />

an Sonderschulen, Unterstützung bei der<br />

Hinführung <strong>und</strong> der Feier der Sakramente,<br />

Besuche <strong>und</strong> seelsorgliche Begleitung der<br />

Familien, Angebot von Begegnungen wie<br />

Freizeiten, Gesprächskreise, Wochenenden<br />

sowie Sensibilisierung <strong>und</strong> Unterstützung<br />

der Gemeinden <strong>und</strong> ihrer Mitarbeitenden in<br />

dem Anliegen, Menschen mit <strong>und</strong> ohne<br />

Behinderung gleichermaßen in selbstverständlicher<br />

Offenheit zu begegnen.<br />

Die Seelsorge bei Menschen mit<br />

anderen Behinderungen wird derzeit im<br />

Zusammenspiel mit dem sonstigen seelsorglichen<br />

Handeln der <strong>Diözese</strong> konzeptionell<br />

reflektiert.<br />

Gefängnisseelsorge<br />

In den Justizvollzugsanstalten des<br />

württembergischen Landesteils arbeiten im<br />

Auftrag der <strong>Diözese</strong> zehn Seelsorgerinnen<br />

<strong>und</strong> Seelsorger aus verschiedenen pastoralen<br />

Berufen hauptberuflich <strong>und</strong> vier nebenberuflich.<br />

Sechs Hauptberufliche haben mit<br />

dem Land Baden-Württemberg einen<br />

Dienstvertrag bzw. werden die Personalkosten<br />

für sie vom Land erstattet. Die übrigen<br />

Seelsorger werden von der <strong>Diözese</strong> vergütet.<br />

Mit der Erzdiözese Freiburg, den<br />

Evangelischen Landeskirchen in Württemberg<br />

<strong>und</strong> in Baden sowie mit dem Justizministerium<br />

Baden-Württemberg bestehen<br />

institutionalisierte <strong>und</strong> regelmäßig stattfindende<br />

Formen der Zusammenarbeit.<br />

Als Schwerpunkte der Tätigkeit<br />

nennt das Leitbild „Katholische Gefängnisseelsorge“:<br />

seelsorgliche Begleitung für die<br />

Menschen im Gefängnis; Mitarbeit für ein<br />

gutes Klima in der Anstalt <strong>und</strong> eine Kultur<br />

des Lebens, auch durch Gespräche mit<br />

Bediensteten; Förderung der sozialen Integration<br />

als Dienst für die Gesellschaft; Unterstützung<br />

der ehrenamtlichen Arbeit; missionarischer<br />

Dienst für kirchliches Handeln<br />

hinter Mauern <strong>und</strong> Sensibilisierung für straffällig<br />

gewordene Menschen <strong>und</strong> ihre Angehörigen.<br />

Hochschulseelsorge<br />

Zwei – vom Wissenschaftsminister<br />

initiierte – Arbeitsgruppen arbeiteten im Jahr<br />

2009 an den Themen „Rechtsstatus von<br />

Hochschulgemeinden“ <strong>und</strong> „Räume der Stille“.<br />

Ein Vertrag zwischen dem Ministerium<br />

<strong>und</strong> den vier Kirchen des Landes Baden-<br />

Württemberg zur Gewährleistung seelsorgerlicher<br />

Tätigkeit kirchlicher Mitarbeiter<br />

an Hochschulen wurde vorgelegt, der im<br />

Sommer 2010 unterzeichnet werden soll.<br />

Zu einer Konzeption von Räumen<br />

der Stille an Hochschulen haben sich Vertreter<br />

der evangelischen <strong>und</strong> katholischen Kirche<br />

gemeinsam mit einer Dozentin für islamische<br />

Religionspädagogik an der Pädagogischen<br />

Hochschule Weingarten <strong>und</strong> einem<br />

Rabbiner von der Hochschule für jüdische<br />

Studien Heidelberg zusammengef<strong>und</strong>en.<br />

Unterstützung erhalten die Überlegungen<br />

durch Erfahrungen des Vereins zur Förderung<br />

des interreligiösen Dialogs auf dem<br />

neuen Campus Westend in Frankfurt sowie<br />

aus einem Projekt an der Universität Karlsruhe<br />

(KIT) zu einer angemessenen architektonischen<br />

Umsetzung.<br />

An den Hochschulgemeinden der<br />

<strong>Diözese</strong> engagieren sich zahlreiche Studierende<br />

– trotz der vermehrten Studienanforderungen<br />

durch den Bologna-Prozess –<br />

ehrenamtlich in sozialen, entwicklungspolitischen,<br />

kulturellen <strong>und</strong> religiösen Kontexten<br />

<strong>und</strong> werden in der Lebensphase ihres Studiums<br />

vielfältig beraten <strong>und</strong> unterstützt.


NZIELLEN ENTWICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 28|29<br />

Arbeit mit Führungskräften<br />

Führungskräfte, die in hoher<br />

beruflicher Verantwortung stehen, erwarten<br />

von der Kirche für berufsrelevante Fragen<br />

ethische Orientierung <strong>und</strong> Begleitung.<br />

Im Jahr 2009 wurden von Führungskräften<br />

vor allem in Folge der wirtschaftlichen<br />

Entwicklung <strong>und</strong> von Gesetzesnovellierungen<br />

vermehrt auch kritische<br />

Anfragen an die Kirche gestellt. Die Sachkompetenz<br />

der Führungskräfte erfordert<br />

eine Auseinandersetzung mit der Kernbotschaft<br />

des Evangeliums <strong>und</strong> mit den daraus<br />

abzuleitenden ethischen Konsequenzen.<br />

Für Führungskräfte aus Industrie<br />

<strong>und</strong> Wirtschaft standen vor allem die Fragen<br />

im Mittelpunkt: Auf welche Werte müssen<br />

notwendige betriebliche Entscheidungen<br />

gründen? Von welchen Werten lasse ich<br />

mich leiten, wenn ich andere leite? Im Blick<br />

auf die wirtschaftliche Situation vieler<br />

Betriebe <strong>und</strong> auf die Turbulenzen im Bankenwesen<br />

hatten diese Fragen eine hohe Priorität.<br />

Von Medizinern <strong>und</strong> Juristen wurde nach<br />

der Sicht der Kirche zu den gesetzlichen<br />

Regelungen der Patientenverfügung sowie<br />

nach aktuellen Problemen des Staatskirchenrechts<br />

gefragt. Hilfestellungen zum<br />

sogenannten „Burn-out-Syndrom“ standen<br />

weniger zur Diskussion. Offensichtlich wird<br />

hier von der Kirche keine Hilfestellung<br />

erwartet.<br />

Die Arbeit mit Führungskräften<br />

kann wegen der personellen Ausstattung<br />

des Fachbereichs nur in größeren zeitlichen<br />

Abständen für die berufsspezifischen Gruppen<br />

in den verschiedenen Teilen der <strong>Diözese</strong><br />

angeboten werden. Dadurch ist ein kontinuierlicher<br />

persönlicher Kontakt nur schwer<br />

möglich. Die Veranstaltungen mit der Kirchenleitung,<br />

vor allem mit Bischof Dr. Gebhard<br />

Fürst, fanden aber durchweg eine sehr<br />

gute Resonanz. Für den Bischof bot dies<br />

zugleich die Gelegenheit zur persönlichen<br />

Begegnung mit Führungskräften aus verschiedenen<br />

beruflichen Sparten.<br />

Um Synergieeffekte zu nutzen,<br />

wurden vermehrt Veranstaltungen in Kooperation<br />

angeboten (u. a. mit der IHK Heilbronn,<br />

mit dem Projekt Kirche <strong>und</strong> Wirtschaft<br />

„KIWI“, mit anderen Fachbereichen<br />

der Hauptabteilung Kirche <strong>und</strong> Gesellschaft,<br />

mit der Akademie der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<br />

<strong>Stuttgart</strong> oder mit Dekanaten).<br />

Die spirituelle Begleitung der Führungskräfte<br />

ist ein fester Bestandteil der<br />

Angebote des Fachbereichs. Hierzu gehören<br />

Auszeiten, Exerzitien, Besinnungstage im<br />

Advent <strong>und</strong> zu Beginn der Passionszeit,<br />

ebenso besonders gestaltete Sonntagsgottesdienste<br />

in der <strong>Stuttgart</strong>er Domkirche St.<br />

Eberhard <strong>und</strong> die Gottesdienste bei Veranstaltungen<br />

der Akademie.<br />

Die Auseinandersetzung mit theologischen<br />

Fragen hat im Jahr 2009 eine sehr<br />

große Resonanz gef<strong>und</strong>en. Dazu tragen vor<br />

allem die Vorlesungsreihe „Theologie als<br />

Wissenschaft“ an der Universität <strong>Stuttgart</strong><br />

<strong>und</strong> die jährlich durchgeführten wissenschaftlichen<br />

Studienreisen bei, die sich mit<br />

dem Dialog der Religionen in verschiedenen<br />

Ländern befassen <strong>und</strong> zur Begegnung mit<br />

dem Islam, dem Buddhismus <strong>und</strong> der Orthodoxen<br />

Kirche führten.<br />

Neben den Studienreisen <strong>und</strong> der<br />

wöchentlichen Vorlesung in der Semesterzeit<br />

hat der Fachbereich Führungskräfte zu 15<br />

fachspezifischen Angeboten eingeladen,<br />

außerdem zu drei Wochenendveranstaltungen.<br />

Das Verhältnis zwischen Einladung <strong>und</strong><br />

Anmeldung betrug etwa 30 bis 35 Prozent.<br />

Aus den Begegnungen mit Führungskräften<br />

ergaben sich zahlreiche persönliche<br />

Beratungsgespräche, geistliche<br />

Begleitung sowie Sakramentenspendungen.


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINA<br />

Landpastoral<br />

Innerhalb von Jahrzehnten hat<br />

sich der ländliche Raum stärker gewandelt<br />

als in Jahrh<strong>und</strong>erten zuvor. Einerseits nähern<br />

sich die Lebensformen <strong>und</strong> Lebensweisen in<br />

Dorf <strong>und</strong> Stadt mehr <strong>und</strong> mehr an. Andererseits<br />

sehen sich durch die Veränderungen<br />

die Menschen <strong>und</strong> damit auch die Pastoral<br />

im ländlichen Raum vor spezifische Fragen<br />

<strong>und</strong> Herausforderungen gestellt.<br />

Die Zuständigkeit für die Landpastoral<br />

liegt bei der Hauptabteilung „Kirche<br />

<strong>und</strong> Gesellschaft“ (XI). Die dort angesiedelte<br />

Fachstelle Landpastoral, der Verband<br />

Katholisches Landvolk mit cura familia <strong>und</strong><br />

landwirtschaftlicher Familienberatung, die<br />

Landfrauenvereinigung sowie die Landvolkshochschulen<br />

Wernau <strong>und</strong> Leutkirch<br />

haben die Aufgabe, die Menschen bei der<br />

Suche nach neuen Wegen im ländlichen<br />

Raum zu unterstützen <strong>und</strong> zu begleiten.<br />

Besondere Schwerpunkte im Jahr 2009<br />

waren Foren für den intensiven Austausch<br />

mit Verantwortlichen in der Kommunalpolitik<br />

sowie die Durchführung von regionalen<br />

Landfrauentagen zum Thema „Die Faszination<br />

der christlichen Botschaft“.<br />

Flughafen- <strong>und</strong> Messepastoral<br />

Durch die unmittelbare Nachbarschaft<br />

von Neuer Landesmesse <strong>und</strong> Flughafen<br />

ist ein neuer pastoraler Raum entstanden,<br />

in dem die Herausforderungen der<br />

urbanen, mobilen <strong>und</strong> pluralen Gesellschaft<br />

in verdichteter Weise zum Ausdruck kommen.<br />

Hier erfährt sich die Kirche als Kirche<br />

am Wegesrand. Die personale Präsenz in diesem<br />

Raum gewährleisten die <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />

<strong>und</strong> Evangelische Landeskirche<br />

in Württemberg in ökumenischer<br />

Kooperation. Für die <strong>Diözese</strong> liegt die Verantwortung<br />

für die konzeptionelle Entwicklung<br />

der Pastoral auf Flughafen <strong>und</strong> Messe bei der<br />

Hauptabteilung „Kirche <strong>und</strong> Gesellschaft“<br />

(XI). Seit Herbst 2008 ist eine Ordensschwester<br />

mit einem vollen Auftrag auf Messe <strong>und</strong><br />

Flughafen präsent. Sie hat die Aufgabe, für<br />

die Menschen, die sich dort aufhalten, da zu<br />

sein <strong>und</strong> die vorhandenen Ansätze zu erproben<br />

<strong>und</strong> weiterzuentwickeln.


NZIELLEN ENTWICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 30|31<br />

Kirche <strong>und</strong> Arbeitswelt –<br />

Betriebsseelsorge<br />

Die lang erwartete <strong>und</strong> im Jahr<br />

2009 erschienene Sozialenzyklika von Papst<br />

Benedikt XVI. "Caritas in veritate" misst<br />

dem Engagement der Kirche für die Würde<br />

der Arbeit <strong>und</strong> die gerechte <strong>und</strong> humane<br />

Gestaltung von Wirtschaft <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

einen überaus hohen Stellenwert ein. Die<br />

<strong>Diözese</strong> zählt den Einsatz für Recht <strong>und</strong><br />

Würde der Arbeit zu ihren Pastoralen Prioritäten.<br />

Im Jahr 2009 standen diese Bemühen<br />

stark im Zusammenhang mit den Auswirkungen<br />

der Finanz- <strong>und</strong> Wirtschaftskrise,<br />

unter der die exportorientierten Wirtschaftszweige<br />

im Diözesangebiet besonders zu leiden<br />

hatten <strong>und</strong> haben.<br />

Im Fachbereich Arbeitswelt der<br />

Hauptabteilung "Kirche <strong>und</strong> Gesellschaft"<br />

(XI) arbeiten die Betriebsseelsorge der <strong>Diözese</strong>,<br />

die "Aktion Martinusmantel" sowie der<br />

mit dem Caritasverband der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />

eingegangene "Kooperationsverb<strong>und</strong><br />

katholischer Arbeitsintegrationsangebote"<br />

(KOKA) zusammen. Auch die<br />

Ansprechpartnerschaft für den "Diözesanratsausschuss<br />

Arbeit <strong>und</strong> soziale Gerechtigkeit"<br />

obliegt dieser Hauptabteilung.<br />

Im Jahr 2009 stand die Aktion<br />

Martinusmantel unter dem Leitwort „Für<br />

eine Chance in der Krise“. Diözesanweit<br />

wurde zu Spenden aufgerufen, deren Erlös<br />

den Qualifizierungs- <strong>und</strong> Beschäftigungsinitiativen<br />

in der <strong>Diözese</strong> zu Gute kommt. Eine<br />

kürzlich vorgelegte Evaluation hat ergeben,<br />

dass ein gespendeter Euro es ermöglicht,<br />

fünf weitere Euro zu erschließen. Auch aus<br />

dem Diözesanhaushalt fließen Mittel ein.<br />

2009 wurden aus dem Fonds Martinusmantel<br />

15 Initiativen mit insgesamt 446.000<br />

Euro unterstützt. Weiter entwickelte Förderrichtlinien<br />

wurden im Dezember 2009 im<br />

Amtsblatt der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />

veröffentlicht.<br />

Die neun Betriebsseelsorger der<br />

<strong>Diözese</strong> haben im Jahr 2009 vielfältige<br />

Akzente konkreter Solidarität gesetzt, sei es<br />

mit Menschen mit Arbeit oder für solche<br />

ohne Arbeit. Das Bemühen um eine gerechte<br />

<strong>und</strong> humane Wirtschaft <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />

im Geist der christlichen Frohbotschaft stand<br />

dabei im Mittelpunkt.<br />

Einige Beispiele:<br />

Die bei der Betriebsseelsorge Heilbronn<br />

angesiedelte Fernfahrerpastoral wurde<br />

2009 konzeptionell weiterentwickelt. Für<br />

die Fernfahrer wurde eine CD für Fernfahrer<br />

mit dem Titel „Einparkhilfe für die<br />

Seele“ kreiert.<br />

In Zusammenarbeit mit dem Diözesanratsausschuss<br />

„Arbeit <strong>und</strong> soziale<br />

Gerechtigkeit“ wurde in Ludwigsburg ein<br />

Begegnungstag für benachteiligte<br />

Jugendliche mit dem Ziel durchgeführt,<br />

das Thema auch im Diözesanrat <strong>und</strong> in<br />

den Dekanaten zu forcieren.<br />

Die Betriebsseelsorge Aalen wurde durch<br />

die B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit als Bildungsträger<br />

für Qualifizierung in der<br />

Kurzarbeit zertifiziert. Zugleich erhielt sie<br />

gemeinsam mit 40 anderen Institutionen<br />

aus über 800 Anträgen den Zuschlag für<br />

das Projekt „merkWÜRDIGE Begegnungen“<br />

im Rahmen des Europäischen Jahres<br />

2010 gegen Armut <strong>und</strong> soziale Ausgrenzung.<br />

Bereits zum zweiten Mal<br />

erhielt diese Betriebsseelsorgerstelle den<br />

Zuschlag zur Förderung des Schwerpunktes<br />

„burn out“ durch Mittel aus dem ESF.<br />

In Ludwigsburg wurde in Räumen der<br />

Caritas ein Treffpunkt „Mensch & Arbeit“<br />

mit dem Ziel eingerichtet, einen niederschwelligen<br />

Ort der Begegnung <strong>und</strong><br />

Ermutigung für Arbeitnehmerinnen <strong>und</strong><br />

Arbeitnehmer zu etablieren.<br />

Unter dem Dach der Hauptabteilung<br />

"Kirche <strong>und</strong> Gesellschaft" wurde in<br />

den zurückliegenden Jahren die Marke<br />

"KIWI – Kirche <strong>und</strong> Wirtschaft" konzipiert,<br />

die zu einer Beratungsagentur weiterentwickelt<br />

wurde. KIWI steht für werteorientiertes<br />

Leben, Führen <strong>und</strong> Arbeiten <strong>und</strong> verfolgt<br />

das Ziel, Menschen im wirtschaftlichen Alltag<br />

darin zu stärken, Werte zu leben <strong>und</strong><br />

Sinn zu erschließen. KIWI bündelt <strong>und</strong> vermittelt<br />

Kompetenzen aus Kirche <strong>und</strong> Wirtschaft<br />

<strong>und</strong> entwickelt daraus Angebote für<br />

Unternehmen <strong>und</strong> Führungskräfte. KIWI bietet<br />

Beratung, Qualifizierung <strong>und</strong> Netzwerkbildung.<br />

Im Jahr 2009 wurde die Ausgründung<br />

von KIWI als Aktiengesellschaft vorbereitet,<br />

so dass eine Unternehmensgründung<br />

im ersten Quartal 2010 erfolgen konnte.


