Fakten und Facetten - Diözese Rottenburg-Stuttgart
Fakten und Facetten - Diözese Rottenburg-Stuttgart
Fakten und Facetten - Diözese Rottenburg-Stuttgart
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FAKTEN UND<br />
FACETTEN<br />
Das Jahr 2009 in der<br />
<strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
Teil 2<br />
Finanzen <strong>und</strong> Statistik
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN ENTW<br />
FAKTEN UND FACETTEN<br />
Teil 2<br />
Impressum<br />
Herausgeber <strong>und</strong> Kontakt:<br />
Bischöfliches Ordinariat <strong>Rottenburg</strong><br />
Hauptabteilung Finanzen <strong>und</strong> Vermögen<br />
Redaktion <strong>und</strong> Gestaltung:<br />
Bischöfliche Pressestelle<br />
Hauptabteilung Medien <strong>und</strong> Öffentlichkeitsarbeit,<br />
Abt. Öffentlichkeitsarbeit<br />
oeffentlichkeitsarbeit@bo.drs.de<br />
Postfach 9<br />
72101 <strong>Rottenburg</strong> am Neckar<br />
<strong>Rottenburg</strong>/<strong>Stuttgart</strong>, 2010<br />
Die <strong>Diözese</strong> im Internet:<br />
www.drs.de
ICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 2|3<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
06| Vorwort von Bischof Dr. Gebhard Fürst<br />
I. DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009<br />
07| I.1.Mitgliederentwicklung <strong>und</strong> Mitgliederstruktur<br />
08| I.2 Kirchliches Leben in der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>: Zahlen – Daten – <strong>Fakten</strong><br />
08| I.2.1 Pastorale Aufgaben<br />
08| Die Kirchengemeinden in Zahlen<br />
08| Gemeinden für Katholiken anderer Muttersprachen<br />
09| Katholische Kinder- <strong>und</strong> Jugendarbeit<br />
10| Polizei-, Feuerwehr- <strong>und</strong> Notfallseelsorge<br />
11| Urlaubs- <strong>und</strong> Freizeitseelsorge<br />
12| Krankenhaus- <strong>und</strong> Kurseelsorge<br />
12| Gefängnisseelsorge<br />
12| Hochschulseelsorge<br />
13| Schulpastoral/Schulseelsorge<br />
13| Initiative Kirche <strong>und</strong> Schule<br />
14| I.2.2 Bildung, Kunst <strong>und</strong> Kultur<br />
14| Katholischer Religionsunterricht an öffentlichen <strong>und</strong> privaten Schulen<br />
14| Katholische Schulen<br />
15| Katholische Internate<br />
15| Fachstelle Medien<br />
16| Institut für Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
17| Diözesanarchiv<br />
17| Diözesanbibliothek<br />
17| Diözesanmuseum<br />
18| Akademie der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
18| Katholische Erwachsenenbildung<br />
19| BDKJ-Buchdienst<br />
20| Kirchenmusik<br />
21| I.2.3 Kirchliche <strong>und</strong> karitative Dienste <strong>und</strong> Einrichtungen<br />
21| Karitative Dienste im Überblick<br />
21| Feriendörfer<br />
22| BDKJ-Ferienwelt<br />
22| Tagungshäuser
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN ENTW<br />
23| I.3. Kirchliches Leben in der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>: Entwicklungen <strong>und</strong> Perspektiven<br />
23| I.3.1 Pastorale Aufgaben<br />
23| Gemeinden für Katholiken anderer Muttersprachen<br />
23| Katholische Kinder- <strong>und</strong> Jugendarbeit<br />
25| Psychologische Familien- <strong>und</strong> Lebensberatung, Telefonseelsorge<br />
25| Polizei-, Feuerwehr- <strong>und</strong> Notfallseelsorge<br />
26| Urlaubs- <strong>und</strong> Freizeitseelsorge<br />
27| Krankenhaus- <strong>und</strong> Kurseelsorge<br />
27| Seelsorge für Menschen mit Behinderungen<br />
28| Gefängnisseelsorge<br />
28| Hochschulseelsorge<br />
29| Arbeit mit Führungskräften<br />
30| Landpastoral<br />
30| Flughafen- <strong>und</strong> Messepastoral<br />
31| Kirche <strong>und</strong> Arbeitswelt – Betriebsseelsorge<br />
32| Ehe <strong>und</strong> Familie, Senioren, Frauen <strong>und</strong> Männer<br />
35| Schulpastoral/Schulseelsorge<br />
35| Initiative Kirche <strong>und</strong> Schule<br />
36| I.3.2 Bildung <strong>und</strong> Kultur<br />
36| Katholische Schulen<br />
37| Katholische Internate<br />
38| Akademie der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
38| Katholische Erwachsenenbildung<br />
39| BDKJ-Buchdienst<br />
40| Diözesanarchiv<br />
40| Diözesanmuseum<br />
41| Diözesanbibliothek<br />
41| Institut für Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
42| I.3.3 Kirchliche <strong>und</strong> karitative Dienste <strong>und</strong> Einrichtungen<br />
42| Altenhilfe<br />
43| Behindertenhilfe<br />
43| Krankenhilfe<br />
44| Jugendhilfe<br />
44| Sozialstationen<br />
45| Kindergärten<br />
46| Tagungshäuser<br />
47| Feriendörfer<br />
47| BDKJ-Ferienwelt<br />
48| I.3.4 Weltkirche Arbeit
ICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 4|5<br />
II. WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009<br />
49| II.1 Verteilung der Kirchensteuer, der Spenden <strong>und</strong> der Kollektenaufkommen<br />
49| Verteilung der Gesamtkirchensteuer<br />
50| Entwicklung des Spendenaufkommens<br />
51| Entwicklung des Kollektenaufkommens<br />
52| Personalausgaben <strong>und</strong> Zahl der Vollkräfte im Dienst der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
54| Beteiligungen, Eigenbetriebe, Gr<strong>und</strong>stücke<br />
54| Investitionen der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> <strong>und</strong> der Kirchengemeinden<br />
56| II.2 Darstellung der Einnahmen<br />
III. RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN ENTWICKLUNG<br />
57| III.1 Entwicklung der Kirchensteuer<br />
59| III.2 Inanspruchnahme durch übernommene Bürgschaften <strong>und</strong> Patronatserklärungen<br />
59| III.3 Personalüberlassungen an kirchliche Einrichtungen<br />
59| III.4 Zinseinnahmen <strong>und</strong> Rücklagen<br />
60| III.5 Entwicklung der Staats- <strong>und</strong> Ersatzleistungen sowie der staatlichen Zuschüsse<br />
60| III.6 Preisentwicklung<br />
IV. FINANZIELLE PERSPEKTIVEN<br />
61| IV.1 Budgetierung als Steuerungsinstrument<br />
62| IV.2 Rücklagenmanagement <strong>und</strong> potentialorientierte Budgetfortschreibung<br />
ANLAGEN<br />
63| Anlage 1: Die Dekanate der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> (Grafik), Organigramm der Diözesankurie<br />
64| Anlage 2: Die Dekanate der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> (Tabelle)<br />
65| Anlage 3: Prozentuale Verteilung der Katholiken in der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
66| Anlage 4: Organigramm der Diözesankurie
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINA<br />
Vorwort<br />
Zum vierten Mal wird im Zuge der Vorlage<br />
der Jahresrechnung des Diözesanhaushalts<br />
im Unterausschuss Rechnungsprüfung ein<br />
ergänzender Jahresbericht vorgelegt. Er soll<br />
dem Empfängerkreis des Prüfberichts<br />
zusätzliche Informationen zur Jahresrechnung<br />
geben. Der Jahresbericht enthält zum<br />
Teil vertrauliche Inhalte, die nur für diesen<br />
begrenzten Empfängerkreis bestimmt sind.<br />
Andere Teile des Berichts werden teilweise<br />
bereits Ende Juli vorab in einem gesonderten<br />
Bericht ("Zeit-Zeichen - Das Jahr 2008 in der<br />
<strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>") veröffentlicht.<br />
Ltd. Dir. i. K. Dietmar Krauß<br />
Hauptabteilungsleiter<br />
Sehr geehrte Leserin,sehr geehrter Leser,<br />
„<strong>Fakten</strong> <strong>und</strong> <strong>Facetten</strong>“ – unter<br />
diesem Titel gibt die <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<br />
<strong>Stuttgart</strong> in diesem Jahr zwei Teile ihres Jahresberichts<br />
heraus. Der Titel hat sich geändert.<br />
Aus rechtlichen Gründen können wir<br />
den bereits eingeführten Titel „Zeit-Zeichen“<br />
nicht mehr verwenden. Geblieben ist das<br />
Anliegen: Im Geist des Zweiten Vatikanischen<br />
Konzils gilt es, die „Zeichen der Zeit“<br />
zu erkennen, in sachgerechter Weise zu analysieren<br />
<strong>und</strong> sie im Licht des Evangeliums zu<br />
deuten – als Chancen der Entscheidung, als<br />
geistige, gesellschaftliche, kulturelle, auch<br />
wirtschaftliche Rahmenbedingungen, unter<br />
denen Kirche lebt <strong>und</strong> handelt <strong>und</strong> die Frohe<br />
Botschaft von Jesus Christus glaubwürdig<br />
<strong>und</strong> überzeugend zu verkünden hat.<br />
Im ersten Teil der „<strong>Fakten</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Facetten</strong>“ wurden Ereignisse, Themen <strong>und</strong><br />
Personalien vorgestellt, die das Jahr 2009 in<br />
der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> geprägt<br />
<strong>und</strong> mitbestimmt haben. Im hier vorgelegten<br />
zweiten Teil geht es um wirtschaftliche <strong>Fakten</strong>.<br />
Auch dies ist eine Antwort auf die „Zeichen<br />
der Zeit“: dass wir als Ortskirche in der<br />
<strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> solide <strong>und</strong> verantwortungsbewusst<br />
mit den uns zur Verfügung<br />
stehenden Mitteln gewirtschaftet<br />
haben <strong>und</strong> durch vorausschauendes Planen<br />
die finanziellen Einbußen kompensieren<br />
konnten. Wir haben keinen einzigen Euro<br />
uns anvertrauter Kirchensteuermittel durch<br />
leichtsinnige Spekulationen veruntreut. Die<br />
Erfüllung wichtiger pastoraler Aufgaben<br />
konnten wir auf diese Weise nachhaltig<br />
sicherstellen <strong>und</strong> unsere Mitarbeiterinnen<br />
<strong>und</strong> Mitarbeiter waren befreit von lähmenden<br />
Sorgen um ihre berufliche <strong>und</strong> persönliche<br />
Zukunft.<br />
Das erfüllt mich als Bischof in Zeiten<br />
schwerer wirtschaftlicher, finanz- <strong>und</strong><br />
währungspolitischer Krisen mit großer Dankbarkeit.<br />
Darum danke ich von Herzen allen,<br />
die mit großer fachlicher Kompetenz <strong>und</strong> mit<br />
hohem ethischem Bewusstsein die Geschicke<br />
unserer <strong>Diözese</strong> in schwierigem Fahrwasser<br />
mitgestaltet haben <strong>und</strong> mitgestalten.<br />
Nicht nur um wirtschaftliche <strong>und</strong><br />
statistische <strong>Fakten</strong> geht es in diesem zweiten<br />
Teil des Jahresberichts 2009. Einen breiten<br />
Raum nehmen auch die Berichte aus den<br />
Hauptabteilungen <strong>und</strong> Arbeitsbereichen ein.<br />
Missionarische Kirche zu sein – das ist unser<br />
Auftrag –, vollzieht sich in vielen Diensten<br />
<strong>und</strong> Bemühungen in ihrem alltäglichen Auf<br />
<strong>und</strong> Ab. Ich danke allen Mitarbeiterinnen<br />
<strong>und</strong> Mitarbeitern in den Gemeinden <strong>und</strong><br />
Diensten unserer <strong>Diözese</strong> <strong>und</strong> im Bischöflichen<br />
Ordinariat herzlich dafür.<br />
Dieser zweite Teil der „<strong>Fakten</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Facetten</strong> 2009“ kann – wie bereits in den<br />
vergangenen Jahren – erst im Spätherbst<br />
2010 erscheinen, denn die Haushaltssitzung<br />
des Diözesanrats, der als Kirchensteuerrat<br />
für die Feststellung der Jahresrechnung<br />
zuständig ist, kann erst im November eines<br />
jeden Jahres stattfinden – so auch 2010.<br />
Ich wünsche diesem zweiten Teil<br />
der „<strong>Fakten</strong> <strong>und</strong> <strong>Facetten</strong>“ zum Jahr 2009 in<br />
der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> eine gute<br />
Aufnahme <strong>und</strong> eine aufmerksame Lektüre.<br />
Bischof Dr. Gebhard Fürst
NZIELLEN ENTWICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 6|7<br />
I. Die <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> im Jahr 2009<br />
I.1 Mitgliederentwicklung <strong>und</strong> Mitgliederstruktur<br />
Zum Stichtag 31. Dezember 2009 lebten in<br />
der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> 1.921.236<br />
Katholiken (Vorjahr: 1.939.107). Zusammen<br />
mit den katholischen Christen in der Erzdiözese<br />
Freiburg betrug der Anteil der Katholiken<br />
an der Gesamtbevölkerung in Baden-<br />
Württemberg r<strong>und</strong> 36,55 Prozent.<br />
Etwa 31,92 Prozent der Neugeborenen<br />
in Baden-Württemberg wurden 2009<br />
katholisch getauft.<br />
Die <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
umfasst 1.038 Pfarreien, 283 Seelsorgeeinheiten<br />
<strong>und</strong> 25 Dekanate.<br />
Von den r<strong>und</strong> 1,92 Millionen<br />
Katholiken in der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
hatten 197.789 eine ausländische<br />
Staatsangehörigkeit (Vorjahr: 203.035). Das<br />
entspricht einem Anteil von 10,29 Prozent<br />
(Vorjahr: 10,47 Prozent der Katholikenzahl<br />
in der <strong>Diözese</strong>).<br />
2009 2008 2007 2006<br />
Zahl der Einwohner in Baden-Württemberg 10.744.921 10.749.506 10.749.755 10.738.753<br />
Davon<br />
Katholiken in der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> 1.921.236 1.939.107 1.953.347 1.964.593<br />
Katholiken in der Erzdiözese Freiburg 2.005.914 2.023.022 2.045.737 2.059.888<br />
Summe 3.927.150 3.962.129 3.999.084 4.024.481<br />
Anteil in Prozent 36,55 36,86 37,21 37,48<br />
Zahl der Geburten in Baden-Württemberg 89.678 91.909 92.823 91.955<br />
Taufen in der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> 14.339 14.367 14.560 14.454<br />
Taufen in der Erzdiözese Freiburg 14.284 14.579 14.625 15.177<br />
Summe 28.623 28.946 29.185 29.631<br />
Anteil in Prozent 31,92 31,49 31,44 32,23<br />
Nationalität 2009 2008 2007 2006<br />
Italien 77.897 79.916 82.528 84.226<br />
Kroatien 46.539 47.547 49.436 50.363<br />
Portugal/Brasilien/Angola/Mosambik 14.655 15.089 15.490 15.539<br />
Polen 14.355 14.566 14.395 13.942<br />
Spanien/Lateinamerika 8.202 8.381 8.741 8.706<br />
Slowenien 3.980 4.138 4.297 4.429<br />
Zwischensumme 165.628 169.637 174.887 177.205<br />
Übrige Nationalitäten 32.161 33.398 33.832 33.684<br />
Ausländische Staatsangehörige insgesamt 197.789 203.035 208.719 210.889<br />
Veränderung im Vergleich zum Vorjahr - 2,58 - 2,72 % - 1,02 % - 0,54 %
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINA<br />
1. Der Jahresverlauf 2007<br />
I.2 Kirchliches Leben in der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>: Zahlen – Daten – <strong>Fakten</strong> 1<br />
I.2.1 PASTORALE AUFGABEN<br />
Die Kirchengemeinden in Zahlen<br />
2009 2008 2007 2006<br />
Liturgie <strong>und</strong> Sakramente<br />
Zahl der Kirchenbesucher 223.950 232.711 242.359 246.266<br />
Zahl der Taufen 14.339 14.367 14.560 14.454<br />
Zahl der Erstkommunikanten 19.399 20.028 20.579 21.245<br />
Zahl der Firmlinge 17.548 16.501 18.034 18.170<br />
Zahl der Trauungen 3.695 3.671 3.610 3.566<br />
Zahl der Wiederaufnahmen <strong>und</strong> Übertritte 858 966 984 1.009<br />
Zahl der Austritte 10.619 11.112 8.283 7.500<br />
Zahl der Bestattungen 17.755 17.906 17.652 17.115<br />
Zahl der Sonntagsgottesdienste 1.857 1.874 1.915 1.903<br />
Gemeinden für Katholiken anderer Muttersprachen<br />
Gemeinde für Katholiken mit ... Muttersprache 2009 2008<br />
italienischer 35 35<br />
kroatischer 43 43<br />
portugiesischer 6 6<br />
polnischer 4 4<br />
spanischer 2 3<br />
slowenischer 2 2<br />
albanischer 1 1<br />
eritreischer 1 1<br />
französischer 1 1<br />
vietnamesischer 1 1<br />
97 98<br />
Darin sind<br />
Priester 61 61<br />
Diakone 2 2<br />
Ordensschwestern 15 15<br />
Pastoralreferentinnen <strong>und</strong> -referenten 5 5<br />
Gemeindereferentinnen <strong>und</strong> -referenten 8 8<br />
Weitere pastorale Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter 10 10<br />
Summe 101 101<br />
Zahl der Stellen 92 90<br />
1 In Auszügen; zu inhaltlichen Ausführungen über<br />
Entwicklungen <strong>und</strong> Perspektiven s. unter I.3
NZIELLEN ENTWICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 8|9<br />
Katholische Kinder- <strong>und</strong> Jugendarbeit<br />
2009 2008 2007<br />
Zahl der Katholischen Jugendreferate <strong>und</strong> Jugendbüros 32 32 32<br />
Zahl der Mitglieder der Katholischen Jugendverbände 2 24.545 24.710 24.962<br />
in festen Gruppen sind insgesamt 73.500 73.500 73.500<br />
- davon Ministranten <strong>und</strong> Ministrantinnen 35.000 35.000 35.000<br />
Zahl der Engagierten im<br />
Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) 312 285 252<br />
Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ) 32 29 32<br />
Kurzzeitigen Freiwilligendienst "engagiert plus" 32 10 10<br />
Kickstart ab 2008 25 22 -<br />
Weltkirchlicher Friedensdienst (WFD) 20 19 20<br />
Servicestelle ab 2008 (Verwaltung <strong>und</strong> Begleitung von Freiwilligen für andere Träger) 26 22 -<br />
Zahl der Erreichten bei Veranstaltungen 149.928 149.928 149.928<br />
- Freizeit 149.928 43.479 43.479<br />
- Spiritualität 59.971 59.971 59.971<br />
- Bildung 26.987 26.987 26.987<br />
- Politik 13.494 13.494 13.494<br />
- LeiterInnenschulung 5.997 5.997 5.997<br />
Jugendseelsorgetagung <strong>und</strong> Kurs<br />
für pastorale Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter 116 112 131<br />
globales Lernen <strong>und</strong> interkulturelle Veranstaltungen (v.a. mit GKaMs) 912 363 670<br />
Durch Großveranstaltungen erreichte Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />
72-St<strong>und</strong>en-Aktion 8.500 - -<br />
Weltjugendtag in Sydney - 72 -<br />
Internationale Wallfahrt der Ministranten nach Rom 2010 5.253 - -<br />
Diözesanes Jugendforum 2010 220 - -<br />
BDKJ-Wallfahrt nach Assisi - - 500<br />
Zwei Sternsingeraussendungen 2010 - jährlich r<strong>und</strong> 1.000 Gruppen 4.554.612 - -<br />
Ferienwerk/Zeltlager 3.384 3.384 3.350<br />
2 CAJ, DPSG, KJG, KLJB, Kolpingjugend, KSJ, PSG, DJK <strong>und</strong> regionale Verbände
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINA<br />
Polizei-, Feuerwehr- <strong>und</strong> Notfallseelsorge<br />
Angebote der Polizeiseelsorge<br />
Angebot 2009 2008<br />
Berufsethik: Unterricht, Vorträge, Kurse usw. (St<strong>und</strong>en) 265 247<br />
Halbtagesseminare 13 9<br />
Ganztagesseminare 18 20<br />
Gruppensitzungen 45 38<br />
Einzelbegleitungen (Personen) 238 199<br />
Führungsgespräche 35 40<br />
Mediationen (Tage) 7 5<br />
Gesprächs- <strong>und</strong> Bibelabende 12 9<br />
Gottesdienste 15 10<br />
Exerzitien/mehrtägige Angebote (Tage) 10 29<br />
Sonstige (z.T. mehrtägige) Veranstaltungen 40 33<br />
Angebote der Notfallseelsorge 4<br />
2009 5 2008 6 2007 7<br />
Einsätze<br />
Häuslicher Bereich 710 850 773<br />
Außerhäuslicher Bereich 238 384 333<br />
Art<br />
Verkehrsunfall 137 214 243<br />
Plötzlicher Todesfall 167 246 245<br />
Brand 43 40 36<br />
Überbringung Todesnachricht 233 300 255<br />
Verbrechen 14 30 29<br />
Suizid(-Versuch) 144 222 216<br />
Sonstiges 167 158 158<br />
Anforderung durch<br />
Feuerwehr 141 101 141<br />
Rettungsdienst 477 593 689<br />
Polizei 328 381 350<br />
Sonstige 162 170 121<br />
4 Für die Erhebung <strong>und</strong> Veröffentlichung statistischer Angaben sind die Dekanate verantwortlich. Obwohl in allen<br />
Stadt- <strong>und</strong> Landkreisen Notfallseelsorge angeboten wird, gibt die nachfolgende Aufstellung deshalb nur die Zahlen<br />
wieder, die von den Systemen selbst zur Verfügung gestellt wurden.<br />
5 Die Zahlen beruhen auf der Meldung aus 16 Landkreisen (Stand: 28.05.09).<br />
6 Die Zahlen beruhen auf der Meldung aus 22 Landkreisen.<br />
7 Die Zahlen beruhen auf der Meldung aus 23 Landkreisen.<br />
Für die Erhebung <strong>und</strong> Veröffentlichung statistischer Angaben sind die Dekanate verantwortlich. Aufgr<strong>und</strong> eines<br />
technischen Problems liegt für 2009 keine dekanatsübergreifende Zusammenfassung der Daten vor.
