Fakten und Facetten - Diözese Rottenburg-Stuttgart

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINA I.3.2 BILDUNG UND KULTUR Katholische Schulen Artikel 7 des Grundgesetzes gewährleistet das Recht zur Errichtung von privaten Schulen. Damit wird der Pluralität unserer Gesellschaft Rechnung getragen. Der Staat verzichtet im Hinblick auf das Bildungswesen weitgehend auf verbindliche Aussagen zu Welt- und Sinnfragen menschlicher Existenz. Aus dieser Tatsache ergibt sich für wert- und sinnstiftende gesellschaftliche Gruppen die Aufgabe, in eigenen Schulen eine klare anthropologische Konzeption als Grundlage pädagogischen Handelns anzubieten. In den knapp 90 Katholischen Freien Schulen der Diözese Rottenburg- Stuttgart wurden im Jahr 2009 rund 25.000 Schülerinnen und Schüler unterrichtet. Die Pädagogik der Schulen findet ihre Grundlage im christlichen Menschenbild. Deshalb gilt an den Schulen jeder Mensch als das, was er ist: Geschöpf Gottes mit eigener Würde und individuellen Anlagen. Als Rahmenplan für die Erziehung und Bildung an den Katholischen Freien Schulen ist der „Marchtaler Plan“ eingesetzt, ein alternatives pädagogisches Konzept, das inzwischen weit über die Diözesangrenzen hinaus Anerkennung findet. Sein Motto lautet: „Zur Freiheit berufen“ (Gal 5,13). Im Berichtsjahr stand die Ganztagsschule in ihren verschiedenen Ausgestaltungsformen im Mittelpunkt. Etablierte Ganztagsbereiche wurden ausgebaut, neue geplant und begonnen. Ebenfalls angelaufen sind die Planungen für zwei Schulneugründungen. In Abtsgmünd wird ein zweizügiges Gymnasium entstehen, im Kolleg St. Josef in Ehingen ein Jungenrealschulzweig. Auch diese beiden werden Ganztagsschulen werden.
NZIELLEN ENTWICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 36|37 Katholische Internate Die Internate der Diözese wurden im Jahr 2005 in einen sog. „Eigenbetrieb Marchtaler Internate“ eingebracht. Ziele waren die nachhaltige Verbesserung der Wirtschaftlichkeit der Internate und eine stärkere Profilierung und Qualifizierung der pädagogischen Arbeit sowie der Kirchlichkeit in einem Umfeld, das gekennzeichnet ist von großen Veränderungen und neuen Herausforderungen wie Ganztagesschule, G8, Angebote zur Hausaufgabenbetreuung durch die Schule, Doppelstundenmodell etc. Mit verschiedenen aufeinander abgestimmten Bausteinen wurde in den vergangenen Jahren versucht, diesen Prozess zu bewältigen: Überarbeitung des Marchtaler Internatsplanes Entwicklung spezieller Profile für die 4 Marchtaler Internate Klärung der Leitungsstruktur auf der mittleren Führungsebene etc. qualifizierter Austausch im Sinne einer kollegialen Beratung in der Internats-Leiter-Konferenz (mit und ohne Stellvertreter); Modell „Best Practice“ Internatsbesuche durch die Geschäftsführung alle zwei Jahre als Mittel der Evaluation Internatsleitergespräche als Zielvereinbarungsgespräche zwischen Internatsleitung und Geschäftsführung Mitarbeiterschulungen Im Jahr 2009 standen zwei Projekte im Vordergrund: Entwicklung einer Kultur der Verbindlichkeit „Wir wollen und leben Verbindlichkeit“ war das Leitwort von vier Workshops, in denen zunächst die Leitungen von Küchenservice und Hausservice und dann zusätzlich die Internatsleiter und ihre Stellvertreter darüber nachdachten, wie die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Bereichen und Berufsgruppen im Internat verbessert werden kann. Ergebnis war die gemeinsame Formulierung von Grundsätzen einer „Kultur der Verbindlichkeit“, insbesondere was die Zusammenarbeit an der Schnittstelle zwischen den Bereichen Hauswirtschaft und Pädagogik angeht. „Teamkultur“ (interne Zusammenarbeit), „Lernkultur“ (Austausch zwischen den Häusern) und „Feedbackkultur“ waren markante Bereiche, zu denen verbindliche Verabredungen getroffen wurden. Darüber hinaus wurde der Wunsch deutlich, künftig die Rolle und die Kompetenzen der stellvertretenden Internatsleiter genauer zu bestimmen. Entwicklung des Profils „Jungenförderung“ im Internat Kolleg St. Josef in Ehingen Die Entscheidung der Diözesanleitung, das „Ambrosianum“ (Theologisches Vorseminar, Ergänzungsschule zum Erwerb der alten Sprachen) von Ehingen nach Tübingen zu verlegen, machte es erforderlich, eine neues Profil für das Internat in Ehingen zu erarbeiten. In einer Kooperationsvereinbarung mit der Stiftung Katholische Freie Schule wurde beschlossen, im Internat Kolleg St. Josef in Ehingen eine einzügige Jungenrealschule einzurichten. Diese Schule soll als Außenstelle der Franz-von-Sales-Realschule in Obermarchtal mit dem Schuljahr 2010/2011 ihren Betrieb aufnehmen. Als Internatsschule mit einem rhythmisierten Ganztageskonzept bietet diese neue Jungenrealschule hervorragende Möglichkeiten, die Stärken von Jungen zu fördern und möglichen Defiziten gezielt vorzubeugen. Wichtige Elemente dieses Konzepts sind: - der sinnvolle Wechsel von Lern- und Übungsphasen einerseits und Phasen der Bewegung und des Spiels andererseits; - die Berücksichtigung der Interessen der Jungen bei der Auswahl von Lerngegenständen (Sachtexte, Technisches, Entdeckung und Abenteuer, Sport); - gezielte Angebote und Übungen im Bereich Sprache und Kommunikation. Mit 29 Anmeldungen, davon 5 Internatsschüler, verspricht dieses innovative Profil die Zukunftsfähigkeit des Internats Ehingen zu sichern und gleichzeitig einen wichtigen Impuls für die gegenwärtige schulpolitische Entwicklung zu bieten. Stand 31.12.2009 kann der Reduzierungsprozess als abgeschlossen betrachtet werden, auch wenn im hauswirtschaftlichen Bereich teilweise noch Personalüberhänge bestehen, die sich kurzfristig nicht abbauen lassen. Die Planung für das Jahr 2010 zeigt, dass die drei Internate mit den dann zur Auszahlung kommenden Betriebskostenzuschüssen wirtschaften können. In der Zukunft wird es darum gehen, das Erreichte zu sichern und wo möglich auszubauen.
Seite 1 und 2: FAKTEN UND FACETTEN Das Jahr 2009 i
Seite 3 und 4: ICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN
Seite 7 und 8: NZIELLEN ENTWICKLUNG | FINANZIELLE
Seite 35: NZIELLEN ENTWICKLUNG | FINANZIELLE
Seite 49 und 50: NFTIGEN FINANZIELLEN ENTWICKLUNG |
Seite 51 und 52: IELLEN ENTWICKLUNG | FINANZIELLE PE
Seite 57 und 58: FINANZIELLEN ENTWICKLUNG | FINANZIE
Seite 59 und 60: LEN ENTWICKLUNG | FINANZIELLE PERSP
Seite 61 und 62: LEN ENTWICKLUNG | FINANZIELLE PERSP
Seite 72: www.drs.de

Fakten und Facetten - Diözese Rottenburg-Stuttgart

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?