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINA<br />

Ehe <strong>und</strong> Familie, Senioren,<br />

Frauen <strong>und</strong> Männer<br />

Ehe <strong>und</strong> Familie<br />

Die Stärkung von Ehe <strong>und</strong> Familie<br />

ist eine Pastorale Priorität der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />

<strong>und</strong> ein besonderer<br />

Schwerpunkt für die Haushaltsjahre 2009<br />

<strong>und</strong> 2010.<br />

Das Handlungsziel „Ehe <strong>und</strong><br />

Familie stärken“ umzusetzen bedeutet, die<br />

Familien in allen kirchlichen Vollzügen<br />

bewusster in den Blick zu nehmen, nicht nur<br />

<strong>und</strong> nicht zuerst als Adressat pastoralen<br />

Handelns, sondern als Ort kirchlichen<br />

Lebens. Familien haben nicht nur Bedürfnisse,<br />

sie haben auch Potenziale. Sie zählen<br />

zum Reichtum der Kirche. Dabei ist nicht nur<br />

an jene Familien zu denken, deren Mitglieder<br />

sich aktiv in <strong>und</strong> für die Kirchengemeinden<br />

engagieren. Alle Familien, in denen<br />

katholisch getaufte Christen leben, sind Mitglieder<br />

einer katholischen Kirchengemeinde.<br />

Die vielfältige Wirklichkeit familiären Lebens<br />

ist stets auch kirchliche Wirklichkeit.<br />

Die Konkretisierung der Priorität<br />

„Ehe <strong>und</strong> Familie stärken“ denkt nicht nur<br />

auf die Familie hin. Sie denkt auch von der<br />

Familie her. Eine <strong>Diözese</strong>, die die Familie<br />

stärkt, handelt nicht nur für Familien. Sie<br />

handelt zugleich mit Familien. Sie versteht<br />

sich als Kirche der Familien.<br />

Auf allen Ebenen der <strong>Diözese</strong><br />

geschieht sehr vieles für <strong>und</strong> mit Familien.<br />

Die Beförderung, Unterstützung, konzeptionelle<br />

Weiterentwicklung <strong>und</strong> Koordination<br />

dieses Engagements ist die zentrale Aufgabe<br />

der Dekanate sowie der Fachabteilungen<br />

<strong>und</strong> Einrichtungen der <strong>Diözese</strong>. Dies<br />

geschieht auf den Gebieten der Familienpastoral,<br />

der Familienbildung, der Familienerholung,<br />

der Familienhilfe sowie auf dem Gebiet<br />

der Familienpolitik.<br />

Da Familienarbeit eine Querschnittsaufgabe<br />

ist, wird der Schwerpunkt<br />

„Ehe <strong>und</strong> Familie stärken“ hauptabteilungsübergreifend<br />

wahrgenommen, besonders im<br />

Zusammenwirken der Hauptabteilungen<br />

"Pastorale Konzeption" (IV), "Caritas" (VI)<br />

<strong>und</strong> "Kirche <strong>und</strong> Gesellschaft" (XI).<br />

Innerhalb des Zuständigkeitsbereichs<br />

der „Hauptabteilung Kirche <strong>und</strong><br />

Gesellschaft“ (XI), die mit der übergreifenden<br />

Realisierung des Schwerpunkts betraut<br />

wurde, setzen sich besonders die Fachbereiche<br />

"Ehe <strong>und</strong> Familie", "Senioren", "Männer<br />

<strong>und</strong> Frauen", das Familienerholungswerk<br />

<strong>und</strong> der Familienb<strong>und</strong> der Katholiken,<br />

aber auch andere Verbände <strong>und</strong> der familienpolitische<br />

Arbeitskreis für die Förderung<br />

<strong>und</strong> Weiterentwicklung der Familienarbeit<br />

ein. Die Hauptabteilung XI arbeitet eng mit<br />

dem Diözesanratsausschuss „Familie stärken“<br />

zusammen.<br />

Ein wesentlicher Schritt zur Stärkung<br />

von Ehe <strong>und</strong> Familie wurde im Jahr<br />

2009 durch die Einführung von „Dekanatsbeauftragten<br />

für die Familienpastoral“<br />

getan. Am 24. Juni 2009 konnte der Leiter<br />

der Hauptabteilung „Kirche <strong>und</strong> Gesellschaft“<br />

28 Männern <strong>und</strong> Frauen das vom<br />

Bischof unterzeichnete Ernennungsschreiben<br />

überreichen. Die Beauftragten haben<br />

vor allem die Aufgabe der Vernetzung der<br />

vielfältigen Akteure, der Multiplikation <strong>und</strong><br />

Unterstützung sowie der ebenen- <strong>und</strong><br />

bereichsübergreifenden Vermittlung.<br />

Die Familienbildung arbeitet<br />

lebensphasenorientiert. Die Erziehungskurse<br />

"kesserziehen" wurden in 2009 wieder rege<br />

nachgefragt, so dass mehrere Kursleiterausbildungen<br />

durchgeführt wurden, um qualifizierte<br />

Referentinnen <strong>und</strong> Referenten zu<br />

bekommen. Auch die so genannten MFM-<br />

Kurse zur werteorientierten, sexualpädagogischen<br />

Prävention für Mädchen <strong>und</strong> Jungen<br />

stießen auf wachsendes Interesse.<br />

Das begehrte <strong>und</strong> erfolgreiche<br />

Gesprächstraining für Paare (EPL = Ein partnerschaftliches<br />

Lernprogramm <strong>und</strong> KEK =<br />

Konstruktive Ehe <strong>und</strong> Kommunikation)<br />

konnte 2009 b<strong>und</strong>esweit sein 20-jähriges<br />

Jubiläum in <strong>Stuttgart</strong> feiern.<br />

Im Rahmen der Alleinerziehendenarbeit<br />

wurden zwei Fachtagungen zum<br />

neuen Unterhaltsrecht durchgeführt.<br />

Im Rahmen des Programms Stärke<br />

des Landes Baden-Württemberg wurden<br />

bedarfsgenaue Bildungsangebote entwickelt.


NZIELLEN ENTWICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 32|33<br />

Der „Familienpolitische Arbeitskreis“<br />

arbeitete 2009 intensiv an einem<br />

familienpolitischen Positionspapier, das in<br />

eine fachbereichsübergreifende integrierte<br />

"Familien-Initiative" der <strong>Diözese</strong> einmünden<br />

soll.<br />

Im Feriendorf Eglofs wurden die<br />

Sanierungsarbeiten einen großen Schritt<br />

vorangetrieben <strong>und</strong> die Kombination von<br />

Familienerholung, Familienbildung <strong>und</strong><br />

Familienpastoral weiter verstärkt.<br />

Die Katholische Arbeitsgemeinschaft<br />

Müttergenesung wurde zu einem<br />

„Netzwerk Frauenges<strong>und</strong>heit“ umgebaut.<br />

Senioren<br />

Die demografische Entwicklung<br />

stellt auch das Miteinander der Generationen<br />

vor neue Herausforderungen. Dies hat<br />

Auswirkungen auf Selbstverständnis <strong>und</strong><br />

Arbeitsweise der Seniorenarbeit heute <strong>und</strong><br />

in Zukunft. Die Verwobenheit des Themas<br />

Senioren mit dem Thema Familie tritt mehr<br />

<strong>und</strong> mehr zu Tage. Stand etwa über viele<br />

Jahre im Zusammenhang mit der Debatte<br />

über die Vereinbarkeit von Familie <strong>und</strong> Beruf<br />

fast ausschließlich das Thema Kinderbetreuung<br />

im Vordergr<strong>und</strong>, so hat mittlerweile das<br />

Thema Pflege ein ähnliches Gewicht erhalten.<br />

Die Seniorenarbeit in der <strong>Diözese</strong> trägt<br />

diesen Wandlungsprozessen durch entsprechende<br />

Schwerpunktsetzungen Rechnung.<br />

Gemäß dem Gr<strong>und</strong>satz „mit statt<br />

für Senioren“ ist die Seniorenarbeit in der<br />

<strong>Diözese</strong> in hohem Maße ehrenamtlich getragen.<br />

Die maßgeblichen Akteure arbeiten im<br />

„Forum katholische Seniorenarbeit“ zusammen.<br />

Die Koordination <strong>und</strong> Geschäftsführung<br />

des Forums liegt beim Fachbereich<br />

"Senioren", wo auch die Fachreferentin für<br />

Seniorenbildung angesiedelt ist. Die Zuständigkeit<br />

für die Seniorenarbeit <strong>und</strong> die zugehörigen<br />

Einrichtungen liegt bei der Hauptabteilung<br />

"Kirche <strong>und</strong> Gesellschaft" (XI).<br />

In der Zeit vom 9. bis zum 11.<br />

März wurden im Rahmen einer landesweiten<br />

Fachtagung in <strong>Stuttgart</strong> die Erfahrungen<br />

aus dem kurz zuvor abgeschlossenen Projekt<br />

„Seniorennetzwerke“ ausgetauscht <strong>und</strong><br />

ausgewertet. Eine detaillierte Tagungsdokumentation<br />

gibt Auskunft über die Ergebnisse.<br />

Das Modellprojekt „Seniorennetzwerke“,<br />

das in Kooperation mit dem Sozialministerium<br />

Baden-Württemberg durchgeführt worden<br />

war, hatte zum Ziel, durch Netzwerke<br />

von Ehrenamtlichen <strong>und</strong> professionellen Einrichtungen<br />

für Senioren „ein menschenfre<strong>und</strong>liches<br />

<strong>und</strong> erfüllendes Leben im Alter“<br />

fördern zu helfen.<br />

Ein besonderer Schwerpunkt im<br />

Jahr 2009 lag in dem neu aufgesetzten<br />

Diözesanprojekt „Pastoral in der vierten<br />

Lebensphase – Altenpflegeheimseelsorge<br />

als Aufgabe der Gemeindeseelsorge wahrnehmen<br />

<strong>und</strong> weiterentwickeln“. Das Projekt<br />

wurde zum 1. Januar 2009 an fünf Standorten<br />

gestartet: in Böblingen, Crailsheim, Nürtingen,<br />

Schwäbisch Gmünd <strong>und</strong> Ulm. Adressat<br />

dieses Projektes sind in erster Linie hochbetagte<br />

Menschen, Pflegende <strong>und</strong> Angehörige,<br />

die sich mit existenziellen Lebensthemen<br />

auseinandersetzen müssen. In zweiter<br />

Linie profitieren die Gemeinden <strong>und</strong> die<br />

Altenpflegeheime durch verstärkte Vernetzung<br />

<strong>und</strong> neue Kooperationen. Ebenso werden<br />

Ehrenamtliche durch qualifizierte Ausbildung<br />

<strong>und</strong> Begleitung gestärkt.<br />

Einen weiteren Schwerpunkt stellte<br />

die Weiterarbeit an den initiierten Modellprojekten<br />

für die integrale Entwicklung von<br />

Wohnquartieren dar, in denen ältere Menschen<br />

mit altersspezifischen Möglichkeiten<br />

<strong>und</strong> Bedürfnissen gut leben können. In Verbindung<br />

mit aktuellen Bauvorhaben des<br />

Siedlungswerks <strong>und</strong> der Keppler-Stiftung in<br />

Waiblingen, Tübingen <strong>und</strong> Bad Cannstatt<br />

wurden bereits während der Planungsphasen<br />

ehren- <strong>und</strong> hauptamtliche Akteure einbezogen,<br />

um so interdisziplinäre Quartiersentwicklung<br />

in Gang zu bringen. Die bisherigen<br />

Erfahrungen aus dem Projekt zeigen,<br />

dass die Ausweitung des Ansatzes auf breiter<br />

Ebene eine Chance für die zukunftsweisende<br />

Weiterentwicklung der Pastoral der<br />

<strong>Diözese</strong> ist.


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINA<br />

Frauen <strong>und</strong> Männer<br />

Die Stärkung von Frauen <strong>und</strong> Männern<br />

in ihrer Geschlechteridentität <strong>und</strong> ihrer<br />

Geschlechterrolle ist ein wichtiger Aspekt für<br />

die Stärkung der Beziehungsfähigkeit <strong>und</strong><br />

damit für ein gelingendes Miteinander in<br />

Partnerschaft, Ehe <strong>und</strong> Familie. Diesem Ziel<br />

dient die Frauen- <strong>und</strong> Männerarbeit in der<br />

<strong>Diözese</strong>, die der Hauptabteilung "Kirche <strong>und</strong><br />

Gesellschaft" (XI) zugeordnet ist.<br />

Die Frauenarbeit fördert Frauen<br />

durch Beratung <strong>und</strong> Vernetzung sowie durch<br />

Pastoral- <strong>und</strong> Bildungsangebote. Zentrales<br />

Anliegen ist es, Frauen im persönlichen,<br />

gesellschaftlichen, religiös-spirituellen <strong>und</strong><br />

kirchlichen Bereich zu begleiten, zu unterstützen,<br />

sie zu stärken <strong>und</strong> darüber hinaus<br />

die Geschlechtergerechtigkeit zu fördern.<br />

Den gemeinsamen Zielen der<br />

Frauenarbeit weiß sich der "Fachbereich<br />

Frauen" ebenso verpflichtet wie die Frauenkommission,<br />

der Katholische Frauenb<strong>und</strong><br />

<strong>und</strong> die Einrichtungen der Katholischen<br />

Erwachsenenbildung in den Kreisen bzw.<br />

Dekanaten. Diese stimmen ihre Strategien<br />

ab <strong>und</strong> arbeiten nach Möglichkeit zusammen,<br />

auch in Kooperation mit dem/der<br />

Gleichstellungsbeauftragten <strong>und</strong> dem Institut<br />

für Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung der <strong>Diözese</strong>.<br />

Die Geschäftsführung der Frauenkommission<br />

sowie die Koordinierung der Frauenarbeit<br />

obliegen dem Fachbereich "Frauen".<br />

Ein besonders gelungenes Ergebnis<br />

der gemeinsamen Arbeit ist die Veröffentlichung<br />

des Buchs „Katholisch – selbstbewusst<br />

– engagiert. Frauen bewegen die<br />

Welt“, das 2009 im Schwabenverlag<br />

erschienen ist.<br />

Einen eigenen Schwerpunkt bildete<br />

die Zusammenarbeit in einem Projekt zur<br />

Entwicklung neuer Angebotsformen in dem<br />

Themenbereich "Spiritualität für Frauen in<br />

kirchenfernen Milieus", dessen Ergebnisse<br />

in der Broschüre „Glaubt nicht, dass wir<br />

bedürftig sind!“ dokumentiert sind.<br />

Die Männerarbeit wird durch den<br />

Fachbereich "Männer" koordiniert <strong>und</strong> konzeptionell<br />

weiterentwickelt. Der Fachbereich<br />

arbeitet innerkirchlich vorwiegend mit den<br />

Einrichtungen der Katholischen Erwachsenenbildung<br />

<strong>und</strong> den Männerwerken zusammen.<br />

Er kooperiert mit anderen Trägern <strong>und</strong><br />

Anbietern von Männerarbeit wie zum Beispiel<br />

mit Kirchengemeinden, der Akademie<br />

der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>, dem<br />

Evangelischen Männerwerk Württemberg<br />

<strong>und</strong> freien Anbietern wie dem Göttinger<br />

Institut für Männerbildung.<br />

Der Fachbereich sorgt für eine Vernetzung<br />

<strong>und</strong> überregionale Veröffentlichung<br />

der Seminar- <strong>und</strong> Bildungsangebote in der<br />

Zeitschrift "Männernetzwerk" <strong>und</strong> konzipiert<br />

Fortbildungsveranstaltungen für Mitarbeitende<br />

in der Männerbildung <strong>und</strong> Männerseelsorge.<br />

Die beiden Fachreferenten<br />

begleiten <strong>und</strong> unterstützen nach Möglichkeit<br />

auch die Gründung neuer Männergruppen<br />

<strong>und</strong> Männerinitiativen vor Ort.<br />

Ferner bieten sie über die<br />

"Arbeitsgemeinschaft Männernetzwerk" ein<br />

Forum zum Erfahrungsaustausch <strong>und</strong> zur<br />

Entwicklung <strong>und</strong> Konzeption von männerpolitischer<br />

Arbeit an.<br />

Besonderes Gewicht hatte im<br />

Berichtjahr die Auseinandersetzung mit den<br />

Ergebnissen der 2. Deutschen Männerstudie<br />

„Männer in Bewegung“, die im März 2009<br />

von B<strong>und</strong>esfamilienministerin Dr. Ursula von<br />

der Leyen in Berlin der Öffentlichkeit vorgestellt<br />

worden ist. Diese Studie war von der<br />

Katholischen Männerarbeit in Deutschland<br />

<strong>und</strong> der Männerarbeit der EKD 2008 in Auftrag<br />

gegeben worden.


NZIELLEN ENTWICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 34|35<br />

Schulpastoral/Schulseelsorge<br />

5.468 staatliche <strong>und</strong> kirchliche<br />

Religionslehrer/innen unterrichten an über<br />

2.600 Schulen das Fach Katholische Religionslehre.<br />

Davon engagieren sich viele<br />

ehrenamtlich in der Schulpastoral (Gottesdienste,<br />

Angebote sozialen Engagements,<br />

Angebote der Besinnung <strong>und</strong> Orientierung<br />

<strong>und</strong> seelsorgliche Begleitung). 14 Prozent<br />

der Religionslehrerinnen <strong>und</strong> Religionslehrer<br />

kooperieren bei ihren schulpastoralen Angeboten<br />

mit außerschulischen kirchlichen Partnern<br />

(vgl. dazu die Erhebung zur Schulpastoral<br />

unter allen Religionslehrkräften in der<br />

<strong>Diözese</strong>, veröffentlicht 2009). Eine Handreichung<br />

zur Schulpastoral mit dem Titel „Den<br />

Alltag durchbrechen“ (2009, 192 Seiten)<br />

wurde erarbeitet <strong>und</strong> allen Religionslehrkräften<br />

der <strong>Diözese</strong> kostenlos zur Verfügung<br />

gestellt. Der Amoklauf eines 16-jährigen<br />

Jugendlichen am 11. März 2009 in Winnenden<br />

hat an den Schulen ein neues positives<br />

Bewusstsein für die Schulpastoral, deren<br />

Initiativen <strong>und</strong> deren Bedeutung geschaffen.<br />

Initiative Kirche <strong>und</strong> Schule<br />

Das so genannte Jugendbegleiterprogramm<br />

will ehrenamtliches Engagement<br />

von Verbänden, Vereinen <strong>und</strong> Kirchen an<br />

den Schulen im Land fördern, v.a. im Bereich<br />

der Betreuungs- <strong>und</strong> Bildungsangebote im<br />

Rahmen der offenen Ganztagesschule.<br />

Neben Schulen übernehmen auch<br />

Kindergärten, Vereine, Kirchen, Musikschulen,<br />

Jugendhäuser, Volkshochschulen <strong>und</strong><br />

viele weitere Bildungseinrichtungen die Verantwortung<br />

für die Bildungsangebote in<br />

einer Region. Die Bildungsregionen mit<br />

ihren Bildungsbüros wollen die unterschiedlichen<br />

Angebote in einer Region besser vernetzen<br />

helfen <strong>und</strong> die regionale Leitbildentwicklung<br />

zu Bildungsfragen unterstützen.<br />

Die Veränderungen in der Schule<br />

wirken sich auf die Freizeitgestaltung der<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler aus. Außerschulische<br />

Angebote wie beispielsweise Kinder<strong>und</strong><br />

Jugendarbeit, Musik, Sport sowie Katechese<br />

werden erschwert. Ein missionarisches<br />

Engagement der Kirche in der Schule<br />

bietet die Chance, Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />

aus allen Milieus mit der Botschaft des<br />

Evangeliums in Berührung zu bringen.<br />

1996 startete die <strong>Diözese</strong> unter<br />

Beteiligung der Hauptabteilungen "Jugend"<br />

(III), "Pastorale Konzeption" (IV), "Pastorales<br />

Personal" (V) <strong>und</strong> "Schulen" (IX) die<br />

Initiative „Kirche <strong>und</strong> Schule in Kontakt“.<br />

Das Anliegen dieser Initiative ist die Verbesserung<br />

der Vernetzung der Aktiven in ihrem<br />

Handeln, die Begleitung von Modellprojekten<br />

<strong>und</strong> die Bereitstellung von Arbeitsmaterialien.<br />

2009 ist eine zweite Handreichung<br />

„Kirche <strong>und</strong> Schule in Kontakt“ (100 Seiten)<br />

erschienen. In den Dekanaten Ludwigsburg<br />

<strong>und</strong> Balingen <strong>und</strong> durch den BDKJ in Bad<br />

Mergentheim <strong>und</strong> Ulm wurden Qualifizierungen<br />

von Jugendbegleitern angeboten.<br />

Einzelne Dekanate engagieren sich in Bildungsregionen<br />

<strong>und</strong> sind Mitglied in deren<br />

Bildungsbeirat wie z. B. in der Modellbildungsregion<br />

Ravensburg. Von den Hauptabteilungen<br />

III <strong>und</strong> IX wurde eine diözesane<br />

Arbeitsgruppe mit dem Auftrag eingerichtet,<br />

für den Bereich „Kirche <strong>und</strong> Schule“ Handlungsempfehlungen<br />

für die <strong>Diözese</strong> zu erarbeiten.


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINA<br />

I.3.2 BILDUNG UND KULTUR<br />

Katholische Schulen<br />

Artikel 7 des Gr<strong>und</strong>gesetzes<br />

gewährleistet das Recht zur Errichtung von<br />

privaten Schulen. Damit wird der Pluralität<br />

unserer Gesellschaft Rechnung getragen.<br />

Der Staat verzichtet im Hinblick auf das Bildungswesen<br />

weitgehend auf verbindliche<br />

Aussagen zu Welt- <strong>und</strong> Sinnfragen menschlicher<br />

Existenz. Aus dieser Tatsache ergibt<br />

sich für wert- <strong>und</strong> sinnstiftende gesellschaftliche<br />

Gruppen die Aufgabe, in eigenen Schulen<br />

eine klare anthropologische Konzeption<br />

als Gr<strong>und</strong>lage pädagogischen Handelns<br />

anzubieten.<br />

In den knapp 90 Katholischen<br />

Freien Schulen der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<br />

<strong>Stuttgart</strong> wurden im Jahr 2009 r<strong>und</strong> 25.000<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler unterrichtet. Die<br />

Pädagogik der Schulen findet ihre Gr<strong>und</strong>lage<br />

im christlichen Menschenbild. Deshalb<br />

gilt an den Schulen jeder Mensch als das,<br />

was er ist: Geschöpf Gottes mit eigener<br />

Würde <strong>und</strong> individuellen Anlagen. Als Rahmenplan<br />

für die Erziehung <strong>und</strong> Bildung an<br />

den Katholischen Freien Schulen ist der<br />

„Marchtaler Plan“ eingesetzt, ein alternatives<br />

pädagogisches Konzept, das inzwischen<br />

weit über die Diözesangrenzen hinaus Anerkennung<br />

findet. Sein Motto lautet: „Zur Freiheit<br />

berufen“ (Gal 5,13).<br />

Im Berichtsjahr stand die Ganztagsschule<br />

in ihren verschiedenen Ausgestaltungsformen<br />

im Mittelpunkt. Etablierte<br />

Ganztagsbereiche wurden ausgebaut, neue<br />

geplant <strong>und</strong> begonnen. Ebenfalls angelaufen<br />

sind die Planungen für zwei Schulneugründungen.<br />

In Abtsgmünd wird ein zweizügiges<br />

Gymnasium entstehen, im Kolleg St.<br />

Josef in Ehingen ein Jungenrealschulzweig.<br />

Auch diese beiden werden Ganztagsschulen<br />

werden.