NZIELLEN ENTWICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 10|11<br />
Urlaubs- <strong>und</strong> Freizeitseelsorge<br />
Campingplatz Gohren<br />
2009 2008<br />
Angebotszeitraum 6 Wochen 6 Wochen<br />
Mitarbeiter 4 Teams mit je ca. 20 Personen (je zwei 4 Teams mit je ca. 20 Personen (je zwei<br />
Wochen Einsatzdauer inkl. Auf- <strong>und</strong> Abbau),<br />
davon ca. 10 Praktikant/innen (angehende<br />
Erzieherinnen, Diakone, Theologen)<br />
Wochen Einsatzdauer inkl. Auf- <strong>und</strong> Abbau)<br />
Programm Veranstalt. TeilnehmerInnen Veranstalt. TeilnehmerInnen<br />
Kinderprogramm 25 jeweils 80 - 140 Kinder 25 jeweils 80 - 140 Kinder<br />
„Sandmann“ 20 jeweils 70 - 160 Kinder 20 jeweils 70 - 160 Kinder<br />
„Nachtcafé“ 6 jeweils 10 - 60 Erwachsene 6 jeweils 10 - 60 Erwachsene<br />
Familiengottesdienste 7 jeweils ca. 80 - 200 Teilnehmer 7 jeweils ca. 80 - 200 Teilnehmer<br />
Gottesdienst zur Silberhochzeit 1 50 Gäste<br />
„Fest im Zelt“ 6 jeweils ca. 100 - 200 Besucher 6 jeweils ca. 100 - 200 Besucher<br />
„Spiel <strong>und</strong> Spaß im Kirchzelt“ 6 je ca. 20 - 60 Jugendliche 6 je ca. 20 - 60 Jugendliche<br />
Zeltkino 6 je ca. 180 - 220 Besucher 6 je ca. 180 - 220 Besucher<br />
Familienfrühstück 2 je ca. 100 Gäste 2 je ca. 100 Gäste<br />
Verschiedene Einzelangebote Markt, Sport, Spiel, offenes Zelt, Aufnahme für eine<br />
Kinderlieder-CD im Kinderprogramm (2 Wochen)<br />
Campingplatz Machtolsheim<br />
2009 2008<br />
Angebotszeitraum 4 Wochen 4 Wochen<br />
Mitarbeiter 2 Teams mit insgesamt 24 Personen (je zwei 2 Teams mit insgesamt 9 Personen (je zwei<br />
Wochen Einsatzdauer inkl. Auf- <strong>und</strong> Abbau) Wochen Einsatzdauer inkl. Auf- <strong>und</strong> Abbau)<br />
Programm Veranstalt. Teilnehmer/innen Veranstalt. Teilnehmer/innen<br />
Kinderprogramm 16 jeweils 25 - 35 Kinder 16 jeweils 25 - 35 Kinder<br />
„Sandmann“ 12 jeweils 25 - 35 Kinder 12 jeweils 25 - 35 Kinder<br />
„Nachtcafé“ 4 jeweils ca. 2 - 10 Erwachsene 4 jeweils ca. 2 -10 Gäste<br />
Familiengottesdienste 5 jeweils ca. 30 - 60 Teilnehmer 5 jeweils ca. 20 - 55 Teilnehmer<br />
„Familienfest“ 4 jeweils ca. 30 - 100 Teilnehmer 4 jeweils ca. 30 - 100 Teilnehmer<br />
Zeltkino 4 jeweils ca. 20 - 60 Gäste 4 jeweils ca. 20 - 60 Gäste<br />
Thematischer Männerabend<br />
(Impuls, Diskussion, Vesper)<br />
1 17 Gäste<br />
Verschiedene Einzelangebote Sport <strong>und</strong> Spiel, „offenes Haus“
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINA<br />
Krankenhaus- <strong>und</strong> Kurseelsorge<br />
2009 2008<br />
Krankenhäuser im Bereich der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> 136 136<br />
Rehabilitationskliniken im Bereich der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> 93 93<br />
Seelsorgerinnen <strong>und</strong> Seelsorger im Krankenhaus<br />
- Hauptberufliche Stellen im Bereich der Kategorialseelsorge 44 44<br />
- Hauptberufliche Stellen im Bereich der Gemeindeseelsorge 33 33<br />
Summe 77 77<br />
Seelsorgerinnen <strong>und</strong> Seelsorger mit Voll- <strong>und</strong> Teilzeitaufträgen 95 115<br />
Gefängnisseelsorge<br />
2009 2008<br />
Inhaftierte Menschen in Baden-Württemberg r<strong>und</strong> 8.500 r<strong>und</strong> 8.500<br />
davon in der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> r<strong>und</strong> 4.600 r<strong>und</strong> 4.600<br />
Justizvollzugsanstalten (JVA) in der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> 9 9<br />
Außenstellen 13 13<br />
Sozialtherapeutische Anstalt mit Außenstelle 1 1<br />
Unterbringung von Frauen vor allem in der JVA Schwäbisch Gmünd<br />
Im Auftrag der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> in den JVA<br />
tätige Seelsorgerinnen <strong>und</strong> Seelsorger 14 14<br />
- davon hauptberuflich 10 10<br />
- davon nebenberuflich 4 4<br />
- davon im Dienst bzw. unter Personalkostenerstattung<br />
des Landes Baden-Württemberg 6 6<br />
Hochschulseelsorge<br />
2009 2008<br />
Hochschulgemeinden in der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> 13 14<br />
an<br />
Universitäten 5 5<br />
Pädagogischen Hochschulen 3 3<br />
Fachhochschulen 5 6<br />
Projekt: pastorale Aufträge an dualen Hochschulen: 2 2
NZIELLEN ENTWICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 12|13<br />
Schulpastoral/Schulseelsorge<br />
2009<br />
Anzahl staatliche <strong>und</strong> kirchliche Religionslehrer 5.468<br />
Anzahl öffentliche <strong>und</strong> private Schulen 2.600<br />
Anzahl Schüler 934.760<br />
Anzahl Schüler katholisch 310.028<br />
Anzahl Teilnehmer an Fortbildungsmaßnahmen Schulpastoral 600<br />
(Religions-)Lehrerinnen 500<br />
Pastorale Dienste 100<br />
Anzahl Teilnehmer Weiterbildung zum Schulseelsorger durch 3-jährige Kurse 59<br />
Anzahl aktuell in Weiterbildung als Schulseelsorger 19<br />
Tage der Orientierung<br />
Anzahl durchgeführte TdO 27<br />
Anzahl Schüler teilgenommen 675<br />
Anzahl Studenten im Mitarbeiterkreis TdO 21<br />
Initiative Kirche <strong>und</strong> Schule<br />
2009<br />
Anzahl öffentliche <strong>und</strong> private Schulen in Baden-Württemberg 4.321<br />
Anzahl Ganztagesschulen in Baden-Württemberg 1.223<br />
Anzahl Jugendbegleiter in Baden-Württemberg 15.000<br />
Anzahl Kirchliche Jugendbegleiter in Baden-Württemberg 150<br />
Anzahl Ausbildungskurse Jugendbegleiter in der <strong>Diözese</strong> 4<br />
Anzahl von kirchlichen Trägern ausgebildete Jugendbegleiter 72<br />
Anzahl begleitete Modellprojekte Kirchengemeinde/Seelsorgeeinheit <strong>und</strong> Schulen 12<br />
Anzahl Bildungsregionen (Stadt- <strong>und</strong> Landkreise) in der <strong>Diözese</strong> 4<br />
Anzahl weitere geplante Bildungsregionen (Stadt- <strong>und</strong> Landkreise) in der <strong>Diözese</strong> 7<br />
Das Jugendbegleiterprogramm will ehrenamtliches Engagement von Verbänden, Vereinen<br />
<strong>und</strong> Kirchen an den Schulen im Land fördern, v.a. im Bereich der Betreuungs- <strong>und</strong> Bildungsangebote<br />
im Rahmen der offenen Ganztagesschule.<br />
Neben Schulen übernehmen auch Kindergärten, Vereine, Kirchen, Musikschulen, Jugendhäuser,<br />
Volkshochschulen <strong>und</strong> viele weitere Bildungseinrichtungen die Verantwortung für die Bildungsangebote<br />
in einer Region. Die Bildungsregionen mit ihren Bildungsbüros wollen die<br />
unterschiedlichen Angebote in einer Region besser vernetzen helfen <strong>und</strong> die regionale Leitbildentwicklung<br />
zu Bildungsfragen unterstützen.
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINA<br />
I.2.2 BILDUNG, KUNST UND KULTUR<br />
Katholischer Religionsunterricht an öffentlichen <strong>und</strong> privaten Schulen<br />
In der <strong>Diözese</strong> hat der Religionsunterricht einen hohen Stellenwert. Er ist ordentliches Lehrfach <strong>und</strong> im Gr<strong>und</strong>gesetz verankert. Der größte<br />
Anteil wird dabei von staatlich angestellten Lehrkräften erteilt, die wie die kirchlichen eine Beauftragung zum Religionsunterricht durch den<br />
Bischof haben. Der Religionsunterricht der pastoralen Dienste stellt eine originäre Verbindung zur Arbeit in der Kirchengemeinde her. Auch die<br />
Religionslehrer im Kirchendienst sind unverzichtbar <strong>und</strong> häufig ehrenamtlich in der Kirchengemeinde tätig, so wie auch viele staatliche Religionslehrer.<br />
Für die Religionslehrer im Kirchendienst wird durch das Land nur teilweise finanzieller Ersatz geleistet, die <strong>Diözese</strong> finanziert dort<br />
einen erheblichen Anteil.<br />
Anzahl der Lehrkräfte Pro Woche erteilte Unterrichtsst<strong>und</strong>en<br />
Schuljahr 08/09 Schuljahr 07/08 Schuljahr 06/07 Schuljahr 05/06<br />
Priester: 255 967 1.071 1.080 1.139<br />
Diakone: 15 89 115 109 106<br />
Pastoralreferenten <strong>und</strong> -assistenten: 161 1.126 1.115 1.023 931<br />
Gemeindereferenten <strong>und</strong> -assistenten: 233 1.840 1.683 1.648 1.639<br />
Summe der pastoralen Dienste: 663 4.022 3.984 3.860 3.815<br />
Religionslehrer im Kirchendienst: 617 7.690 7.968 7.882 8.071<br />
Gesamtsumme der kirchlichen Lehrkräfte: 1.280 11.712 11.952 11.742 11.886<br />
Religionslehrer im Staatsdienst: 4.187 17.344 17.782 18.068 18.118<br />
Gesamtsumme der staatlichen<br />
<strong>und</strong> kirchlichen Lehrkräfte: 5.467 29.056 29.734 29.810 30.004<br />
Katholische Schulen<br />
Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong><br />
Schuljahr 2008/2009 Gr<strong>und</strong>schulen Hauptschulen Realschulen Gymnasien Fachschulen Sonderschulen<br />
Anzahl der Schulen 4 9 12 14 30 19<br />
Anzahl der Schüler 5.964 5.611 7.206 3.117 2.843
NZIELLEN ENTWICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 14|15<br />
Katholische Internate<br />
Die rechnerische Belegung auf der Basis von 530 Euro/Monat (bzw. 510 Euro/Monat) hat sich<br />
in den vier Internaten in der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> folgendermaßen entwickelt:<br />
2009 2008 2007<br />
Rechnerische Belegung zum Stichtag<br />
auf der Basis von 530 €/Monat/Schüler:<br />
Davon:<br />
253,33 246,36 233,58<br />
Ehingen 47,67 59,17 56,60<br />
Rottweil 55,28 36,49 37,72<br />
Bad Mergentheim 76,36 73,83 73,41<br />
<strong>Rottenburg</strong> 74,02 76,87 65,85<br />
Gleichzeitig wurde entsprechend dem vereinbarten zielkonformen Stellenschlüssel das Personal<br />
in den vier Internaten (hauswirtschaftlicher <strong>und</strong> pädagogischer Bereich) um 18 VK-Stellen<br />
abgebaut, so dass die Einsparvorgabe des Diözesanrates aus dem Jahr 2004 erfüllt ist.<br />
Fachstelle Medien<br />
Die Fachstelle Medien der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> kümmert sich mit ihrem Fachbereich<br />
„Medienkultur“ um die medienpädagogische <strong>und</strong> medienethische Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
von Multiplikatoren <strong>und</strong> Erziehenden. Ein Netz von Medienreferentinnen <strong>und</strong> -referenten<br />
führt jährlich zwischen 70 <strong>und</strong> 100 Veranstaltungen mit durchschnittlich insgesamt 1.200 bis<br />
2.000 Teilnehmer durch. Im Jahr 2009 startete ein neuer Kurs mit 16 Teilnehmer/innen zur<br />
Ausbildung neuer Medienreferentinnen <strong>und</strong> -referenten. Außerdem betreut der Fachbereich<br />
Medienkultur über die Fachstelle Katholische Büchereiarbeit 206 Katholische öffentliche<br />
Büchereien (KÖB) in der <strong>Diözese</strong> mit insgesamt 1.122 ehrenamtlichen Mitarbeitenden.<br />
234.438 Besucher <strong>und</strong> 54.531 regelmäßige Benutzer wurden 2009 gezählt. Mit einem<br />
Medienbestand von 536.925 Stück generierten die KÖB 871.700 Entleihungen. Darüber hinaus<br />
fanden im Jahr 2009 insgesamt 1.500 Veranstaltungen in oder von Katholisch öffentlichen<br />
Büchereien statt.<br />
Ebenso wie das Medienreferenten-Netzwerk wird der Ökumenische Medienladen ökumenisch<br />
betrieben. Hier können AV-Medien diözesanweit entliehen oder teilweise auch gekauft<br />
werden. Im Verleih des Ökumenischen Medienladens gibt es 8.895 Medientitel mit insgesamt<br />
13.379 Kopien. 7.623 registrierte Verleihk<strong>und</strong>en haben im Jahr 2009 insgesamt 25.393<br />
Medientitel ausgeliehen – <strong>und</strong> meist öffentlich in Bildungsprozessen vorgeführt.
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINA<br />
Institut für Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
Statistik: Intervallkurse im Jahr 2009<br />
Kurstitel Einheiten Teilnehmer<br />
Meditation <strong>und</strong> Körperspiritualität 7 15<br />
Basiskompetenz Theologie 4 22<br />
Ritualekurs 3 22<br />
Geistliche Begleitung 6 21<br />
Entwicklungsprozesse begleiten 3 21<br />
Leitung gestalten 4 14<br />
Leiten – planen – querdenken 4 10<br />
Kirchliche Organisationen entwickeln –<br />
Kommunikation gestalten – als Dekan, als Berater 7 8<br />
Zu einer der Hauptaufgaben des Instituts gehört die Einführung der vielen ehrenamtlichen<br />
Wortgottesleiterinnen <strong>und</strong> -leiter sowie der Kommunionhelfer in der <strong>Diözese</strong>.<br />
Kurse Teilnehmer 2009<br />
9 x Ausbildung zum Kommunionhelfer 347<br />
2 x Ausbildung zum Krankenkommunionhelfer 60<br />
7 x Ausbildung als Beauftragte für Wortgottesdienste 100<br />
16 x Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung für Kommunionhelfer<br />
<strong>und</strong> Beauftragte für Wortgottesdienste 250
NZIELLEN ENTWICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 16|17<br />
Diözesanarchiv<br />
Die folgende Aufstellung umfasst aufgr<strong>und</strong> des Schwerpunktthemas „Bildung“ für das Jahr<br />
2009 nur den Beitrag des Diözesanarchivs zur Bildungs-, Kultur- <strong>und</strong> Öffentlichkeitsarbeit der<br />
<strong>Diözese</strong>.<br />
2009<br />
Schriftliche Anfragen: 1.691<br />
Benutzungen im Lesesaal: 8 535<br />
Eigene Ausstellungen: 1<br />
Besucher 178<br />
(ohne Eröffnungstag)<br />
Führungen 12<br />
Teilnehmer Führungen 101<br />
Beteiligung an Ausstellungen Dritter: 2<br />
Eigene Publikationen: 1<br />
Beiträge zu Publikationen Dritter: 3<br />
Archivführungen: 3<br />
Fortbildungen <strong>und</strong> Referate zur Verwaltung <strong>und</strong> Sicherung<br />
von Schriftgut der Pfarreien <strong>und</strong> Verbände: 9<br />
Diözesanbibliothek<br />
Buchtitel/Bücher 2009<br />
Diözesanbibliothek 300.000<br />
Bibliothek des Wilhelmsstifts 270.000<br />
Hochschule für Kirchenmusik 40.000<br />
24 Landkapitelsbibliotheken 140.000<br />
Elektronisch erfasste Buchtitel (vergl. http://webopac.drsintra.de) 120.000<br />
Ausleihen/Jahr 10.000<br />
Diözesanmuseum<br />
2009 2008 2007 2006 2005<br />
Besucher 4.115 15.907 5.313 2.279 8.778<br />
Führungen 57 243 67 64 91<br />
4 Vom 16. März - 2. Juni 2009 war der Lesesaal wegen des Umzugs an den Interimsstandort geschlossen.
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Akademie der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
Die <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> unterhält eine Akademie mit zwei Häusern (in <strong>Stuttgart</strong>-<br />
Hohenheim <strong>und</strong> Weingarten) mit neun (Vorjahr: acht) Fachreferaten.<br />
Katholische Erwachsenenbildung<br />
Zahl 2009 Zahl 2008<br />
Eigene Veranstaltungen 144 128<br />
Teilnehmerinnen <strong>und</strong> Teilnehmer 8.148 6.138<br />
Gasttagungen 310 336<br />
Teilnehmerinnen <strong>und</strong> Teilnehmer 9.179 8.796<br />
Einzelgäste 7.738 8.096<br />
Folgende Bildungsveranstaltungen wurden über die Katholische Erwachsenenbildung der<br />
<strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> e.V. abgerechnet:<br />
2009 2008 2007<br />
Förderfähige Unterrichtseinheiten<br />
gegenüber der <strong>Diözese</strong> 259.000 257.954 243.213<br />
Gesamt erbrachte UE 269.592 267.283 253.232<br />
Teilnehmer/innen 718.263 650.493 642.062<br />
2009 2008 2007<br />
Zuschuss der <strong>Diözese</strong><br />
zu den Unterrichtseinheiten (pauschaliert) 401.000 401.531 401.531<br />
<strong>und</strong> Projektmittel 26.000 26.000 26.000<br />
Zuschuss Land<br />
selbst erwirtschaftete Mittel keb in den Kreisen<br />
825.625 829.717 801.560<br />
<strong>und</strong> <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> 379.536 333.230 279.282<br />
Aufwendungen insgesamt 5.051.042 4.740.405 4.832.477
NZIELLEN ENTWICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 18|19<br />
BDKJ-Buchdienst<br />
2009 2008 2007<br />
Referenten-Stellen keb in den Kreisen (tatsächliche) 21,5 21,09 21,05<br />
keb <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>/<br />
Fachbereich Erwachsenenbildung 2 2 3<br />
Sekretariats-Stellen 18,35 18,16 16,33<br />
keb <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>/<br />
Fachbereich Erwachsenenbildung 2 2 2<br />
Gesamtpersonalkosten keb in den Kreisen 2.148.261 2.073.500 2.022.901<br />
davon <strong>Diözese</strong> 1.659.729 1.642.999 1.634.732<br />
Eigenanteil der keb in den Kreisen 488.532 430.501 388.169<br />
Personalkosten keb<br />
<strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> 236.029 240.152 266.941<br />
Summe 2.384.290 2.313.652 2.289.842<br />
2009 2008 2007<br />
Umsatz (netto) 285.982 € 284.000 € 288.000 €<br />
durchschnittlicher Kassenumsatz pro K<strong>und</strong>e ca. 42 € 9 24,41 € 22,24 €<br />
Präsenzbestand ca. 9.000 Titel ca. 9.000 Titel ca. 9.000 Titel<br />
9 Einkäufe auf Rechnung <strong>und</strong> Barzahlung zusammengerechnet.
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINA<br />
Kirchenmusik<br />
2009<br />
<strong>Diözese</strong><br />
Ausbildungsabschlüsse<br />
Teilbereichsqualifikation Orgel <strong>und</strong> Chorleitung 39<br />
C-Prüfung 21<br />
B-Prüfung 4<br />
Aufbaustudium Chorleitung 1<br />
Förderplätze „Junge Organisten“ der<br />
Bischof-Moser-Stiftung/Amt für Kirchenmusik 51<br />
Fortbildungsveranstaltungen (Teilnehmer)<br />
Kirchenmusikalische Werkwoche (12 versch. Kurse) 130<br />
Kirchenmusikalisches Wochenende (6 versch. Kurse) 57<br />
Diözesanchorfreizeit 120<br />
Familiensingwoche 85<br />
Kirchenmusikalische Publikationen<br />
Tastenbuch zum Familiengesangbuch „Dir sing ich mein Lied“<br />
Werkheft „Initiative Gottesdienst“<br />
Kirchenmusikalische Nachrichten 2<br />
Werkwochenheft<br />
Chorhefte 2<br />
Dekanate<br />
Ausbildungsveranstaltungen, Teilbereichsqualifikation 192<br />
Kirchenmusikalische Fortbildungsveranstaltungen 86<br />
Jahresversammlungen der Chorleiter 42<br />
Chorvorstände <strong>und</strong> Organisten, Dekanatschortage 20<br />
Gemeinden<br />
Anzahl der nebenberuflichen Organisten <strong>und</strong> Chorleiter 1.680<br />
Anzahl der hauptberuflichen Kirchenmusiker (= < 50 %) 75<br />
Anzahl der der Sängerinnen <strong>und</strong> Sänger in kirchlichen Chören 32.150<br />
Orgelinstandsetzungen <strong>und</strong> -baumaßnahmen 2.232.035 €
NZIELLEN ENTWICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 20|21<br />
I.2.3 KIRCHLICHE UND KARITATIVE DIENSTE UND EINRICHTUNGEN 10<br />
Karitative Dienste im Überblick 11<br />
Feriendörfer<br />
2009 2008 2007 2006<br />
Karitative Dienste<br />
Zahl der Krankenhäuser 7 7 10 11<br />
Ambulatorien, medizinische Fürsorgestellen 97 93 93 93<br />
Stationäre Alten- <strong>und</strong> Behindertenhilfe 155 170 170 170<br />
Kinder- <strong>und</strong> Jugendhilfeeinrichtungen 51 27 27 27<br />
Kindergärten, -horte <strong>und</strong> -krippen 907 918 918 926<br />
Fachschulen 47<br />
Familienberatungsstellen, Ehe-, Familien-<br />
<strong>und</strong> Lebensberatungsstellen 421 149 149 149<br />
Weitere soziale Einrichtungen <strong>und</strong> Dienste 151 150 150 150<br />
Rechtsberatungsstellen 1 1 1 1<br />
Zentren zur Förderung von Arbeitsplätzen 54 42 42 42<br />
Zentren zur Behebung von Armut 45 8 8 8<br />
Betreuung von Wohnungslosen <strong>und</strong> Migranten 85 89 89 89<br />
Übernachtungen 2009 2008<br />
Familien 51.391 45.845<br />
Gruppen 33.553 36.843<br />
Gesamt 84.944 82.688<br />
10 Zur inhaltlichen Beschreibung der einzelnen Aufgabenbereiche s. unter I.3.<br />
11 Die Zahlen der Stiftung Liebenau <strong>und</strong> der Stiftung Sankt Konradihaus Schelklingen wurden<br />
anhand der Vorjahre geschätzt.
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINA<br />
BDKJ-Ferienwelt<br />
2009 2008<br />
Teilnehmer zwischen 8 <strong>und</strong> 22 Jahren 3.459 3.383<br />
Ehrenamtliche Mitarbeiter in Leitungsfunktion 64 64<br />
Ehrenamtliche Freizeitleiter 570 538<br />
Kinder <strong>und</strong> Jugendreisen in Deutschland <strong>und</strong> Europa 29 29<br />
Diözesane BDKJ-Zeltlager in Seemoos, Rot <strong>und</strong> Oberginsbach<br />
Bei der K<strong>und</strong>enbefragung 2009 bewerteten 747 (Vorjahr: 710) Teilnehmer die Reisen sowie<br />
die Zufriedenheit mit der Freizeitleitung ebenso wie im Vorjahr im Schnitt mit 1,7 nach der<br />
Schulnotenskala.<br />
Tagungshäuser<br />
2009 2008 2007<br />
Anzahl der Gäste 154.288 142.079 143.512<br />
Davon:<br />
Firmen 15.757 16.694 13.631<br />
Kirche 114.931 101.221 103.579<br />
Sonstige 23.600 24.164 26.302<br />
Belegte Zimmer 97.004 91.213 90.618<br />
Davon:<br />
Firmen 12.973 13.979 11.104<br />
Kirche 68.098 61.004 62.300<br />
Sonstige 15.933 16.230 17.214<br />
Im August 2009 hat der Kirchliche Eigenbetrieb Tagungshäuser der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
den wirtschaftlichen Betrieb des Bildungshauses Kloster Heiligkreuztal übernommen.<br />
Inklusive der Belegung von Kloster Heiligkreuztal aus den Monaten August bis Dezember<br />
konnte die Zahl der Gäste im Jahr 2009 um insgesamt 12.209 Gäste (= 8,6 Prozent) gesteigert<br />
werden, <strong>und</strong> zwar ausschließlich bei den Gästen aus dem kirchlichen Bereich. Bei<br />
Betrachtung der Gästezahl ohne den Anteil von Kloster Heiligkreuztal ist erfreulicherweise<br />
ebenfalls eine Steigerung festzuhalten, <strong>und</strong> zwar um 3.239 Gäste.
