Fakten und Facetten - Diözese Rottenburg-Stuttgart
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NZIELLEN ENTWICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 30|31<br />
Kirche <strong>und</strong> Arbeitswelt –<br />
Betriebsseelsorge<br />
Die lang erwartete <strong>und</strong> im Jahr<br />
2009 erschienene Sozialenzyklika von Papst<br />
Benedikt XVI. "Caritas in veritate" misst<br />
dem Engagement der Kirche für die Würde<br />
der Arbeit <strong>und</strong> die gerechte <strong>und</strong> humane<br />
Gestaltung von Wirtschaft <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />
einen überaus hohen Stellenwert ein. Die<br />
<strong>Diözese</strong> zählt den Einsatz für Recht <strong>und</strong><br />
Würde der Arbeit zu ihren Pastoralen Prioritäten.<br />
Im Jahr 2009 standen diese Bemühen<br />
stark im Zusammenhang mit den Auswirkungen<br />
der Finanz- <strong>und</strong> Wirtschaftskrise,<br />
unter der die exportorientierten Wirtschaftszweige<br />
im Diözesangebiet besonders zu leiden<br />
hatten <strong>und</strong> haben.<br />
Im Fachbereich Arbeitswelt der<br />
Hauptabteilung "Kirche <strong>und</strong> Gesellschaft"<br />
(XI) arbeiten die Betriebsseelsorge der <strong>Diözese</strong>,<br />
die "Aktion Martinusmantel" sowie der<br />
mit dem Caritasverband der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
eingegangene "Kooperationsverb<strong>und</strong><br />
katholischer Arbeitsintegrationsangebote"<br />
(KOKA) zusammen. Auch die<br />
Ansprechpartnerschaft für den "Diözesanratsausschuss<br />
Arbeit <strong>und</strong> soziale Gerechtigkeit"<br />
obliegt dieser Hauptabteilung.<br />
Im Jahr 2009 stand die Aktion<br />
Martinusmantel unter dem Leitwort „Für<br />
eine Chance in der Krise“. Diözesanweit<br />
wurde zu Spenden aufgerufen, deren Erlös<br />
den Qualifizierungs- <strong>und</strong> Beschäftigungsinitiativen<br />
in der <strong>Diözese</strong> zu Gute kommt. Eine<br />
kürzlich vorgelegte Evaluation hat ergeben,<br />
dass ein gespendeter Euro es ermöglicht,<br />
fünf weitere Euro zu erschließen. Auch aus<br />
dem Diözesanhaushalt fließen Mittel ein.<br />
2009 wurden aus dem Fonds Martinusmantel<br />
15 Initiativen mit insgesamt 446.000<br />
Euro unterstützt. Weiter entwickelte Förderrichtlinien<br />
wurden im Dezember 2009 im<br />
Amtsblatt der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
veröffentlicht.<br />
Die neun Betriebsseelsorger der<br />
<strong>Diözese</strong> haben im Jahr 2009 vielfältige<br />
Akzente konkreter Solidarität gesetzt, sei es<br />
mit Menschen mit Arbeit oder für solche<br />
ohne Arbeit. Das Bemühen um eine gerechte<br />
<strong>und</strong> humane Wirtschaft <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />
im Geist der christlichen Frohbotschaft stand<br />
dabei im Mittelpunkt.<br />
Einige Beispiele:<br />
Die bei der Betriebsseelsorge Heilbronn<br />
angesiedelte Fernfahrerpastoral wurde<br />
2009 konzeptionell weiterentwickelt. Für<br />
die Fernfahrer wurde eine CD für Fernfahrer<br />
mit dem Titel „Einparkhilfe für die<br />
Seele“ kreiert.<br />
In Zusammenarbeit mit dem Diözesanratsausschuss<br />
„Arbeit <strong>und</strong> soziale<br />
Gerechtigkeit“ wurde in Ludwigsburg ein<br />
Begegnungstag für benachteiligte<br />
Jugendliche mit dem Ziel durchgeführt,<br />
das Thema auch im Diözesanrat <strong>und</strong> in<br />
den Dekanaten zu forcieren.<br />
Die Betriebsseelsorge Aalen wurde durch<br />
die B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit als Bildungsträger<br />
für Qualifizierung in der<br />
Kurzarbeit zertifiziert. Zugleich erhielt sie<br />
gemeinsam mit 40 anderen Institutionen<br />
aus über 800 Anträgen den Zuschlag für<br />
das Projekt „merkWÜRDIGE Begegnungen“<br />
im Rahmen des Europäischen Jahres<br />
2010 gegen Armut <strong>und</strong> soziale Ausgrenzung.<br />
Bereits zum zweiten Mal<br />
erhielt diese Betriebsseelsorgerstelle den<br />
Zuschlag zur Förderung des Schwerpunktes<br />
„burn out“ durch Mittel aus dem ESF.<br />
In Ludwigsburg wurde in Räumen der<br />
Caritas ein Treffpunkt „Mensch & Arbeit“<br />
mit dem Ziel eingerichtet, einen niederschwelligen<br />
Ort der Begegnung <strong>und</strong><br />
Ermutigung für Arbeitnehmerinnen <strong>und</strong><br />
Arbeitnehmer zu etablieren.<br />
Unter dem Dach der Hauptabteilung<br />
"Kirche <strong>und</strong> Gesellschaft" wurde in<br />
den zurückliegenden Jahren die Marke<br />
"KIWI – Kirche <strong>und</strong> Wirtschaft" konzipiert,<br />
die zu einer Beratungsagentur weiterentwickelt<br />
wurde. KIWI steht für werteorientiertes<br />
Leben, Führen <strong>und</strong> Arbeiten <strong>und</strong> verfolgt<br />
das Ziel, Menschen im wirtschaftlichen Alltag<br />
darin zu stärken, Werte zu leben <strong>und</strong><br />
Sinn zu erschließen. KIWI bündelt <strong>und</strong> vermittelt<br />
Kompetenzen aus Kirche <strong>und</strong> Wirtschaft<br />
<strong>und</strong> entwickelt daraus Angebote für<br />
Unternehmen <strong>und</strong> Führungskräfte. KIWI bietet<br />
Beratung, Qualifizierung <strong>und</strong> Netzwerkbildung.<br />
Im Jahr 2009 wurde die Ausgründung<br />
von KIWI als Aktiengesellschaft vorbereitet,<br />
so dass eine Unternehmensgründung<br />
im ersten Quartal 2010 erfolgen konnte.