NZIELLEN ENTWICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 36|37<br />

Katholische Internate<br />

Die Internate der <strong>Diözese</strong> wurden<br />

im Jahr 2005 in einen sog. „Eigenbetrieb<br />

Marchtaler Internate“ eingebracht. Ziele<br />

waren die nachhaltige Verbesserung der<br />

Wirtschaftlichkeit der Internate <strong>und</strong> eine<br />

stärkere Profilierung <strong>und</strong> Qualifizierung der<br />

pädagogischen Arbeit sowie der Kirchlichkeit<br />

in einem Umfeld, das gekennzeichnet ist<br />

von großen Veränderungen <strong>und</strong> neuen Herausforderungen<br />

wie Ganztagesschule, G8,<br />

Angebote zur Hausaufgabenbetreuung<br />

durch die Schule, Doppelst<strong>und</strong>enmodell etc.<br />

Mit verschiedenen aufeinander<br />

abgestimmten Bausteinen wurde in den vergangenen<br />

Jahren versucht, diesen Prozess<br />

zu bewältigen:<br />

Überarbeitung des Marchtaler Internatsplanes<br />

Entwicklung spezieller Profile für die 4<br />

Marchtaler Internate<br />

Klärung der Leitungsstruktur auf der<br />

mittleren Führungsebene etc.<br />

qualifizierter Austausch im Sinne einer<br />

kollegialen Beratung in der Internats-Leiter-Konferenz<br />

(mit <strong>und</strong> ohne Stellvertreter);<br />

Modell „Best Practice“<br />

Internatsbesuche durch die Geschäftsführung<br />

alle zwei Jahre als Mittel der<br />

Evaluation<br />

Internatsleitergespräche als Zielvereinbarungsgespräche<br />

zwischen Internatsleitung<br />

<strong>und</strong> Geschäftsführung<br />

Mitarbeiterschulungen<br />

Im Jahr 2009 standen zwei Projekte im Vordergr<strong>und</strong>:<br />

Entwicklung einer Kultur der Verbindlichkeit<br />

„Wir wollen <strong>und</strong> leben Verbindlichkeit“ war<br />

das Leitwort von vier Workshops, in denen<br />

zunächst die Leitungen von Küchenservice<br />

<strong>und</strong> Hausservice <strong>und</strong> dann zusätzlich die<br />

Internatsleiter <strong>und</strong> ihre Stellvertreter darüber<br />

nachdachten, wie die Kommunikation<br />

<strong>und</strong> Zusammenarbeit zwischen den einzelnen<br />

Bereichen <strong>und</strong> Berufsgruppen im Internat<br />

verbessert werden kann. Ergebnis war<br />

die gemeinsame Formulierung von Gr<strong>und</strong>sätzen<br />

einer „Kultur der Verbindlichkeit“,<br />

insbesondere was die Zusammenarbeit an<br />

der Schnittstelle zwischen den Bereichen<br />

Hauswirtschaft <strong>und</strong> Pädagogik angeht.<br />

„Teamkultur“ (interne Zusammenarbeit),<br />

„Lernkultur“ (Austausch zwischen den Häusern)<br />

<strong>und</strong> „Feedbackkultur“ waren markante<br />

Bereiche, zu denen verbindliche Verabredungen<br />

getroffen wurden. Darüber hinaus<br />

wurde der Wunsch deutlich, künftig die<br />

Rolle <strong>und</strong> die Kompetenzen der stellvertretenden<br />

Internatsleiter genauer zu bestimmen.<br />

Entwicklung des Profils „Jungenförderung“<br />

im Internat Kolleg St. Josef in Ehingen<br />

Die Entscheidung der Diözesanleitung, das<br />

„Ambrosianum“ (Theologisches Vorseminar,<br />

Ergänzungsschule zum Erwerb der alten<br />

Sprachen) von Ehingen nach Tübingen zu<br />

verlegen, machte es erforderlich, eine neues<br />

Profil für das Internat in Ehingen zu erarbeiten.<br />

In einer Kooperationsvereinbarung<br />

mit der Stiftung Katholische Freie Schule<br />

wurde beschlossen, im Internat Kolleg St.<br />

Josef in Ehingen eine einzügige Jungenrealschule<br />

einzurichten. Diese Schule soll als<br />

Außenstelle der Franz-von-Sales-Realschule<br />

in Obermarchtal mit dem Schuljahr<br />

2010/2011 ihren Betrieb aufnehmen.<br />

Als Internatsschule mit einem<br />

rhythmisierten Ganztageskonzept bietet<br />

diese neue Jungenrealschule hervorragende<br />

Möglichkeiten, die Stärken von Jungen zu<br />

fördern <strong>und</strong> möglichen Defiziten gezielt vorzubeugen.<br />

Wichtige Elemente dieses Konzepts<br />

sind:<br />

- der sinnvolle Wechsel von Lern- <strong>und</strong><br />

Übungsphasen einerseits <strong>und</strong> Phasen der<br />

Bewegung <strong>und</strong> des Spiels andererseits;<br />

- die Berücksichtigung der Interessen der<br />

Jungen bei der Auswahl von Lerngegenständen<br />

(Sachtexte, Technisches, Entdeckung<br />

<strong>und</strong> Abenteuer, Sport);<br />

- gezielte Angebote <strong>und</strong> Übungen im<br />

Bereich Sprache <strong>und</strong> Kommunikation.<br />

Mit 29 Anmeldungen, davon 5<br />

Internatsschüler, verspricht dieses innovative<br />

Profil die Zukunftsfähigkeit des Internats<br />

Ehingen zu sichern <strong>und</strong> gleichzeitig einen<br />

wichtigen Impuls für die gegenwärtige<br />

schulpolitische Entwicklung zu bieten.<br />

Stand 31.12.2009 kann der Reduzierungsprozess<br />

als abgeschlossen betrachtet<br />

werden, auch wenn im hauswirtschaftlichen<br />

Bereich teilweise noch Personalüberhänge<br />

bestehen, die sich kurzfristig nicht<br />

abbauen lassen. Die Planung für das Jahr<br />

2010 zeigt, dass die drei Internate mit den<br />

dann zur Auszahlung kommenden Betriebskostenzuschüssen<br />

wirtschaften können.<br />

In der Zukunft wird es darum<br />

gehen, das Erreichte zu sichern <strong>und</strong> wo<br />

möglich auszubauen.


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINA<br />

Akademie der <strong>Diözese</strong><br />

<strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />

In Fortsetzung der in 2008 begonnenen<br />

Renovierungsarbeiten wurden im<br />

Jahr 2009 während einer 3-monatigen<br />

Schließzeit der Speisesaal sowie die sanitären<br />

Anlagen im Untergeschoss der Akademie<br />

komplett saniert bzw. renoviert. Der<br />

mittlerweile in die Jahre gekommene Speisesaal<br />

erhielt durch seine Neumöblierung ein<br />

stilvolles Ambiente <strong>und</strong> in Bezug auf Belüftungstechnik<br />

setzte die Akademie neue<br />

Maßstäbe durch den Einbau einer Klimaanlage<br />

mit zweistufiger Wärmerückgewinnung,<br />

adiabatischer Verdunstungskühlung<br />

<strong>und</strong> nachgeschalteter Kompressionsanlage.<br />

Trotz baubedingter Schließzeit<br />

führte die Akademie mit den 8 Fachreferaten<br />

in ihren beiden Tagungshäusern Hohenheim<br />

<strong>und</strong> Weingarten zahlreiche eigene Veranstaltungen<br />

durch <strong>und</strong> bot außerhalb des<br />

eigenen Programms über 300 Gasttagungen<br />

mit mehr als 9.100 Teilnehmern sowie weiteren<br />

r<strong>und</strong> 7.700 Einzelgästen Raum, Bett<br />

<strong>und</strong> Tisch.<br />

Frau Dr. Verena Wodtke-Werner<br />

wurde von Bischof Fürst am 27. Oktober<br />

2009 offiziell als Direktorin der Akademie<br />

der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> in ihr Amt<br />

eingeführt. Die promovierte Theologin ist<br />

nach sechs Direktoren die erste Frau an der<br />

Spitze der Akademie.<br />

Die Arbeit der Akademie strebt<br />

auch inhaltlich Nachhaltigkeit <strong>und</strong> insofern<br />

politische Wirksamkeit an. Diese Zielsetzung<br />

löst sie ein, indem sie Themen kontinuierlich<br />

<strong>und</strong> zunehmend in Projektform verfolgt. Das<br />

von der Robert-Bosch-Stiftung geförderte<br />

Projekt „Gesellschaft gemeinsam gestalten“<br />

zeichnete sich auch in diesem Jahr durch<br />

prominente <strong>und</strong> sehr gut besuchte Veranstaltungen<br />

aus („Auf dem Weg zum Islamischen<br />

Religionsunterricht“, „Brückenschläge<br />

– „Bosnischer Islam“ für Europa“). Dass<br />

mittlerweile fast 50 % der Teilnehmenden<br />

Muslime sind, spricht dafür, dass der Projekttitel<br />

auch in der Akademiearbeit beginnt<br />

Realität zu werden. Die entsprechenden<br />

Publikationen zu diesem Bereich („Heil im<br />

Christentum <strong>und</strong> Islam“, „Gesellschaft<br />

gemeinsam gestalten“, „Verantwortung für<br />

das Leben“, „Den Koran zu lesen genügt<br />

nicht“ u. a. mehr) erfreuen sich hoher Nachfrage<br />

<strong>und</strong> sprechen für sich.<br />

Dass Verständigung in einer globalisierten<br />

Welt notwendiger denn je ist, zeigen<br />

auch die Veranstaltungen im Bereich der<br />

Wirtschaft („Lateinamerika zwischen Öffnung<br />

<strong>und</strong> Schließung“, „Andalusien – Lob<br />

der Schönheit“) <strong>und</strong> zu unterschiedlichen<br />

Praktiken der Spiritualität oder beispielsweise<br />

jene Tagung zu Andalusien, einer Gegend<br />

in der für eine ganz kurze Phase die Begegnung<br />

der Religionen sich bereichernd anließ.<br />

Aber auch Aktualität wie das Darwinjahr<br />

(„Der Fall Darwin“, „Darwins Zufall <strong>und</strong> die<br />

Übel der Natur“, „Evolutionsbiologie im<br />

Darwinjahr – Bilanz <strong>und</strong> Forschung“) oder<br />

das immer populäre Thema des Neuen Atheismus<br />

(„Gottlos glücklich?“) zeigen, dass<br />

die Akademie auch im öffentlichen Bereich<br />

Aktualität <strong>und</strong> Niveau verknüpfen kann.<br />

Das aktuelle Fenster im März 2009 („Zurück<br />

hinter das II. Vatikanische Konzil“) ist ein<br />

Signal dafür, dass die Akademie innerhalb<br />

des Apparates ein System entwickeln wird,<br />

wie sie rasch Abläufe im Haus koordiniert<br />

<strong>und</strong> sehr zeitnah auf aktuelle Themen in der<br />

Gesellschaft reagieren zu können (im Februar<br />

2010 z.B. Thema sexueller Missbrauch<br />

„Nicht wegschauen nennen“).<br />

Katholische Erwachsenenbildung<br />

Für die Katholische Erwachsenenbildung<br />

war das Jahr 2009 ein Jahr des<br />

Wechsels <strong>und</strong> des Neuanfangs: Fast alle Einrichtungen,<br />

die in der <strong>Diözese</strong> offene<br />

Erwachsenenbildung betreiben, nutzen seit<br />

dem Sommer 2009 ein gemeinsames Logo<br />

<strong>und</strong> sind damit jederzeit kenntlich. Ziel war,<br />

die „Marke“ Katholische Erwachsenenbildung<br />

gesellschaftlich bekannter zu machen.<br />

In vielen Einrichtungen wurde die Logo-Einführung<br />

mit Bildungsbuffets, kabarettistischen<br />

oder musikalisch-literarischen Veranstaltungen<br />

gefeiert.<br />

Die keb <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />

e.V. veranstaltete zu diesem Ereignis ein<br />

Benefizessen mit unserem Bischof <strong>und</strong><br />

Harald Wohlfarth, bei dem mehr als 12.000<br />

Euro für das Familienzentrum St. Stefan in<br />

<strong>Stuttgart</strong> zusammen kamen. Ein zweites<br />

Großereignis war die Ausstellung „Noch mal<br />

leben“ im Haus der Katholischen Kirche in<br />

<strong>Stuttgart</strong> im November <strong>und</strong> Dezember mit<br />

mehr als 10.000 Besuchern. Ein Projekt, das<br />

– gefördert von der Landesstiftung – getragen<br />

wurde von der Kirchlichen Landesarbeitsgemeinschaft<br />

für Erwachsenenbildung<br />

in Baden-Württemberg.<br />

Und im November trat Dr. Verena<br />

Wodtke-Werner ihre neue Stelle als Akademiedirektorin<br />

an, Dr. Michael Krämer wurde<br />

als ihr Nachfolger Leiter der keb.<br />

Auch der Blick auf die statistischen<br />

Daten macht deutlich, dass es um die<br />

offene Erwachsenenbildung in katholischer<br />

Trägerschaft in der <strong>Diözese</strong> gut steht:


NZIELLEN ENTWICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 38|39<br />

Von 238.348 Unterrichtseinheiten<br />

im Jahr 2006 stieg die Anzahl auf 269.592<br />

im Jahre 2009, allein im Vergleich zum Vorjahr<br />

(259.626) war wiederum ein Anstieg<br />

von fast 10.000 UE zu verzeichnen.<br />

Mit 718.263 Teilnehmenden<br />

wurde zum ersten Mal die 700.000-Grenze<br />

überschritten (2008: 699.705). Die Anzahl<br />

der Veranstaltungen stieg um knapp 1.000<br />

auf 26.042 Veranstaltungen im Jahr 2009.<br />

Insgesamt zeichnen sich bereits<br />

seit Jahren drei Schwerpunkte der keb ab,<br />

die – auf die gesamte Kirchliche Erwachsenenbildung<br />

bezogen – eine Art Alleinstellungsmerkmal<br />

sind: An der Spitze der Teilnehmenden-Zahlen<br />

steht seit langem die<br />

theologisch-religiöse Bildung mit knapp<br />

200.000 Personen, gefolgt von der kulturellen<br />

Bildung (fast 190.000) <strong>und</strong> der Familienbildung<br />

(etwas mehr als 135.000). Bei der<br />

Anzahl der Unterrichtseinheiten steht die<br />

Familienbildung unangefochten an erster<br />

Stelle: Fast 80.000 Unterrichtseinheiten<br />

machen deutlich, dass sich die keb insbesondere<br />

auch für junge Familien mit kleinen<br />

Kindern außerordentlich engagiert.<br />

Die Verteilung der Unterrichtseinheiten<br />

auf die unterschiedlichen Inhalte<br />

ebenso wie die Zahl der Teilnehmenden<br />

machen deutlich, dass die Konzeption der<br />

keb aufgeht: Menschen in ihrer Menschwerdung<br />

zu begleiten <strong>und</strong> dazu vor allem auch<br />

die religiösen <strong>und</strong> kulturellen Traditionen zu<br />

erschließen.<br />

BDKJ-Buchdienst<br />

Mit dem BDKJ-Buchdienst betreibt<br />

die <strong>Diözese</strong> über das Bischöfliche Jugendamt<br />

eine eigene Fachbuchhandlung im<br />

Jugendhaus St. Antonius in Wernau. Der<br />

Buchdienst dient der Verkündigung der Botschaft<br />

des Evangeliums <strong>und</strong> ist daher für<br />

alle, die in der <strong>Diözese</strong> Kinder- <strong>und</strong> Jugendarbeit,<br />

Erwachsenenbildung <strong>und</strong> in anderen<br />

Feldern der Pastoral arbeiten, ein wichtiger<br />

Dienstleister.<br />

Neben religiöser <strong>und</strong> pädagogischer<br />

Fachliteratur, Devotionalien, Karten zu<br />

religiösen <strong>und</strong> anderen Festen bietet er ein<br />

breites Angebot an Büchern, auch für Kinder<br />

<strong>und</strong> Jugendliche.<br />

Gemeinsam mit dem Katholischen<br />

Bibelwerk gibt der Buchdienst Wernau den<br />

Wernauer Adventskalender heraus.


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINA<br />

Diözesanarchiv<br />

Das Jahr 2009 war für das Diözesanarchiv<br />

nachhaltig vom Umzug an den<br />

Interimsstandort DHL geprägt. Von März bis<br />

Juni war das Archiv damit beschäftigt, die<br />

Verlagerung seiner gesamten bislang im<br />

Bischöflichen Palais untergebrachten<br />

Bestände (fast 2.000 Umzugskartons <strong>und</strong><br />

14.000 Archivkartons) vorzubereiten <strong>und</strong><br />

durchzuführen. Dennoch trug das Diözesanarchiv<br />

2009 u. a. mit folgenden Aktionen zur<br />

Öffentlichkeits-, Bildungs- <strong>und</strong> Kulturarbeit<br />

der <strong>Diözese</strong> bei:<br />

Nach dem großen Zuspruch, den die Aus<br />

stellung anlässlich des 70. Jahrestages<br />

der Vertreibung Bischofs Joannes Baptista<br />

Sprolls 2008 gef<strong>und</strong>en hatte, konnte<br />

Generalvikar Dr. Clemens Stroppel am 2.<br />

März 2009 vor über 100 Interessierten<br />

im Bischof-Sproll-Saal den Dokumentationsband<br />

zur Ausstellung der Öffentlichkeit<br />

vorstellen (70 Jahre Verfolgung <strong>und</strong><br />

Vertreibung von Bischof Joannes Baptista<br />

Sproll, hrsg. im Auftrag des Bischöflichen<br />

Ordinariats der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<br />

<strong>Stuttgart</strong> von Herbert Aderbauer <strong>und</strong><br />

Thomas Oschmann, Schwabenverlag,<br />

Ostfildern 2009).<br />

Mit der Buchpräsentation erfolgte<br />

zugleich die Eröffnung der Ausstellung<br />

„Widerstand gegenüber Bischof oder<br />

Staat? Priester im Raum <strong>Rottenburg</strong> im<br />

Nationalsozialismus“. Die Ausstellung<br />

war Teil einer im Jahr 2008 gestarteten<br />

gemeinsamen Veranstaltungsreihe von<br />

Stadtarchiv <strong>Rottenburg</strong> <strong>und</strong> Diözesanarchiv<br />

zum Thema „<strong>Rottenburg</strong> im Nationalsozialismus<br />

– Von der Machtergreifung<br />

zum Kriegsbeginn – 1933-1939“.<br />

Am Beispiel der Pfarrer Hermann Aich<br />

(Hemmendorf), Franz Egger (Schwalldorf)<br />

<strong>und</strong> Eugen Kottmann (Dettingen) zeigte<br />

die Ausstellung des Diözesanarchivs<br />

exemplarisch den Konflikt auf, in dem die<br />

Pfarrer der damaligen Zeit standen: Als<br />

Priester waren sie dem Bischof zu Gehorsam<br />

verpflichtet, als Religionslehrer dem<br />

nationalsozialistischen Staat.<br />

Die Veranstaltungsreihe wurde abgeschlossen<br />

durch eine Gesamtschau aller<br />

Einzelveranstaltungen von Stadtarchiv<br />

<strong>und</strong> Diözesanarchiv <strong>Rottenburg</strong> in der<br />

<strong>Rottenburg</strong>er Zehntscheuer (September<br />

2009 bis Mai 2010) <strong>und</strong> die Präsentation<br />

der Forschungsergebnisse in der Publikationsreihe<br />

des Sülchgauer Altertumsvereins<br />

(= „Der Sülchgau“ Bd. 52/53, <strong>Rottenburg</strong><br />

am Neckar 2009).<br />

Diözesanmuseum<br />

Das Diözesanmuseum ist eine<br />

rechtlich unselbstständige kirchliche Einrichtung<br />

in der Betriebsträgerschaft der <strong>Diözese</strong><br />

<strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>. Rechts- <strong>und</strong> Vermögensträger<br />

ist das Bistum <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>,<br />

rechtsfähige kirchliche Anstalt des<br />

öffentlichen Rechts (Bischöflicher Stuhl).<br />

Zweck des Diözesanmuseums ist<br />

die Sammlung <strong>und</strong> Bewahrung kirchlicher<br />

Kulturgüter („bona culturalia ecclesiae“) als<br />

Zeugnisse der Glaubensgeschichte sowie<br />

deren Präsentation <strong>und</strong> Zugänglichmachung<br />

für die Öffentlichkeit im Sinne der Inkulturation<br />

des Glaubens in der säkularisierten<br />

Gesellschaft <strong>und</strong> im Sinne der Leistung eines<br />

wichtigen Beitrages für die Evangelisierung<br />

(vgl. Päpstliche Kommission für die Kulturgüter<br />

der Kirche – Malta-Dokument vom 29.<br />

Januar 1994). Das Diözesanmuseum dient<br />

der Pastoral, der Wissenschaft <strong>und</strong> der Bildung.<br />

Es eröffnet anhand seines Sammlungsbestandes<br />

einen Zugang zu Bedeutung<br />

<strong>und</strong> Gewicht der christlichen Kultur der Vergangenheit,<br />

hält sie lebendig, vergegenwärtigt<br />

sie <strong>und</strong> bemüht sich um die Vermittlung<br />

von Theologie <strong>und</strong> Kunstgeschichte, Katechetik<br />

<strong>und</strong> Museumsdidaktik (vgl. Päpstliche<br />

Kommission für die Kulturgüter der Kirche –<br />

R<strong>und</strong>schreiben vom 15. August 2001: Die<br />

pastorale Funktion der Kirchlichen Museen).<br />

Zur Zwecksetzung gehört auch, einen repräsentativen,<br />

wissenschaftlichen Anforderungen<br />

entsprechenden Einblick in die Kunst<strong>und</strong><br />

Frömmigkeitsgeschichte im Gebiet der<br />

<strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> zu geben (vgl.<br />

Erlass des Bischöflichen Ordinariats Nr. A<br />

2260 vom 24. April 1989 – KABl. 1989, S.<br />

473).