NZIELLEN ENTWICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 22|23<br />
I.3 Kirchliches Leben in der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>:<br />
Entwicklungen <strong>und</strong> Perspektiven 12<br />
I.3.1 PASTORALE AUFGABEN<br />
Gemeinden für Katholiken<br />
anderer Muttersprachen<br />
In der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
leben mehr als 200.000 Katholiken mit<br />
anderer Nationalität aus 160 unterschiedlichen<br />
Ländern. Die meisten dieser Katholiken<br />
(170.000) kommen aus 10 Nationen (vor<br />
allem Italien <strong>und</strong> Kroatien); die anderen<br />
30.000 Katholiken stammen aus 150 verschiedenen<br />
Ländern. Ein Großteil der Kirchengemeinden<br />
ist demnach sehr international<br />
zusammengesetzt.<br />
Die eigene kulturelle <strong>und</strong> religiöse<br />
Herkunft <strong>und</strong> Identität auch in einem fremden<br />
Land leben <strong>und</strong> pflegen zu können, ist<br />
Voraussetzung für eine offene, gleichberechtigte<br />
<strong>und</strong> gegenseitig wertschätzende<br />
Begegnung zwischen Einheimischen <strong>und</strong><br />
Zugewanderten. So hat die <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
für die elf zahlenmäßig großen<br />
Nationen bzw. Sprachgruppen 97<br />
Gemeinden errichtet, die durch ein eigenes<br />
Gremium (Pastoralrat) in der Seelsorgeeinheit<br />
vertreten werden.<br />
Bei den weiteren Sprachgruppen<br />
haben sich über zehn muttersprachliche<br />
Gemeinschaften etabliert, deren Mitglieder<br />
regelmäßig zusammenkommen <strong>und</strong> miteinander<br />
Gottesdienst in ihrer Heimatsprache<br />
feiern.<br />
12 Zu den statistischen Angaben zu der einzelnen Aufgabenbereiche s. unter I.2.<br />
Die insgesamt 101 Seelsorgerinnen<br />
<strong>und</strong> Seelsorger in diesen Gemeinden für<br />
Katholiken anderer Muttersprachen sind<br />
zusammen mit den deutschen pastoralen<br />
Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern dafür verantwortlich,<br />
eine interkulturell ausgerichtete<br />
Pastoral zu entwickeln <strong>und</strong> das diözesane<br />
Konzept einer stärkeren Vernetzung von Kirchengemeinden<br />
<strong>und</strong> muttersprachlichen<br />
Gemeinden in den Seelsorgeeinheiten zu<br />
fördern.<br />
Besondere Schwerpunkte im Jahr 2009<br />
waren:<br />
Konsolidierung der beiden Diözesankonferenzen<br />
der kroatischen <strong>und</strong> italienischen<br />
Seelsorgerinnen <strong>und</strong> Seelsorger sowie der<br />
gemeinsamen Diözesankonferenz aller<br />
weiteren muttersprachlichen Gemeinden<br />
Einführung ausländischer Priester in die<br />
diözesanen Konzepte <strong>und</strong> Strukturen<br />
Initiativen des Instituts für Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
zur Entwicklung einer stärker<br />
interkulturell ausgerichteten Katechese<br />
Auswertung der Amtsperiode der Pastoralräte<br />
<strong>und</strong> Wahlvorbereitung<br />
Profilierung der großen italienischen,<br />
kroatischen, philippinischen <strong>und</strong> pol-<br />
nischen Diözesanwallfahrten<br />
Pastorale <strong>und</strong> finanzielle Unterstützung<br />
von muttersprachlichen Gemeinschaften<br />
Sprachförderung der Seelsorger/innen<br />
aus anderen Nationen<br />
Projektunterstützungen (z. B. „forza pulcini“<br />
im Rems-Murr-Kreis)<br />
Katholische Kinder- <strong>und</strong> Jugendarbeit<br />
Kinder- <strong>und</strong> Jugendarbeit ist ein<br />
außerschulisches, erfahrungsorientiertes <strong>und</strong><br />
freiwilliges Angebot an Kinder <strong>und</strong> Jugendliche.<br />
Die wesentlichen Säulen der katholischen<br />
Kinder- <strong>und</strong> Jugendarbeit sind Bildungsarbeit,<br />
Freizeitgestaltung <strong>und</strong> spirituelle<br />
Angebote. Sie ist der Selbstorganisation<br />
<strong>und</strong> Partizipation junger Menschen, dem<br />
Prinzip der Freiwilligkeit, dem ehrenamtlichen<br />
Engagement sowie der Bedürfnis- <strong>und</strong><br />
Freizeitorientierung verpflichtet.<br />
Katholische Kinder- <strong>und</strong> Jugendarbeit<br />
ist "ein Teil des Dienstes der Kirche mit,<br />
unter <strong>und</strong> an jungen Menschen" (Diözesansynode<br />
1985/86, IV, 19). Sie soll jungen Menschen<br />
helfen, einen Lebenssinn zu finden, der<br />
Maß nimmt am Evangelium Jesu Christi.<br />
Diese Gr<strong>und</strong>aufgabe kirchlicher Jugendarbeit<br />
ändert sich nicht, wohl aber die jeweilige<br />
Situation, in der sie erfüllt werden soll. Die<br />
Lebensverhältnisse junger Menschen in der<br />
Welt von heute haben sich verändert <strong>und</strong><br />
junge Menschen sind anders: Ihr Zugang<br />
zum Glauben, zur Kirche <strong>und</strong> zu den Angeboten<br />
kirchlicher Jugendarbeit hat sich gewandelt.<br />
Insbesondere hat sich die Praxis der<br />
kirchlichen Jugendarbeit selbst verändert <strong>und</strong><br />
damit auch ihre Formen <strong>und</strong> die Aufgaben<br />
der Beteiligten.
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINA<br />
Katholische Kinder- <strong>und</strong> Jugendarbeit<br />
in der <strong>Diözese</strong> hat eine Doppelstruktur<br />
innerhalb der Hauptabteilung III des Bischöflichen<br />
Ordinariats: den B<strong>und</strong> der Deutschen<br />
Katholischen Jugend (BDKJ) <strong>und</strong> das Bischöfliche<br />
Jugendamt in Wernau. Die Diözesanleitung<br />
des BDKJ ist in Personalunion gleichzeitig<br />
die Leitung des Bischöflichen Jugendamtes.<br />
Zur Unterstützung der Kinder- <strong>und</strong><br />
Jugendarbeit gibt es in jedem Dekanat ein<br />
Katholisches Jugendreferat.<br />
Jugendverbände<br />
Die Mitgliedsverbände des BDKJ<br />
im Diözesanverband <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
sind die Christliche ArbeiterInnenjugend<br />
(CAJ), die Deutsche Pfadfinderschaft St.<br />
Georg (DPSG), die Katholische Junge<br />
Gemeinde (KJG), die Katholische Landjugendbewegung<br />
(KLJB), die Katholische Studierende<br />
Jugend (KSJ), die Kolpingjugend<br />
<strong>und</strong> die Pfadfinderinnenschaft St. Georg<br />
(PSG).<br />
Die Verbände beschließen ihre<br />
Ziele, Aufgaben, Methoden, Organisationsformen<br />
<strong>und</strong> verantworten ihre pädagogische<br />
Arbeit selbst. Jeder Verband arbeitet nach<br />
verbandsspezifischen Zielen <strong>und</strong> mit spezifischen<br />
Zielgruppen.<br />
Freiwilligendienste<br />
Die Freiwilligendienste des BDKJ<br />
sind ein Angebot der Kirche an junge Menschen.<br />
Als Bildungsjahr <strong>und</strong> sozialer Lerndienst<br />
ermöglichen sie jungen Menschen<br />
persönliche Entwicklung <strong>und</strong> beruflichen<br />
Orientierung. Zusammen mit Kooperationspartnern<br />
bietet der BDKJ folgende Freiwilligendienste<br />
an: Freiwilliges Soziales Jahr<br />
(FSJ), Weltkirchlicher Friedensdienst, Freiwilliges<br />
Ökologisches Jahr, den Kurzzeitfreiwilligendienst<br />
„engagiert plus“ <strong>und</strong> FSJ kick-<br />
START (für benachteiligte Jugendliche).<br />
Fachstellen<br />
Neben den BDKJ-Mitgliedsverbänden<br />
<strong>und</strong> Katholischen Jugendreferaten wird<br />
die Kinder- <strong>und</strong> Jugendarbeit in der <strong>Diözese</strong><br />
durch Fachstellen im Bischöflichen Jugendamt<br />
unterstützt <strong>und</strong> begleitet. Hierzu gehören<br />
zum Beispiel die Unterstützung der Ministrantenarbeit<br />
<strong>und</strong> der muttersprachlichen<br />
Gemeinden, die Entwicklung neuer Ideen im<br />
Bereich der Jugendspiritualität <strong>und</strong> in der<br />
Kooperation zwischen Jugendarbeit <strong>und</strong><br />
Schule.<br />
Bildungsarbeit<br />
Die Bildungsarbeit in der Kinder<strong>und</strong><br />
Jugendarbeit geschieht vorrangig in den<br />
Mitgliedsverbänden des BDKJ, welche die<br />
Gruppenleiterausbildung selbst verantworten.<br />
Darüber hinaus bietet der BDKJ den Ausbildungskurs<br />
„Geistliche Leitung“ (AGL) für<br />
junge Menschen an, die ehrenamtlich geistliche<br />
Leitung im Jugendverband wahrnehmen<br />
wollen. Der Kurs richtet sich mittlerweile<br />
auch an in Glaubensfragen interessierte<br />
junge Erwachsene. Daneben gibt es den Kurs<br />
„Verband Leiten Lernen“ (VLL), durch den<br />
ehrenamtliche Führungskräfte in der kirchlichen<br />
Jugendarbeit fortgebildet werden.<br />
Besondere Veranstaltungen <strong>und</strong> Maßnahmen<br />
2009 waren:<br />
die 72-St<strong>und</strong>en-Aktion: Sozialaktion des<br />
BDKJ mit 8.500 Teilnehmer/innen in 363<br />
Projekten www.72st<strong>und</strong>en.de<br />
die Initiative des BDKJ „Das ist ungerecht!<br />
Aktiv gegen Kinderarmut“<br />
die b<strong>und</strong>esweite Eröffnung der BDKJ-<br />
Misereor-Jugendaktion in <strong>Stuttgart</strong><br />
das Oberministrantenkonzil <strong>und</strong> die<br />
Gründung der Internetplattform Co-mini-ty<br />
für Ministranten<br />
die Aktivitäten zum Schutzauftrag in der<br />
Kinder- <strong>und</strong> Jugendarbeit (Handlungsempfehlungen<br />
für ehrenamtliche <strong>und</strong><br />
hauptberufliche Mitarbeiterinnen <strong>und</strong><br />
Mitarbeiter, Ehrenerklärung für Ehrenamtliche<br />
in den Verbänden, die Schulung aller<br />
Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter, die Einführung<br />
eines polizeilichen Führungszeugnisses<br />
alle drei Jahre <strong>und</strong> die Verpflichtungserklärung<br />
für die hauptberuflichen<br />
Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter)
NZIELLEN ENTWICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 24|25<br />
Psychologische Familien- <strong>und</strong><br />
Lebensberatung, Telefonseelsorge<br />
Psychologische Familien- <strong>und</strong><br />
Lebensberatung<br />
Zum 1. Juni 2009 wurde die<br />
Zusammenlegung der bisher getrennten<br />
Dienste Ehe-, Familien- <strong>und</strong> Lebensberatung<br />
<strong>und</strong> Erziehungsberatung zur Psychologischen<br />
Familien- <strong>und</strong> Lebensberatung (PFL)<br />
verwirklicht <strong>und</strong> an neun von 16 Standorten<br />
in Trägerschaft des Caritasverbandes organisiert.<br />
Es wurde mit der PFL – angesichts<br />
gestiegener Nachfrage <strong>und</strong> reduzierten personellen<br />
<strong>und</strong> finanziellen Ressourcen – ein<br />
umfassender familienorientierter Beratungsdienst<br />
nachhaltig gesichert <strong>und</strong> das Angebot<br />
durch eine integrierte Anlaufstelle <strong>und</strong><br />
Arbeitsform für die Ratsuchenden verbessert.<br />
Die im Jahr 2009 entwickelte trägerübergreifende<br />
diözesane Konzeption für die<br />
PFL wurde im Frühjahr 2010 veröffentlicht.<br />
Telefonseelsorge<br />
Die überwiegend ökumenisch<br />
getragene Telefonseelsorge bietet an fünf<br />
Standorten in der <strong>Diözese</strong> mit über 400 professionell<br />
geschulten <strong>und</strong> fachlich begleiteten<br />
Ehrenamtlichen r<strong>und</strong> um die Uhr ein<br />
offenes Ohr für Menschen in Krisen – am<br />
Telefon <strong>und</strong> im Internet. 2009 konnte die<br />
finanzielle Situation durch zusätzliche Kirchensteuermittel<br />
verbessert werden.<br />
Polizei-, Feuerwehr- <strong>und</strong><br />
Notfallseelsorge<br />
Polizeiseelsorge<br />
Polizeilich notwendiges Handeln<br />
kann in besonderer Weise belastend sein,<br />
wenn Polizisten in Konflikte zwischen ihren<br />
persönlichen Entscheidungskriterien <strong>und</strong><br />
den institutionellen Vorgaben geraten. Deshalb<br />
benötigen die Polizisten bei der Bewältigung<br />
ihrer Aufgaben Rat, Unterstützung<br />
<strong>und</strong> Beistand. Die Polizisten sollen ihre ethische<br />
Verantwortung in der täglichen Arbeit<br />
erkennen, wahrnehmen <strong>und</strong> kritisch reflektieren.<br />
Berufsethik <strong>und</strong> Polizeiseelsorge<br />
schaffen dafür einen ethischen <strong>und</strong> spirituellen<br />
Orientierungsrahmen <strong>und</strong> bieten Hilfestellungen<br />
in Konfliktfällen an. Auftrag der<br />
Polizeiseelsorge ist deshalb die (berufs-)ethische<br />
Qualifizierung <strong>und</strong> die seelsorgliche<br />
Begleitung der Polizeibediensteten in Einsätzen,<br />
in Krisensituationen <strong>und</strong> bei Unglücks<strong>und</strong><br />
Todesfällen. 2009 war die <strong>Diözese</strong><br />
zudem Ausrichter der jährlichen Landespolizeiseelsorgetagung,<br />
zu der jeweils Polizisten<br />
sowie Polizeiseelsorger aus ganz Baden-<br />
Württemberg eingeladen sind. Die Tagung<br />
2009 stand unter dem Thema „Polizei –<br />
meine Leidenschaft“.<br />
Auf der Landesebene Baden-Württemberg<br />
ist die Polizeiseelsorge gemeinsam<br />
mit der Erzdiözese Freiburg, der Evangelischen<br />
Landeskirche in Württemberg <strong>und</strong> der<br />
Evangelischen Landeskirche in Baden Mitglied<br />
in der Landesarbeitsgemeinschaft der<br />
Polizeiseelsorge. Die Kooperation mit dem<br />
Land ist durch eine Vereinbarung vertraglich<br />
abgesichert. Sie ist in der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
aufgegliedert in die Bereiche<br />
Nord (Regierungsbezirk <strong>Stuttgart</strong>), Süd<br />
(Regierungsbezirk Tübingen) <strong>und</strong> Bereitschaftspolizei<br />
(Biberach). Darüber hinaus<br />
gibt es Kooperationen mit der Fachhochschule<br />
der Polizei in Villingen-Schwenningen<br />
<strong>und</strong> der Akademie der Polizei in Freiburg.<br />
In der Polizeiseelsorge sind derzeit<br />
zwei Diakone mit je 100 Prozent ihrer<br />
Arbeitszeit, ein Pastoralreferent mit 50 Prozent<br />
<strong>und</strong> ein Diakon nebenberuflich tätig.<br />
Ethikunterricht erfolgt an den drei Standorten<br />
der Bereitschaftspolizei Göppingen, Böblingen<br />
<strong>und</strong> Biberach, an der Hochschule für<br />
Polizei Villingen-Schwenningen <strong>und</strong> auf<br />
Anforderung auch im Einzeldienst in den<br />
Polizeirevieren <strong>und</strong> an der Akademie der<br />
Polizei in Freiburg.<br />
Einzelseelsorge <strong>und</strong> Beratung für<br />
Polizeibedienstete findet meist über einen<br />
längeren Zeitraum statt. In den Dienstgruppen<br />
gibt es halbtägige <strong>und</strong> ganztägige<br />
Gruppengespräche. Praxisbegleitung <strong>und</strong><br />
Supervision finden für Gruppen oder Einzelpersonen<br />
statt. Als mehrtägige Einzelmaßnahmen<br />
werden Sport- <strong>und</strong> Wanderexerzitien<br />
sowie das Traumatherapie-Modell „Alle<br />
in einem Boot“ angeboten.<br />
Feuerwehrseelsorge<br />
Zu den Aufgaben der Feuerwehrseelsorge<br />
in der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
gehören die seelsorgliche Begleitung<br />
von Mitarbeitern <strong>und</strong> Angehörigen, Gottesdienste<br />
bei Todesfällen von Feuerwehrmitarbeitern,<br />
liturgische Angebote auf Landesebene<br />
(z. B. Floriansgottesdienst) sowie die Teilnahme<br />
an Landes- <strong>und</strong> B<strong>und</strong>estagungen<br />
<strong>und</strong> Großveranstaltungen der Feuerwehr.
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINA<br />
Notfallseelsorge<br />
Die Notfallseelsorge ist ein ökumenisches<br />
Angebot der Kirchen. Als „Erste<br />
Hilfe für die Seele“ wendet sie sich primär<br />
an die von einer Krise direkt Betroffenen <strong>und</strong><br />
ihre Angehörigen, unabhängig von ihrer<br />
Religion <strong>und</strong> Weltanschauung. Sie ist auf die<br />
enge zeitliche <strong>und</strong> räumliche Nähe zum Krisenereignis<br />
begrenzt <strong>und</strong> leitet von dort<br />
über auf die seelsorglichen Angebote der<br />
Kirchen- bzw. Pfarrgemeinden <strong>und</strong> kirchlichen<br />
Einrichtungen sowie auf die beratenden<br />
<strong>und</strong> therapeutischen Angebote psychologischer<br />
<strong>und</strong> sozialer Einrichtungen. Sie<br />
trägt Sorge dafür, dass den Betroffenen <strong>und</strong><br />
Angehörigen auf Wunsch Seelsorgerinnen<br />
<strong>und</strong> Seelsorger ihrer jeweiligen Konfession<br />
zur Verfügung stehen. Ferner vermittelt sie<br />
die Ratsuchenden auf Wunsch an Helferinnen<br />
<strong>und</strong> Helfer anderer Religionen.<br />
Notfallseelsorge geschieht in<br />
enger Partnerschaft mit Rettungsdiensten,<br />
Feuerwehr <strong>und</strong> Polizei <strong>und</strong> ergänzt deren<br />
Einsatz mit einem von ihr eigenverantwortlich<br />
gestalteten seelsorglichen Angebot. Die<br />
Dekanate <strong>und</strong> Kirchenbezirke sind dafür<br />
zuständig, dass auf ihrem Gebiet die Notfallseelsorge<br />
als Dienst eingerichtet ist. Die Notfallseelsorge<br />
ist jeweils auf Stadt- <strong>und</strong> Landkreisebene<br />
organisiert <strong>und</strong> dort eingeb<strong>und</strong>en<br />
in die Alarmierungsstruktur der Rettungs-<br />
<strong>und</strong> Hilfsdienste. Für die Bewältigung<br />
eines Großschadensereignisses oder einer<br />
Katastrophe braucht es das koordinierte <strong>und</strong><br />
strukturierte Vorgehen aller beteiligten Hilfeleistungssysteme.<br />
Aus diesem Gr<strong>und</strong> integriert<br />
sich die Notfallseelsorge in das System<br />
der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV)<br />
<strong>und</strong> wirkt verbindlich in den vorgegebenen<br />
Einsatzstrukturen <strong>und</strong> -abläufen mit.<br />
Besondere Ereignisse<br />
Großereignisse für die Polizei- <strong>und</strong><br />
die Notfallseelsorge waren zum einen der<br />
Amoklauf an der Albertville-Realschule in<br />
Winnenden <strong>und</strong> Wendlingen am 11. März<br />
2009, zum anderen der NATO-Gipfel am<br />
3./4. April 2009.<br />
Im Rahmen der Betreuungen nach<br />
dem Amoklauf waren neben Schulpsychologen<br />
<strong>und</strong> anderen PSNV-Kräften insgesamt<br />
auch 40 Notfallseelsorgerinnen <strong>und</strong> -seelsorger<br />
aus mehreren Landkreisen bzw. Dekanaten<br />
im Einsatz. Für die Polizeiseelsorge bedeutete<br />
der Amoklauf eine besondere Herausforderung<br />
<strong>und</strong> Belastung in der akuten Krisenintervention,<br />
aber auch in der heute noch<br />
andauernden Aufarbeitung <strong>und</strong> der seelsorglichen<br />
Betreuung der seelisch <strong>und</strong>/oder körperlich<br />
verletzten Polizeibeamten.<br />
Beim NATO-Gipfel waren die Polizei-<br />
<strong>und</strong> die Notfallseelsorge erstmals als<br />
Fachberatung in allen Einsatzabschnitten<br />
<strong>und</strong> in allen Führungsstäben als fester Partner<br />
des Katastrophenschutzes etabliert. Im<br />
Zusammenhang mit dem NATO-Gipfel<br />
waren bis zu 16.000 Polizeibeamte eingesetzt.<br />
Bis zu 20 Polizeiseelsorgerinnen <strong>und</strong><br />
Polizeiseelsorger aus dem ganzen B<strong>und</strong>esgebiet<br />
betreuten die eingesetzten Polizeikräfte.<br />
Urlaubs- <strong>und</strong> Freizeitseelsorge<br />
Seit vielen Jahren engagieren sich<br />
die Evangelische Landeskirche in Württemberg<br />
<strong>und</strong> die <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
gemeinsam während der Sommerferien in<br />
der Urlauberseelsorge auf den Campingplätzen<br />
Gohren (Bodensee) <strong>und</strong> Machtolsheim<br />
(Schwäbische Alb). Mit der Campingseelsorge<br />
wird den Urlaubern auf den Campingplätzen,<br />
insbesondere den Familien, ein<br />
Angebot für einen gelingenden Urlaub mit<br />
Begegnung, Spiel, Kinderprogramm, Gesprächen<br />
<strong>und</strong> Besinnung gemacht.<br />
Die Erfahrungen aus der Freizeitpastoral<br />
zeigen, dass die Menschen in der<br />
Urlaubszeit offen sind für Sinn- <strong>und</strong> Lebensfragen<br />
<strong>und</strong> von den Kirchen einen Beitrag zu<br />
einem gelingenden Urlaub erwarten. Aus<br />
diesem Gr<strong>und</strong> erfreuen sich die kirchlichen<br />
Angebote in den Urlaubsregionen auch<br />
einer großen Wertschätzung.<br />
Die Campingdienste werden durch<br />
ehrenamtlich tätige, ökumenisch zusammengesetzte<br />
Teams unter der Leitung eines<br />
Pastoralen Mitarbeiters organisiert <strong>und</strong><br />
durchgeführt. Im Rahmen der Campingdienste<br />
bietet die <strong>Diözese</strong> jungen Erwachsenen<br />
die Möglichkeit, sich in der Urlauberseelsorge<br />
bei der pädagogischen Arbeit mit Kindern,<br />
in der Vorbereitung <strong>und</strong> Gestaltung<br />
von Freizeitangeboten <strong>und</strong> Gottesdiensten<br />
<strong>und</strong> in der Begleitung von Gesprächskreisen<br />
aktiv <strong>und</strong> kreativ einzubringen. Deshalb wird<br />
die Mitarbeit bei den Campingdiensten der<br />
Kirchen auch von Studierenden <strong>und</strong> von<br />
angehenden Erzieherinnen <strong>und</strong> Erziehern<br />
gerne als Praktikum genutzt.
NZIELLEN ENTWICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 26|27<br />
Krankenhaus- <strong>und</strong><br />
Kurseelsorge<br />
Die Krankenhauslandschaft verändert<br />
sich in hohem Tempo: Krankenhäuser<br />
werden unter einem Dach zusammengefasst<br />
(etwa Schorndorf, Backnang <strong>und</strong> Waiblingen<br />
in einem Neubau in Winnenden mit unterschiedlicher<br />
Verwendung der bisherigen<br />
Häuser; für Villingen <strong>und</strong> Schwenningen<br />
wird ein neues Krankenhaus in Schwenningen<br />
gebaut; am Klinikum <strong>Stuttgart</strong> werden<br />
Häuser an einem neuen Standort konzentriert).<br />
Bestehende Krankenhäuser werden<br />
gravierend renoviert (etwa das Elisabethenkrankenhaus<br />
in Ravensburg, aber auch das<br />
Caritaskrankenhaus in Bad Mergentheim).<br />
Gravierend verändert haben sich schon vor<br />
längerem die Finanzierungsbedingungen für<br />
die Krankenhausträger, insbesondere durch<br />
die Abrechnung über „Fallpauschalen“<br />
(DRGs). Die Verweildauer von Patienten sinkt<br />
weiterhin, wenn auch langsamer. Patienten<br />
werden also in immer kürzerer Zeit im Krankenhaus<br />
„behandelt“ <strong>und</strong> nach kurzer Frist<br />
wieder entlassen – im Durchschnitt heute<br />
bereits nach 8,3 Tagen. Dennoch sind die<br />
„Fallzahlen“ etwa gleich geblieben, also die<br />
Zahl der Menschen, die (stationär oder<br />
ambulant) behandelt werden <strong>und</strong> im Krankenhaus<br />
durch die Krankenhausseelsorge<br />
erreicht werden wollen oder sollen.<br />
Krankenhausseelsorge <strong>und</strong> Kurseelsorge<br />
sind ein diakonischer <strong>und</strong> missionarischer<br />
Dienst der Kirchen im Krankenhaus<br />
für Menschen verschiedenster Herkunft<br />
<strong>und</strong> unterschiedlichster Milieus, unabhängig<br />
von ihrer Zugehörigkeit zu Religionen <strong>und</strong><br />
Konfessionen. Sie verstehen sich als personales<br />
Gesprächsangebot, das sich besonders<br />
in der verlässlichen Präsenz der Seelsorgerinnen<br />
<strong>und</strong> Seelsorger bei den Patientinnen<br />
<strong>und</strong> Patienten, ihren Angehörigen sowie den<br />
Mitarbeitenden im Krankenhaus zeigt. Eine<br />
vertrauensvolle ökumenische Zusammenarbeit<br />
wird gesucht. Besondere Herausforderungen<br />
sind die drängenden Fragen der<br />
medizinischen Ethik, die palliative Versorgung<br />
<strong>und</strong> Begleitung von Menschen in der<br />
letzten Phase ihres Lebens sowie die ethische<br />
Bildung in der Pflegeausbildung.<br />
Kurseelsorge (Klinik- <strong>und</strong> Kurseelsorge)<br />
ist seit einigen Jahren geprägt durch<br />
die Neuausrichtung der Behandlung in den<br />
Rehabilitationskliniken. Sie hat ihr Selbstverständnis<br />
in einem eigenen Leitbild<br />
beschrieben.<br />
Seelsorge für Menschen<br />
mit Behinderungen<br />
Hörgeschädigtenseelsorge<br />
Etwa 5.000 gehörlose Menschen<br />
leben im Bereich der <strong>Diözese</strong>; aufgr<strong>und</strong> einer<br />
solchen Hörschädigung kann die Lautsprache<br />
nicht auf natürlichem Wege (d. h. über das<br />
Hören) erlernt werden <strong>und</strong> auch der Zugang<br />
zur Schriftsprache ist dadurch sehr erschwert.<br />
Deshalb haben die Betroffenen mit der<br />
Gebärdensprache ihre eigene Sprache.<br />
Schwerhörige Menschen beherrschen<br />
zwar die in der Mitwelt gesprochene<br />
Sprache, die (auditive) Sprachwahrnehmung<br />
bereitet ihnen aber mehr oder weniger<br />
große Schwierigkeiten. Man schätzt, dass<br />
ein Fünftel bis ein Viertel der Bevölkerung in<br />
diesem Sinne hörgeschädigt ist bzw. sich im<br />
Hören beeinträchtigt fühlt. Die Sorge für<br />
gehörlose wie auch schwerhörige Menschen<br />
gehört zum Aufgabengebiet der Hörgeschädigtenseelsorge.<br />
Menschen mit Taubblindheit bzw.<br />
Hörsehschädigung werden begleitet von<br />
einem selbst betroffenen Diakon <strong>und</strong> Taubblindenseelsorger.<br />
Seine Angebote erreichen<br />
den kleinen Kreis von Betroffenen in einer<br />
intensiven persönlichen <strong>und</strong> seelsorglichen<br />
Begegnung.
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINA<br />
Blindenseelsorge<br />
Der selbst blinde Blindenseelsorger<br />
in der <strong>Diözese</strong>, der mit einem Teilzeitauftrag<br />
tätig ist, begleitet Betroffene in enger<br />
Zusammenarbeit mit dem Katholischen Blinden-<br />
<strong>und</strong> Sehbehindertenwerk durch persönliche<br />
Gespräche, Begegnungs- <strong>und</strong> Besinnungstage,<br />
Freizeiten <strong>und</strong> Gottesdienste.<br />
Seelsorge bei Familien mit geistig<br />
behinderten Kindern<br />
In sechs Dekanaten hat die <strong>Diözese</strong><br />
<strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> bislang eine Stelle<br />
für die Seelsorge bei Familien mit geistig<br />
behinderten Kindern eingerichtet; weitere<br />
Stellen werden 2010 besetzt werden. Die<br />
wichtigsten Aufgaben dieser Seelsorgerinnen<br />
<strong>und</strong> Seelsorger sind Religionsunterricht<br />
an Sonderschulen, Unterstützung bei der<br />
Hinführung <strong>und</strong> der Feier der Sakramente,<br />
Besuche <strong>und</strong> seelsorgliche Begleitung der<br />
Familien, Angebot von Begegnungen wie<br />
Freizeiten, Gesprächskreise, Wochenenden<br />
sowie Sensibilisierung <strong>und</strong> Unterstützung<br />
der Gemeinden <strong>und</strong> ihrer Mitarbeitenden in<br />
dem Anliegen, Menschen mit <strong>und</strong> ohne<br />
Behinderung gleichermaßen in selbstverständlicher<br />
Offenheit zu begegnen.<br />
Die Seelsorge bei Menschen mit<br />
anderen Behinderungen wird derzeit im<br />
Zusammenspiel mit dem sonstigen seelsorglichen<br />
Handeln der <strong>Diözese</strong> konzeptionell<br />
reflektiert.<br />
Gefängnisseelsorge<br />
In den Justizvollzugsanstalten des<br />
württembergischen Landesteils arbeiten im<br />
Auftrag der <strong>Diözese</strong> zehn Seelsorgerinnen<br />
<strong>und</strong> Seelsorger aus verschiedenen pastoralen<br />
Berufen hauptberuflich <strong>und</strong> vier nebenberuflich.<br />
Sechs Hauptberufliche haben mit<br />
dem Land Baden-Württemberg einen<br />
Dienstvertrag bzw. werden die Personalkosten<br />
für sie vom Land erstattet. Die übrigen<br />
Seelsorger werden von der <strong>Diözese</strong> vergütet.<br />
Mit der Erzdiözese Freiburg, den<br />
Evangelischen Landeskirchen in Württemberg<br />
<strong>und</strong> in Baden sowie mit dem Justizministerium<br />
Baden-Württemberg bestehen<br />
institutionalisierte <strong>und</strong> regelmäßig stattfindende<br />
Formen der Zusammenarbeit.<br />
Als Schwerpunkte der Tätigkeit<br />
nennt das Leitbild „Katholische Gefängnisseelsorge“:<br />
seelsorgliche Begleitung für die<br />
Menschen im Gefängnis; Mitarbeit für ein<br />
gutes Klima in der Anstalt <strong>und</strong> eine Kultur<br />
des Lebens, auch durch Gespräche mit<br />
Bediensteten; Förderung der sozialen Integration<br />
als Dienst für die Gesellschaft; Unterstützung<br />
der ehrenamtlichen Arbeit; missionarischer<br />
Dienst für kirchliches Handeln<br />
hinter Mauern <strong>und</strong> Sensibilisierung für straffällig<br />
gewordene Menschen <strong>und</strong> ihre Angehörigen.<br />
Hochschulseelsorge<br />
Zwei – vom Wissenschaftsminister<br />
initiierte – Arbeitsgruppen arbeiteten im Jahr<br />
2009 an den Themen „Rechtsstatus von<br />
Hochschulgemeinden“ <strong>und</strong> „Räume der Stille“.<br />
Ein Vertrag zwischen dem Ministerium<br />
<strong>und</strong> den vier Kirchen des Landes Baden-<br />
Württemberg zur Gewährleistung seelsorgerlicher<br />
Tätigkeit kirchlicher Mitarbeiter<br />
an Hochschulen wurde vorgelegt, der im<br />
Sommer 2010 unterzeichnet werden soll.<br />
Zu einer Konzeption von Räumen<br />
der Stille an Hochschulen haben sich Vertreter<br />
der evangelischen <strong>und</strong> katholischen Kirche<br />
gemeinsam mit einer Dozentin für islamische<br />
Religionspädagogik an der Pädagogischen<br />
Hochschule Weingarten <strong>und</strong> einem<br />
Rabbiner von der Hochschule für jüdische<br />
Studien Heidelberg zusammengef<strong>und</strong>en.<br />
Unterstützung erhalten die Überlegungen<br />
durch Erfahrungen des Vereins zur Förderung<br />
des interreligiösen Dialogs auf dem<br />
neuen Campus Westend in Frankfurt sowie<br />
aus einem Projekt an der Universität Karlsruhe<br />
(KIT) zu einer angemessenen architektonischen<br />
Umsetzung.<br />
An den Hochschulgemeinden der<br />
<strong>Diözese</strong> engagieren sich zahlreiche Studierende<br />
– trotz der vermehrten Studienanforderungen<br />
durch den Bologna-Prozess –<br />
ehrenamtlich in sozialen, entwicklungspolitischen,<br />
kulturellen <strong>und</strong> religiösen Kontexten<br />
<strong>und</strong> werden in der Lebensphase ihres Studiums<br />
vielfältig beraten <strong>und</strong> unterstützt.
NZIELLEN ENTWICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 28|29<br />
Arbeit mit Führungskräften<br />
Führungskräfte, die in hoher<br />
beruflicher Verantwortung stehen, erwarten<br />
von der Kirche für berufsrelevante Fragen<br />
ethische Orientierung <strong>und</strong> Begleitung.<br />
Im Jahr 2009 wurden von Führungskräften<br />
vor allem in Folge der wirtschaftlichen<br />
Entwicklung <strong>und</strong> von Gesetzesnovellierungen<br />
vermehrt auch kritische<br />
Anfragen an die Kirche gestellt. Die Sachkompetenz<br />
der Führungskräfte erfordert<br />
eine Auseinandersetzung mit der Kernbotschaft<br />
des Evangeliums <strong>und</strong> mit den daraus<br />
abzuleitenden ethischen Konsequenzen.<br />
Für Führungskräfte aus Industrie<br />
<strong>und</strong> Wirtschaft standen vor allem die Fragen<br />
im Mittelpunkt: Auf welche Werte müssen<br />
notwendige betriebliche Entscheidungen<br />
gründen? Von welchen Werten lasse ich<br />
mich leiten, wenn ich andere leite? Im Blick<br />
auf die wirtschaftliche Situation vieler<br />
Betriebe <strong>und</strong> auf die Turbulenzen im Bankenwesen<br />
hatten diese Fragen eine hohe Priorität.<br />
Von Medizinern <strong>und</strong> Juristen wurde nach<br />
der Sicht der Kirche zu den gesetzlichen<br />
Regelungen der Patientenverfügung sowie<br />
nach aktuellen Problemen des Staatskirchenrechts<br />
gefragt. Hilfestellungen zum<br />
sogenannten „Burn-out-Syndrom“ standen<br />
weniger zur Diskussion. Offensichtlich wird<br />
hier von der Kirche keine Hilfestellung<br />
erwartet.<br />
Die Arbeit mit Führungskräften<br />
kann wegen der personellen Ausstattung<br />
des Fachbereichs nur in größeren zeitlichen<br />
Abständen für die berufsspezifischen Gruppen<br />
in den verschiedenen Teilen der <strong>Diözese</strong><br />
angeboten werden. Dadurch ist ein kontinuierlicher<br />
persönlicher Kontakt nur schwer<br />
möglich. Die Veranstaltungen mit der Kirchenleitung,<br />
vor allem mit Bischof Dr. Gebhard<br />
Fürst, fanden aber durchweg eine sehr<br />
gute Resonanz. Für den Bischof bot dies<br />
zugleich die Gelegenheit zur persönlichen<br />
Begegnung mit Führungskräften aus verschiedenen<br />
beruflichen Sparten.<br />
Um Synergieeffekte zu nutzen,<br />
wurden vermehrt Veranstaltungen in Kooperation<br />
angeboten (u. a. mit der IHK Heilbronn,<br />
mit dem Projekt Kirche <strong>und</strong> Wirtschaft<br />
„KIWI“, mit anderen Fachbereichen<br />
der Hauptabteilung Kirche <strong>und</strong> Gesellschaft,<br />
mit der Akademie der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<br />
<strong>Stuttgart</strong> oder mit Dekanaten).<br />
Die spirituelle Begleitung der Führungskräfte<br />
ist ein fester Bestandteil der<br />
Angebote des Fachbereichs. Hierzu gehören<br />
Auszeiten, Exerzitien, Besinnungstage im<br />
Advent <strong>und</strong> zu Beginn der Passionszeit,<br />
ebenso besonders gestaltete Sonntagsgottesdienste<br />
in der <strong>Stuttgart</strong>er Domkirche St.<br />
Eberhard <strong>und</strong> die Gottesdienste bei Veranstaltungen<br />
der Akademie.<br />
Die Auseinandersetzung mit theologischen<br />
Fragen hat im Jahr 2009 eine sehr<br />
große Resonanz gef<strong>und</strong>en. Dazu tragen vor<br />
allem die Vorlesungsreihe „Theologie als<br />
Wissenschaft“ an der Universität <strong>Stuttgart</strong><br />
<strong>und</strong> die jährlich durchgeführten wissenschaftlichen<br />
Studienreisen bei, die sich mit<br />
dem Dialog der Religionen in verschiedenen<br />
Ländern befassen <strong>und</strong> zur Begegnung mit<br />
dem Islam, dem Buddhismus <strong>und</strong> der Orthodoxen<br />
Kirche führten.<br />
Neben den Studienreisen <strong>und</strong> der<br />
wöchentlichen Vorlesung in der Semesterzeit<br />
hat der Fachbereich Führungskräfte zu 15<br />
fachspezifischen Angeboten eingeladen,<br />
außerdem zu drei Wochenendveranstaltungen.<br />
Das Verhältnis zwischen Einladung <strong>und</strong><br />
Anmeldung betrug etwa 30 bis 35 Prozent.<br />
Aus den Begegnungen mit Führungskräften<br />
ergaben sich zahlreiche persönliche<br />
Beratungsgespräche, geistliche<br />
Begleitung sowie Sakramentenspendungen.
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINA<br />
Landpastoral<br />
Innerhalb von Jahrzehnten hat<br />
sich der ländliche Raum stärker gewandelt<br />
als in Jahrh<strong>und</strong>erten zuvor. Einerseits nähern<br />
sich die Lebensformen <strong>und</strong> Lebensweisen in<br />
Dorf <strong>und</strong> Stadt mehr <strong>und</strong> mehr an. Andererseits<br />
sehen sich durch die Veränderungen<br />
die Menschen <strong>und</strong> damit auch die Pastoral<br />
im ländlichen Raum vor spezifische Fragen<br />
<strong>und</strong> Herausforderungen gestellt.<br />
Die Zuständigkeit für die Landpastoral<br />
liegt bei der Hauptabteilung „Kirche<br />
<strong>und</strong> Gesellschaft“ (XI). Die dort angesiedelte<br />
Fachstelle Landpastoral, der Verband<br />
Katholisches Landvolk mit cura familia <strong>und</strong><br />
landwirtschaftlicher Familienberatung, die<br />
Landfrauenvereinigung sowie die Landvolkshochschulen<br />
Wernau <strong>und</strong> Leutkirch<br />
haben die Aufgabe, die Menschen bei der<br />
Suche nach neuen Wegen im ländlichen<br />
Raum zu unterstützen <strong>und</strong> zu begleiten.<br />
Besondere Schwerpunkte im Jahr 2009<br />
waren Foren für den intensiven Austausch<br />
mit Verantwortlichen in der Kommunalpolitik<br />
sowie die Durchführung von regionalen<br />
Landfrauentagen zum Thema „Die Faszination<br />
der christlichen Botschaft“.<br />
Flughafen- <strong>und</strong> Messepastoral<br />
Durch die unmittelbare Nachbarschaft<br />
von Neuer Landesmesse <strong>und</strong> Flughafen<br />
ist ein neuer pastoraler Raum entstanden,<br />
in dem die Herausforderungen der<br />
urbanen, mobilen <strong>und</strong> pluralen Gesellschaft<br />
in verdichteter Weise zum Ausdruck kommen.<br />
Hier erfährt sich die Kirche als Kirche<br />
am Wegesrand. Die personale Präsenz in diesem<br />
Raum gewährleisten die <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
<strong>und</strong> Evangelische Landeskirche<br />
in Württemberg in ökumenischer<br />
Kooperation. Für die <strong>Diözese</strong> liegt die Verantwortung<br />
für die konzeptionelle Entwicklung<br />
der Pastoral auf Flughafen <strong>und</strong> Messe bei der<br />
Hauptabteilung „Kirche <strong>und</strong> Gesellschaft“<br />
(XI). Seit Herbst 2008 ist eine Ordensschwester<br />
mit einem vollen Auftrag auf Messe <strong>und</strong><br />
Flughafen präsent. Sie hat die Aufgabe, für<br />
die Menschen, die sich dort aufhalten, da zu<br />
sein <strong>und</strong> die vorhandenen Ansätze zu erproben<br />
<strong>und</strong> weiterzuentwickeln.
NZIELLEN ENTWICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 30|31<br />
Kirche <strong>und</strong> Arbeitswelt –<br />
Betriebsseelsorge<br />
Die lang erwartete <strong>und</strong> im Jahr<br />
2009 erschienene Sozialenzyklika von Papst<br />
Benedikt XVI. "Caritas in veritate" misst<br />
dem Engagement der Kirche für die Würde<br />
der Arbeit <strong>und</strong> die gerechte <strong>und</strong> humane<br />
Gestaltung von Wirtschaft <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />
einen überaus hohen Stellenwert ein. Die<br />
<strong>Diözese</strong> zählt den Einsatz für Recht <strong>und</strong><br />
Würde der Arbeit zu ihren Pastoralen Prioritäten.<br />
Im Jahr 2009 standen diese Bemühen<br />
stark im Zusammenhang mit den Auswirkungen<br />
der Finanz- <strong>und</strong> Wirtschaftskrise,<br />
unter der die exportorientierten Wirtschaftszweige<br />
im Diözesangebiet besonders zu leiden<br />
hatten <strong>und</strong> haben.<br />
Im Fachbereich Arbeitswelt der<br />
Hauptabteilung "Kirche <strong>und</strong> Gesellschaft"<br />
(XI) arbeiten die Betriebsseelsorge der <strong>Diözese</strong>,<br />
die "Aktion Martinusmantel" sowie der<br />
mit dem Caritasverband der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
eingegangene "Kooperationsverb<strong>und</strong><br />
katholischer Arbeitsintegrationsangebote"<br />
(KOKA) zusammen. Auch die<br />
Ansprechpartnerschaft für den "Diözesanratsausschuss<br />
Arbeit <strong>und</strong> soziale Gerechtigkeit"<br />
obliegt dieser Hauptabteilung.<br />
Im Jahr 2009 stand die Aktion<br />
Martinusmantel unter dem Leitwort „Für<br />
eine Chance in der Krise“. Diözesanweit<br />
wurde zu Spenden aufgerufen, deren Erlös<br />
den Qualifizierungs- <strong>und</strong> Beschäftigungsinitiativen<br />
in der <strong>Diözese</strong> zu Gute kommt. Eine<br />
kürzlich vorgelegte Evaluation hat ergeben,<br />
dass ein gespendeter Euro es ermöglicht,<br />
fünf weitere Euro zu erschließen. Auch aus<br />
dem Diözesanhaushalt fließen Mittel ein.<br />
2009 wurden aus dem Fonds Martinusmantel<br />
15 Initiativen mit insgesamt 446.000<br />
Euro unterstützt. Weiter entwickelte Förderrichtlinien<br />
wurden im Dezember 2009 im<br />
Amtsblatt der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
veröffentlicht.<br />
Die neun Betriebsseelsorger der<br />
<strong>Diözese</strong> haben im Jahr 2009 vielfältige<br />
Akzente konkreter Solidarität gesetzt, sei es<br />
mit Menschen mit Arbeit oder für solche<br />
ohne Arbeit. Das Bemühen um eine gerechte<br />
<strong>und</strong> humane Wirtschaft <strong>und</strong> Arbeitswelt<br />
im Geist der christlichen Frohbotschaft stand<br />
dabei im Mittelpunkt.<br />
Einige Beispiele:<br />
Die bei der Betriebsseelsorge Heilbronn<br />
angesiedelte Fernfahrerpastoral wurde<br />
2009 konzeptionell weiterentwickelt. Für<br />
die Fernfahrer wurde eine CD für Fernfahrer<br />
mit dem Titel „Einparkhilfe für die<br />
Seele“ kreiert.<br />
In Zusammenarbeit mit dem Diözesanratsausschuss<br />
„Arbeit <strong>und</strong> soziale<br />
Gerechtigkeit“ wurde in Ludwigsburg ein<br />
Begegnungstag für benachteiligte<br />
Jugendliche mit dem Ziel durchgeführt,<br />
das Thema auch im Diözesanrat <strong>und</strong> in<br />
den Dekanaten zu forcieren.<br />
Die Betriebsseelsorge Aalen wurde durch<br />
die B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit als Bildungsträger<br />
für Qualifizierung in der<br />
Kurzarbeit zertifiziert. Zugleich erhielt sie<br />
gemeinsam mit 40 anderen Institutionen<br />
aus über 800 Anträgen den Zuschlag für<br />
das Projekt „merkWÜRDIGE Begegnungen“<br />
im Rahmen des Europäischen Jahres<br />
2010 gegen Armut <strong>und</strong> soziale Ausgrenzung.<br />
Bereits zum zweiten Mal<br />
erhielt diese Betriebsseelsorgerstelle den<br />
Zuschlag zur Förderung des Schwerpunktes<br />
„burn out“ durch Mittel aus dem ESF.<br />
In Ludwigsburg wurde in Räumen der<br />
Caritas ein Treffpunkt „Mensch & Arbeit“<br />
mit dem Ziel eingerichtet, einen niederschwelligen<br />
Ort der Begegnung <strong>und</strong><br />
Ermutigung für Arbeitnehmerinnen <strong>und</strong><br />
Arbeitnehmer zu etablieren.<br />
Unter dem Dach der Hauptabteilung<br />
"Kirche <strong>und</strong> Gesellschaft" wurde in<br />
den zurückliegenden Jahren die Marke<br />
"KIWI – Kirche <strong>und</strong> Wirtschaft" konzipiert,<br />
die zu einer Beratungsagentur weiterentwickelt<br />
wurde. KIWI steht für werteorientiertes<br />
Leben, Führen <strong>und</strong> Arbeiten <strong>und</strong> verfolgt<br />
das Ziel, Menschen im wirtschaftlichen Alltag<br />
darin zu stärken, Werte zu leben <strong>und</strong><br />
Sinn zu erschließen. KIWI bündelt <strong>und</strong> vermittelt<br />
Kompetenzen aus Kirche <strong>und</strong> Wirtschaft<br />
<strong>und</strong> entwickelt daraus Angebote für<br />
Unternehmen <strong>und</strong> Führungskräfte. KIWI bietet<br />
Beratung, Qualifizierung <strong>und</strong> Netzwerkbildung.<br />
Im Jahr 2009 wurde die Ausgründung<br />
von KIWI als Aktiengesellschaft vorbereitet,<br />
so dass eine Unternehmensgründung<br />
im ersten Quartal 2010 erfolgen konnte.