NZIELLEN ENTWICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 40|41<br />

Folgende Ausstellungen fanden im Jahr<br />

2009 statt:<br />

Siegfried Haas, Bilder <strong>und</strong> Plastiken,<br />

9. Dezember 2008 bis 1. Februar 2009<br />

Rosemarie Vollmer – Karl Vollmer,<br />

Malerei – Zeichnung – Fotografie,<br />

15. Februar bis 22. März 2009<br />

M. Innocentia Berta Hummel<br />

1909 - 2009, Berta Hummel<br />

(anlässlich 100. Geburtstag),<br />

Künstlerin <strong>und</strong> Klosterfrau,<br />

14. Juni bis 16. August 2009<br />

Kulturnacht <strong>Rottenburg</strong> 25.04.2009,<br />

Sonderöffnungszeiten von 18 - 24 Uhr<br />

mit stündlichen Sonderführungen<br />

Sommerkonzerte im Diözesanmuseum<br />

(in Verbindung mit Musikschule <strong>und</strong><br />

Volkshochschule <strong>Rottenburg</strong>), 9. August<br />

bis 16. August 2009<br />

Diözesanbibliothek<br />

Die <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />

blickt 2010 auf die 200-jährige Geschichte<br />

ihrer Bibliotheken zurück. 1810 werden in<br />

Württemberg für jedes der 27 Landkapitel<br />

(Dekanat) Lesegesellschaften <strong>und</strong> wissenschaftliche<br />

Bibliotheken vorgeschrieben, die<br />

in ein Bildungssystem für Geistliche eingebettet<br />

werden sollten. Mit Gründung des<br />

Wilhelmsstifts in Tübingen <strong>und</strong> des Priesterseminars<br />

in <strong>Rottenburg</strong> (1817) werden<br />

gleichzeitig Bibliotheken für die Ausbildung<br />

der Studenten <strong>und</strong> Priesteramtskandidaten<br />

aufgebaut. Diese dezentrale Bibliotheksstruktur<br />

wird allmählich von der Diözesanbibliothek<br />

(seit 1916) vereinheitlicht.<br />

Alle Bibliotheken zusammen<br />

dokumentieren die Geschichte der <strong>Diözese</strong><br />

<strong>und</strong> stellen darüber hinaus Literatur in den<br />

verschiedensten Disziplinen zur Verfügung.<br />

Heute kann keine Bibliothek mehr<br />

alleine die immensen Textproduktionen<br />

bewältigen. Deshalb ist die Diözesanbibliothek<br />

über den nationalen <strong>und</strong> internationalen<br />

Leihverkehr mit anderen wissenschaftlichen<br />

Bibliotheken vernetzt.<br />

So ist die Bibliothek: F<strong>und</strong>ament<br />

der Bildung, Schnittpunkt des kulturellen<br />

Gedächtnisses <strong>und</strong> der Zukunft, Schatzkammer<br />

menschlichen Geistes, Hilfe für die<br />

Begegnung der Menschen untereinander<br />

<strong>und</strong> mit Gott.<br />

Institut für Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

Das Institut für Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

versteht seinen Bildungsauftrag<br />

nicht nur im Sinne einer „zur Kenntnisnahme<br />

von Zahlen, Daten <strong>und</strong> <strong>Fakten</strong>“, sondern<br />

auch als Anregung für eine innere Auseinandersetzung<br />

mit Leitlinien, Werten <strong>und</strong> Zielen.<br />

Das Wissen ist dabei eine Voraussetzung<br />

für verantwortungsbewusstes Handeln im<br />

Umgang mit dem Wandel der kirchlichpastoralen<br />

Realität.<br />

Für das Jahr 2009 hat das Institut<br />

den diözesanen Schwerpunkt der missionarischen<br />

Kirche auf vielfältige Weise in seinen<br />

Veranstaltungen umgesetzt. Dazu gehören<br />

die Langzeit- bzw. Intervallkurse, die in<br />

regelmäßigen Abständen angeboten werden.<br />

Daneben stehen gut 50 Tagungen <strong>und</strong><br />

Einzelkurse mit einem breiten Themenfächer<br />

aus den Bereichen Katechese, Liturgie, Diakonie,<br />

Spiritualität, Pastoral, Leitung <strong>und</strong><br />

Verwaltung.<br />

Ein immer stärker wachsender<br />

Bereich sind die Kurse für Ehrenamtliche, vor<br />

allem dort, wo diese verantwortliche Aufgaben<br />

in der Gemeinde übernehmen. Dies gilt<br />

in erster Linie für die vielfältigen liturgischen<br />

Dienste, aber auch für diejenigen, die im Kirchengemeinderat<br />

oder in der Katechese Verantwortung<br />

tragen. Auch hier zeichnet sich<br />

das Format Intervallkurs als bevorzugte<br />

Lernform ab.


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINA<br />

I.3.3 KIRCHLICHE UND KARITATIVE<br />

DIENSTE UND EINRICHTUNGEN<br />

Altenhilfe<br />

Die katholischen Altenhilfeeinrichtungen<br />

in der <strong>Diözese</strong> werden überwiegend<br />

von größeren regional tätigen Stiftungen<br />

getragen. Diese werden in der jeweiligen<br />

Region von den Kostenträgern <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en<br />

als kompetente Träger akzeptiert. Da der<br />

stationäre Altenhilfemarkt zwischenzeitlich<br />

größtenteils abgedeckt ist <strong>und</strong> die Nachfrage<br />

nach preisgünstigeren ambulanten Angeboten<br />

zunimmt, stehen die stationären Träger<br />

vor der schwierigen Aufgabe, kostengünstigere<br />

Pflegeangebote bei steigenden<br />

Qualitätsansprüchen <strong>und</strong> gleichzeitig steigenden<br />

Personal- <strong>und</strong> Sachkosten vorzuhalten.<br />

Die Stärkung der häuslichen <strong>und</strong> ambulanten<br />

Pflege sowie die Schaffung von niederschwelligen<br />

Betreuungsangeboten werden<br />

daher, neben der stationären Unterbringung,<br />

immer wichtiger. Die stationären Träger<br />

versuchen außerdem, über Kooperationen<br />

<strong>und</strong> Beteiligungen von Dritten, insbesondere<br />

durch die Zusammenarbeit mit<br />

Sozialstationen, ambulante mit stationären<br />

Angeboten zu vernetzen, um die stationäre<br />

Belegung zu sichern.<br />

Kleinere Träger verfügen oft nicht<br />

über die finanziellen Ressourcen <strong>und</strong> sind<br />

auf Gr<strong>und</strong> des sich verschärfenden Markt<strong>und</strong><br />

Wettbewerbsdrucks zukünftig gezwungen,<br />

sich einem größeren Trägerverb<strong>und</strong><br />

anzuschließen, weil sie nur so den notwendigen<br />

Strukturanpassungen <strong>und</strong> der Weiterentwicklung<br />

der Altenhilfeangebote Stand -<br />

halten können.<br />

Die Bereiche Aus-, Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

haben einen wichtigen Stellenwert<br />

bei den katholischen Altenhilfeträgern.<br />

Die katholischen Altenhilfeträger bilden insbesondere<br />

Altenpfleger/innen, Bürokauffrau/mann<br />

sowie Hauswirtschafter/innen<br />

aus. Außerdem bieten die Träger für junge<br />

Menschen Gelegenheit, über ein Praktikum,<br />

ein freiwilliges Soziales Jahr oder ein freiwilliges<br />

Ökologisches Jahr <strong>und</strong> über den Zivildienst<br />

soziale Berufe kennenzulernen.<br />

Da in der Altenhilfe häufig ein<br />

Mangel an Fachkräften besteht, werden für<br />

die Führungskräfte sowie Mitarbeiter/innen<br />

in den Einrichtungen regelmäßig Fort- <strong>und</strong><br />

Weiterbildungen zur fachpraktischen <strong>und</strong><br />

fachtheoretischen Qualifizierung <strong>und</strong> zur<br />

persönlichen Weiterbildung angeboten.<br />

Seelsorgliche Angebote für die Mitarbeiter/<br />

innen kommen ergänzend hinzu. Sowohl die<br />

Ausbildung zu Altenpfleger/innen bzw.<br />

Altenpflegehelfer/innen als auch die entsprechenden<br />

Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungen<br />

werden unter anderem auch über die Fachschulen<br />

der vier kirchlichen Institute für<br />

soziale Berufe in der <strong>Diözese</strong> angeboten.<br />

Gesellschafter dieser Institute sind kirchliche<br />

Alten-, Behinderten- oder Jugendhilfeträger.<br />

Über das gemeinsam initiierte<br />

Caritas-Master-Stipendienprogramm fördern<br />

der Caritasverband der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<br />

<strong>Stuttgart</strong> <strong>und</strong> seine Mitglieder die eigenen<br />

Mitarbeiter/innen. Außerdem bieten mehrere<br />

Träger gemeinsam caritasspezifische Bildungsangebote<br />

an. Die Träger nehmen teilweise<br />

auch als Kooperationspartner an<br />

Modellprojekten (z.B. integrative Pflegeausbildung)<br />

teil. Die betriebliche Ges<strong>und</strong>heitsföderung,<br />

insbesondere für ältere Mitarbeiter/innen,<br />

gewinnt bei den Trägern immer<br />

mehr an Bedeutung.


NZIELLEN ENTWICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 42|43<br />

Behindertenhilfe<br />

Bei den katholischen Trägerorganisationen<br />

der Behindertenhilfe handelt es<br />

sich um größere Träger, die neben der Behindertenhilfe<br />

auch in der Altenhilfe tätig sind.<br />

Die von den Kostenträgern geforderte<br />

Dezentralisierung in der stationären Behindertenhilfe<br />

<strong>und</strong> der Aufbau von ambulanten<br />

Angeboten sind weiter fortgeschritten.<br />

Dabei ist es nun notwendig, die dezentralen<br />

Angebote in das Gemeinwesen einzubinden<br />

<strong>und</strong> die vorgehaltenen Hilfeangebote durch<br />

ehrenamtliches <strong>und</strong> bürgerschaftliches<br />

Engagement zu ergänzen.<br />

Die Belegung der stationären <strong>und</strong><br />

ambulanten Angebote in den Einrichtungen<br />

kann trotz zunehmender Konkurrenz als<br />

zufriedenstellend bezeichnet werden. Dies<br />

gilt besonders für den Bereich „Arbeit <strong>und</strong><br />

Integration“. In den Werkstätten können<br />

Menschen mit Behinderung, die auf dem<br />

regulären Arbeitsmarkt nicht vermittelt werden<br />

können, eine sinnstiftende Beschäftigung<br />

erhalten.<br />

Auch der Behindertenbereich ist<br />

auf kompetente <strong>und</strong> motivierte Mitarbeiter<br />

angewiesen. Die katholischen Behindertenhilfeträger<br />

bilden insbesondere soziale Berufe<br />

mit Schwerpunkt Heilerziehungspflege<br />

aus. Auch hier werden darüber hinaus kaufmännische<br />

Ausbildungen in der Verwaltung<br />

sowie Ausbildungsplätze im Hauswirtschaftsbereich<br />

angeboten. Die Ausbildung<br />

zum Heilerzierhungspfleger/in kann man<br />

unter anderem in den Fachschulen <strong>und</strong> Instituten<br />

für Soziale Berufe in katholischer Trägerschaft<br />

absolviert werden.<br />

Die Träger in der Behindertenhilfe<br />

bieten auch Ausbildungsplätze für z. B. sinnes-<br />

<strong>und</strong> lernbehinderte Jugendliche an.<br />

Diesen wird u.a. über die Berufsschule bzw.<br />

die Sonderberufsschule eine berufliche Ausbildung<br />

ermöglicht. Die Ausbildung<br />

geschieht teilweise über eigene Berufsbildungswerke<br />

<strong>und</strong> eigene Lehrwerkstätten.<br />

Darüber hinaus werden auch Ausbildungsplätze<br />

etwa für die Berufe Landwirtschaftsfachwer-ker/in,<br />

Gärtner/in, Bäcker/in, Hauswirtschaftshelfer/in<br />

in eigenen Ausbildungswerkstät-ten<br />

angeboten. Es ist auch möglich,<br />

dass für diese Jugendliche Ausbildungsplätze<br />

in der freien Wirtschaft vermittelt<br />

werden.<br />

Krankenhilfe<br />

Die katholischen Krankenhäuser<br />

haben einen guten Ruf im Krankenhausbereich.<br />

Die gesetzlichen Rahmenbedingungen<br />

im Krankenhauswesen haben sich in den<br />

letzten Jahren erheblich verändert. Die veränderte<br />

Altersstruktur, der medizinische<br />

Fortschritt, die Zunahme der teilstationären<br />

<strong>und</strong> ambulanten Leistungen sowie die kürzere<br />

Verweildauer der Patienten führten<br />

neben der Einführung der Fallpauschalen zu<br />

einem verstärkten Wettbewerbsdruck zwischen<br />

den Krankenhäusern <strong>und</strong> zu einem<br />

weiteren Abbau der stationären Betten. Um<br />

die medizinische Leistungsfähigkeit zu<br />

erhalten <strong>und</strong> dem stärker werdenden Wettbewerbsdruck<br />

Standhalten zu können, sind<br />

weitere Kooperationen mit Dritten, die stetige<br />

Modernisierung des Betriebes <strong>und</strong> eine<br />

weitere Angebotsspezialisierung wichtig.<br />

Die Bereiche Aus-, Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

haben auch bei den katholischen<br />

Krankenhausträgern einen hohen Stellenwert.<br />

Die katholischen Krankenhausträger<br />

bieten u.a. Ausbildungsplätze in der<br />

Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Krankenpflege bzw. für<br />

Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Krankenpfleger/innen,<br />

Diätassistenten/innen <strong>und</strong> kaufmännische<br />

Berufe an. Die Verknüpfung von Theorie <strong>und</strong><br />

Praxis steht hierbei im Vordergr<strong>und</strong>.<br />

Der Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungsbereich<br />

wurde in den vergangenen Jahren insbesondere<br />

wegen der steigenden Qualifikationsanforderungen<br />

stetig ausgebaut. Angeboten<br />

werden insbesondere Fortbildungen<br />

zu den Bereichen Pflege, Management <strong>und</strong><br />

Spiritualität.


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINA<br />

Jugendhilfe<br />

Bei den katholischen Jugendhilfeträgern<br />

handelt es sich hauptsächlich um<br />

kleine Einrichtungen, die auf einem überschaubaren<br />

Markt in starker Konkurrenz<br />

tätig sind. Der Rückgang in den stationären<br />

Unterbringungszahlen von Kindern <strong>und</strong><br />

Jugendlichen in den letzten Jahren hat sich<br />

inzwischen auf niedrigem Niveau stabilisiert.<br />

Die Auslastung in den stationären<br />

Jugendhilfeeinrichtungen ist regional sehr<br />

unterschiedlich, aber insgesamt befriedigend.<br />

Nach wie vor sind die regionalen Träger<br />

auf Fremdbelegungen aus anderen<br />

Landkreisen angewiesen. Auf Gr<strong>und</strong> der<br />

demografischen Entwicklung ist mit einem<br />

weiteren Rückgang in der stationären<br />

Jugendhilfe zu rechnen. Die Städte <strong>und</strong><br />

Kommunen setzen verstärkt auf kostengünstigere<br />

ambulante Angebote.<br />

Die zunehmende Regionalisierung<br />

hat Vor- <strong>und</strong> Nachteile für den zuständigen<br />

Träger. Die Konkurrenzsituation hat sich<br />

zwar entschärft, jedoch birgt die Abhängigkeit<br />

von einem Vertragspartner <strong>und</strong> dessen<br />

Vorgaben für die Ausgestaltung sämtlicher<br />

stationärer <strong>und</strong> ambulanter Angebote auch<br />

zusätzliche Risiken bei der Refinanzierung<br />

dieser Aufgaben. Die Jugendhilfeträger versuchen,<br />

sich über ambulante <strong>und</strong> noch flexiblere<br />

Angebote im stationären Bereich weiter<br />

am Markt zu behaupten.<br />

In dem dreijährigen Projekt „Hülle<br />

<strong>und</strong> Fülle“, welches über den Jugendhilfestrukturfonds<br />

der <strong>Diözese</strong> finanziert wurde<br />

<strong>und</strong> Mitte März 2009 zum Abschluss kam,<br />

wurden praxisnahe Handlungsgr<strong>und</strong>sätze<br />

ausgearbeitet. Diese dienen dazu, dass das<br />

pädagogische Personal, welches in der<br />

Jugendhilfe tätig ist, sich das Konzept einer<br />

religionssensiblen Erziehung zu Eigen macht<br />

<strong>und</strong> diese in der täglichen Arbeit umsetzen.<br />

Die katholischen Jugendhilfeträger<br />

bilden in ihren Einrichtungen unter<br />

anderem zum Jugend- <strong>und</strong> Heimerzieher<br />

aus. Bei einigen wenigen Einrichtungen<br />

kann man auch die Ausbildung zum Sozialpädagogen/in<br />

(BA) absolvieren. Die Ausbildung<br />

zum Jugend- <strong>und</strong> Heimerzieher bzw.<br />

Erzieher/in kann man unter anderem an den<br />

Fachschulen der Institute für Soziale Berufe<br />

in katholischer Trägerschaft absolvieren.<br />

Darüber hinaus sind ein Großteil<br />

der Jugendhilfeträger auch Träger einer<br />

Erziehungshilfeschule, so dass die Kinder<br />

<strong>und</strong> Jugendlichen, je nach Schulform, in der<br />

eigenen Einrichtung einen Schulabschluss<br />

absolvieren können. Ganz wenige Jugendhilfeträger<br />

bieten für die Jugendliche über<br />

die eigenen Ausbildungswerkstätten <strong>und</strong><br />

Sonderberufsschulen verschiedene Ausbildungsplätze<br />

an, z.B. Bäcker, Koch, Restaurantfachfrau/mann,<br />

Maler/in, Tischler/in,<br />

Landwirt/in.<br />

Sozialstationen<br />

Im Rahmen des Diözesan-Projekts<br />

zur Weiterentwicklung <strong>und</strong> Profilierung der<br />

Sozialstationen sind unter der Federführung<br />

der Hauptabteilung Caritas im Jahr 2009 in<br />

verschiedenen Teilprojekten Ergebnisse zu<br />

den Themen kirchlich-karitatives Profil,<br />

Struktur <strong>und</strong> Finanzen, Angebot <strong>und</strong> Qualität<br />

erarbeitet worden.<br />

Im Hinblick auf die demografische<br />

Entwicklung <strong>und</strong> die politische Vorgabe<br />

„ambulant vor stationär“ gewinnt die ambulante<br />

Betreuung von Menschen mit Unterstützungsbedarf<br />

immer mehr an Bedeutung.<br />

Dieser Paradigmenwechsel stellt Sozialstationen<br />

vor große Herausforderungen. Mit dem<br />

Diözesan-Projekt <strong>und</strong> den sich daraus ergebenden<br />

Umsetzungsschritten sollen die<br />

katholischen Sozialstationen in der <strong>Diözese</strong><br />

für die Zukunft bei der Bewältigung der Herausforderungen<br />

gestärkt werden.