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINA<br />
Ehe <strong>und</strong> Familie, Senioren,<br />
Frauen <strong>und</strong> Männer<br />
Ehe <strong>und</strong> Familie<br />
Die Stärkung von Ehe <strong>und</strong> Familie<br />
ist eine Pastorale Priorität der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
<strong>und</strong> ein besonderer<br />
Schwerpunkt für die Haushaltsjahre 2009<br />
<strong>und</strong> 2010.<br />
Das Handlungsziel „Ehe <strong>und</strong><br />
Familie stärken“ umzusetzen bedeutet, die<br />
Familien in allen kirchlichen Vollzügen<br />
bewusster in den Blick zu nehmen, nicht nur<br />
<strong>und</strong> nicht zuerst als Adressat pastoralen<br />
Handelns, sondern als Ort kirchlichen<br />
Lebens. Familien haben nicht nur Bedürfnisse,<br />
sie haben auch Potenziale. Sie zählen<br />
zum Reichtum der Kirche. Dabei ist nicht nur<br />
an jene Familien zu denken, deren Mitglieder<br />
sich aktiv in <strong>und</strong> für die Kirchengemeinden<br />
engagieren. Alle Familien, in denen<br />
katholisch getaufte Christen leben, sind Mitglieder<br />
einer katholischen Kirchengemeinde.<br />
Die vielfältige Wirklichkeit familiären Lebens<br />
ist stets auch kirchliche Wirklichkeit.<br />
Die Konkretisierung der Priorität<br />
„Ehe <strong>und</strong> Familie stärken“ denkt nicht nur<br />
auf die Familie hin. Sie denkt auch von der<br />
Familie her. Eine <strong>Diözese</strong>, die die Familie<br />
stärkt, handelt nicht nur für Familien. Sie<br />
handelt zugleich mit Familien. Sie versteht<br />
sich als Kirche der Familien.<br />
Auf allen Ebenen der <strong>Diözese</strong><br />
geschieht sehr vieles für <strong>und</strong> mit Familien.<br />
Die Beförderung, Unterstützung, konzeptionelle<br />
Weiterentwicklung <strong>und</strong> Koordination<br />
dieses Engagements ist die zentrale Aufgabe<br />
der Dekanate sowie der Fachabteilungen<br />
<strong>und</strong> Einrichtungen der <strong>Diözese</strong>. Dies<br />
geschieht auf den Gebieten der Familienpastoral,<br />
der Familienbildung, der Familienerholung,<br />
der Familienhilfe sowie auf dem Gebiet<br />
der Familienpolitik.<br />
Da Familienarbeit eine Querschnittsaufgabe<br />
ist, wird der Schwerpunkt<br />
„Ehe <strong>und</strong> Familie stärken“ hauptabteilungsübergreifend<br />
wahrgenommen, besonders im<br />
Zusammenwirken der Hauptabteilungen<br />
"Pastorale Konzeption" (IV), "Caritas" (VI)<br />
<strong>und</strong> "Kirche <strong>und</strong> Gesellschaft" (XI).<br />
Innerhalb des Zuständigkeitsbereichs<br />
der „Hauptabteilung Kirche <strong>und</strong><br />
Gesellschaft“ (XI), die mit der übergreifenden<br />
Realisierung des Schwerpunkts betraut<br />
wurde, setzen sich besonders die Fachbereiche<br />
"Ehe <strong>und</strong> Familie", "Senioren", "Männer<br />
<strong>und</strong> Frauen", das Familienerholungswerk<br />
<strong>und</strong> der Familienb<strong>und</strong> der Katholiken,<br />
aber auch andere Verbände <strong>und</strong> der familienpolitische<br />
Arbeitskreis für die Förderung<br />
<strong>und</strong> Weiterentwicklung der Familienarbeit<br />
ein. Die Hauptabteilung XI arbeitet eng mit<br />
dem Diözesanratsausschuss „Familie stärken“<br />
zusammen.<br />
Ein wesentlicher Schritt zur Stärkung<br />
von Ehe <strong>und</strong> Familie wurde im Jahr<br />
2009 durch die Einführung von „Dekanatsbeauftragten<br />
für die Familienpastoral“<br />
getan. Am 24. Juni 2009 konnte der Leiter<br />
der Hauptabteilung „Kirche <strong>und</strong> Gesellschaft“<br />
28 Männern <strong>und</strong> Frauen das vom<br />
Bischof unterzeichnete Ernennungsschreiben<br />
überreichen. Die Beauftragten haben<br />
vor allem die Aufgabe der Vernetzung der<br />
vielfältigen Akteure, der Multiplikation <strong>und</strong><br />
Unterstützung sowie der ebenen- <strong>und</strong><br />
bereichsübergreifenden Vermittlung.<br />
Die Familienbildung arbeitet<br />
lebensphasenorientiert. Die Erziehungskurse<br />
"kesserziehen" wurden in 2009 wieder rege<br />
nachgefragt, so dass mehrere Kursleiterausbildungen<br />
durchgeführt wurden, um qualifizierte<br />
Referentinnen <strong>und</strong> Referenten zu<br />
bekommen. Auch die so genannten MFM-<br />
Kurse zur werteorientierten, sexualpädagogischen<br />
Prävention für Mädchen <strong>und</strong> Jungen<br />
stießen auf wachsendes Interesse.<br />
Das begehrte <strong>und</strong> erfolgreiche<br />
Gesprächstraining für Paare (EPL = Ein partnerschaftliches<br />
Lernprogramm <strong>und</strong> KEK =<br />
Konstruktive Ehe <strong>und</strong> Kommunikation)<br />
konnte 2009 b<strong>und</strong>esweit sein 20-jähriges<br />
Jubiläum in <strong>Stuttgart</strong> feiern.<br />
Im Rahmen der Alleinerziehendenarbeit<br />
wurden zwei Fachtagungen zum<br />
neuen Unterhaltsrecht durchgeführt.<br />
Im Rahmen des Programms Stärke<br />
des Landes Baden-Württemberg wurden<br />
bedarfsgenaue Bildungsangebote entwickelt.
NZIELLEN ENTWICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 32|33<br />
Der „Familienpolitische Arbeitskreis“<br />
arbeitete 2009 intensiv an einem<br />
familienpolitischen Positionspapier, das in<br />
eine fachbereichsübergreifende integrierte<br />
"Familien-Initiative" der <strong>Diözese</strong> einmünden<br />
soll.<br />
Im Feriendorf Eglofs wurden die<br />
Sanierungsarbeiten einen großen Schritt<br />
vorangetrieben <strong>und</strong> die Kombination von<br />
Familienerholung, Familienbildung <strong>und</strong><br />
Familienpastoral weiter verstärkt.<br />
Die Katholische Arbeitsgemeinschaft<br />
Müttergenesung wurde zu einem<br />
„Netzwerk Frauenges<strong>und</strong>heit“ umgebaut.<br />
Senioren<br />
Die demografische Entwicklung<br />
stellt auch das Miteinander der Generationen<br />
vor neue Herausforderungen. Dies hat<br />
Auswirkungen auf Selbstverständnis <strong>und</strong><br />
Arbeitsweise der Seniorenarbeit heute <strong>und</strong><br />
in Zukunft. Die Verwobenheit des Themas<br />
Senioren mit dem Thema Familie tritt mehr<br />
<strong>und</strong> mehr zu Tage. Stand etwa über viele<br />
Jahre im Zusammenhang mit der Debatte<br />
über die Vereinbarkeit von Familie <strong>und</strong> Beruf<br />
fast ausschließlich das Thema Kinderbetreuung<br />
im Vordergr<strong>und</strong>, so hat mittlerweile das<br />
Thema Pflege ein ähnliches Gewicht erhalten.<br />
Die Seniorenarbeit in der <strong>Diözese</strong> trägt<br />
diesen Wandlungsprozessen durch entsprechende<br />
Schwerpunktsetzungen Rechnung.<br />
Gemäß dem Gr<strong>und</strong>satz „mit statt<br />
für Senioren“ ist die Seniorenarbeit in der<br />
<strong>Diözese</strong> in hohem Maße ehrenamtlich getragen.<br />
Die maßgeblichen Akteure arbeiten im<br />
„Forum katholische Seniorenarbeit“ zusammen.<br />
Die Koordination <strong>und</strong> Geschäftsführung<br />
des Forums liegt beim Fachbereich<br />
"Senioren", wo auch die Fachreferentin für<br />
Seniorenbildung angesiedelt ist. Die Zuständigkeit<br />
für die Seniorenarbeit <strong>und</strong> die zugehörigen<br />
Einrichtungen liegt bei der Hauptabteilung<br />
"Kirche <strong>und</strong> Gesellschaft" (XI).<br />
In der Zeit vom 9. bis zum 11.<br />
März wurden im Rahmen einer landesweiten<br />
Fachtagung in <strong>Stuttgart</strong> die Erfahrungen<br />
aus dem kurz zuvor abgeschlossenen Projekt<br />
„Seniorennetzwerke“ ausgetauscht <strong>und</strong><br />
ausgewertet. Eine detaillierte Tagungsdokumentation<br />
gibt Auskunft über die Ergebnisse.<br />
Das Modellprojekt „Seniorennetzwerke“,<br />
das in Kooperation mit dem Sozialministerium<br />
Baden-Württemberg durchgeführt worden<br />
war, hatte zum Ziel, durch Netzwerke<br />
von Ehrenamtlichen <strong>und</strong> professionellen Einrichtungen<br />
für Senioren „ein menschenfre<strong>und</strong>liches<br />
<strong>und</strong> erfüllendes Leben im Alter“<br />
fördern zu helfen.<br />
Ein besonderer Schwerpunkt im<br />
Jahr 2009 lag in dem neu aufgesetzten<br />
Diözesanprojekt „Pastoral in der vierten<br />
Lebensphase – Altenpflegeheimseelsorge<br />
als Aufgabe der Gemeindeseelsorge wahrnehmen<br />
<strong>und</strong> weiterentwickeln“. Das Projekt<br />
wurde zum 1. Januar 2009 an fünf Standorten<br />
gestartet: in Böblingen, Crailsheim, Nürtingen,<br />
Schwäbisch Gmünd <strong>und</strong> Ulm. Adressat<br />
dieses Projektes sind in erster Linie hochbetagte<br />
Menschen, Pflegende <strong>und</strong> Angehörige,<br />
die sich mit existenziellen Lebensthemen<br />
auseinandersetzen müssen. In zweiter<br />
Linie profitieren die Gemeinden <strong>und</strong> die<br />
Altenpflegeheime durch verstärkte Vernetzung<br />
<strong>und</strong> neue Kooperationen. Ebenso werden<br />
Ehrenamtliche durch qualifizierte Ausbildung<br />
<strong>und</strong> Begleitung gestärkt.<br />
Einen weiteren Schwerpunkt stellte<br />
die Weiterarbeit an den initiierten Modellprojekten<br />
für die integrale Entwicklung von<br />
Wohnquartieren dar, in denen ältere Menschen<br />
mit altersspezifischen Möglichkeiten<br />
<strong>und</strong> Bedürfnissen gut leben können. In Verbindung<br />
mit aktuellen Bauvorhaben des<br />
Siedlungswerks <strong>und</strong> der Keppler-Stiftung in<br />
Waiblingen, Tübingen <strong>und</strong> Bad Cannstatt<br />
wurden bereits während der Planungsphasen<br />
ehren- <strong>und</strong> hauptamtliche Akteure einbezogen,<br />
um so interdisziplinäre Quartiersentwicklung<br />
in Gang zu bringen. Die bisherigen<br />
Erfahrungen aus dem Projekt zeigen,<br />
dass die Ausweitung des Ansatzes auf breiter<br />
Ebene eine Chance für die zukunftsweisende<br />
Weiterentwicklung der Pastoral der<br />
<strong>Diözese</strong> ist.
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINA<br />
Frauen <strong>und</strong> Männer<br />
Die Stärkung von Frauen <strong>und</strong> Männern<br />
in ihrer Geschlechteridentität <strong>und</strong> ihrer<br />
Geschlechterrolle ist ein wichtiger Aspekt für<br />
die Stärkung der Beziehungsfähigkeit <strong>und</strong><br />
damit für ein gelingendes Miteinander in<br />
Partnerschaft, Ehe <strong>und</strong> Familie. Diesem Ziel<br />
dient die Frauen- <strong>und</strong> Männerarbeit in der<br />
<strong>Diözese</strong>, die der Hauptabteilung "Kirche <strong>und</strong><br />
Gesellschaft" (XI) zugeordnet ist.<br />
Die Frauenarbeit fördert Frauen<br />
durch Beratung <strong>und</strong> Vernetzung sowie durch<br />
Pastoral- <strong>und</strong> Bildungsangebote. Zentrales<br />
Anliegen ist es, Frauen im persönlichen,<br />
gesellschaftlichen, religiös-spirituellen <strong>und</strong><br />
kirchlichen Bereich zu begleiten, zu unterstützen,<br />
sie zu stärken <strong>und</strong> darüber hinaus<br />
die Geschlechtergerechtigkeit zu fördern.<br />
Den gemeinsamen Zielen der<br />
Frauenarbeit weiß sich der "Fachbereich<br />
Frauen" ebenso verpflichtet wie die Frauenkommission,<br />
der Katholische Frauenb<strong>und</strong><br />
<strong>und</strong> die Einrichtungen der Katholischen<br />
Erwachsenenbildung in den Kreisen bzw.<br />
Dekanaten. Diese stimmen ihre Strategien<br />
ab <strong>und</strong> arbeiten nach Möglichkeit zusammen,<br />
auch in Kooperation mit dem/der<br />
Gleichstellungsbeauftragten <strong>und</strong> dem Institut<br />
für Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung der <strong>Diözese</strong>.<br />
Die Geschäftsführung der Frauenkommission<br />
sowie die Koordinierung der Frauenarbeit<br />
obliegen dem Fachbereich "Frauen".<br />
Ein besonders gelungenes Ergebnis<br />
der gemeinsamen Arbeit ist die Veröffentlichung<br />
des Buchs „Katholisch – selbstbewusst<br />
– engagiert. Frauen bewegen die<br />
Welt“, das 2009 im Schwabenverlag<br />
erschienen ist.<br />
Einen eigenen Schwerpunkt bildete<br />
die Zusammenarbeit in einem Projekt zur<br />
Entwicklung neuer Angebotsformen in dem<br />
Themenbereich "Spiritualität für Frauen in<br />
kirchenfernen Milieus", dessen Ergebnisse<br />
in der Broschüre „Glaubt nicht, dass wir<br />
bedürftig sind!“ dokumentiert sind.<br />
Die Männerarbeit wird durch den<br />
Fachbereich "Männer" koordiniert <strong>und</strong> konzeptionell<br />
weiterentwickelt. Der Fachbereich<br />
arbeitet innerkirchlich vorwiegend mit den<br />
Einrichtungen der Katholischen Erwachsenenbildung<br />
<strong>und</strong> den Männerwerken zusammen.<br />
Er kooperiert mit anderen Trägern <strong>und</strong><br />
Anbietern von Männerarbeit wie zum Beispiel<br />
mit Kirchengemeinden, der Akademie<br />
der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>, dem<br />
Evangelischen Männerwerk Württemberg<br />
<strong>und</strong> freien Anbietern wie dem Göttinger<br />
Institut für Männerbildung.<br />
Der Fachbereich sorgt für eine Vernetzung<br />
<strong>und</strong> überregionale Veröffentlichung<br />
der Seminar- <strong>und</strong> Bildungsangebote in der<br />
Zeitschrift "Männernetzwerk" <strong>und</strong> konzipiert<br />
Fortbildungsveranstaltungen für Mitarbeitende<br />
in der Männerbildung <strong>und</strong> Männerseelsorge.<br />
Die beiden Fachreferenten<br />
begleiten <strong>und</strong> unterstützen nach Möglichkeit<br />
auch die Gründung neuer Männergruppen<br />
<strong>und</strong> Männerinitiativen vor Ort.<br />
Ferner bieten sie über die<br />
"Arbeitsgemeinschaft Männernetzwerk" ein<br />
Forum zum Erfahrungsaustausch <strong>und</strong> zur<br />
Entwicklung <strong>und</strong> Konzeption von männerpolitischer<br />
Arbeit an.<br />
Besonderes Gewicht hatte im<br />
Berichtjahr die Auseinandersetzung mit den<br />
Ergebnissen der 2. Deutschen Männerstudie<br />
„Männer in Bewegung“, die im März 2009<br />
von B<strong>und</strong>esfamilienministerin Dr. Ursula von<br />
der Leyen in Berlin der Öffentlichkeit vorgestellt<br />
worden ist. Diese Studie war von der<br />
Katholischen Männerarbeit in Deutschland<br />
<strong>und</strong> der Männerarbeit der EKD 2008 in Auftrag<br />
gegeben worden.
NZIELLEN ENTWICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 34|35<br />
Schulpastoral/Schulseelsorge<br />
5.468 staatliche <strong>und</strong> kirchliche<br />
Religionslehrer/innen unterrichten an über<br />
2.600 Schulen das Fach Katholische Religionslehre.<br />
Davon engagieren sich viele<br />
ehrenamtlich in der Schulpastoral (Gottesdienste,<br />
Angebote sozialen Engagements,<br />
Angebote der Besinnung <strong>und</strong> Orientierung<br />
<strong>und</strong> seelsorgliche Begleitung). 14 Prozent<br />
der Religionslehrerinnen <strong>und</strong> Religionslehrer<br />
kooperieren bei ihren schulpastoralen Angeboten<br />
mit außerschulischen kirchlichen Partnern<br />
(vgl. dazu die Erhebung zur Schulpastoral<br />
unter allen Religionslehrkräften in der<br />
<strong>Diözese</strong>, veröffentlicht 2009). Eine Handreichung<br />
zur Schulpastoral mit dem Titel „Den<br />
Alltag durchbrechen“ (2009, 192 Seiten)<br />
wurde erarbeitet <strong>und</strong> allen Religionslehrkräften<br />
der <strong>Diözese</strong> kostenlos zur Verfügung<br />
gestellt. Der Amoklauf eines 16-jährigen<br />
Jugendlichen am 11. März 2009 in Winnenden<br />
hat an den Schulen ein neues positives<br />
Bewusstsein für die Schulpastoral, deren<br />
Initiativen <strong>und</strong> deren Bedeutung geschaffen.<br />
Initiative Kirche <strong>und</strong> Schule<br />
Das so genannte Jugendbegleiterprogramm<br />
will ehrenamtliches Engagement<br />
von Verbänden, Vereinen <strong>und</strong> Kirchen an<br />
den Schulen im Land fördern, v.a. im Bereich<br />
der Betreuungs- <strong>und</strong> Bildungsangebote im<br />
Rahmen der offenen Ganztagesschule.<br />
Neben Schulen übernehmen auch<br />
Kindergärten, Vereine, Kirchen, Musikschulen,<br />
Jugendhäuser, Volkshochschulen <strong>und</strong><br />
viele weitere Bildungseinrichtungen die Verantwortung<br />
für die Bildungsangebote in<br />
einer Region. Die Bildungsregionen mit<br />
ihren Bildungsbüros wollen die unterschiedlichen<br />
Angebote in einer Region besser vernetzen<br />
helfen <strong>und</strong> die regionale Leitbildentwicklung<br />
zu Bildungsfragen unterstützen.<br />
Die Veränderungen in der Schule<br />
wirken sich auf die Freizeitgestaltung der<br />
Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler aus. Außerschulische<br />
Angebote wie beispielsweise Kinder<strong>und</strong><br />
Jugendarbeit, Musik, Sport sowie Katechese<br />
werden erschwert. Ein missionarisches<br />
Engagement der Kirche in der Schule<br />
bietet die Chance, Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />
aus allen Milieus mit der Botschaft des<br />
Evangeliums in Berührung zu bringen.<br />
1996 startete die <strong>Diözese</strong> unter<br />
Beteiligung der Hauptabteilungen "Jugend"<br />
(III), "Pastorale Konzeption" (IV), "Pastorales<br />
Personal" (V) <strong>und</strong> "Schulen" (IX) die<br />
Initiative „Kirche <strong>und</strong> Schule in Kontakt“.<br />
Das Anliegen dieser Initiative ist die Verbesserung<br />
der Vernetzung der Aktiven in ihrem<br />
Handeln, die Begleitung von Modellprojekten<br />
<strong>und</strong> die Bereitstellung von Arbeitsmaterialien.<br />
2009 ist eine zweite Handreichung<br />
„Kirche <strong>und</strong> Schule in Kontakt“ (100 Seiten)<br />
erschienen. In den Dekanaten Ludwigsburg<br />
<strong>und</strong> Balingen <strong>und</strong> durch den BDKJ in Bad<br />
Mergentheim <strong>und</strong> Ulm wurden Qualifizierungen<br />
von Jugendbegleitern angeboten.<br />
Einzelne Dekanate engagieren sich in Bildungsregionen<br />
<strong>und</strong> sind Mitglied in deren<br />
Bildungsbeirat wie z. B. in der Modellbildungsregion<br />
Ravensburg. Von den Hauptabteilungen<br />
III <strong>und</strong> IX wurde eine diözesane<br />
Arbeitsgruppe mit dem Auftrag eingerichtet,<br />
für den Bereich „Kirche <strong>und</strong> Schule“ Handlungsempfehlungen<br />
für die <strong>Diözese</strong> zu erarbeiten.
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINA<br />
I.3.2 BILDUNG UND KULTUR<br />
Katholische Schulen<br />
Artikel 7 des Gr<strong>und</strong>gesetzes<br />
gewährleistet das Recht zur Errichtung von<br />
privaten Schulen. Damit wird der Pluralität<br />
unserer Gesellschaft Rechnung getragen.<br />
Der Staat verzichtet im Hinblick auf das Bildungswesen<br />
weitgehend auf verbindliche<br />
Aussagen zu Welt- <strong>und</strong> Sinnfragen menschlicher<br />
Existenz. Aus dieser Tatsache ergibt<br />
sich für wert- <strong>und</strong> sinnstiftende gesellschaftliche<br />
Gruppen die Aufgabe, in eigenen Schulen<br />
eine klare anthropologische Konzeption<br />
als Gr<strong>und</strong>lage pädagogischen Handelns<br />
anzubieten.<br />
In den knapp 90 Katholischen<br />
Freien Schulen der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<br />
<strong>Stuttgart</strong> wurden im Jahr 2009 r<strong>und</strong> 25.000<br />
Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler unterrichtet. Die<br />
Pädagogik der Schulen findet ihre Gr<strong>und</strong>lage<br />
im christlichen Menschenbild. Deshalb<br />
gilt an den Schulen jeder Mensch als das,<br />
was er ist: Geschöpf Gottes mit eigener<br />
Würde <strong>und</strong> individuellen Anlagen. Als Rahmenplan<br />
für die Erziehung <strong>und</strong> Bildung an<br />
den Katholischen Freien Schulen ist der<br />
„Marchtaler Plan“ eingesetzt, ein alternatives<br />
pädagogisches Konzept, das inzwischen<br />
weit über die Diözesangrenzen hinaus Anerkennung<br />
findet. Sein Motto lautet: „Zur Freiheit<br />
berufen“ (Gal 5,13).<br />
Im Berichtsjahr stand die Ganztagsschule<br />
in ihren verschiedenen Ausgestaltungsformen<br />
im Mittelpunkt. Etablierte<br />
Ganztagsbereiche wurden ausgebaut, neue<br />
geplant <strong>und</strong> begonnen. Ebenfalls angelaufen<br />
sind die Planungen für zwei Schulneugründungen.<br />
In Abtsgmünd wird ein zweizügiges<br />
Gymnasium entstehen, im Kolleg St.<br />
Josef in Ehingen ein Jungenrealschulzweig.<br />
Auch diese beiden werden Ganztagsschulen<br />
werden.