NZIELLEN ENTWICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 44|45<br />

Kindergärten<br />

Die <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />

verpflichtet sich <strong>und</strong> ihre Kirchengemeinden<br />

mit dem <strong>Rottenburg</strong>er Kindergartenplan,<br />

den Eltern eine fachlich hochwertige, qualifizierte<br />

Dienstleistung mit einem klaren Werteprofil<br />

anzubieten. Dies erfolgt unter anderem<br />

durch ein pastorales <strong>und</strong> religionspädagogisches<br />

Rahmenkonzept, durch die Weiterentwicklung<br />

der Trägerstrukturen, durch<br />

einen Zukunftsfonds für Innovation in Höhe<br />

von 2,5 Millionen Euro <strong>und</strong> durch die Durchführung<br />

eines Werteprojekts beim Landesverband<br />

Katholischer Kindertagesstätten.<br />

Von 1.038 Kirchengemeinden<br />

engagieren sich derzeit 578 (56 Prozent) in<br />

eigener Trägerschaft mit insgesamt 2.169<br />

Kindergartengruppen. Etwa 40 Prozent der<br />

Kirchengemeinden der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<br />

<strong>Stuttgart</strong> sind sehr klein <strong>und</strong> umfassen weniger<br />

als 1.000 Katholiken; hier liegt das<br />

Engagement der Kirchengemeinden im Kindergartenbereich<br />

nur bei 33 Prozent; dagegen<br />

steigt es bei Kirchengemeinden mit<br />

1.000 bis 5.000 Katholiken auf einen<br />

Schnitt von 67,5 Prozent <strong>und</strong> erreicht bei<br />

Kirchengemeinden mit über 5.000 Katholiken<br />

einen Beteiligungsgrad von durchschnittlich<br />

95 Prozent.<br />

Die Kindergartenträger stehen vor<br />

großen Herausforderungen. Einerseits müssen<br />

neue Betreuungsangebote für unter<br />

Dreijährige geschaffen werden, andererseits<br />

bringen die pädagogischen Anforderungen<br />

<strong>und</strong> Qualitätsanforderungen (z. B. Orientierungsplan,<br />

Qualitätsprofil <strong>und</strong> Qualitätsmanagement)<br />

zusätzliche Herausforderungen<br />

für die Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter.<br />

Land <strong>und</strong> Kommunen haben sich im November<br />

2009 darauf verständigt, zur Umsetzung<br />

des Orientierungsplanes zusätzliche Personalressourcen<br />

– allerdings nur im begrenzten<br />

Umfang – in den nächsten drei Jahren<br />

einzusetzen. Die Finanzierung der daraus<br />

resultierenden Ausgaben wird von Land <strong>und</strong><br />

Kommunen übernommen. Die konkrete<br />

Umsetzung muss allerdings noch geklärt<br />

werden <strong>und</strong> soll in Form einer Rechtsverordnung<br />

erfolgen.<br />

Viele Kirchengemeinden kommen<br />

mit der finanziellen Belastung immer deutlicher<br />

an ihre Grenzen. Im Jahre 2009 lagen<br />

die Gesamtausgaben für den laufenden<br />

Betrieb der kirchlichen Kindergärten bei<br />

r<strong>und</strong> 210 Millionen Euro. Die Kirchengemeinden<br />

mussten aus eigenen Steuermitteln<br />

r<strong>und</strong> 18,5 Millionen Euro einbringen; dies<br />

entspricht etwa 15 Prozent der Kirchensteuerzuweisungen<br />

an die Kirchengemeinden.<br />

Derzeit läuft die Einführungsphase<br />

für die im <strong>Rottenburg</strong>er Kindergartenplan<br />

verankerten „Kindergartenbeauftragten Verwaltung<br />

<strong>und</strong> Pastoral“. In sieben Verwaltungszentren<br />

wurden bisher entsprechende<br />

Stellen für die Kindergartenbeauftragten<br />

Verwaltung eingerichtet. Bei fünf Verwaltungszentren<br />

wurde von der Ausgleichstockskommission<br />

ab dem Jahre 2010 die<br />

Besetzung weiterer Stellen freigegeben. Die<br />

Klärung der rechtlichen Rahmenbedingungen,<br />

die Konkretisierung der Aufgabenmatrix<br />

<strong>und</strong> das unabdingbare Zusammenwirken<br />

von „Kindergartenbeauftragten Pastoral“<br />

<strong>und</strong> „Kindergartenbeauftragten Verwaltung“<br />

benötigen eine intensive Begleitung.<br />

Im Januar 2011 soll eine Evaluation der<br />

2009 gestarteten Einführungsphase erfolgen;<br />

auf der Basis der daraus resultierenden<br />

Ergebnisse wird dann ab dem Jahre 2011<br />

die flächendeckende Einführung der Kindergartenbeauftragten<br />

erfolgen.<br />

In der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />

wurde im Jahr 2009 erstmals über den<br />

Zukunftsfonds Kindergärten Modellprojekte<br />

gefördert. Insgesamt hat die <strong>Diözese</strong> 2,5<br />

Millionen Euro für die Modellförderung in<br />

den nächsten Jahren zur Verfügung gestellt.<br />

Bereits in 2009 konnten damit Projekte mit<br />

Akzentsetzung in frühkindlicher Bildung<br />

gezielt gefördert werden.


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINA<br />

Beispielsweise gefördert wurde<br />

ein theaterpädagogisches Projekt zum<br />

Thema Wahrnehmung,<br />

ein Projekt im Oberland mit dem Ziel,<br />

Kinder mit Migrationshintergr<strong>und</strong>, bilingual<br />

zu stärken,<br />

die professionelle Weiterentwicklung von<br />

Kindergärten zu Familienzentren bzw.<br />

Early Excellence Centern 13 an mehreren<br />

Standorten,<br />

ein spannendes Projekt zur Integration<br />

von Kindergarten <strong>und</strong> Altenheim in Köngen<br />

als Modellbeispiel für das Lernen<br />

zwischen den Generationen<br />

<strong>und</strong> nicht zuletzt die spezifische Einführung<br />

eines neuen Bildungskonzepts in<br />

einer hochflexiblen Kindertagesstätte in<br />

<strong>Stuttgart</strong>-Mitte.<br />

Darüber hinaus wurde ein Projekt des<br />

Landesverbandes für Kindertagesstätten<br />

gefördert, das publiziert werden wird <strong>und</strong><br />

mit einem Kongress im Jahr 2010 endet:<br />

das Werteprojekt.<br />

Im Jahr 2010 entsteht in Zusammenarbeit<br />

von Landesverband Kindertagesstätten,<br />

Diözesancaritasverband <strong>und</strong> Hauptabteilung<br />

Caritas eine diözesane Konzeption<br />

für Familienzentren. Die Stärkung der Erziehungskraft<br />

der Eltern durch Bildungsangebote,<br />

die Vernetzung von Beratungsangeboten,<br />

Bildungsangeboten <strong>und</strong> klassischer Kindergartenarbeit<br />

wird dann an weiteren Orten in<br />

der <strong>Diözese</strong> erprobt werden können.<br />

Tagungshäuser<br />

Der Kirchliche Eigenbetrieb der<br />

Tagungshäuser der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<br />

<strong>Stuttgart</strong> hat im Jahr 2008 auf zehn Jahre<br />

seines Bestehens zurückschauen können. In<br />

den ersten Jahren ging es zunächst <strong>und</strong><br />

hauptsächlich um eine wirtschaftliche Konsolidierung<br />

<strong>und</strong> um die Existenzsicherung<br />

der Häuser. Neben der weiteren kirchlichen<br />

Profilierung der Häuser mussten ökonomische<br />

<strong>und</strong> finanzielle Belange bearbeitet werden.<br />

Die Sorge um ein erfolgreiches <strong>und</strong><br />

positives Betriebsergebnis ist noch immer<br />

ein wichtiger <strong>und</strong> wesentlicher Bestandteil<br />

der Arbeit im Kirchlichen Eigenbetrieb <strong>und</strong> in<br />

den einzelnen Häusern.<br />

Neben diesen wirtschaftlichen<br />

Aktivitäten, haben die Tagungshäuser im<br />

Jahr 2009 eine kleine Schrift herausgegeben:<br />

„Das Lebendige Netz – Der Kirchliche<br />

Eigenbetrieb der Bildungshäuser der <strong>Diözese</strong><br />

<strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>“. Darin legen die<br />

Tagungshäuser Rechenschaft ab über ihre<br />

Geschichte <strong>und</strong> das sie tragende F<strong>und</strong>ament,<br />

<strong>und</strong> geben Antworten auf die Frage<br />

nach dem Woher <strong>und</strong> Wohin der Arbeit in<br />

den Tagungs- <strong>und</strong> Bildungshäusern.<br />

Dieses Netz der Tagungshäuser ist<br />

im Jahr 2009 weiter gewachsen: Im August<br />

des Jahres hat der Kirchliche Eigenbetrieb<br />

der Tagungshäuser den wirtschaftlichen<br />

Betrieb des Bildungshauses Kloster Heiligkreuztal<br />

von der Stefanus-Gemeinschaft<br />

übernommen.<br />

Den Tagungshäusern ist der gute<br />

Kontakt zu den bisherigen (kirchl.) Hauptbuchern<br />

in Kloster Heiligkreuztal sehr wichtig,<br />

wie z.B. der Ausbildungsstelle der Ständigen<br />

Diakone. Der Kirchliche Eigenbetrieb wird<br />

diese nach Kräften weiter unterstützen. Die<br />

abermalige Erweiterung des Kirchlichen<br />

Eigenbetriebes ist für die Tagungs- <strong>und</strong> Bildungshäuser<br />

eine große <strong>und</strong> ambitionierte<br />

Aufgabe.<br />

13 Vgl. dazu den Beitrag: Zwischen Weibergedöns, Early Excellence Center <strong>und</strong> Avantgarde in der Ethik von Irme Stetter-Karp, in: Zeichen der heilsamen Nähe<br />

Gottes, Festschrift zum 60. Geburtstag von Bischof Dr. Fürst, Schwabenverlag Ostfildern, 2008


NZIELLEN ENTWICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 46|47<br />

Feriendörfer<br />

Das Familienerholungswerk in der<br />

<strong>Diözese</strong> bietet seit knapp 10 Jahren Kombinationsmaßnahmen<br />

von Erholungsaufenthalten<br />

mit Familienbildungskursen an. Ab<br />

2008 wird der Elternkurs „Kess erziehen“<br />

mehrmals jährlich in den Pfingst- <strong>und</strong> Sommerferien<br />

für Eltern, die ein Kind in einer<br />

Tageseinrichtung fördern lassen, angeboten.<br />

Mit einem Wertgutschein, der von der Stiftung<br />

Lebensraum für die Familie gefördert<br />

wird, sind für die Familien die Kosten von<br />

Kurs <strong>und</strong> Aufenthalt erheblich reduziert.<br />

Damit soll ein Beitrag zur Stärkung der Erziehungskraft<br />

der Familie geleistet werden.<br />

Mit den sogenannten „Eglofser<br />

Gesprächen“ ist ein erfolgreicher Probelauf<br />

2009 erfolgt. Einmal pro Ferienwoche wurde<br />

ein Gesprächsabend zu einem für Eltern<br />

wichtigen Erziehungs- oder Informationsthema<br />

angeboten. Von Erste Hilfe von Verletzungen<br />

bis zu Medienkompetenz reichte<br />

die Palette. Ab 2010 sollen in allen drei Feriendörfern<br />

solche Veranstaltungen in Ferienzeiten<br />

stattfinden.<br />

BDKJ-Ferienwelt<br />

Im Zuge der Marketingkonzeption<br />

hat das bisherige „bdkj-ferienwerk“ einen<br />

neuen Namen erhalten. So werden die BDKJ -<br />

Zeltlager <strong>und</strong> -Freizeiten künftig unter dem<br />

Namen „BDKJ-Ferienwelt“ angeboten. Der<br />

neue Name soll Lust auf Reisen machen <strong>und</strong><br />

Urlaubsgefühle vermitteln. Aufgr<strong>und</strong> der<br />

geringen Namensänderung bleiben Markenwert<br />

<strong>und</strong> Bekanntheit erhalten. Neben dem<br />

Namen wurde auch der Reisekatalog für die<br />

Saison 2009 komplett neu gestaltet. Wichtig<br />

war dabei eine kinder- <strong>und</strong> jugendgerechte<br />

Bildsprache. Für das Jahr 2010 ist ein Re-<br />

Design des Onlineangebots geplant.<br />

Trotz schwieriger gesellschaftlicher<br />

Rahmenbedingungen infolge der<br />

Finanz- <strong>und</strong> Wirtschaftskrise sind die Teilnehmerzahlen<br />

2009 weitgehend konstant<br />

geblieben. Im Alterssegment zwischen 13<br />

<strong>und</strong> 15 Jahren konnte die BDKJ-Ferienwelt<br />

zusätzliche Teilnehmer gewinnen.<br />

Der Blick auf die Altersstruktur<br />

zeigt, dass sich die BDKJ-Ferienwelt in den<br />

kommenden Jahren auf Veränderungen einstellen<br />

muss. So hat der Anteil der Teilnehmer<br />

zwischen 17 <strong>und</strong> 22 Jahren bereits in<br />

den letzten Jahren abgenommen. Immer<br />

mehr Jugendliche reisen heute alleine oder<br />

mit Fre<strong>und</strong>en <strong>und</strong> nehmen die Angebote der<br />

Veranstalter von Jugendreisen nicht mehr<br />

an.<br />

Die Teilnehmer werden von ca.<br />

600 ehrenamtlichen Mitarbeitern begleitet<br />

<strong>und</strong> betreut, darunter Schüler, Studenten<br />

<strong>und</strong> Berufstätige. Durch ihre Motivation<br />

werden sie zu Wegbegleitern für die Kinder<br />

<strong>und</strong> Jugendlichen <strong>und</strong> sorgen dafür, dass die<br />

Freizeit zum Erlebnis wird.<br />

Für die Teilnehmer hat der Kontakt<br />

<strong>und</strong> die Auseinandersetzung mit den Freizeitleitern<br />

eine besondere Bedeutung <strong>und</strong><br />

unterscheidet sich von der Beziehung zu<br />

Eltern, Lehrern, Ausbildern <strong>und</strong> Vorgesetzten.<br />

Diese Qualität der partnerschaftlichen<br />

Begleitung vermissen junge Menschen in<br />

der heutigen Zeit oft schmerzhaft.<br />

Die Freizeitleiter werden intensiv<br />

auf ihre Aufgabe vorbereitet. Gruppenpädagogik,<br />

rechtliche Gr<strong>und</strong>lagen, Programmgestaltung,<br />

Angebote zur Sinnsuche <strong>und</strong><br />

Sinnfindung sowie organisatorisches Knowhow<br />

sind Schwerpunkte der Ausbildung <strong>und</strong><br />

Vorbereitung.


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009 | RISIKEN DER KÜ<br />

I.3.4 WELTKIRCHLICHE ARBEIT<br />

Ein Vermögen für die<br />

Schwesterkirchen in aller Welt<br />

Mehr als siebenh<strong>und</strong>ert Mal Hilfe<br />

im Gesamtwert von über 6,5 Millionen Euro<br />

in 77 Ländern weltweit: So lautet die Jahresbilanz<br />

2009 der Hauptabteilung Weltkirche.<br />

Mit den bewilligten Geldern wurden <strong>Diözese</strong>n<br />

<strong>und</strong> Ordensgemeinschaften in Afrika,<br />

Asien, Lateinamerika, Ozeanien sowie Mittel-<br />

<strong>und</strong> Osteuropa in ihrer Pastoral-, Sozial<strong>und</strong><br />

Entwicklungsarbeit unterstützt.<br />

R<strong>und</strong> 4,5 Millionen Euro der Hilfsgelder<br />

stammten aus den im Rahmen der<br />

Vorwegausgaben bereitgestellten Kirchensteuermitteln<br />

für „Mission <strong>und</strong> Entwicklungshilfe“<br />

sowie für „Hilfe für die Kirchen<br />

Europas“. Die übrigen ca. 2 Millionen Euro<br />

entfielen zu 32 Prozent auf Spendeneinnahmen<br />

<strong>und</strong> zu 68 Prozent auf Erträge aus den<br />

weltkirchlichen Stiftungen der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>.<br />

Während 2009 insgesamt 3,4 Millionen<br />

Euro für die Unterstützung der Pastoralarbeit<br />

von Schwesterkirchen aufgewendet<br />

wurden, summierten sich die Zuschüsse für<br />

Projekte der Entwicklungshilfe in Trägerschaft<br />

von Orden <strong>und</strong> Ortskirchen auf 3,1<br />

Millionen Euro.<br />

Die Förderung der Pastoralarbeit<br />

in den Partnerkirchen betraf insbesondere<br />

die Errichtung kirchlicher Infrastruktur wie<br />

Kirchen, Pfarrhäuser, Gemeinde- <strong>und</strong> Pastoralzentren<br />

oder Stätten der Aus- <strong>und</strong> Fortbildung<br />

pastoralen Personals; zu einem guten<br />

Teil jedoch auch die Finanzierung solcher<br />

Bildungsmaßnahmen selbst.<br />

Die im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit<br />

gewährten Zuschüsse konzentrierten<br />

sich zu ziemlich gleichen Teilen<br />

auf die Sektoren der Bildungs-, Ges<strong>und</strong>heits-<br />

<strong>und</strong> Sozialarbeit. Beträchtliche Anteile<br />

entfielen aber auch auf die Sicherung der<br />

Gr<strong>und</strong>bedürfnisse (Nahrung, sauberes Trinkwasser,<br />

Wohnraum) sowie auf Not- <strong>und</strong><br />

Katastrophenhilfe, vornehmlich für von der<br />

Öffentlichkeit nicht beachtete Desaster.<br />

Eine Zwitterstellung nehmen<br />

gewissermaßen Motorisierungsprojekte ein,<br />

denen bei der flächenmäßigen Ausdehnung<br />

überseeischer Gemeinden <strong>und</strong> <strong>Diözese</strong>n<br />

eine Schlüsselrolle zukommt. Ohne Kraftfahrzeuge<br />

aller Art können Pfarrer, Ordensgeistliche,<br />

Schwestern <strong>und</strong> Katechisten ihren<br />

jeweiligen Auftrag auf den Feldern der Sozial-,<br />

Ges<strong>und</strong>heits- oder Seelsorgearbeit nämlich<br />

kaum sinnvoll wahrnehmen.<br />

Geographisch gesehen lag auch<br />

2009 wieder der schwarze Kontinent vorn<br />

mit ca. 43 Prozent aller bewilligten Hilfsgelder.<br />

Asien erhielt 26,6 Prozent aller Bewilligungen,<br />

Europa knapp 19 Prozent <strong>und</strong><br />

Lateinamerika etwa 11 Prozent; der spärliche<br />

Rest ging nach Ozeanien.<br />

Hauptempfängerländer waren<br />

Indien, gefolgt von Uganda, Kamerun, Tansania,<br />

Ghana, der Ukraine, Vietnam, Brasilien<br />

<strong>und</strong> Burkina Faso, wo 2009 jeweils zwischen<br />

15 bis 70 Projekte gefördert wurden.<br />

In einer Jahresbilanz darf abschließend<br />

allerdings auch nicht unerwähnt bleiben,<br />

dass 640 beantragte Projekte, mithin<br />

fast die Hälfte aller erhaltenen Hilfsgesuche,<br />

nicht berücksichtigt werden konnten, <strong>und</strong><br />

zwar zum großen Teil aus Mangel an Fördermitteln.