NZIELLEN ENTWICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 36|37<br />
Katholische Internate<br />
Die Internate der <strong>Diözese</strong> wurden<br />
im Jahr 2005 in einen sog. „Eigenbetrieb<br />
Marchtaler Internate“ eingebracht. Ziele<br />
waren die nachhaltige Verbesserung der<br />
Wirtschaftlichkeit der Internate <strong>und</strong> eine<br />
stärkere Profilierung <strong>und</strong> Qualifizierung der<br />
pädagogischen Arbeit sowie der Kirchlichkeit<br />
in einem Umfeld, das gekennzeichnet ist<br />
von großen Veränderungen <strong>und</strong> neuen Herausforderungen<br />
wie Ganztagesschule, G8,<br />
Angebote zur Hausaufgabenbetreuung<br />
durch die Schule, Doppelst<strong>und</strong>enmodell etc.<br />
Mit verschiedenen aufeinander<br />
abgestimmten Bausteinen wurde in den vergangenen<br />
Jahren versucht, diesen Prozess<br />
zu bewältigen:<br />
Überarbeitung des Marchtaler Internatsplanes<br />
Entwicklung spezieller Profile für die 4<br />
Marchtaler Internate<br />
Klärung der Leitungsstruktur auf der<br />
mittleren Führungsebene etc.<br />
qualifizierter Austausch im Sinne einer<br />
kollegialen Beratung in der Internats-Leiter-Konferenz<br />
(mit <strong>und</strong> ohne Stellvertreter);<br />
Modell „Best Practice“<br />
Internatsbesuche durch die Geschäftsführung<br />
alle zwei Jahre als Mittel der<br />
Evaluation<br />
Internatsleitergespräche als Zielvereinbarungsgespräche<br />
zwischen Internatsleitung<br />
<strong>und</strong> Geschäftsführung<br />
Mitarbeiterschulungen<br />
Im Jahr 2009 standen zwei Projekte im Vordergr<strong>und</strong>:<br />
Entwicklung einer Kultur der Verbindlichkeit<br />
„Wir wollen <strong>und</strong> leben Verbindlichkeit“ war<br />
das Leitwort von vier Workshops, in denen<br />
zunächst die Leitungen von Küchenservice<br />
<strong>und</strong> Hausservice <strong>und</strong> dann zusätzlich die<br />
Internatsleiter <strong>und</strong> ihre Stellvertreter darüber<br />
nachdachten, wie die Kommunikation<br />
<strong>und</strong> Zusammenarbeit zwischen den einzelnen<br />
Bereichen <strong>und</strong> Berufsgruppen im Internat<br />
verbessert werden kann. Ergebnis war<br />
die gemeinsame Formulierung von Gr<strong>und</strong>sätzen<br />
einer „Kultur der Verbindlichkeit“,<br />
insbesondere was die Zusammenarbeit an<br />
der Schnittstelle zwischen den Bereichen<br />
Hauswirtschaft <strong>und</strong> Pädagogik angeht.<br />
„Teamkultur“ (interne Zusammenarbeit),<br />
„Lernkultur“ (Austausch zwischen den Häusern)<br />
<strong>und</strong> „Feedbackkultur“ waren markante<br />
Bereiche, zu denen verbindliche Verabredungen<br />
getroffen wurden. Darüber hinaus<br />
wurde der Wunsch deutlich, künftig die<br />
Rolle <strong>und</strong> die Kompetenzen der stellvertretenden<br />
Internatsleiter genauer zu bestimmen.<br />
Entwicklung des Profils „Jungenförderung“<br />
im Internat Kolleg St. Josef in Ehingen<br />
Die Entscheidung der Diözesanleitung, das<br />
„Ambrosianum“ (Theologisches Vorseminar,<br />
Ergänzungsschule zum Erwerb der alten<br />
Sprachen) von Ehingen nach Tübingen zu<br />
verlegen, machte es erforderlich, eine neues<br />
Profil für das Internat in Ehingen zu erarbeiten.<br />
In einer Kooperationsvereinbarung<br />
mit der Stiftung Katholische Freie Schule<br />
wurde beschlossen, im Internat Kolleg St.<br />
Josef in Ehingen eine einzügige Jungenrealschule<br />
einzurichten. Diese Schule soll als<br />
Außenstelle der Franz-von-Sales-Realschule<br />
in Obermarchtal mit dem Schuljahr<br />
2010/2011 ihren Betrieb aufnehmen.<br />
Als Internatsschule mit einem<br />
rhythmisierten Ganztageskonzept bietet<br />
diese neue Jungenrealschule hervorragende<br />
Möglichkeiten, die Stärken von Jungen zu<br />
fördern <strong>und</strong> möglichen Defiziten gezielt vorzubeugen.<br />
Wichtige Elemente dieses Konzepts<br />
sind:<br />
- der sinnvolle Wechsel von Lern- <strong>und</strong><br />
Übungsphasen einerseits <strong>und</strong> Phasen der<br />
Bewegung <strong>und</strong> des Spiels andererseits;<br />
- die Berücksichtigung der Interessen der<br />
Jungen bei der Auswahl von Lerngegenständen<br />
(Sachtexte, Technisches, Entdeckung<br />
<strong>und</strong> Abenteuer, Sport);<br />
- gezielte Angebote <strong>und</strong> Übungen im<br />
Bereich Sprache <strong>und</strong> Kommunikation.<br />
Mit 29 Anmeldungen, davon 5<br />
Internatsschüler, verspricht dieses innovative<br />
Profil die Zukunftsfähigkeit des Internats<br />
Ehingen zu sichern <strong>und</strong> gleichzeitig einen<br />
wichtigen Impuls für die gegenwärtige<br />
schulpolitische Entwicklung zu bieten.<br />
Stand 31.12.2009 kann der Reduzierungsprozess<br />
als abgeschlossen betrachtet<br />
werden, auch wenn im hauswirtschaftlichen<br />
Bereich teilweise noch Personalüberhänge<br />
bestehen, die sich kurzfristig nicht<br />
abbauen lassen. Die Planung für das Jahr<br />
2010 zeigt, dass die drei Internate mit den<br />
dann zur Auszahlung kommenden Betriebskostenzuschüssen<br />
wirtschaften können.<br />
In der Zukunft wird es darum<br />
gehen, das Erreichte zu sichern <strong>und</strong> wo<br />
möglich auszubauen.
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINA<br />
Akademie der <strong>Diözese</strong><br />
<strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
In Fortsetzung der in 2008 begonnenen<br />
Renovierungsarbeiten wurden im<br />
Jahr 2009 während einer 3-monatigen<br />
Schließzeit der Speisesaal sowie die sanitären<br />
Anlagen im Untergeschoss der Akademie<br />
komplett saniert bzw. renoviert. Der<br />
mittlerweile in die Jahre gekommene Speisesaal<br />
erhielt durch seine Neumöblierung ein<br />
stilvolles Ambiente <strong>und</strong> in Bezug auf Belüftungstechnik<br />
setzte die Akademie neue<br />
Maßstäbe durch den Einbau einer Klimaanlage<br />
mit zweistufiger Wärmerückgewinnung,<br />
adiabatischer Verdunstungskühlung<br />
<strong>und</strong> nachgeschalteter Kompressionsanlage.<br />
Trotz baubedingter Schließzeit<br />
führte die Akademie mit den 8 Fachreferaten<br />
in ihren beiden Tagungshäusern Hohenheim<br />
<strong>und</strong> Weingarten zahlreiche eigene Veranstaltungen<br />
durch <strong>und</strong> bot außerhalb des<br />
eigenen Programms über 300 Gasttagungen<br />
mit mehr als 9.100 Teilnehmern sowie weiteren<br />
r<strong>und</strong> 7.700 Einzelgästen Raum, Bett<br />
<strong>und</strong> Tisch.<br />
Frau Dr. Verena Wodtke-Werner<br />
wurde von Bischof Fürst am 27. Oktober<br />
2009 offiziell als Direktorin der Akademie<br />
der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> in ihr Amt<br />
eingeführt. Die promovierte Theologin ist<br />
nach sechs Direktoren die erste Frau an der<br />
Spitze der Akademie.<br />
Die Arbeit der Akademie strebt<br />
auch inhaltlich Nachhaltigkeit <strong>und</strong> insofern<br />
politische Wirksamkeit an. Diese Zielsetzung<br />
löst sie ein, indem sie Themen kontinuierlich<br />
<strong>und</strong> zunehmend in Projektform verfolgt. Das<br />
von der Robert-Bosch-Stiftung geförderte<br />
Projekt „Gesellschaft gemeinsam gestalten“<br />
zeichnete sich auch in diesem Jahr durch<br />
prominente <strong>und</strong> sehr gut besuchte Veranstaltungen<br />
aus („Auf dem Weg zum Islamischen<br />
Religionsunterricht“, „Brückenschläge<br />
– „Bosnischer Islam“ für Europa“). Dass<br />
mittlerweile fast 50 % der Teilnehmenden<br />
Muslime sind, spricht dafür, dass der Projekttitel<br />
auch in der Akademiearbeit beginnt<br />
Realität zu werden. Die entsprechenden<br />
Publikationen zu diesem Bereich („Heil im<br />
Christentum <strong>und</strong> Islam“, „Gesellschaft<br />
gemeinsam gestalten“, „Verantwortung für<br />
das Leben“, „Den Koran zu lesen genügt<br />
nicht“ u. a. mehr) erfreuen sich hoher Nachfrage<br />
<strong>und</strong> sprechen für sich.<br />
Dass Verständigung in einer globalisierten<br />
Welt notwendiger denn je ist, zeigen<br />
auch die Veranstaltungen im Bereich der<br />
Wirtschaft („Lateinamerika zwischen Öffnung<br />
<strong>und</strong> Schließung“, „Andalusien – Lob<br />
der Schönheit“) <strong>und</strong> zu unterschiedlichen<br />
Praktiken der Spiritualität oder beispielsweise<br />
jene Tagung zu Andalusien, einer Gegend<br />
in der für eine ganz kurze Phase die Begegnung<br />
der Religionen sich bereichernd anließ.<br />
Aber auch Aktualität wie das Darwinjahr<br />
(„Der Fall Darwin“, „Darwins Zufall <strong>und</strong> die<br />
Übel der Natur“, „Evolutionsbiologie im<br />
Darwinjahr – Bilanz <strong>und</strong> Forschung“) oder<br />
das immer populäre Thema des Neuen Atheismus<br />
(„Gottlos glücklich?“) zeigen, dass<br />
die Akademie auch im öffentlichen Bereich<br />
Aktualität <strong>und</strong> Niveau verknüpfen kann.<br />
Das aktuelle Fenster im März 2009 („Zurück<br />
hinter das II. Vatikanische Konzil“) ist ein<br />
Signal dafür, dass die Akademie innerhalb<br />
des Apparates ein System entwickeln wird,<br />
wie sie rasch Abläufe im Haus koordiniert<br />
<strong>und</strong> sehr zeitnah auf aktuelle Themen in der<br />
Gesellschaft reagieren zu können (im Februar<br />
2010 z.B. Thema sexueller Missbrauch<br />
„Nicht wegschauen nennen“).<br />
Katholische Erwachsenenbildung<br />
Für die Katholische Erwachsenenbildung<br />
war das Jahr 2009 ein Jahr des<br />
Wechsels <strong>und</strong> des Neuanfangs: Fast alle Einrichtungen,<br />
die in der <strong>Diözese</strong> offene<br />
Erwachsenenbildung betreiben, nutzen seit<br />
dem Sommer 2009 ein gemeinsames Logo<br />
<strong>und</strong> sind damit jederzeit kenntlich. Ziel war,<br />
die „Marke“ Katholische Erwachsenenbildung<br />
gesellschaftlich bekannter zu machen.<br />
In vielen Einrichtungen wurde die Logo-Einführung<br />
mit Bildungsbuffets, kabarettistischen<br />
oder musikalisch-literarischen Veranstaltungen<br />
gefeiert.<br />
Die keb <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
e.V. veranstaltete zu diesem Ereignis ein<br />
Benefizessen mit unserem Bischof <strong>und</strong><br />
Harald Wohlfarth, bei dem mehr als 12.000<br />
Euro für das Familienzentrum St. Stefan in<br />
<strong>Stuttgart</strong> zusammen kamen. Ein zweites<br />
Großereignis war die Ausstellung „Noch mal<br />
leben“ im Haus der Katholischen Kirche in<br />
<strong>Stuttgart</strong> im November <strong>und</strong> Dezember mit<br />
mehr als 10.000 Besuchern. Ein Projekt, das<br />
– gefördert von der Landesstiftung – getragen<br />
wurde von der Kirchlichen Landesarbeitsgemeinschaft<br />
für Erwachsenenbildung<br />
in Baden-Württemberg.<br />
Und im November trat Dr. Verena<br />
Wodtke-Werner ihre neue Stelle als Akademiedirektorin<br />
an, Dr. Michael Krämer wurde<br />
als ihr Nachfolger Leiter der keb.<br />
Auch der Blick auf die statistischen<br />
Daten macht deutlich, dass es um die<br />
offene Erwachsenenbildung in katholischer<br />
Trägerschaft in der <strong>Diözese</strong> gut steht:
NZIELLEN ENTWICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 38|39<br />
Von 238.348 Unterrichtseinheiten<br />
im Jahr 2006 stieg die Anzahl auf 269.592<br />
im Jahre 2009, allein im Vergleich zum Vorjahr<br />
(259.626) war wiederum ein Anstieg<br />
von fast 10.000 UE zu verzeichnen.<br />
Mit 718.263 Teilnehmenden<br />
wurde zum ersten Mal die 700.000-Grenze<br />
überschritten (2008: 699.705). Die Anzahl<br />
der Veranstaltungen stieg um knapp 1.000<br />
auf 26.042 Veranstaltungen im Jahr 2009.<br />
Insgesamt zeichnen sich bereits<br />
seit Jahren drei Schwerpunkte der keb ab,<br />
die – auf die gesamte Kirchliche Erwachsenenbildung<br />
bezogen – eine Art Alleinstellungsmerkmal<br />
sind: An der Spitze der Teilnehmenden-Zahlen<br />
steht seit langem die<br />
theologisch-religiöse Bildung mit knapp<br />
200.000 Personen, gefolgt von der kulturellen<br />
Bildung (fast 190.000) <strong>und</strong> der Familienbildung<br />
(etwas mehr als 135.000). Bei der<br />
Anzahl der Unterrichtseinheiten steht die<br />
Familienbildung unangefochten an erster<br />
Stelle: Fast 80.000 Unterrichtseinheiten<br />
machen deutlich, dass sich die keb insbesondere<br />
auch für junge Familien mit kleinen<br />
Kindern außerordentlich engagiert.<br />
Die Verteilung der Unterrichtseinheiten<br />
auf die unterschiedlichen Inhalte<br />
ebenso wie die Zahl der Teilnehmenden<br />
machen deutlich, dass die Konzeption der<br />
keb aufgeht: Menschen in ihrer Menschwerdung<br />
zu begleiten <strong>und</strong> dazu vor allem auch<br />
die religiösen <strong>und</strong> kulturellen Traditionen zu<br />
erschließen.<br />
BDKJ-Buchdienst<br />
Mit dem BDKJ-Buchdienst betreibt<br />
die <strong>Diözese</strong> über das Bischöfliche Jugendamt<br />
eine eigene Fachbuchhandlung im<br />
Jugendhaus St. Antonius in Wernau. Der<br />
Buchdienst dient der Verkündigung der Botschaft<br />
des Evangeliums <strong>und</strong> ist daher für<br />
alle, die in der <strong>Diözese</strong> Kinder- <strong>und</strong> Jugendarbeit,<br />
Erwachsenenbildung <strong>und</strong> in anderen<br />
Feldern der Pastoral arbeiten, ein wichtiger<br />
Dienstleister.<br />
Neben religiöser <strong>und</strong> pädagogischer<br />
Fachliteratur, Devotionalien, Karten zu<br />
religiösen <strong>und</strong> anderen Festen bietet er ein<br />
breites Angebot an Büchern, auch für Kinder<br />
<strong>und</strong> Jugendliche.<br />
Gemeinsam mit dem Katholischen<br />
Bibelwerk gibt der Buchdienst Wernau den<br />
Wernauer Adventskalender heraus.
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINA<br />
Diözesanarchiv<br />
Das Jahr 2009 war für das Diözesanarchiv<br />
nachhaltig vom Umzug an den<br />
Interimsstandort DHL geprägt. Von März bis<br />
Juni war das Archiv damit beschäftigt, die<br />
Verlagerung seiner gesamten bislang im<br />
Bischöflichen Palais untergebrachten<br />
Bestände (fast 2.000 Umzugskartons <strong>und</strong><br />
14.000 Archivkartons) vorzubereiten <strong>und</strong><br />
durchzuführen. Dennoch trug das Diözesanarchiv<br />
2009 u. a. mit folgenden Aktionen zur<br />
Öffentlichkeits-, Bildungs- <strong>und</strong> Kulturarbeit<br />
der <strong>Diözese</strong> bei:<br />
Nach dem großen Zuspruch, den die Aus<br />
stellung anlässlich des 70. Jahrestages<br />
der Vertreibung Bischofs Joannes Baptista<br />
Sprolls 2008 gef<strong>und</strong>en hatte, konnte<br />
Generalvikar Dr. Clemens Stroppel am 2.<br />
März 2009 vor über 100 Interessierten<br />
im Bischof-Sproll-Saal den Dokumentationsband<br />
zur Ausstellung der Öffentlichkeit<br />
vorstellen (70 Jahre Verfolgung <strong>und</strong><br />
Vertreibung von Bischof Joannes Baptista<br />
Sproll, hrsg. im Auftrag des Bischöflichen<br />
Ordinariats der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<br />
<strong>Stuttgart</strong> von Herbert Aderbauer <strong>und</strong><br />
Thomas Oschmann, Schwabenverlag,<br />
Ostfildern 2009).<br />
Mit der Buchpräsentation erfolgte<br />
zugleich die Eröffnung der Ausstellung<br />
„Widerstand gegenüber Bischof oder<br />
Staat? Priester im Raum <strong>Rottenburg</strong> im<br />
Nationalsozialismus“. Die Ausstellung<br />
war Teil einer im Jahr 2008 gestarteten<br />
gemeinsamen Veranstaltungsreihe von<br />
Stadtarchiv <strong>Rottenburg</strong> <strong>und</strong> Diözesanarchiv<br />
zum Thema „<strong>Rottenburg</strong> im Nationalsozialismus<br />
– Von der Machtergreifung<br />
zum Kriegsbeginn – 1933-1939“.<br />
Am Beispiel der Pfarrer Hermann Aich<br />
(Hemmendorf), Franz Egger (Schwalldorf)<br />
<strong>und</strong> Eugen Kottmann (Dettingen) zeigte<br />
die Ausstellung des Diözesanarchivs<br />
exemplarisch den Konflikt auf, in dem die<br />
Pfarrer der damaligen Zeit standen: Als<br />
Priester waren sie dem Bischof zu Gehorsam<br />
verpflichtet, als Religionslehrer dem<br />
nationalsozialistischen Staat.<br />
Die Veranstaltungsreihe wurde abgeschlossen<br />
durch eine Gesamtschau aller<br />
Einzelveranstaltungen von Stadtarchiv<br />
<strong>und</strong> Diözesanarchiv <strong>Rottenburg</strong> in der<br />
<strong>Rottenburg</strong>er Zehntscheuer (September<br />
2009 bis Mai 2010) <strong>und</strong> die Präsentation<br />
der Forschungsergebnisse in der Publikationsreihe<br />
des Sülchgauer Altertumsvereins<br />
(= „Der Sülchgau“ Bd. 52/53, <strong>Rottenburg</strong><br />
am Neckar 2009).<br />
Diözesanmuseum<br />
Das Diözesanmuseum ist eine<br />
rechtlich unselbstständige kirchliche Einrichtung<br />
in der Betriebsträgerschaft der <strong>Diözese</strong><br />
<strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>. Rechts- <strong>und</strong> Vermögensträger<br />
ist das Bistum <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>,<br />
rechtsfähige kirchliche Anstalt des<br />
öffentlichen Rechts (Bischöflicher Stuhl).<br />
Zweck des Diözesanmuseums ist<br />
die Sammlung <strong>und</strong> Bewahrung kirchlicher<br />
Kulturgüter („bona culturalia ecclesiae“) als<br />
Zeugnisse der Glaubensgeschichte sowie<br />
deren Präsentation <strong>und</strong> Zugänglichmachung<br />
für die Öffentlichkeit im Sinne der Inkulturation<br />
des Glaubens in der säkularisierten<br />
Gesellschaft <strong>und</strong> im Sinne der Leistung eines<br />
wichtigen Beitrages für die Evangelisierung<br />
(vgl. Päpstliche Kommission für die Kulturgüter<br />
der Kirche – Malta-Dokument vom 29.<br />
Januar 1994). Das Diözesanmuseum dient<br />
der Pastoral, der Wissenschaft <strong>und</strong> der Bildung.<br />
Es eröffnet anhand seines Sammlungsbestandes<br />
einen Zugang zu Bedeutung<br />
<strong>und</strong> Gewicht der christlichen Kultur der Vergangenheit,<br />
hält sie lebendig, vergegenwärtigt<br />
sie <strong>und</strong> bemüht sich um die Vermittlung<br />
von Theologie <strong>und</strong> Kunstgeschichte, Katechetik<br />
<strong>und</strong> Museumsdidaktik (vgl. Päpstliche<br />
Kommission für die Kulturgüter der Kirche –<br />
R<strong>und</strong>schreiben vom 15. August 2001: Die<br />
pastorale Funktion der Kirchlichen Museen).<br />
Zur Zwecksetzung gehört auch, einen repräsentativen,<br />
wissenschaftlichen Anforderungen<br />
entsprechenden Einblick in die Kunst<strong>und</strong><br />
Frömmigkeitsgeschichte im Gebiet der<br />
<strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> zu geben (vgl.<br />
Erlass des Bischöflichen Ordinariats Nr. A<br />
2260 vom 24. April 1989 – KABl. 1989, S.<br />
473).
NZIELLEN ENTWICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 40|41<br />
Folgende Ausstellungen fanden im Jahr<br />
2009 statt:<br />
Siegfried Haas, Bilder <strong>und</strong> Plastiken,<br />
9. Dezember 2008 bis 1. Februar 2009<br />
Rosemarie Vollmer – Karl Vollmer,<br />
Malerei – Zeichnung – Fotografie,<br />
15. Februar bis 22. März 2009<br />
M. Innocentia Berta Hummel<br />
1909 - 2009, Berta Hummel<br />
(anlässlich 100. Geburtstag),<br />
Künstlerin <strong>und</strong> Klosterfrau,<br />
14. Juni bis 16. August 2009<br />
Kulturnacht <strong>Rottenburg</strong> 25.04.2009,<br />
Sonderöffnungszeiten von 18 - 24 Uhr<br />
mit stündlichen Sonderführungen<br />
Sommerkonzerte im Diözesanmuseum<br />
(in Verbindung mit Musikschule <strong>und</strong><br />
Volkshochschule <strong>Rottenburg</strong>), 9. August<br />
bis 16. August 2009<br />
Diözesanbibliothek<br />
Die <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
blickt 2010 auf die 200-jährige Geschichte<br />
ihrer Bibliotheken zurück. 1810 werden in<br />
Württemberg für jedes der 27 Landkapitel<br />
(Dekanat) Lesegesellschaften <strong>und</strong> wissenschaftliche<br />
Bibliotheken vorgeschrieben, die<br />
in ein Bildungssystem für Geistliche eingebettet<br />
werden sollten. Mit Gründung des<br />
Wilhelmsstifts in Tübingen <strong>und</strong> des Priesterseminars<br />
in <strong>Rottenburg</strong> (1817) werden<br />
gleichzeitig Bibliotheken für die Ausbildung<br />
der Studenten <strong>und</strong> Priesteramtskandidaten<br />
aufgebaut. Diese dezentrale Bibliotheksstruktur<br />
wird allmählich von der Diözesanbibliothek<br />
(seit 1916) vereinheitlicht.<br />
Alle Bibliotheken zusammen<br />
dokumentieren die Geschichte der <strong>Diözese</strong><br />
<strong>und</strong> stellen darüber hinaus Literatur in den<br />
verschiedensten Disziplinen zur Verfügung.<br />
Heute kann keine Bibliothek mehr<br />
alleine die immensen Textproduktionen<br />
bewältigen. Deshalb ist die Diözesanbibliothek<br />
über den nationalen <strong>und</strong> internationalen<br />
Leihverkehr mit anderen wissenschaftlichen<br />
Bibliotheken vernetzt.<br />
So ist die Bibliothek: F<strong>und</strong>ament<br />
der Bildung, Schnittpunkt des kulturellen<br />
Gedächtnisses <strong>und</strong> der Zukunft, Schatzkammer<br />
menschlichen Geistes, Hilfe für die<br />
Begegnung der Menschen untereinander<br />
<strong>und</strong> mit Gott.<br />
Institut für Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
Das Institut für Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
versteht seinen Bildungsauftrag<br />
nicht nur im Sinne einer „zur Kenntnisnahme<br />
von Zahlen, Daten <strong>und</strong> <strong>Fakten</strong>“, sondern<br />
auch als Anregung für eine innere Auseinandersetzung<br />
mit Leitlinien, Werten <strong>und</strong> Zielen.<br />
Das Wissen ist dabei eine Voraussetzung<br />
für verantwortungsbewusstes Handeln im<br />
Umgang mit dem Wandel der kirchlichpastoralen<br />
Realität.<br />
Für das Jahr 2009 hat das Institut<br />
den diözesanen Schwerpunkt der missionarischen<br />
Kirche auf vielfältige Weise in seinen<br />
Veranstaltungen umgesetzt. Dazu gehören<br />
die Langzeit- bzw. Intervallkurse, die in<br />
regelmäßigen Abständen angeboten werden.<br />
Daneben stehen gut 50 Tagungen <strong>und</strong><br />
Einzelkurse mit einem breiten Themenfächer<br />
aus den Bereichen Katechese, Liturgie, Diakonie,<br />
Spiritualität, Pastoral, Leitung <strong>und</strong><br />
Verwaltung.<br />
Ein immer stärker wachsender<br />
Bereich sind die Kurse für Ehrenamtliche, vor<br />
allem dort, wo diese verantwortliche Aufgaben<br />
in der Gemeinde übernehmen. Dies gilt<br />
in erster Linie für die vielfältigen liturgischen<br />
Dienste, aber auch für diejenigen, die im Kirchengemeinderat<br />
oder in der Katechese Verantwortung<br />
tragen. Auch hier zeichnet sich<br />
das Format Intervallkurs als bevorzugte<br />
Lernform ab.
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I.3.3 KIRCHLICHE UND KARITATIVE<br />
DIENSTE UND EINRICHTUNGEN<br />
Altenhilfe<br />
Die katholischen Altenhilfeeinrichtungen<br />
in der <strong>Diözese</strong> werden überwiegend<br />
von größeren regional tätigen Stiftungen<br />
getragen. Diese werden in der jeweiligen<br />
Region von den Kostenträgern <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en<br />
als kompetente Träger akzeptiert. Da der<br />
stationäre Altenhilfemarkt zwischenzeitlich<br />
größtenteils abgedeckt ist <strong>und</strong> die Nachfrage<br />
nach preisgünstigeren ambulanten Angeboten<br />
zunimmt, stehen die stationären Träger<br />
vor der schwierigen Aufgabe, kostengünstigere<br />
Pflegeangebote bei steigenden<br />
Qualitätsansprüchen <strong>und</strong> gleichzeitig steigenden<br />
Personal- <strong>und</strong> Sachkosten vorzuhalten.<br />
Die Stärkung der häuslichen <strong>und</strong> ambulanten<br />
Pflege sowie die Schaffung von niederschwelligen<br />
Betreuungsangeboten werden<br />
daher, neben der stationären Unterbringung,<br />
immer wichtiger. Die stationären Träger<br />
versuchen außerdem, über Kooperationen<br />
<strong>und</strong> Beteiligungen von Dritten, insbesondere<br />
durch die Zusammenarbeit mit<br />
Sozialstationen, ambulante mit stationären<br />
Angeboten zu vernetzen, um die stationäre<br />
Belegung zu sichern.<br />
Kleinere Träger verfügen oft nicht<br />
über die finanziellen Ressourcen <strong>und</strong> sind<br />
auf Gr<strong>und</strong> des sich verschärfenden Markt<strong>und</strong><br />
Wettbewerbsdrucks zukünftig gezwungen,<br />
sich einem größeren Trägerverb<strong>und</strong><br />
anzuschließen, weil sie nur so den notwendigen<br />
Strukturanpassungen <strong>und</strong> der Weiterentwicklung<br />
der Altenhilfeangebote Stand -<br />
halten können.<br />
Die Bereiche Aus-, Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
haben einen wichtigen Stellenwert<br />
bei den katholischen Altenhilfeträgern.<br />
Die katholischen Altenhilfeträger bilden insbesondere<br />
Altenpfleger/innen, Bürokauffrau/mann<br />
sowie Hauswirtschafter/innen<br />
aus. Außerdem bieten die Träger für junge<br />
Menschen Gelegenheit, über ein Praktikum,<br />
ein freiwilliges Soziales Jahr oder ein freiwilliges<br />
Ökologisches Jahr <strong>und</strong> über den Zivildienst<br />
soziale Berufe kennenzulernen.<br />
Da in der Altenhilfe häufig ein<br />
Mangel an Fachkräften besteht, werden für<br />
die Führungskräfte sowie Mitarbeiter/innen<br />
in den Einrichtungen regelmäßig Fort- <strong>und</strong><br />
Weiterbildungen zur fachpraktischen <strong>und</strong><br />
fachtheoretischen Qualifizierung <strong>und</strong> zur<br />
persönlichen Weiterbildung angeboten.<br />
Seelsorgliche Angebote für die Mitarbeiter/<br />
innen kommen ergänzend hinzu. Sowohl die<br />
Ausbildung zu Altenpfleger/innen bzw.<br />
Altenpflegehelfer/innen als auch die entsprechenden<br />
Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungen<br />
werden unter anderem auch über die Fachschulen<br />
der vier kirchlichen Institute für<br />
soziale Berufe in der <strong>Diözese</strong> angeboten.<br />
Gesellschafter dieser Institute sind kirchliche<br />
Alten-, Behinderten- oder Jugendhilfeträger.<br />
Über das gemeinsam initiierte<br />
Caritas-Master-Stipendienprogramm fördern<br />
der Caritasverband der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<br />
<strong>Stuttgart</strong> <strong>und</strong> seine Mitglieder die eigenen<br />
Mitarbeiter/innen. Außerdem bieten mehrere<br />
Träger gemeinsam caritasspezifische Bildungsangebote<br />
an. Die Träger nehmen teilweise<br />
auch als Kooperationspartner an<br />
Modellprojekten (z.B. integrative Pflegeausbildung)<br />
teil. Die betriebliche Ges<strong>und</strong>heitsföderung,<br />
insbesondere für ältere Mitarbeiter/innen,<br />
gewinnt bei den Trägern immer<br />
mehr an Bedeutung.
NZIELLEN ENTWICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 42|43<br />
Behindertenhilfe<br />
Bei den katholischen Trägerorganisationen<br />
der Behindertenhilfe handelt es<br />
sich um größere Träger, die neben der Behindertenhilfe<br />
auch in der Altenhilfe tätig sind.<br />
Die von den Kostenträgern geforderte<br />
Dezentralisierung in der stationären Behindertenhilfe<br />
<strong>und</strong> der Aufbau von ambulanten<br />
Angeboten sind weiter fortgeschritten.<br />
Dabei ist es nun notwendig, die dezentralen<br />
Angebote in das Gemeinwesen einzubinden<br />
<strong>und</strong> die vorgehaltenen Hilfeangebote durch<br />
ehrenamtliches <strong>und</strong> bürgerschaftliches<br />
Engagement zu ergänzen.<br />
Die Belegung der stationären <strong>und</strong><br />
ambulanten Angebote in den Einrichtungen<br />
kann trotz zunehmender Konkurrenz als<br />
zufriedenstellend bezeichnet werden. Dies<br />
gilt besonders für den Bereich „Arbeit <strong>und</strong><br />
Integration“. In den Werkstätten können<br />
Menschen mit Behinderung, die auf dem<br />
regulären Arbeitsmarkt nicht vermittelt werden<br />
können, eine sinnstiftende Beschäftigung<br />
erhalten.<br />
Auch der Behindertenbereich ist<br />
auf kompetente <strong>und</strong> motivierte Mitarbeiter<br />
angewiesen. Die katholischen Behindertenhilfeträger<br />
bilden insbesondere soziale Berufe<br />
mit Schwerpunkt Heilerziehungspflege<br />
aus. Auch hier werden darüber hinaus kaufmännische<br />
Ausbildungen in der Verwaltung<br />
sowie Ausbildungsplätze im Hauswirtschaftsbereich<br />
angeboten. Die Ausbildung<br />
zum Heilerzierhungspfleger/in kann man<br />
unter anderem in den Fachschulen <strong>und</strong> Instituten<br />
für Soziale Berufe in katholischer Trägerschaft<br />
absolviert werden.<br />
Die Träger in der Behindertenhilfe<br />
bieten auch Ausbildungsplätze für z. B. sinnes-<br />
<strong>und</strong> lernbehinderte Jugendliche an.<br />
Diesen wird u.a. über die Berufsschule bzw.<br />
die Sonderberufsschule eine berufliche Ausbildung<br />
ermöglicht. Die Ausbildung<br />
geschieht teilweise über eigene Berufsbildungswerke<br />
<strong>und</strong> eigene Lehrwerkstätten.<br />
Darüber hinaus werden auch Ausbildungsplätze<br />
etwa für die Berufe Landwirtschaftsfachwer-ker/in,<br />
Gärtner/in, Bäcker/in, Hauswirtschaftshelfer/in<br />
in eigenen Ausbildungswerkstät-ten<br />
angeboten. Es ist auch möglich,<br />
dass für diese Jugendliche Ausbildungsplätze<br />
in der freien Wirtschaft vermittelt<br />
werden.<br />
Krankenhilfe<br />
Die katholischen Krankenhäuser<br />
haben einen guten Ruf im Krankenhausbereich.<br />
Die gesetzlichen Rahmenbedingungen<br />
im Krankenhauswesen haben sich in den<br />
letzten Jahren erheblich verändert. Die veränderte<br />
Altersstruktur, der medizinische<br />
Fortschritt, die Zunahme der teilstationären<br />
<strong>und</strong> ambulanten Leistungen sowie die kürzere<br />
Verweildauer der Patienten führten<br />
neben der Einführung der Fallpauschalen zu<br />
einem verstärkten Wettbewerbsdruck zwischen<br />
den Krankenhäusern <strong>und</strong> zu einem<br />
weiteren Abbau der stationären Betten. Um<br />
die medizinische Leistungsfähigkeit zu<br />
erhalten <strong>und</strong> dem stärker werdenden Wettbewerbsdruck<br />
Standhalten zu können, sind<br />
weitere Kooperationen mit Dritten, die stetige<br />
Modernisierung des Betriebes <strong>und</strong> eine<br />
weitere Angebotsspezialisierung wichtig.<br />
Die Bereiche Aus-, Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
haben auch bei den katholischen<br />
Krankenhausträgern einen hohen Stellenwert.<br />
Die katholischen Krankenhausträger<br />
bieten u.a. Ausbildungsplätze in der<br />
Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Krankenpflege bzw. für<br />
Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Krankenpfleger/innen,<br />
Diätassistenten/innen <strong>und</strong> kaufmännische<br />
Berufe an. Die Verknüpfung von Theorie <strong>und</strong><br />
Praxis steht hierbei im Vordergr<strong>und</strong>.<br />
Der Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungsbereich<br />
wurde in den vergangenen Jahren insbesondere<br />
wegen der steigenden Qualifikationsanforderungen<br />
stetig ausgebaut. Angeboten<br />
werden insbesondere Fortbildungen<br />
zu den Bereichen Pflege, Management <strong>und</strong><br />
Spiritualität.
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINA<br />
Jugendhilfe<br />
Bei den katholischen Jugendhilfeträgern<br />
handelt es sich hauptsächlich um<br />
kleine Einrichtungen, die auf einem überschaubaren<br />
Markt in starker Konkurrenz<br />
tätig sind. Der Rückgang in den stationären<br />
Unterbringungszahlen von Kindern <strong>und</strong><br />
Jugendlichen in den letzten Jahren hat sich<br />
inzwischen auf niedrigem Niveau stabilisiert.<br />
Die Auslastung in den stationären<br />
Jugendhilfeeinrichtungen ist regional sehr<br />
unterschiedlich, aber insgesamt befriedigend.<br />
Nach wie vor sind die regionalen Träger<br />
auf Fremdbelegungen aus anderen<br />
Landkreisen angewiesen. Auf Gr<strong>und</strong> der<br />
demografischen Entwicklung ist mit einem<br />
weiteren Rückgang in der stationären<br />
Jugendhilfe zu rechnen. Die Städte <strong>und</strong><br />
Kommunen setzen verstärkt auf kostengünstigere<br />
ambulante Angebote.<br />
Die zunehmende Regionalisierung<br />
hat Vor- <strong>und</strong> Nachteile für den zuständigen<br />
Träger. Die Konkurrenzsituation hat sich<br />
zwar entschärft, jedoch birgt die Abhängigkeit<br />
von einem Vertragspartner <strong>und</strong> dessen<br />
Vorgaben für die Ausgestaltung sämtlicher<br />
stationärer <strong>und</strong> ambulanter Angebote auch<br />
zusätzliche Risiken bei der Refinanzierung<br />
dieser Aufgaben. Die Jugendhilfeträger versuchen,<br />
sich über ambulante <strong>und</strong> noch flexiblere<br />
Angebote im stationären Bereich weiter<br />
am Markt zu behaupten.<br />
In dem dreijährigen Projekt „Hülle<br />
<strong>und</strong> Fülle“, welches über den Jugendhilfestrukturfonds<br />
der <strong>Diözese</strong> finanziert wurde<br />
<strong>und</strong> Mitte März 2009 zum Abschluss kam,<br />
wurden praxisnahe Handlungsgr<strong>und</strong>sätze<br />
ausgearbeitet. Diese dienen dazu, dass das<br />
pädagogische Personal, welches in der<br />
Jugendhilfe tätig ist, sich das Konzept einer<br />
religionssensiblen Erziehung zu Eigen macht<br />
<strong>und</strong> diese in der täglichen Arbeit umsetzen.<br />
Die katholischen Jugendhilfeträger<br />
bilden in ihren Einrichtungen unter<br />
anderem zum Jugend- <strong>und</strong> Heimerzieher<br />
aus. Bei einigen wenigen Einrichtungen<br />
kann man auch die Ausbildung zum Sozialpädagogen/in<br />
(BA) absolvieren. Die Ausbildung<br />
zum Jugend- <strong>und</strong> Heimerzieher bzw.<br />
Erzieher/in kann man unter anderem an den<br />
Fachschulen der Institute für Soziale Berufe<br />
in katholischer Trägerschaft absolvieren.<br />
Darüber hinaus sind ein Großteil<br />
der Jugendhilfeträger auch Träger einer<br />
Erziehungshilfeschule, so dass die Kinder<br />
<strong>und</strong> Jugendlichen, je nach Schulform, in der<br />
eigenen Einrichtung einen Schulabschluss<br />
absolvieren können. Ganz wenige Jugendhilfeträger<br />
bieten für die Jugendliche über<br />
die eigenen Ausbildungswerkstätten <strong>und</strong><br />
Sonderberufsschulen verschiedene Ausbildungsplätze<br />
an, z.B. Bäcker, Koch, Restaurantfachfrau/mann,<br />
Maler/in, Tischler/in,<br />
Landwirt/in.<br />
Sozialstationen<br />
Im Rahmen des Diözesan-Projekts<br />
zur Weiterentwicklung <strong>und</strong> Profilierung der<br />
Sozialstationen sind unter der Federführung<br />
der Hauptabteilung Caritas im Jahr 2009 in<br />
verschiedenen Teilprojekten Ergebnisse zu<br />
den Themen kirchlich-karitatives Profil,<br />
Struktur <strong>und</strong> Finanzen, Angebot <strong>und</strong> Qualität<br />
erarbeitet worden.<br />
Im Hinblick auf die demografische<br />
Entwicklung <strong>und</strong> die politische Vorgabe<br />
„ambulant vor stationär“ gewinnt die ambulante<br />
Betreuung von Menschen mit Unterstützungsbedarf<br />
immer mehr an Bedeutung.<br />
Dieser Paradigmenwechsel stellt Sozialstationen<br />
vor große Herausforderungen. Mit dem<br />
Diözesan-Projekt <strong>und</strong> den sich daraus ergebenden<br />
Umsetzungsschritten sollen die<br />
katholischen Sozialstationen in der <strong>Diözese</strong><br />
für die Zukunft bei der Bewältigung der Herausforderungen<br />
gestärkt werden.
NZIELLEN ENTWICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 44|45<br />
Kindergärten<br />
Die <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
verpflichtet sich <strong>und</strong> ihre Kirchengemeinden<br />
mit dem <strong>Rottenburg</strong>er Kindergartenplan,<br />
den Eltern eine fachlich hochwertige, qualifizierte<br />
Dienstleistung mit einem klaren Werteprofil<br />
anzubieten. Dies erfolgt unter anderem<br />
durch ein pastorales <strong>und</strong> religionspädagogisches<br />
Rahmenkonzept, durch die Weiterentwicklung<br />
der Trägerstrukturen, durch<br />
einen Zukunftsfonds für Innovation in Höhe<br />
von 2,5 Millionen Euro <strong>und</strong> durch die Durchführung<br />
eines Werteprojekts beim Landesverband<br />
Katholischer Kindertagesstätten.<br />
Von 1.038 Kirchengemeinden<br />
engagieren sich derzeit 578 (56 Prozent) in<br />
eigener Trägerschaft mit insgesamt 2.169<br />
Kindergartengruppen. Etwa 40 Prozent der<br />
Kirchengemeinden der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<br />
<strong>Stuttgart</strong> sind sehr klein <strong>und</strong> umfassen weniger<br />
als 1.000 Katholiken; hier liegt das<br />
Engagement der Kirchengemeinden im Kindergartenbereich<br />
nur bei 33 Prozent; dagegen<br />
steigt es bei Kirchengemeinden mit<br />
1.000 bis 5.000 Katholiken auf einen<br />
Schnitt von 67,5 Prozent <strong>und</strong> erreicht bei<br />
Kirchengemeinden mit über 5.000 Katholiken<br />
einen Beteiligungsgrad von durchschnittlich<br />
95 Prozent.<br />
Die Kindergartenträger stehen vor<br />
großen Herausforderungen. Einerseits müssen<br />
neue Betreuungsangebote für unter<br />
Dreijährige geschaffen werden, andererseits<br />
bringen die pädagogischen Anforderungen<br />
<strong>und</strong> Qualitätsanforderungen (z. B. Orientierungsplan,<br />
Qualitätsprofil <strong>und</strong> Qualitätsmanagement)<br />
zusätzliche Herausforderungen<br />
für die Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter.<br />
Land <strong>und</strong> Kommunen haben sich im November<br />
2009 darauf verständigt, zur Umsetzung<br />
des Orientierungsplanes zusätzliche Personalressourcen<br />
– allerdings nur im begrenzten<br />
Umfang – in den nächsten drei Jahren<br />
einzusetzen. Die Finanzierung der daraus<br />
resultierenden Ausgaben wird von Land <strong>und</strong><br />
Kommunen übernommen. Die konkrete<br />
Umsetzung muss allerdings noch geklärt<br />
werden <strong>und</strong> soll in Form einer Rechtsverordnung<br />
erfolgen.<br />
Viele Kirchengemeinden kommen<br />
mit der finanziellen Belastung immer deutlicher<br />
an ihre Grenzen. Im Jahre 2009 lagen<br />
die Gesamtausgaben für den laufenden<br />
Betrieb der kirchlichen Kindergärten bei<br />
r<strong>und</strong> 210 Millionen Euro. Die Kirchengemeinden<br />
mussten aus eigenen Steuermitteln<br />
r<strong>und</strong> 18,5 Millionen Euro einbringen; dies<br />
entspricht etwa 15 Prozent der Kirchensteuerzuweisungen<br />
an die Kirchengemeinden.<br />
Derzeit läuft die Einführungsphase<br />
für die im <strong>Rottenburg</strong>er Kindergartenplan<br />
verankerten „Kindergartenbeauftragten Verwaltung<br />
<strong>und</strong> Pastoral“. In sieben Verwaltungszentren<br />
wurden bisher entsprechende<br />
Stellen für die Kindergartenbeauftragten<br />
Verwaltung eingerichtet. Bei fünf Verwaltungszentren<br />
wurde von der Ausgleichstockskommission<br />
ab dem Jahre 2010 die<br />
Besetzung weiterer Stellen freigegeben. Die<br />
Klärung der rechtlichen Rahmenbedingungen,<br />
die Konkretisierung der Aufgabenmatrix<br />
<strong>und</strong> das unabdingbare Zusammenwirken<br />
von „Kindergartenbeauftragten Pastoral“<br />
<strong>und</strong> „Kindergartenbeauftragten Verwaltung“<br />
benötigen eine intensive Begleitung.<br />
Im Januar 2011 soll eine Evaluation der<br />
2009 gestarteten Einführungsphase erfolgen;<br />
auf der Basis der daraus resultierenden<br />
Ergebnisse wird dann ab dem Jahre 2011<br />
die flächendeckende Einführung der Kindergartenbeauftragten<br />
erfolgen.<br />
In der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
wurde im Jahr 2009 erstmals über den<br />
Zukunftsfonds Kindergärten Modellprojekte<br />
gefördert. Insgesamt hat die <strong>Diözese</strong> 2,5<br />
Millionen Euro für die Modellförderung in<br />
den nächsten Jahren zur Verfügung gestellt.<br />
Bereits in 2009 konnten damit Projekte mit<br />
Akzentsetzung in frühkindlicher Bildung<br />
gezielt gefördert werden.