NFTIGEN FINANZIELLEN ENTWICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 48|49<br />

II. Wirtschaft <strong>und</strong> Finanzen im Jahr 2009<br />

II.1 Verteilung der Kirchensteuer, der Spenden <strong>und</strong> der Kollektenaufkommen<br />

Verteilung der Gesamtkirchensteuer<br />

2009 2008 2007<br />

in Euro in Euro in Euro<br />

Kirchenlohnsteuer 420.987.878,71 433.645.225,74 409.197.616,23<br />

Kircheneinkommensteuer 72.586.727,69 89.168.532,64 67.727.119,14<br />

Kirchensteuer aus Minijobs 793.622,98 741.128,83 715.891,59<br />

Kirchensteuer auf Abgeltungssteuer 2.790.249,41 0,00 0,00<br />

Summe Kirchensteuer<br />

„brutto“ 497.158.478,79 523.554.887,21 477.640.626,96<br />

Verwaltungskostenvergütung Land 14.833.559,42 15.712.815,33 14.347.131,20<br />

Anderen <strong>Diözese</strong>n zustehende Kirchensteuer (Clearing) 89.753.174,00 79.640.815,36 88.735.386,00<br />

Summe Kirchensteuer<br />

„netto“ 392.571.745,37 428.201.256,52 374.558.109,76<br />

Vorwegausgaben 14.033.111,48 39.099.101,75 29.758.190,82<br />

Verteilbares Aufkommen 378.538.633,89 389.102.154,77 344.799.918,94<br />

Anteil der <strong>Diözese</strong> (50 Prozent) 189.269.316,95 194.551.077,39 172.399.959,47<br />

Anteil Kirchengemeinden (50 Prozent) 189.269.316,95 194.551.077,39 172.399.959,47<br />

Der Anteil Kirchengemeinden verteilt sich wie folgt:<br />

Direktzuweisung an die Kirchengemeinden 73 Prozent 138.166.601,37 142.022.286,49 125.851.970,41<br />

Anteil Ausgleichsstock 27 Prozent 51.102.715,58 52.528.790,89 46.547.989,06<br />

Die Brutto-Kirchensteuer verringerte<br />

sich im Vergleich zum Vorjahr um 5,04<br />

Prozent (Vorjahr: + 9,6 Prozent) bzw. - 26,4<br />

Mio. Euro (Vorjahr: + 45,91 Mio. Euro). Die<br />

Verwaltungskostenvergütung reduzierte sich<br />

um 0,88 Mio. Euro, die Clearingzahlungen<br />

erhöhten sich um 10,1 Mio. Euro.<br />

Die Vorwegausgaben reduzierten<br />

sich gegenüber dem Vorjahr um r<strong>und</strong> 25,1<br />

Mio. Euro (insbesondere durch die Auflösung<br />

einer Steuerausfallrücklage i.H.v. 9<br />

Mio. Euro im Jahr 2009 einerseits <strong>und</strong> einer<br />

Zuführung im Jahr 2008 i.H.v. 11 Mio. Euro<br />

andererseits), das verteilbare Aufkommen<br />

um 10,6 Mio. Euro bzw. - 2,71 Prozent.<br />

Die Verteilung der Kirchensteuer<br />

zwischen der <strong>Diözese</strong> <strong>und</strong> den Kirchengemeinden<br />

erfolgt auf der Basis der geltenden<br />

Verteilungssatzung (50 Prozent / 50 Prozent)<br />

mit je r<strong>und</strong> 189,269 Mio. Euro. Eingeplant<br />

waren für das Jahr 2009 178,412 Mio.<br />

Euro.<br />

Hinsichtlich der Prognoseproblematik<br />

wird auf die Ausführungen zu den<br />

Risiken der künftigen Entwicklung (III) verwiesen.


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZ<br />

Entwicklung des Spendenaufkommens<br />

Im Dekret „Heute für Morgen das<br />

Nötige tun“ wird festgehalten, dass die<br />

<strong>Diözese</strong> mehr Eigeninitiative <strong>und</strong> ein erhöhtes<br />

wirtschaftliches Handeln in den kirchlichen<br />

Aufgabenbereichen befürwortet. Die<br />

Katholiken haben eine sehr große Spendenbereitschaft,<br />

die gerade auch die Menschen<br />

ansprechen soll, die keine Kirchensteuer<br />

bezahlen, aber dennoch vielfach von der Kirche<br />

Nutzen haben. Auch kleine Beiträge helfen<br />

dabei weiter. Deshalb sollen der Stiftungsgedanke<br />

<strong>und</strong> das Spendenwesen weiterentwickelt<br />

<strong>und</strong> gefördert werden.<br />

Mit den Möglichkeiten des F<strong>und</strong>raising<br />

sollen Zustiftungen <strong>und</strong> Spenden für<br />

diözesane Stiftungen <strong>und</strong> Projekte eingeworben<br />

werden. Sie entlasten schon heute<br />

<strong>und</strong> verstärkt in Zukunft den Diözesanhaushalt.<br />

Die hierfür eingerichtete Stabsstelle,<br />

bei der gegen Kostenersatz schwerpunktmäßig<br />

die Geschäftsführung für Stiftungen<br />

<strong>und</strong> Fonds von Bistum <strong>und</strong> <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />

angesiedelt ist, übte diese<br />

Geschäftsführung gemäß den jeweiligen<br />

Satzungen bzw. Statuten der Stiftungen <strong>und</strong><br />

Fonds aus <strong>und</strong> kann im Geschäftsjahr 2009<br />

eine beachtliche Leistungsbilanz aufweisen.<br />

So wurde der Diözesanhaushalt im Jahre 2009 z.B.<br />

um folgende Stiftungsleistungen entlastet:<br />

2009 in Euro 2008 in Euro<br />

Veronika-Stiftung 586.237,00 582.000,00<br />

Diözesanstiftung Lebensraum für die Familie 286.120,00 136.313,00<br />

Wohnungsbaufonds 44.467,00 43.650,00<br />

Bischof-Moser-Stiftung 79.721,00 37.200,00<br />

Stiftung Marchtaler Internate 38.194,86 31.781,25<br />

Folgende Spenden <strong>und</strong> Zustiftungen sind aufgr<strong>und</strong> von Werbeaktivitäten der Stabsstelle<br />

F<strong>und</strong>raising im Jahre 2009 eingegangen:<br />

2009 in Euro 2008 in Euro<br />

Zustiftungen 154.676,00 308.487,00<br />

Spenden allgemein 95.254,66 104.447,65<br />

Das Stiftungsforum der <strong>Diözese</strong><br />

<strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> GmbH, eine Initiative<br />

des Bistums <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> zusammen<br />

mit gemeinnützigen Körperschaften,<br />

Vereinen, Ordensgemeinschaften <strong>und</strong> Stiftungen<br />

sowie den Caritasverbänden in der<br />

<strong>Diözese</strong>, hat die Aufgabe, für den Stiftungsgedanken<br />

zu werben. Sie weist auf die vielfältigen<br />

Möglichkeiten gemeinwohlorientierten<br />

Engagements hin <strong>und</strong> hilft Interessierten,<br />

ihre entsprechenden Wünsche <strong>und</strong><br />

Pläne umzusetzen. Laut Gesellschaftervertrag<br />

vom 29. Oktober 2004 ist Zweck der<br />

Gesellschaft die „Wahrung <strong>und</strong> Sicherung,<br />

Pflege <strong>und</strong> Fortentwicklung des kirchlichen<br />

Stiftungs- <strong>und</strong> Gemeinnützigkeitswesens in<br />

der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>“.


IELLEN ENTWICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 50|51<br />

Entwicklung des<br />

Kollektenaufkommens<br />

Die <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />

führt neben den Kollekten, deren Erträge an<br />

die überdiözesanen Werke abzuführen sind,<br />

auch diözesane Kollekten durch (Jugendkollekte,<br />

Bischof-Moser-Kollekte, Kollekte zur<br />

Förderung kirchlicher Berufe, Martinuskollekte,<br />

Caritaskollekte, Caritasfastenopfer),<br />

deren Erträge über die Kirchenpflegen an<br />

das Bistum <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> überwiesen<br />

werden. Das Bistum verwendet diese<br />

Mittel entsprechend der Zwecksetzung bzw.<br />

dem Kollekten- oder Spendenaufruf.<br />

Mit den Kollektenergebnissen<br />

nimmt die <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />

weiterhin jeweils Spitzenplätze unter den<br />

<strong>Diözese</strong>n in Deutschland ein.<br />

Das Kollekten- bzw. Spendenaufkommen hat sich im Vergleich zu den Vorjahren folgendermaßen<br />

entwickelt:<br />

Jahr Kollektenaufkommen in Millionen Euro<br />

2009<br />

(ohne Direkteingänge für die Aktion „Adveniat“, da noch nicht abgerechnet) 14,50<br />

2008 14,87<br />

2007 15,22<br />

2006 14,90<br />

2005 16,85<br />

2004 15,48<br />

2003 16,27<br />

Die Ergebnisse der größten Sammlungen betragen im Vergleich zu den Vorjahren:<br />

2009 2008 2007<br />

vorläufige Zahlen in Euro in Euro in Euro<br />

Adveniat 1.925.947,59 2.577.969,08 2.868.061,18<br />

Sternsinger-Aktion<br />

(Straßensammlung) 4.554.611,59 4.376.566,91 4.194.482,00<br />

Misereor 3.200.603,74 3.126.061,09 2.944.969,64<br />

Caritas-Herbstsammlung 768.962,20 790.297,00 813.370,00<br />

Missio 408.576,80 422.291,90 463.859,35<br />

Renovabis 311.867,12 448.176,92 442.098,32<br />

Bischof-Moser-Kollekte 433.356,79 452.814,70 467.374,38<br />

Summe 11.603.925,83 12.194.177,60 12.194.214,87


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZ<br />

Personalausgaben <strong>und</strong> Zahl der Vollkräfte im Dienst der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> 14<br />

Personalausgaben<br />

2009 2008 2007 2006<br />

in Euro in Euro in Euro in Euro<br />

Personalaufwand Geistliche<br />

(incl. Pensionsaufwendungen) 39.381.783,49 40.945.073,76 40.991.178,50 41.240.747,01<br />

Gestellungsleistungen Männer 5.367.282,00 5.646.307,41 5.492.805,50 5.271.185,88<br />

Vergütung hauptberufliche Diakone 6.784.411,85 6.434.306,20 6.336.077,90 6.387.230,26<br />

Vergütung Diakone mit Zivilberuf<br />

Vergütung Pastoralreferentinnen<br />

166.330,82 171.709,77 175.390,80 176.668,05<br />

<strong>und</strong> Pastoralreferenten 19.195.756,95 18.473.847,50 17.502.482,79 17.078.211,03<br />

Vergütung Gemeindereferentinnen <strong>und</strong> -referenten<br />

Gestellungsleistungen Frauen (einschließlich<br />

11.197.083,41 10.525.815,59 10.298.935,62 10.130.793,29<br />

Gemeindereferentinnen <strong>und</strong> Pastoralreferentinnen)<br />

Personalkostenersätze<br />

2.132.404,44 2.086.624,51 1.961.105,04 1.994.702,71<br />

(Kirche <strong>und</strong> Dritte) 6.930.132,48 6.917.606,35 7.228.558,70 7.266.489,14<br />

Bezüge Beamte<br />

Beihilfeaufwendungen Beamte<br />

5.905.666,60 5.790.477,78 5.744.103,76 5.881.411,84<br />

(einschließlich Pensionäre) 3.505.677,97 3.759.474,59 3.702.194,33 3.343.934,91<br />

Aufwand Altersversorgung Beamte 2.943.746,14 2.801.629,17 2.727.892,82 2.691.886,88<br />

Vergütung Angestellte 58.758.790,47 55.999.347,81 55.993.057,43 56.893.993,53<br />

Vergütung Auszubildende, Praktikanten 2.245.204,94 2.187.946,47 2.209.240,69 1.673.565,96<br />

Zwischensumme 164.514.271,56 161.740.166,91 160.363.023,88 160.030.820,49<br />

Sonstige Personalausgaben 877.372,63 788.157,94 621.062,85 727.473,34<br />

Summe 165.391.644,19 162.528.324,85 160.984.086,73 160.758.293,83<br />

14 Die Darstellung der Zahl der Mitarbeitenden <strong>und</strong> der Personalausgaben ist nicht mit der Personalplanung zu verwechseln. Zur Erläuterung der Personalkostenentwicklung<br />

bei den Vergütungen für Angestellte siehe Kap. II.4, Ausgaben.


IELLEN ENTWICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 52|53<br />

Zahl der Vollkräfte im Dienst der <strong>Diözese</strong><br />

<strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />

2009 2008 2007 2006<br />

Zahl der Vollkräfte<br />

(ohne Auszubildende <strong>und</strong> Praktikanten) 3.017 3.034 3.052 3.082<br />

Auszubildende, Praktikanten 128 132 124 120<br />

Summe 3.145 3.166 3.176 3.202<br />

Davon:<br />

Zahl der Mitarbeiter bis 40 Jahre<br />

(einschließlich Zivildienstleistende, FSJ, FÖJ) 637 650 677 710<br />

Zahl der Mitarbeiter 41 – 50 Jahre 952 975 998 1.009<br />

Zahl der Mitarbeiter 51 – 60 Jahre 887 866 824 807<br />

Zahl der Mitarbeiter 61 Jahre <strong>und</strong> älter<br />

(einschließlich pensionierte Priester) 669 675 677 676<br />

Summe 3.145 3.166 3.176 3.202<br />

Nach Berufsgruppen:<br />

Zahl der aktiven Priester<br />

(einschließlich Ordenspriester) 683 702 713 719<br />

Zahl der pensionierten Priester 341 325 318 305<br />

Zahl der Pastoralreferenten 250 254 246 248<br />

Zahl der Gemeindereferenten 197 189 188 205<br />

Zahl der hauptberuflichen Diakone 103 98 100 96<br />

Zahl der Diakone mit Zivilberuf 76 73 76 82<br />

Zahl der kirchlich angestellten Religionslehrer 351 359 344 344<br />

Zahl der Beamten 106 110 112 117<br />

Zahl der übrigen angestellten<br />

Mitarbeiter 1.038 1.056 1.079 1.086<br />

Summe 3.145 3.166 3.176 3.202<br />

Stichtag für die Erhebung der statistischen<br />

Zahlen ist der 31. Dezember eines<br />

Jahres. Alle Zahlen wurden auf der Basis von<br />

Vollkräften ermittelt. Berücksichtigt sind<br />

auch Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter,<br />

deren Beschäftigungsverhältnis am Stichtag<br />

unterbrochen war (z. B. durch Krankheit,<br />

Elternzeit, Sonderurlaub). Mitarbeitende in<br />

Altersteilzeit werden in der Arbeitsphase nur<br />

noch mit 50 Prozent geführt, obwohl sie im<br />

bisherigen Beschäftigungsumfang weiterarbeiten.<br />

Von der Freizeitphase an wird in der<br />

Regel ein neuer Mitarbeiter eingestellt, der<br />

alte Mitarbeiter wird weiterhin mit 50 Pro-<br />

zent gerechnet. Diakone mit Zivilberuf werden,<br />

obwohl sie lediglich eine Aufwandsentschädigung<br />

erhalten, mit 100 Prozent<br />

gerechnet. Mitgezählt wird auch die Zahl<br />

der pensionierten Priester. Gegenüber dem<br />

Vorjahr 2008 reduzierte sich die Zahl der<br />

Mitarbeiter um 21 Personen.


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZ<br />

Beteiligungen, Eigenbetriebe,<br />

Gr<strong>und</strong>stücke<br />

Beteiligungen<br />

2009 2008 2007 2006<br />

in Euro in Euro in Euro in Euro<br />

Beteiligung Katholische<br />

Fachhochschule Freiburg,<br />

Hochschule für Sozialwesen,<br />

Religionspädagogik <strong>und</strong><br />

Pflegeberufe gGmbH<br />

Beteiligung Institut für Social<br />

10.225,84 10.225,84 10.225,84 10.225,84<br />

Marketing GmbH, <strong>Stuttgart</strong><br />

Beteiligung Ökumenischer<br />

50.000,00 50.000,00 50.000,00 -<br />

Medienladen, <strong>Stuttgart</strong><br />

Beteiligung<br />

1.377,93 2.227,49 728,32 1.493,75<br />

72-St<strong>und</strong>en-Aktion, Wernau<br />

KSE GmbH, Freiburg<br />

(Gesellschaft zur<br />

Energieversorgung kirchlicher<br />

0,00 0,00 5.000,00 -<br />

<strong>und</strong> sozialer Einrichtungen) 12.500,00 12.500,00 0,00 0,00<br />

Summe 74.103,77 74.953,33 65.954,16 11.719,59<br />

An weiteren Unternehmungen ist die <strong>Diözese</strong><br />

nicht beteiligt.<br />

Eigenbetriebe<br />

Die <strong>Diözese</strong> ist als Körperschaft des<br />

öffentlichen Rechts Träger von verschiedenen<br />

geführten Betrieben, die von der <strong>Diözese</strong><br />

bezuschusst werden („Eigenbetriebe“) <strong>und</strong><br />

für die gesonderte Jahresabschlüsse erstellt<br />

werden:<br />

Eigenbetrieb Tagungshäuser der <strong>Diözese</strong><br />

<strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />

Eigenbetrieb Marchtaler Internate<br />

BDKJ-Ferienwerk<br />

Eigenbetrieb Tagungshäuser der Akademie<br />

der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />

Vergl. hierzu die gesonderten<br />

Berichte der einzelnen „Betriebe“ in diesem<br />

Bericht.<br />

Investitionen der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />

<strong>und</strong> der Kirchengemeinden<br />

Investitionen finanziert durch den Diözesanhaushalt<br />

Fertig gestellt <strong>und</strong> abgeschlossen wurden im<br />

Jahr 2009 folgende größere Instandsetzungen:<br />

• St.-Meinrad-Weg 6 in <strong>Rottenburg</strong> –<br />

Hochschule für Kirchenmusik – 2. BA<br />

• Akademie, Paracelsusstraße 91 in <strong>Stuttgart</strong><br />

(Lüftungsanlage, Speisesaal <strong>und</strong><br />

Trinkstubensanierung, WC-Sanierung im<br />

EG <strong>und</strong> UG)<br />

• Strombergstraße 11, <strong>Stuttgart</strong><br />

(Fassadensanierung Fenster)<br />

• Konvikt Ehingen, Müllerstraße 8<br />

(Sanierung Warmwasserversorgung <strong>und</strong><br />

Fernwärmeleitungsnetz zur<br />

Warmwasserbereitung)<br />

• Konvikt Rottweil (Einbau einer neuen<br />

Kesselanlage mit Warmwasserbereitung,<br />

Strangleitung <strong>und</strong> deren Isolierung)<br />

• Haus Regina Pacis, Leutkirch<br />

(Energetische Sanierung Gebäudehülle,<br />

Dacherneuerung, Fensteraustausch,<br />

Heizungssanierung 1. BA)<br />

• Interimslösung Umbau Palais<br />

(Umzug Kurie ins DHL, Umbauarbeiten<br />

für die zu beziehenden Büros sowie für<br />

das Zwischenarchiv)


IELLEN ENTWICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 54|55<br />

Folgende große Bauvorhaben sind im Jahre<br />

2009 u. a. in Planung oder in Umsetzung:<br />

• Zusammenführung der Diözesankurie in<br />

<strong>Rottenburg</strong> (Erstellung der Baugrube,<br />

Abschluss der archäologischen Grabungen<br />

im Baufeld sowie Beginn der Rohbauarbeiten)<br />

• Zweifamilienhaus Kellerstraße 3,<br />

<strong>Rottenburg</strong> (Energieeinsparmaßnahmen<br />

sowie Erstellung einer Dachgeschosswohnung<br />

<strong>und</strong> Schaffung zusätzlichen<br />

Wohnraums)<br />

• Karl-Adam-Haus, <strong>Stuttgart</strong><br />

(Brandschutzmaßnahmen <strong>und</strong><br />

energetische Verbesserungen)<br />

• Johanneum, Tübingen (Durchführung<br />

Wettbewerb <strong>und</strong> Beginn des Bebauungsplanverfahrens<br />

für den geplanten<br />

Neubau eines Seminargebäudes, eines<br />

Studentenwohnhauses sowie der Gr<strong>und</strong>sanierung<br />

der Villa einschließlich einer<br />

Tiefgarage)<br />

• Kloster Obermarchtal (Erstellung des<br />

Magazins sowie Umbau Sailerhaus)<br />

• Kloster Schöntal (Heizungserneuerung in<br />

Zusammenarbeit mit dem Staatlichen<br />

Vermögensamt)<br />

• Jugendhaus St. Norbert, Rot a.d. Rot<br />

(Anschluss an die Fernheizung der<br />

bürgerlichen Gemeinde)<br />

• Heiligkreuztal (Einbau einer neuen<br />

Empfangstheke im Abtissinnenhaus<br />

sowie Einbau eines Küchenblocks)<br />

Die Investitionstätigkeit in Kirchengemeinden<br />

2009 war wesentlich<br />

geprägt durch das Konjunkturförderprogramm<br />

II des B<strong>und</strong>es <strong>und</strong> durch den Einsatz<br />

von Mitteln aus dem Nachhaltigkeitsfonds<br />

für die Kirchengemeinden. Dabei wurden ca.<br />

25 % des Gesamtbauvolumens in kirchliche<br />

Kindergärten investiert. Viele Kindergartengebäude<br />

aus den 60ger <strong>und</strong> 70ger entsprechen<br />

nicht mehr den heutigen Anforderungen<br />

<strong>und</strong> müssen daher gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

instand gesetzt <strong>und</strong> energetisch saniert werden.<br />

Die anstehenden Baumaßnahmen wurden<br />

in vielen Fällen mit Ausbaumaßnahmen<br />

für Betreuungsangebote für unter Dreijährige<br />

verknüpft. Daneben schlägt sich der<br />

Ersatzbau für ein Altenpflegeheim mit<br />

Gesamtkosten von 11,7 Mio. Euro im Investitionsprogramm<br />

2009 nieder.<br />

In Wechselbeziehung zu diesen<br />

Schwerpunkten des Baugeschehens stehen<br />

auch die Veränderungen bei der Finanzierung.<br />

Ein Großteil der Baumaßnahmen an<br />

kirchlichen Kindergärten wird über Zuschüsse<br />

von B<strong>und</strong>/Land <strong>und</strong> Kommunen finanziert.<br />

Bei den Darlehensaufnahmen sind<br />

allein 12,2 Mio. Euro enthalten, die aus Pflegesätzen<br />

oder Vermögenseinnahmen aufzubringen<br />

sind <strong>und</strong> damit nicht zu Lasten der<br />

Kirchensteuermittel der Kirchengemeinden<br />

gehen. Unter Berücksichtigung dieser Sonderpositionen<br />

in der Gesamtfinanzierung<br />

liegt der Anteil der Eigenmittel der Kirchengemeinden<br />

mit 41,6 % wohl nominal unter<br />

dem Anteil von 49 % im Jahre 2008; er<br />

erreicht aber bereinigt um die Sonderpositionen<br />

den gleichen Deckungsgrad wie im<br />

Vorjahr.<br />

2009 2008 2007 2006 2005 2004<br />

Zahl der Vorhaben 606 510 473 461 414 449<br />

2009 2008 2007 2006 2005 2004<br />

in Euro in Euro in Euro in Euro in Euro in Euro<br />

Finanzierung<br />

Eigenmittel 41.520.392 39.222.106 36.782.287 31.255.622 34.877.563 43.262.748<br />

Darlehen 17.533.500 10.142.102 7.506.822 3.853.210 4.644.350 13.065.400<br />

Land, Kommune 20.518.524 12.823.407 7.200.194 5.046.306 4.856.922 11.693.467<br />

<strong>Diözese</strong>/Nachh.-Fonds 3.000.310 936.200 223.500 199.870 0 461.500<br />

Ausgleichsstock 17.183.250 16.467.600 12.602.800 12.294.200 12.574.240 18.478.300<br />

Summe 99.755.976 79.591.415 64.315.603 52.649.208 56.953.075 86.961.415


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN<br />

II.2 Darstellung der Einnahmen<br />

2009 2008 2007<br />

in Euro in Euro in Euro<br />

Kirchensteuer<br />

(nach Rückstellungen Steuerausfall) 180.269.316,95 171.051.077,39 172.399.959,47<br />

Allgemeine Staatsleistungen 24.719.200,00 24.719.200,00 24.338.100,00<br />

Allgemeine Deckungsmittel 204.988.516,95 195.770.277,39 196.738.059,47<br />

Budgetkreise 153.906.779,21 146.662.058,83 146.308.336,03<br />

nicht budgetierte Bereiche 42.914.737,63 31.980.231,58 31.009.632,02<br />

Deckungsbedarf 196.821.516,84 178.642.290,41 177.317.968,05<br />

Gesamtergebnis 8.167.000,11 17.127.986,98 19.420.091,42


FINANZIELLEN ENTWICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 56|57<br />

III. Risiken der künftigen finanziellen Entwicklung<br />

III.1 Entwicklung der Kirchensteuer<br />

Ein institutionalisiertes Risikomanagementsystem<br />

dient dem Zweck, risikorelevante<br />

Faktoren systematisch zu analysieren,<br />

um mögliche Entwicklungen frühzeitig<br />

zu erkennen, damit durch vorausschauendes<br />

Handeln die Basis für ein finanziell nachhaltiges<br />

Wirtschaften geschaffen werden<br />

kann.Ein permanenter Abgleich der tatsächlichen<br />

mit der erwarteten Entwicklung sowie<br />

die Analyse festgestellter Abweichungen<br />

dienen gleichzeitig dem Ziel, das Instrumentarium<br />

der Analyse selbst kontinuierlich zu<br />

verbessern.<br />

Wesentlicher Teil der verfügbaren<br />

Mittel der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> sind<br />

die Einnahmen aus der Kirchensteuer, für<br />

deren Entwicklung drei Faktoren in besonderem<br />

Maße bestimmend sind. Zum einen<br />

hängt die Entwicklung der Kirchensteuer<br />

von der Entwicklung der Kirchenmitglieder<br />

ab. Die Wirtschaftsentwicklung stellt eine<br />

zweite Bestimmungsgröße dar. Durch die<br />

Steuergesetzgebung – als dritter Einflussfaktor<br />

– wird insbesondere die Teilhabe am<br />

wirtschaftlichen Erfolg der Kirchenmitglieder<br />

determiniert.<br />

Mitgliederentwicklung<br />

Die Aktualisierung einer bereits für<br />

die Berichte der Vorjahre erstellten Analyse<br />

bestätigt folgendes Ergebnis: Ohne die<br />

Berücksichtigung von Migration, von Mortalität<br />

<strong>und</strong> von Ein- <strong>und</strong> Austritten wird die<br />

Zahl der 20- bis 65-jährigen Kirchenmitglieder<br />

ab Mitte des kommenden Jahrzehnts<br />

kontinuierlich <strong>und</strong> mit zunehmender<br />

Geschwindigkeit abnehmen. Die Gruppe der<br />

20- bis 65-Jährigen repräsentiert dabei den<br />

Schwerpunkt der erwerbstätigen Katholiken.<br />

Die Konzentration von Austritten auf diese<br />

Altersgruppe verstärkt den beschriebenen<br />

Effekt.


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIE<br />

Eine Erhöhung der Austrittsquote<br />

– etwa in Folge eines Vertrauensverlusts<br />

gegenüber der Kirche (Reputationsrisiko) –<br />

würde diesen Effekt zudem verstärken.<br />

Wirtschaftsentwicklung<br />

Das im April 2010 veröffentlichte<br />

Frühjahrsgutachten der Projektgruppe<br />

Gemeinschaftsdiagnose trägt die Überschrift<br />

„Erholung setzt sich fort – Risiken bleiben<br />

groß“. Die beteiligten Forschungsinstitute<br />

gehen für das Jahr 2010 von einer Veränderung<br />

des Bruttoinlandsprodukts von plus 1,5<br />

Prozent gegenüber dem Jahr 2009 aus <strong>und</strong><br />

korrigieren damit ihre Herbstprognose für<br />

diesen Zeitraum um 0,3 Prozentpunkte nach<br />

oben. Der Einbruch der Entwicklung des<br />

Bruttoinlandsprodukts im Jahr 2009 (minus<br />

5 Prozent gegenüber dem Vorjahr) kann<br />

dadurch jedoch noch nicht ausgeglichen<br />

werden.<br />

Die Institute gehen davon aus,<br />

dass sich infolge der Wirtschaftskrise die<br />

mittelfristigen Aussichten für die deutsche<br />

Wirtschaft verschlechtert haben, weil das<br />

Produktionspotential in Deutschland wohl<br />

niedriger sein werde als zuvor geschätzt <strong>und</strong><br />

weil sich die Produktion dem Trend nur langsam<br />

annähere.<br />

Neue Risiken für die mittlere Frist<br />

sehen die Institute in der Zunahme der<br />

öffentlichen Verschuldung in Deutschland.<br />

Eine anhaltend hohe Neuverschuldung wird<br />

nicht nur als schädlich im Hinblick auf die<br />

Tragfähigkeit der öffentlichen Finanzen<br />

gesehen. Negative Auswirkungen dürften<br />

sich auch auf das Wirtschaftswachstum<br />

ergeben.<br />

Staatliche Förderung <strong>und</strong> die<br />

Erfahrung des Fachkräftemangels im vergangenen<br />

Aufschwung haben – so die Einschätzung<br />

der Institute – viele Unternehmen<br />

veranlasst, in beträchtlichem Umfang<br />

Arbeitskräfte zu horten, was den Arbeitsmarkt<br />

seit Beginn der Rezession als überraschend<br />

robust erscheinen ließ, was sich aber<br />

in deutlich erhöhten Lohnstückkosten <strong>und</strong> in<br />

einer gesunkenen Produktivität niedergeschlagen<br />

habe. Die Unternehmen dürften<br />

bestrebt sein, die Produktivität wieder dem<br />

Niveau anzunähern, das vor der Rezession<br />

bestand. Daher dürfte ungeachtet der steigenden<br />

gesamtwirtschaftlichen Produktion<br />

das Arbeitsvolumen kaum zunehmen.<br />

Steuergesetzgebung<br />

Ein Rückgang der Wirtschaftsleistung<br />

bedingt auch einen Rückgang der Steuereinnahmen.<br />

Die Kirchensteuer als Annexsteuer<br />

zur staatlichen Einkommensteuer hängt<br />

jedoch nicht nur von der wirtschaftlichen<br />

Entwicklung <strong>und</strong> der Zahl der Kirchenmitglieder<br />

ab. Auch die staatliche Steuergesetzgebung<br />

hat erheblichen Einfluss auf das Kirchensteueraufkommen.<br />

Die erwartete gesamtwirtschaftliche Entwicklung<br />

veranlasste den Gesetzgeber zu<br />

konjunkturpolitischen Maßnahmenpaketen.<br />

Auch andere Rechtsnormänderungen wie<br />

ein Gesetz zur verbesserten steuerlichen<br />

Berücksichtigung von Vorsorgeaufwendungen<br />

oder ein Gesetz zur Fortführung der<br />

Gesetzeslage 2006 bei der Entfernungspauschale<br />

werden auch weiterhin Auswirkungen<br />

nicht nur auf die öffentlichen Haushalte,<br />

sondern auch auf die Höhe der Kirchensteuereinnahmen<br />

haben.<br />

In Anbetracht der Lage der öffentlichen<br />

Haushalte schätzen wir die Wahrscheinlichkeit<br />

eher gering ein, dass es im kommenden<br />

Jahr darüber hinaus zur Umsetzung einer<br />

Einkommensteuerreform mit einem Entlastungsvolumen,<br />

wie es der Koalitionsvertrag<br />

vorsieht, kommen wird.


LEN ENTWICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN | ANLAGEN 58|59<br />

III.2 Inanspruchnahme durch<br />

übernommene Bürgschaften<br />

<strong>und</strong> Patronatserklärungen<br />

Bei den übernommenen Bürgschaftsverpflichtungen<br />

der <strong>Diözese</strong> bzw. des<br />

Bistums handelt es sich überwiegend um<br />

Ausfallbürgschaften für kirchliche Einrichtungen.<br />

Daneben hat die <strong>Diözese</strong> bei der<br />

Errichtung von Stiftungen gegenüber dem<br />

Kultusministerium so genannte Patronatserklärungen<br />

abgegeben <strong>und</strong> bei der Zusatzversorgungskasse<br />

<strong>und</strong> dem Kommunalen<br />

Versorgungsverband die Gewährträgerhaftung<br />

übernommen (z. B. für die Stiftung<br />

Katholische Freie Schule, Stiftung Sankt<br />

Martinus). Zur Absicherung von Bürgschaften<br />

<strong>und</strong> anderen Risiken hat die <strong>Diözese</strong><br />

unter anderem eine so genannte „allgemeine<br />

Rücklage“ gebildet.<br />

Die Bürgschaftsverpflichtungen entwickelten sich wie folgt:<br />

III.3 Personalüberlassungen<br />

an kirchliche Einrichtungen<br />

Die <strong>Diözese</strong> hat verschiedene Mitarbeiter<br />

(Superioren der Klöster, abgeordnete<br />

Beamte, freigestellte Priester für überdiözesane<br />

Aufgaben) an andere kirchliche Einrichtungen<br />

gegen Personalkostenersatz<br />

überlassen. Im Falle der Schließung einer<br />

Einrichtung hat die <strong>Diözese</strong> diese Mitarbeiter<br />

weiter zu beschäftigen <strong>und</strong> zu bezahlen.<br />

2009 2008 2007 2006<br />

in Euro in Euro in Euro in Euro<br />

66.410.701,25 63.719.025,67 66.663.430,43 69.460.543,74<br />

III.4 Zinseinnahmen<br />

<strong>und</strong> Rücklagen<br />

Zinseinnahmen sind Bestandteil<br />

der Einnahmenplanung der <strong>Diözese</strong>. Die<br />

Haushaltsordnung der <strong>Diözese</strong> sieht die Bildung<br />

von Rücklagen in angemessener Höhe<br />

zur Sicherung der Haushaltswirtschaft vor.<br />

Um Rücklagen in ihrer Kaufkraft zu erhalten<br />

bzw. zu erhöhen, erfolgt für bestimmte<br />

Rücklagen eine interne Verzinsung, die<br />

zuvor jedoch durch die Einnahme von Zinsen<br />

aus der Anlage des Vermögens gedeckt sein<br />

muss. Somit wirken sich die Veränderungen<br />

am Geld- <strong>und</strong> Kapitalmarkt auf die Entwicklung<br />

der Rücklagen <strong>und</strong> auf die verfügbaren<br />

Deckungsmittel aus.<br />

Marktzinsänderungen berühren<br />

zum einen den Wert der bestehenden Anlagen<br />

in festverzinslichen Wertpapieren. Zum<br />

anderen tangieren sie die Möglichkeit, fällige<br />

Anlagebeträge wieder anzulegen. Beide<br />

Effekte wirken in gegenläufige Richtungen.<br />

Von einem Zwischenhoch von<br />

4,78 Prozent im Sommer 2008 war die<br />

Umlaufrendite öffentlicher Anleihen bis zum<br />

Jahresende 2008 bereits auf 2,86 Prozent<br />

gefallen. Im zweiten Quartal des Jahres<br />

2010 setzte erneut ein starker Renditerückgang<br />

ein <strong>und</strong> die Umlaufrendite sank bis<br />

Mitte Juni 2010 auf ein Niveau von nur noch<br />

etwa 2 Prozent.<br />

Folge dieser Entwicklung ist, dass<br />

die Neuanlage liquider Mittel derzeit nochmals<br />

geringere Zinseinnahmen erwarten<br />

lässt als im vergangenen Jahr.


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIE<br />

III.5 Entwicklung der Staats- <strong>und</strong> Ersatzleistungen<br />

sowie der staatlichen Zuschüsse III.6 Preisentwicklung<br />

Entwicklung der Staatsleistungen<br />

Das Land Baden-Württemberg<br />

zahlt aufgr<strong>und</strong> historischer Verpflichtungen<br />

(Rechtsgr<strong>und</strong>lage sind insbesondere Artikel<br />

138 Abs. 1 Weimarer Reichsverfassung in<br />

Verbindung mit Artikel 140 Gr<strong>und</strong>gesetz<br />

<strong>und</strong> Artikel 7 Verfassung des Landes Baden-<br />

Württemberg) an die <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<br />

<strong>Stuttgart</strong> Staatsleistungen. Im Jahr 1973<br />

wurden diese zu einer Pauschalleistung<br />

zusammengefasst <strong>und</strong> entsprechend der<br />

Besoldungsentwicklung der Landesbeamten<br />

angepasst. In den Jahren 1995 bis 1997<br />

wurde die Anpassung vorübergehend ausgesetzt.<br />

Im Jahr 2004 musste die <strong>Diözese</strong><br />

eine Kürzung der Staatsleistungen um r<strong>und</strong><br />

1,25 Millionen Euro hinnehmen.<br />

Am 31. Oktober 2007 wurde zwischen<br />

dem Land Baden-Württemberg, der<br />

Erzdiözese Freiburg <strong>und</strong> der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />

eine Vereinbarung hinsichtlich<br />

der Staatsleistungen geschlossen.<br />

Danach bleiben die dauernden Verpflichtungen<br />

des Landes zu wiederkehrenden Leistungen<br />

an die Kirchen dem Gr<strong>und</strong>e nach<br />

gewährleistet. Die jährlichen Verpflichtungen<br />

des Landes wurden zu einem Gesamtzuschuss<br />

zusammengefasst <strong>und</strong> die für die<br />

Jahre 2007 bis 2010 zu zahlenden Beträge<br />

festgelegt. Ab dem Jahr 2011 werden die<br />

Staatsleistungen entsprechend der Besoldungsanpassungen<br />

der Landesbeamten<br />

angepasst.<br />

Die Staatsleistungen entwickelten<br />

sich folgendermaßen:<br />

2009 2008 2007<br />

TEuro TEuro TEuro<br />

25.825 25.802 25.400<br />

Entwicklung der staatlichen<br />

Ersatzleistungen<br />

Neben den Staatsleistungen erhält<br />

die <strong>Diözese</strong> für den von kirchlichen Lehrkräften<br />

erteilten Religionsunterricht an staatlichen<br />

Schulen Ersatzleistungen durch das<br />

Land Baden-Württemberg. Die Höhe dieser<br />

Mittel wird in Anlehnung an die Entwicklung<br />

der Beamtenbesoldung fortgeschrieben.<br />

Die Verteilung der zur Verfügung<br />

gestellten Mittel orientiert sich am Anteil<br />

des erteilten Religionsunterrichts. Die auf<br />

den Diözesanhaushalt entfallenden Mittel<br />

hängen dadurch auch von der Erzdiözese<br />

Freiburg <strong>und</strong> den beiden evangelischen Landeskirchen<br />

erteilten Religionsunterricht ab<br />

<strong>und</strong> sind nur bedingt steuerbar.<br />

Die staatlichen Ersatzleistungen entwickelten<br />

sich folgendermaßen:<br />

2009 2008 2007<br />

TEuro TEuro TEuro<br />

10.962 10.797 10.711<br />

Die Verbraucherpreise in Baden-<br />

Württemberg waren – nach Angaben des<br />

Statistischen Landesamtes – bereits Ende<br />

2009 wieder leicht gestiegen. Der Preisanstieg<br />

beschleunigte sich im ersten Quartal<br />

2010 etwas <strong>und</strong> im März 2010 übersprang<br />

die Teuerung mit plus 1,3 Prozent erstmals<br />

seit 13 Monaten wieder die 1-Prozent-<br />

Marke. Die Ursache der Preisentwicklung<br />

ordnet das Statistische Landesamt vor allem<br />

der Preisentwicklung bei Mineralölprodukten<br />

zu.<br />

Die Forschungsinstitute sehen in<br />

ihrem Gemeinschaftsgutachten vom Frühjahr<br />

2010 die Preiserhöhungsspielräume der<br />

Unternehmen, bei stark unterausgelasteten<br />

Kapazitäten <strong>und</strong> mäßigen Konjunkturaussichten,<br />

jedoch als begrenzt an. Sie prognostizieren<br />

einen Anstieg der Verbraucherpreise<br />

im Jahr 2010 um 0,9 Prozent <strong>und</strong> im Jahr<br />

2011 um 1,0 Prozent gegenüber dem jeweiligen<br />

Vorjahr. Allerdings darf nicht übersehen<br />

werden, dass durch die Ausweitung der<br />

Geldmenge im Rahmen der geldpolitischen<br />

Maßnahmen sowie durch den starken<br />

Anstieg der Staatsverschuldung aufgr<strong>und</strong><br />

kreditfinanzierter Konjunkturpakete ein Risikopotential<br />

geschaffen wurde, das seine<br />

Wirkung in mittelfristig höheren Inflationsraten<br />

entfalten kann. Die Preisentwicklung<br />

bestimmt die Kosten der in den Gemeinden<br />

<strong>und</strong> anderen Bereichen der <strong>Diözese</strong> erbrachten<br />

kirchlichen Dienste. Durch ein ansteigendes<br />

Preisniveau verringert sich die in Diensten<br />

<strong>und</strong> Leistungen ausgedrückte Kaufkraft<br />

– der reale Wert – eines fixen Betrags. Je<br />

stärker die Entwicklung des nominalen Kirchensteueraufkommens<br />

<strong>und</strong> die Preisentwicklung<br />

auseinanderfallen, desto größer ist<br />

der Druck, strukturelle Anpassungen vornehmen<br />

zu müssen.


LEN ENTWICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 60|61<br />

IV. Finanzielle Perspektiven<br />

IV.1 Budgetierung als Steuerungsinstrument<br />

Unsere Gesellschaft verändert sich<br />

<strong>und</strong> mit ihr auch die Rolle <strong>und</strong> der Stellenwert<br />

der Kirche für die Menschen. Auf<br />

demografische, soziologische <strong>und</strong> auch<br />

finanzielle Entwicklungen muss die Kirche<br />

reagieren <strong>und</strong> bereit sein, sich entsprechend<br />

der Zeichen der Zeit zu verändern. Um auch<br />

in Zukunft heilsam für die Menschen zu wirken,<br />

muss die Kirche ihre finanziellen Mittel,<br />

die sie zu großen Teilen aus der Kirchensteuer<br />

erhält, gezielt einsetzen.<br />

Seit dem Haushaltsjahr 2007 sind<br />

die Haushaltspläne als Budget-Haushalte<br />

dargestellt. Damit wird flächendeckend ein<br />

Steuerungsinstrument eingesetzt, das zur<br />

Verbesserung der Wirtschaftlichkeit beitragen<br />

<strong>und</strong> zielgenaue Reaktionen auf aktuelle<br />

Entwicklungen in den einzelnen Aufgabenbereichen<br />

ermöglichen soll.<br />

Budgetierung im Sinne einer<br />

dezentralen Budgetverantwortung bedeutet<br />

die Zusammenführung von Fach- <strong>und</strong> Ressourcenverantwortung<br />

sowie die Übertragung<br />

von finanzieller <strong>und</strong> wirtschaftlicher<br />

Verantwortung auf diejenigen Organisationseinheiten,<br />

die in der Praxis für die Aufgabenerfüllung<br />

zuständig sind <strong>und</strong> die übertragenen<br />

Aufgaben leisten.<br />

Budgetkreise definieren dabei den<br />

jeweiligen Rahmen, innerhalb dessen Grenzen<br />

nach festgelegten Regeln eine flexible,<br />

dezentrale Mittelbewirtschaftung erfolgen<br />

kann. Innerhalb eines Budgetkreises kann<br />

von den Möglichkeiten der gegenseitigen<br />

Deckungsfähigkeit <strong>und</strong> der Übertragbarkeit<br />

Gebrauch gemacht werden. Die verfügbaren<br />

Mittel können in dem einen Teilbereich oder<br />

in einem anderen Teilbereich des Budgetkreises<br />

verwendet werden, sie können für<br />

Sachausgaben oder für Personalausgaben<br />

verwendet werden. Es besteht sogar die<br />

Möglichkeit, Mittel erst in späteren Haushaltsjahren<br />

zu verwenden (Budgetrestbildung).<br />

Der dadurch geschaffene Freiraum<br />

begründet jedoch keine Zweckfreiheit der<br />

Mittelverwendung. Die Mittel eines Budgetkreises<br />

dürfen nur für die Erfüllung definierter<br />

Aufgaben <strong>und</strong> die Erreichung definierter<br />

Ziele eingesetzt werden.<br />

Kontinuierliche Verbesserungen<br />

des Instrumentariums schlagen sich nicht<br />

nur in den zum Haushaltsjahr 2009 weiterentwickelten<br />

Regelungen, sondern auch in<br />

der zielorientierten Verfeinerung interner<br />

Unterstützungssysteme nieder.<br />

Insgesamt bildet die Budgetierung<br />

das F<strong>und</strong>ament dafür, dass künftig zur<br />

Nachhaltigkeit der Haushaltswirtschaft erforderliche<br />

strukturelle Anpassungsprozesse<br />

bereichsspezifisch optimiert werden können.


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN ENTW<br />

IV.2 Rücklagenmanagement <strong>und</strong> potentialorientierte Budgetfortschreibung<br />

Dauerhaft lassen sich Strukturen<br />

nur in dem Umfang aufrechterhalten, in dem<br />

sie auch nachhaltig finanzierbar sind. Nachhaltigem<br />

Handeln steht es entgegen, auf<br />

Basis konjunkturbedingter Mehr- bzw. Mindereinnahmen<br />

Strukturen aufzubauen bzw.<br />

zu zerschlagen.<br />

Zieht man die über einen längeren<br />

Zeitraum ermittelte durchschnittliche Veränderungsrate<br />

des Kirchensteueraufkommens<br />

zur Beschreibung eines Trends der nachhaltigen<br />

Einnahmenentwicklung heran <strong>und</strong><br />

stellt diesen als Maßstab der tatsächlichen<br />

bzw. erwarteten Entwicklung gegenüber, so<br />

lässt sich als Annahme definieren, in welcher<br />

Höhe die tatsächlichen bzw. erwarteten Einnahmen<br />

über bzw. unter ihrem Nachhaltigkeitsniveau<br />

liegen.<br />

Werden Einnahmen, die über dem<br />

als nachhaltig erachteten Niveau liegen,<br />

zurückgelegt, so erhält man ein Potential,<br />

aus dem bei temporärer Unterschreitung des<br />

Nachhaltigkeitsniveaus geschöpft werden<br />

kann (Rücklagenmanagement). Diese vorausschauende<br />

Verstetigung der Finanzierungsbasis<br />

kann dadurch erheblich zu langfristig<br />

ausgerichtetem Handeln beitragen.<br />

Ein mit dieser Vorgehensweise<br />

korrespondierendes Konzept sieht die am<br />

Nachhaltigkeitsniveau orientierte Festlegung<br />

der Budgetfortschreibung vor (potentialorientierte<br />

Budgetfortschreibung). An die<br />

einzelnen Aufgabenbereiche wird nur das<br />

verteilt, was auch nachhaltig zur Verfügung<br />

steht. Lediglich temporär zur Verfügung stehende<br />

Mittel bilden keine Basis für nachhaltiges<br />

Handeln.<br />

Eine an der nachhaltigen Einnahmenentwicklung<br />

orientierte Fortschreibung<br />

der Budgets erfordert – bei anhaltender Diskrepanz<br />

zwischen der Kirchensteuerentwicklung<br />

einerseits <strong>und</strong> der Entwicklung des<br />

Lohn- <strong>und</strong> Preisniveaus andererseits – kontinuierlich<br />

Strukturanpassungen innerhalb<br />

der Budgets. Die mit Einführung der Budgetierung<br />

einhergehende Dezentralisierung<br />

von Entscheidungskompetenzen hat die<br />

dafür erforderlichen organisatorischen<br />

Gr<strong>und</strong>lagen geschaffen.


ICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 62|63<br />

Die Dekanate der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN ENTW<br />

Dekanat Kirchen- Seelsorgegemeinden<br />

einheiten Katholiken Fläche<br />

Anzahl Anzahl Anzahl sq km (sphär.)<br />

Allgäu-Oberschwaben 111 23 165.372 1.486,50<br />

Balingen 27 6 40.084 477,80<br />

Biberach 119 23 124.578 1.372,80<br />

Böblingen 27 10 91.152 671,80<br />

Calw 12 5 35.589 919,90<br />

Ehingen-Ulm 83 21 126.669 1.447,20<br />

Esslingen-Nürtingen 32 14 118.713 656,20<br />

Freudenstadt 22 6 30.051 717,10<br />

Friedrichshafen 29 8 59.043 248,60<br />

Göppingen-Geislingen 40 14 86.793 664,10<br />

Heidenheim 26 6 43.607 621,10<br />

Heilbronn-Neckarsulm 40 16 91.290 849,20<br />

Hohenlohe 30 6 30.186 769,00<br />

Ludwigsburg 34 14 117.037 693,20<br />

Mergentheim 19 4 18.443 469,60<br />

Mühlacker 7 3 16.980 284,20<br />

Ostalb 100 25 166.632 1.585,20<br />

Rems-Murr 28 11 91.807 821,40<br />

Reutlingen-Zwiefalten 30 9 59.126 1.033,12<br />

<strong>Rottenburg</strong> 35 9 62.699 509,40<br />

Rottweil 52 12 76.282 677,10<br />

Saulgau 30 4 33.605 377,70<br />

Schwäbisch Hall 27 8 39.306 1.489,00<br />

<strong>Stuttgart</strong> 47 18 144.294 217,07<br />

Tuttlingen-Spaichingen 31 8 51.898 436,80<br />

1.038 283 1.921.236 19.495,09<br />

Gesamtfläche der <strong>Diözese</strong>: 19.500 sq qm (sphärisch), Umfang der <strong>Diözese</strong>: 1.515 km Stand 31.12.2009<br />

folgende Seelsorgeeinheiten wurden 2009 zusammengelegt:<br />

SE 9 Esslingen-Ost <strong>und</strong> SE 8 Esslingen-West (beide im Dekanat Esslingen-Nürtingen) wurden zur<br />

→ SE 8 Esslingen (Dekanat Esslingen-Nürtingen)<br />

folgende Seelsorgeeinheiten wurden 2009 aufgeteilt:<br />

SE 4 Ermstal (Dekanat Reutlingen-Zwiefalten) wurde aufgeteilt in → SE 4b Metzingen <strong>und</strong> SE 4a Bad Urach (Dekanat Reutlingen-Zwiefalten)<br />

SE Oberes Gäu (Dekanate Freudenstadt <strong>und</strong> <strong>Rottenburg</strong>) wurde aufgeteilt in → SE 4 Oberes Gäu (Dekanat Freudenstadt) <strong>und</strong> SE 1c Oberes<br />

Gäu (Dekanat <strong>Rottenburg</strong>)


ICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 64|65<br />

Prozentuale Verteilung der Katholiken<br />

in der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />

Katholiken 2009 (%-Verteilung)<br />

1.85 1.85 %<br />

% % % % % % %<br />

1.56 1.56 % %<br />

% % %<br />

3.97 3.97 3.97 % %<br />

%<br />

%<br />

Kirchliche Statistik 2009<br />

Dekanate<br />

0.88 0.88 % %<br />

%<br />

2.7 2.7 2.7 2.7 2.7 % %<br />

% % %<br />

4.74 4.74 % % % % % % % %<br />

%<br />

3.26 3.26 % %<br />

%<br />

2.09 2.09 % % %<br />

%<br />

4.75 4.75 4.75 4.75 4.75 4.75 4.75 4.75 4.75 4.75 4.75 4.75 4.75 4.75 4.75 4.75 4.75 4.75 4.75 4.75 4.75 4.75 % %<br />

%<br />

% %<br />

%<br />

6.09 6.09 % % % % % % %<br />

%<br />

Katholiken 2009 (%)<br />

Anteil im Vergleich zur Gesamtkatholikenzahl der <strong>Diözese</strong><br />

7,12 bis 8,67 (3)<br />

5,56 bis 7,12 (4)<br />

4 bis 5,56 (4)<br />

2,44 bis 4 (5)<br />

0,88 bis 2,44 (9)<br />

7.51 7.51 %<br />

%<br />

6.18 6.18 %<br />

%<br />

3.08 3.08 %<br />

%<br />

4.78 4.78 4.78 4.78 % % %<br />

%<br />

%<br />

%<br />

1.57 1.57 % %<br />

%<br />

1.75 1.75 % % % %<br />

% % %<br />

3.07 3.07 3.07 3.07 3.07 3.07 3.07 3.07 3.07 3.07 %<br />

% % % %<br />

%<br />

4.52 4.52 % % % % % % %<br />

2.27 2.27 % %<br />

% % % % % %<br />

6.48 6.48 6.48 %<br />

%<br />

% %<br />

8.61 8.61 %<br />

% % %<br />

0.96 0.96 0.96 % %<br />

% % % %<br />

% %<br />

2.05 2.05 % % %<br />

%<br />

6.59 6.59 6.59 6.59 %<br />

%<br />

%<br />

%<br />

8.67 8.67 %<br />

%<br />

© HA IV - Pastorale Konzeption / April 2010 / uh


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN ENTW<br />

Organigramm der Diözesankurie<br />

Stand 1. Januar 2011<br />

Offizial<br />

Reinhold Melber<br />

Offizialat<br />

Domkapitular<br />

Offizial<br />

Reinhold<br />

Melber<br />

Weihbischof<br />

Dr. Johannes Kreidler<br />

HA I<br />

Ausbildung<br />

pastorale<br />

Berufe<br />

Domkapitular<br />

Dr. Uwe<br />

Scharfenecker<br />

Weihbischof<br />

Thomas Maria Renz<br />

HA II<br />

Orden,Geistl.<br />

Gemeinschaften<br />

Weihbischof<br />

Thomas Maria<br />

Renz<br />

HA III<br />

Jugend<br />

Weihbischof<br />

Thomas Maria<br />

Renz<br />

Schriftgutverwaltung<br />

(Archiv,<br />

Registrator)<br />

HA IV<br />

Pastorale<br />

Konzeption<br />

Domkapitular<br />

Rudolf<br />

Hagmann<br />

Diözesanjustitiar <strong>und</strong> Kanzler<br />

Prof. Dr. Felix Hammer<br />

Rechtsdokumentation<br />

HA V<br />

Pastorales<br />

Personal<br />

Domkapitular<br />

Paul Hildebrand<br />

IT-<br />

Abteilung<br />

HA VI<br />

Caritas<br />

Ordinariatsrätin<br />

Dr. Irme<br />

Stetter-Karp<br />

Zentrale<br />

Verwaltung<br />

HA VII<br />

Glaubensfragen<br />

<strong>und</strong><br />

Ökumene<br />

Dr. Heinz Detlef<br />

Stäps


ICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 66|67<br />

HA VIII<br />

Liturgie<br />

(mit Kunst,<br />

Musik, Architektur,<br />

Denkmal)<br />

Weihbischof<br />

Dr. Johannes<br />

Kreidler<br />

BISCHOF<br />

Dr. Gebhard Fürst<br />

Generalvikar<br />

Dr. Clemens<br />

Stroppel<br />

HA IX<br />

Schulen<br />

N.N.<br />

HA X<br />

Weltkirche<br />

Domkapitular<br />

Dr. Heinz Detlef<br />

Stäps<br />

Bischöfliche Pressestelle<br />

Leiter/Pressesprecher<br />

Dr. Thomas Broch<br />

HA XI<br />

Kirche <strong>und</strong><br />

Gesellschaft<br />

Ordinariatsrat<br />

Dr. Joachim<br />

Drumm<br />

HA XII<br />

Medien/<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Ordinariatsrat<br />

Prof. Dr.<br />

Klaus Koziol<br />

Stabsstelle<br />

Entwicklung<br />

HA XIII<br />

Kirchengemeinden<br />

<strong>und</strong><br />

Dekanate<br />

Ltd. Direktor<br />

i.K.Hermann-<br />

Josef Drexl<br />

Stabsstelle<br />

Revision<br />

HA XIV<br />

Personal<br />

Ltd. Direktor<br />

i.K. Hermann-<br />

Josef Drexl<br />

Stabsstelle<br />

F<strong>und</strong>raising<br />

HA XV<br />

Finanzen <strong>und</strong><br />

Vermögen<br />

Ltd. Direktor i.K.<br />

Dietmar Krauß<br />

HA XVI<br />

Gesellschaften<br />

<strong>und</strong> Stiftungen/Wirtschaftsrecht<br />

Oberrechtsrätin<br />

Dr. Rebecca Dorn


DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN ENTW<br />

Notizen


ICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 68|69<br />

Notizen


KRANKE MENSCHEN<br />

Die Veronika-Stiftung hilft Kindern<br />

<strong>und</strong> älteren Menschen bei<br />

der Bewältigung von Krankheit<br />

sowie bei der Auseinandersetzung<br />

mit Schmerz <strong>und</strong> Tod.<br />

Die Veronika-Stiftung fördert aus<br />

christlicher Überzeugung Maßnahmen<br />

<strong>und</strong> Einrichtungen, die der Sicherung<br />

men schenwürdigen Lebens<br />

von der Zeugung bis zum Tod<br />

dienen. Zusätzlich werden in großem<br />

Umfang sozial-karitative Initiativen<br />

<strong>und</strong> Projekte anderer Trägerorganisationen<br />

finanziell unterstützt.<br />

Die Stiftung fördert z. B. das Projekt<br />

„Hoffnung unlimited“, in dem<br />

krebskranke <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>e Jugendliche<br />

ein Theaterstück über ihre<br />

Än gste <strong>und</strong> Hoffnungen inszenieren.<br />

Daneben unterstützt sie die<br />

Hospizarbeit in Eningen <strong>und</strong> ermöglicht<br />

dort kranken <strong>und</strong> sterbenden<br />

Menschen letzte St<strong>und</strong>en<br />

in liebevoller Begleitung.<br />

Veronika-Stiftung<br />

Elke Zimmermann<br />

Tel: 07472 169-535<br />

E-Mail: veronika-stiftung@bo.drs.de<br />

www.veronika-stiftung.de<br />

Spendenkonto 54 04 002<br />

Volksbank Herrenberg-<strong>Rottenburg</strong><br />

BLZ 603 913 10<br />

Stichwort: Veronika-Stiftung<br />

Kirche engagiert sich!<br />

Die kirchlichen Stiftungen der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> engagieren sich aus christlicher<br />

Tradition in vielen wichtigen Bereichen der Gesellschaft. Sie unterstützen <strong>und</strong><br />

veranlassen wertvolle Projekte <strong>und</strong> Initiativen im pastoralen, sozial-karitativen <strong>und</strong> kulturellen<br />

Aufgabenkreis sowie im Bildungsbereich.<br />

Bischof-Moser-Stiftung<br />

Menschen im Glauben fördern<br />

SEELSORGE<br />

Die Bischof-Moser-Stiftung fördert<br />

Menschen im Glauben, in -<br />

dem sie pastorale Berufe <strong>und</strong><br />

Dienste auf Gemeinde-, Dekanats-<br />

<strong>und</strong> Diözesanebene unterstützt.<br />

In unserer <strong>Diözese</strong> sind tagtäglich<br />

über 1 600 Frauen <strong>und</strong> Männer in<br />

kirchlichen Berufen aktiv. Sie haben<br />

es sich zur Aufgabe gemacht, für<br />

Menschen da zu sein, die Hilfe <strong>und</strong><br />

Unterstützung brauchen.<br />

Damit Seelsorge lebendig bleibt,<br />

fördert die Stiftung verschiedene<br />

Seelsorgeprojekte z. B. in Altenheimen<br />

<strong>und</strong> für Familien mit Migra -<br />

tionshintergr<strong>und</strong>. Darüber hinaus<br />

bietet sie die Möglichkeit, unter<br />

ihrem Dach eigene Stiftungen einzurichten.<br />

Daraus entstand beispielsweise<br />

der St.-Wolfgang-Stif -<br />

tungs fonds zur finanziellen Unterstützung<br />

ausländischer <strong>und</strong> deutscher<br />

Priester.<br />

Bischof-Moser-Stiftung<br />

Gerhard Rauscher<br />

Tel: 07472 169-566<br />

E-Mail: bms@bo.drs.de<br />

www.bischof-moser-stiftung.de<br />

Spendenkonto 1 115 585<br />

BW Bank<br />

BLZ 600 501 01<br />

RELIGIÖSE DENKMÄLER<br />

Die Stiftung Wegzeichen-Lebenszeichen-Glaubenszeichen<br />

bewahrt Zeugnisse christlicher<br />

Kultur, indem sie diese Wegzeichen<br />

neu ins Bewusstsein rückt<br />

<strong>und</strong> deren Pflege finanziell unterstützt.<br />

Unzählige Kapellen, Wegkreuze<br />

oder Bildstöcke in unserer Landschaft<br />

bezeugen die Verwurzelung<br />

vieler Menschen im Glauben an<br />

Jesus Christus. Sie stehen für die<br />

Auseinandersetzung des Menschen<br />

mit Freud <strong>und</strong> Leid, mit<br />

Leben <strong>und</strong> Sterben, mit Schmerz<br />

<strong>und</strong> mit Hoffnung. Sie spiegeln die<br />

Suche nach dem Schutz <strong>und</strong> Segen<br />

Gottes <strong>und</strong> das Vertrauen in den<br />

Schöpfer allen Lebens.<br />

Die Stiftung knüpft an die reichhaltigen<br />

Aktivitäten von Vereinen<br />

<strong>und</strong> Privatleuten zur Heimatpflege<br />

an <strong>und</strong> gibt Zuschüsse zur Wegzeichenrestaurierung<br />

<strong>und</strong> zu Neuerrichtungen.<br />

Stiftung Wegzeichen-Lebenszeichen-Glaubenszeichen<br />

Gerhard Rauscher, Tel: 07472 169-566<br />

E-Mail: grauscher@bo.drs.de<br />

www.stiftung-wegzeichen.de<br />

Spendenkonto 54 04 002<br />

Volksbank Herrenberg-<strong>Rottenburg</strong><br />

BLZ 603 913 10<br />

Stichwort: Stiftung Wegzeichen<br />

FAMILIE<br />

Die Stiftung Lebensraum für die<br />

Familie setzt sich für die soziale<br />

<strong>und</strong> wirtschaftliche Besserstellung<br />

der Familie in der Gesellschaft<br />

von heute ein.<br />

Die Familie ist nach christlicher<br />

Sichtweise etwas besonders schützenswertes,<br />

ist sie doch der erste<br />

Ort der Weitergabe des Glaubens<br />

<strong>und</strong> für die Zukunft einer Gesellschaft<br />

unentbehrlich.<br />

So unterstützt die Stiftung Mehrkindfamilien<br />

<strong>und</strong> Alleinerziehende<br />

bei der Vermittlung <strong>und</strong> Beschaffung<br />

von bezahlbarem, familiengerechtem<br />

Wohnraum. Die Stiftung<br />

ermöglicht ihnen bezuschusste Ferien<br />

<strong>und</strong> Familienkurse im kirchlichen<br />

Familienerholungswerk.<br />

Katholische Großfamilien können<br />

ab der Taufe des 6. Kindes oder bei<br />

Mehrlingsgeburten die Ehrenpatenschaft<br />

von Bischof Dr. Gebhard<br />

Fürst beantragen.<br />

Stiftung Lebensraum<br />

für die Familie<br />

Bernhard Krauß<br />

Tel: 07472 169-465<br />

E-Mail: bkrauss@bo.drs.de<br />

Spendenkonto 455 400 008<br />

Volksbank Herrenberg-<strong>Rottenburg</strong><br />

BLZ 603 913 10<br />

Gemeinsam Hoffnung stiften – auch Sie können viel bewirken!


www.drs.de

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