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINA<br />
Beispielsweise gefördert wurde<br />
ein theaterpädagogisches Projekt zum<br />
Thema Wahrnehmung,<br />
ein Projekt im Oberland mit dem Ziel,<br />
Kinder mit Migrationshintergr<strong>und</strong>, bilingual<br />
zu stärken,<br />
die professionelle Weiterentwicklung von<br />
Kindergärten zu Familienzentren bzw.<br />
Early Excellence Centern 13 an mehreren<br />
Standorten,<br />
ein spannendes Projekt zur Integration<br />
von Kindergarten <strong>und</strong> Altenheim in Köngen<br />
als Modellbeispiel für das Lernen<br />
zwischen den Generationen<br />
<strong>und</strong> nicht zuletzt die spezifische Einführung<br />
eines neuen Bildungskonzepts in<br />
einer hochflexiblen Kindertagesstätte in<br />
<strong>Stuttgart</strong>-Mitte.<br />
Darüber hinaus wurde ein Projekt des<br />
Landesverbandes für Kindertagesstätten<br />
gefördert, das publiziert werden wird <strong>und</strong><br />
mit einem Kongress im Jahr 2010 endet:<br />
das Werteprojekt.<br />
Im Jahr 2010 entsteht in Zusammenarbeit<br />
von Landesverband Kindertagesstätten,<br />
Diözesancaritasverband <strong>und</strong> Hauptabteilung<br />
Caritas eine diözesane Konzeption<br />
für Familienzentren. Die Stärkung der Erziehungskraft<br />
der Eltern durch Bildungsangebote,<br />
die Vernetzung von Beratungsangeboten,<br />
Bildungsangeboten <strong>und</strong> klassischer Kindergartenarbeit<br />
wird dann an weiteren Orten in<br />
der <strong>Diözese</strong> erprobt werden können.<br />
Tagungshäuser<br />
Der Kirchliche Eigenbetrieb der<br />
Tagungshäuser der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<br />
<strong>Stuttgart</strong> hat im Jahr 2008 auf zehn Jahre<br />
seines Bestehens zurückschauen können. In<br />
den ersten Jahren ging es zunächst <strong>und</strong><br />
hauptsächlich um eine wirtschaftliche Konsolidierung<br />
<strong>und</strong> um die Existenzsicherung<br />
der Häuser. Neben der weiteren kirchlichen<br />
Profilierung der Häuser mussten ökonomische<br />
<strong>und</strong> finanzielle Belange bearbeitet werden.<br />
Die Sorge um ein erfolgreiches <strong>und</strong><br />
positives Betriebsergebnis ist noch immer<br />
ein wichtiger <strong>und</strong> wesentlicher Bestandteil<br />
der Arbeit im Kirchlichen Eigenbetrieb <strong>und</strong> in<br />
den einzelnen Häusern.<br />
Neben diesen wirtschaftlichen<br />
Aktivitäten, haben die Tagungshäuser im<br />
Jahr 2009 eine kleine Schrift herausgegeben:<br />
„Das Lebendige Netz – Der Kirchliche<br />
Eigenbetrieb der Bildungshäuser der <strong>Diözese</strong><br />
<strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>“. Darin legen die<br />
Tagungshäuser Rechenschaft ab über ihre<br />
Geschichte <strong>und</strong> das sie tragende F<strong>und</strong>ament,<br />
<strong>und</strong> geben Antworten auf die Frage<br />
nach dem Woher <strong>und</strong> Wohin der Arbeit in<br />
den Tagungs- <strong>und</strong> Bildungshäusern.<br />
Dieses Netz der Tagungshäuser ist<br />
im Jahr 2009 weiter gewachsen: Im August<br />
des Jahres hat der Kirchliche Eigenbetrieb<br />
der Tagungshäuser den wirtschaftlichen<br />
Betrieb des Bildungshauses Kloster Heiligkreuztal<br />
von der Stefanus-Gemeinschaft<br />
übernommen.<br />
Den Tagungshäusern ist der gute<br />
Kontakt zu den bisherigen (kirchl.) Hauptbuchern<br />
in Kloster Heiligkreuztal sehr wichtig,<br />
wie z.B. der Ausbildungsstelle der Ständigen<br />
Diakone. Der Kirchliche Eigenbetrieb wird<br />
diese nach Kräften weiter unterstützen. Die<br />
abermalige Erweiterung des Kirchlichen<br />
Eigenbetriebes ist für die Tagungs- <strong>und</strong> Bildungshäuser<br />
eine große <strong>und</strong> ambitionierte<br />
Aufgabe.<br />
13 Vgl. dazu den Beitrag: Zwischen Weibergedöns, Early Excellence Center <strong>und</strong> Avantgarde in der Ethik von Irme Stetter-Karp, in: Zeichen der heilsamen Nähe<br />
Gottes, Festschrift zum 60. Geburtstag von Bischof Dr. Fürst, Schwabenverlag Ostfildern, 2008
NZIELLEN ENTWICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 46|47<br />
Feriendörfer<br />
Das Familienerholungswerk in der<br />
<strong>Diözese</strong> bietet seit knapp 10 Jahren Kombinationsmaßnahmen<br />
von Erholungsaufenthalten<br />
mit Familienbildungskursen an. Ab<br />
2008 wird der Elternkurs „Kess erziehen“<br />
mehrmals jährlich in den Pfingst- <strong>und</strong> Sommerferien<br />
für Eltern, die ein Kind in einer<br />
Tageseinrichtung fördern lassen, angeboten.<br />
Mit einem Wertgutschein, der von der Stiftung<br />
Lebensraum für die Familie gefördert<br />
wird, sind für die Familien die Kosten von<br />
Kurs <strong>und</strong> Aufenthalt erheblich reduziert.<br />
Damit soll ein Beitrag zur Stärkung der Erziehungskraft<br />
der Familie geleistet werden.<br />
Mit den sogenannten „Eglofser<br />
Gesprächen“ ist ein erfolgreicher Probelauf<br />
2009 erfolgt. Einmal pro Ferienwoche wurde<br />
ein Gesprächsabend zu einem für Eltern<br />
wichtigen Erziehungs- oder Informationsthema<br />
angeboten. Von Erste Hilfe von Verletzungen<br />
bis zu Medienkompetenz reichte<br />
die Palette. Ab 2010 sollen in allen drei Feriendörfern<br />
solche Veranstaltungen in Ferienzeiten<br />
stattfinden.<br />
BDKJ-Ferienwelt<br />
Im Zuge der Marketingkonzeption<br />
hat das bisherige „bdkj-ferienwerk“ einen<br />
neuen Namen erhalten. So werden die BDKJ -<br />
Zeltlager <strong>und</strong> -Freizeiten künftig unter dem<br />
Namen „BDKJ-Ferienwelt“ angeboten. Der<br />
neue Name soll Lust auf Reisen machen <strong>und</strong><br />
Urlaubsgefühle vermitteln. Aufgr<strong>und</strong> der<br />
geringen Namensänderung bleiben Markenwert<br />
<strong>und</strong> Bekanntheit erhalten. Neben dem<br />
Namen wurde auch der Reisekatalog für die<br />
Saison 2009 komplett neu gestaltet. Wichtig<br />
war dabei eine kinder- <strong>und</strong> jugendgerechte<br />
Bildsprache. Für das Jahr 2010 ist ein Re-<br />
Design des Onlineangebots geplant.<br />
Trotz schwieriger gesellschaftlicher<br />
Rahmenbedingungen infolge der<br />
Finanz- <strong>und</strong> Wirtschaftskrise sind die Teilnehmerzahlen<br />
2009 weitgehend konstant<br />
geblieben. Im Alterssegment zwischen 13<br />
<strong>und</strong> 15 Jahren konnte die BDKJ-Ferienwelt<br />
zusätzliche Teilnehmer gewinnen.<br />
Der Blick auf die Altersstruktur<br />
zeigt, dass sich die BDKJ-Ferienwelt in den<br />
kommenden Jahren auf Veränderungen einstellen<br />
muss. So hat der Anteil der Teilnehmer<br />
zwischen 17 <strong>und</strong> 22 Jahren bereits in<br />
den letzten Jahren abgenommen. Immer<br />
mehr Jugendliche reisen heute alleine oder<br />
mit Fre<strong>und</strong>en <strong>und</strong> nehmen die Angebote der<br />
Veranstalter von Jugendreisen nicht mehr<br />
an.<br />
Die Teilnehmer werden von ca.<br />
600 ehrenamtlichen Mitarbeitern begleitet<br />
<strong>und</strong> betreut, darunter Schüler, Studenten<br />
<strong>und</strong> Berufstätige. Durch ihre Motivation<br />
werden sie zu Wegbegleitern für die Kinder<br />
<strong>und</strong> Jugendlichen <strong>und</strong> sorgen dafür, dass die<br />
Freizeit zum Erlebnis wird.<br />
Für die Teilnehmer hat der Kontakt<br />
<strong>und</strong> die Auseinandersetzung mit den Freizeitleitern<br />
eine besondere Bedeutung <strong>und</strong><br />
unterscheidet sich von der Beziehung zu<br />
Eltern, Lehrern, Ausbildern <strong>und</strong> Vorgesetzten.<br />
Diese Qualität der partnerschaftlichen<br />
Begleitung vermissen junge Menschen in<br />
der heutigen Zeit oft schmerzhaft.<br />
Die Freizeitleiter werden intensiv<br />
auf ihre Aufgabe vorbereitet. Gruppenpädagogik,<br />
rechtliche Gr<strong>und</strong>lagen, Programmgestaltung,<br />
Angebote zur Sinnsuche <strong>und</strong><br />
Sinnfindung sowie organisatorisches Knowhow<br />
sind Schwerpunkte der Ausbildung <strong>und</strong><br />
Vorbereitung.
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009 | RISIKEN DER KÜ<br />
I.3.4 WELTKIRCHLICHE ARBEIT<br />
Ein Vermögen für die<br />
Schwesterkirchen in aller Welt<br />
Mehr als siebenh<strong>und</strong>ert Mal Hilfe<br />
im Gesamtwert von über 6,5 Millionen Euro<br />
in 77 Ländern weltweit: So lautet die Jahresbilanz<br />
2009 der Hauptabteilung Weltkirche.<br />
Mit den bewilligten Geldern wurden <strong>Diözese</strong>n<br />
<strong>und</strong> Ordensgemeinschaften in Afrika,<br />
Asien, Lateinamerika, Ozeanien sowie Mittel-<br />
<strong>und</strong> Osteuropa in ihrer Pastoral-, Sozial<strong>und</strong><br />
Entwicklungsarbeit unterstützt.<br />
R<strong>und</strong> 4,5 Millionen Euro der Hilfsgelder<br />
stammten aus den im Rahmen der<br />
Vorwegausgaben bereitgestellten Kirchensteuermitteln<br />
für „Mission <strong>und</strong> Entwicklungshilfe“<br />
sowie für „Hilfe für die Kirchen<br />
Europas“. Die übrigen ca. 2 Millionen Euro<br />
entfielen zu 32 Prozent auf Spendeneinnahmen<br />
<strong>und</strong> zu 68 Prozent auf Erträge aus den<br />
weltkirchlichen Stiftungen der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>.<br />
Während 2009 insgesamt 3,4 Millionen<br />
Euro für die Unterstützung der Pastoralarbeit<br />
von Schwesterkirchen aufgewendet<br />
wurden, summierten sich die Zuschüsse für<br />
Projekte der Entwicklungshilfe in Trägerschaft<br />
von Orden <strong>und</strong> Ortskirchen auf 3,1<br />
Millionen Euro.<br />
Die Förderung der Pastoralarbeit<br />
in den Partnerkirchen betraf insbesondere<br />
die Errichtung kirchlicher Infrastruktur wie<br />
Kirchen, Pfarrhäuser, Gemeinde- <strong>und</strong> Pastoralzentren<br />
oder Stätten der Aus- <strong>und</strong> Fortbildung<br />
pastoralen Personals; zu einem guten<br />
Teil jedoch auch die Finanzierung solcher<br />
Bildungsmaßnahmen selbst.<br />
Die im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit<br />
gewährten Zuschüsse konzentrierten<br />
sich zu ziemlich gleichen Teilen<br />
auf die Sektoren der Bildungs-, Ges<strong>und</strong>heits-<br />
<strong>und</strong> Sozialarbeit. Beträchtliche Anteile<br />
entfielen aber auch auf die Sicherung der<br />
Gr<strong>und</strong>bedürfnisse (Nahrung, sauberes Trinkwasser,<br />
Wohnraum) sowie auf Not- <strong>und</strong><br />
Katastrophenhilfe, vornehmlich für von der<br />
Öffentlichkeit nicht beachtete Desaster.<br />
Eine Zwitterstellung nehmen<br />
gewissermaßen Motorisierungsprojekte ein,<br />
denen bei der flächenmäßigen Ausdehnung<br />
überseeischer Gemeinden <strong>und</strong> <strong>Diözese</strong>n<br />
eine Schlüsselrolle zukommt. Ohne Kraftfahrzeuge<br />
aller Art können Pfarrer, Ordensgeistliche,<br />
Schwestern <strong>und</strong> Katechisten ihren<br />
jeweiligen Auftrag auf den Feldern der Sozial-,<br />
Ges<strong>und</strong>heits- oder Seelsorgearbeit nämlich<br />
kaum sinnvoll wahrnehmen.<br />
Geographisch gesehen lag auch<br />
2009 wieder der schwarze Kontinent vorn<br />
mit ca. 43 Prozent aller bewilligten Hilfsgelder.<br />
Asien erhielt 26,6 Prozent aller Bewilligungen,<br />
Europa knapp 19 Prozent <strong>und</strong><br />
Lateinamerika etwa 11 Prozent; der spärliche<br />
Rest ging nach Ozeanien.<br />
Hauptempfängerländer waren<br />
Indien, gefolgt von Uganda, Kamerun, Tansania,<br />
Ghana, der Ukraine, Vietnam, Brasilien<br />
<strong>und</strong> Burkina Faso, wo 2009 jeweils zwischen<br />
15 bis 70 Projekte gefördert wurden.<br />
In einer Jahresbilanz darf abschließend<br />
allerdings auch nicht unerwähnt bleiben,<br />
dass 640 beantragte Projekte, mithin<br />
fast die Hälfte aller erhaltenen Hilfsgesuche,<br />
nicht berücksichtigt werden konnten, <strong>und</strong><br />
zwar zum großen Teil aus Mangel an Fördermitteln.
NFTIGEN FINANZIELLEN ENTWICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 48|49<br />
II. Wirtschaft <strong>und</strong> Finanzen im Jahr 2009<br />
II.1 Verteilung der Kirchensteuer, der Spenden <strong>und</strong> der Kollektenaufkommen<br />
Verteilung der Gesamtkirchensteuer<br />
2009 2008 2007<br />
in Euro in Euro in Euro<br />
Kirchenlohnsteuer 420.987.878,71 433.645.225,74 409.197.616,23<br />
Kircheneinkommensteuer 72.586.727,69 89.168.532,64 67.727.119,14<br />
Kirchensteuer aus Minijobs 793.622,98 741.128,83 715.891,59<br />
Kirchensteuer auf Abgeltungssteuer 2.790.249,41 0,00 0,00<br />
Summe Kirchensteuer<br />
„brutto“ 497.158.478,79 523.554.887,21 477.640.626,96<br />
Verwaltungskostenvergütung Land 14.833.559,42 15.712.815,33 14.347.131,20<br />
Anderen <strong>Diözese</strong>n zustehende Kirchensteuer (Clearing) 89.753.174,00 79.640.815,36 88.735.386,00<br />
Summe Kirchensteuer<br />
„netto“ 392.571.745,37 428.201.256,52 374.558.109,76<br />
Vorwegausgaben 14.033.111,48 39.099.101,75 29.758.190,82<br />
Verteilbares Aufkommen 378.538.633,89 389.102.154,77 344.799.918,94<br />
Anteil der <strong>Diözese</strong> (50 Prozent) 189.269.316,95 194.551.077,39 172.399.959,47<br />
Anteil Kirchengemeinden (50 Prozent) 189.269.316,95 194.551.077,39 172.399.959,47<br />
Der Anteil Kirchengemeinden verteilt sich wie folgt:<br />
Direktzuweisung an die Kirchengemeinden 73 Prozent 138.166.601,37 142.022.286,49 125.851.970,41<br />
Anteil Ausgleichsstock 27 Prozent 51.102.715,58 52.528.790,89 46.547.989,06<br />
Die Brutto-Kirchensteuer verringerte<br />
sich im Vergleich zum Vorjahr um 5,04<br />
Prozent (Vorjahr: + 9,6 Prozent) bzw. - 26,4<br />
Mio. Euro (Vorjahr: + 45,91 Mio. Euro). Die<br />
Verwaltungskostenvergütung reduzierte sich<br />
um 0,88 Mio. Euro, die Clearingzahlungen<br />
erhöhten sich um 10,1 Mio. Euro.<br />
Die Vorwegausgaben reduzierten<br />
sich gegenüber dem Vorjahr um r<strong>und</strong> 25,1<br />
Mio. Euro (insbesondere durch die Auflösung<br />
einer Steuerausfallrücklage i.H.v. 9<br />
Mio. Euro im Jahr 2009 einerseits <strong>und</strong> einer<br />
Zuführung im Jahr 2008 i.H.v. 11 Mio. Euro<br />
andererseits), das verteilbare Aufkommen<br />
um 10,6 Mio. Euro bzw. - 2,71 Prozent.<br />
Die Verteilung der Kirchensteuer<br />
zwischen der <strong>Diözese</strong> <strong>und</strong> den Kirchengemeinden<br />
erfolgt auf der Basis der geltenden<br />
Verteilungssatzung (50 Prozent / 50 Prozent)<br />
mit je r<strong>und</strong> 189,269 Mio. Euro. Eingeplant<br />
waren für das Jahr 2009 178,412 Mio.<br />
Euro.<br />
Hinsichtlich der Prognoseproblematik<br />
wird auf die Ausführungen zu den<br />
Risiken der künftigen Entwicklung (III) verwiesen.
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZ<br />
Entwicklung des Spendenaufkommens<br />
Im Dekret „Heute für Morgen das<br />
Nötige tun“ wird festgehalten, dass die<br />
<strong>Diözese</strong> mehr Eigeninitiative <strong>und</strong> ein erhöhtes<br />
wirtschaftliches Handeln in den kirchlichen<br />
Aufgabenbereichen befürwortet. Die<br />
Katholiken haben eine sehr große Spendenbereitschaft,<br />
die gerade auch die Menschen<br />
ansprechen soll, die keine Kirchensteuer<br />
bezahlen, aber dennoch vielfach von der Kirche<br />
Nutzen haben. Auch kleine Beiträge helfen<br />
dabei weiter. Deshalb sollen der Stiftungsgedanke<br />
<strong>und</strong> das Spendenwesen weiterentwickelt<br />
<strong>und</strong> gefördert werden.<br />
Mit den Möglichkeiten des F<strong>und</strong>raising<br />
sollen Zustiftungen <strong>und</strong> Spenden für<br />
diözesane Stiftungen <strong>und</strong> Projekte eingeworben<br />
werden. Sie entlasten schon heute<br />
<strong>und</strong> verstärkt in Zukunft den Diözesanhaushalt.<br />
Die hierfür eingerichtete Stabsstelle,<br />
bei der gegen Kostenersatz schwerpunktmäßig<br />
die Geschäftsführung für Stiftungen<br />
<strong>und</strong> Fonds von Bistum <strong>und</strong> <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
angesiedelt ist, übte diese<br />
Geschäftsführung gemäß den jeweiligen<br />
Satzungen bzw. Statuten der Stiftungen <strong>und</strong><br />
Fonds aus <strong>und</strong> kann im Geschäftsjahr 2009<br />
eine beachtliche Leistungsbilanz aufweisen.<br />
So wurde der Diözesanhaushalt im Jahre 2009 z.B.<br />
um folgende Stiftungsleistungen entlastet:<br />
2009 in Euro 2008 in Euro<br />
Veronika-Stiftung 586.237,00 582.000,00<br />
Diözesanstiftung Lebensraum für die Familie 286.120,00 136.313,00<br />
Wohnungsbaufonds 44.467,00 43.650,00<br />
Bischof-Moser-Stiftung 79.721,00 37.200,00<br />
Stiftung Marchtaler Internate 38.194,86 31.781,25<br />
Folgende Spenden <strong>und</strong> Zustiftungen sind aufgr<strong>und</strong> von Werbeaktivitäten der Stabsstelle<br />
F<strong>und</strong>raising im Jahre 2009 eingegangen:<br />
2009 in Euro 2008 in Euro<br />
Zustiftungen 154.676,00 308.487,00<br />
Spenden allgemein 95.254,66 104.447,65<br />
Das Stiftungsforum der <strong>Diözese</strong><br />
<strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> GmbH, eine Initiative<br />
des Bistums <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> zusammen<br />
mit gemeinnützigen Körperschaften,<br />
Vereinen, Ordensgemeinschaften <strong>und</strong> Stiftungen<br />
sowie den Caritasverbänden in der<br />
<strong>Diözese</strong>, hat die Aufgabe, für den Stiftungsgedanken<br />
zu werben. Sie weist auf die vielfältigen<br />
Möglichkeiten gemeinwohlorientierten<br />
Engagements hin <strong>und</strong> hilft Interessierten,<br />
ihre entsprechenden Wünsche <strong>und</strong><br />
Pläne umzusetzen. Laut Gesellschaftervertrag<br />
vom 29. Oktober 2004 ist Zweck der<br />
Gesellschaft die „Wahrung <strong>und</strong> Sicherung,<br />
Pflege <strong>und</strong> Fortentwicklung des kirchlichen<br />
Stiftungs- <strong>und</strong> Gemeinnützigkeitswesens in<br />
der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>“.
IELLEN ENTWICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 50|51<br />
Entwicklung des<br />
Kollektenaufkommens<br />
Die <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
führt neben den Kollekten, deren Erträge an<br />
die überdiözesanen Werke abzuführen sind,<br />
auch diözesane Kollekten durch (Jugendkollekte,<br />
Bischof-Moser-Kollekte, Kollekte zur<br />
Förderung kirchlicher Berufe, Martinuskollekte,<br />
Caritaskollekte, Caritasfastenopfer),<br />
deren Erträge über die Kirchenpflegen an<br />
das Bistum <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> überwiesen<br />
werden. Das Bistum verwendet diese<br />
Mittel entsprechend der Zwecksetzung bzw.<br />
dem Kollekten- oder Spendenaufruf.<br />
Mit den Kollektenergebnissen<br />
nimmt die <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
weiterhin jeweils Spitzenplätze unter den<br />
<strong>Diözese</strong>n in Deutschland ein.<br />
Das Kollekten- bzw. Spendenaufkommen hat sich im Vergleich zu den Vorjahren folgendermaßen<br />
entwickelt:<br />
Jahr Kollektenaufkommen in Millionen Euro<br />
2009<br />
(ohne Direkteingänge für die Aktion „Adveniat“, da noch nicht abgerechnet) 14,50<br />
2008 14,87<br />
2007 15,22<br />
2006 14,90<br />
2005 16,85<br />
2004 15,48<br />
2003 16,27<br />
Die Ergebnisse der größten Sammlungen betragen im Vergleich zu den Vorjahren:<br />
2009 2008 2007<br />
vorläufige Zahlen in Euro in Euro in Euro<br />
Adveniat 1.925.947,59 2.577.969,08 2.868.061,18<br />
Sternsinger-Aktion<br />
(Straßensammlung) 4.554.611,59 4.376.566,91 4.194.482,00<br />
Misereor 3.200.603,74 3.126.061,09 2.944.969,64<br />
Caritas-Herbstsammlung 768.962,20 790.297,00 813.370,00<br />
Missio 408.576,80 422.291,90 463.859,35<br />
Renovabis 311.867,12 448.176,92 442.098,32<br />
Bischof-Moser-Kollekte 433.356,79 452.814,70 467.374,38<br />
Summe 11.603.925,83 12.194.177,60 12.194.214,87
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZ<br />
Personalausgaben <strong>und</strong> Zahl der Vollkräfte im Dienst der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> 14<br />
Personalausgaben<br />
2009 2008 2007 2006<br />
in Euro in Euro in Euro in Euro<br />
Personalaufwand Geistliche<br />
(incl. Pensionsaufwendungen) 39.381.783,49 40.945.073,76 40.991.178,50 41.240.747,01<br />
Gestellungsleistungen Männer 5.367.282,00 5.646.307,41 5.492.805,50 5.271.185,88<br />
Vergütung hauptberufliche Diakone 6.784.411,85 6.434.306,20 6.336.077,90 6.387.230,26<br />
Vergütung Diakone mit Zivilberuf<br />
Vergütung Pastoralreferentinnen<br />
166.330,82 171.709,77 175.390,80 176.668,05<br />
<strong>und</strong> Pastoralreferenten 19.195.756,95 18.473.847,50 17.502.482,79 17.078.211,03<br />
Vergütung Gemeindereferentinnen <strong>und</strong> -referenten<br />
Gestellungsleistungen Frauen (einschließlich<br />
11.197.083,41 10.525.815,59 10.298.935,62 10.130.793,29<br />
Gemeindereferentinnen <strong>und</strong> Pastoralreferentinnen)<br />
Personalkostenersätze<br />
2.132.404,44 2.086.624,51 1.961.105,04 1.994.702,71<br />
(Kirche <strong>und</strong> Dritte) 6.930.132,48 6.917.606,35 7.228.558,70 7.266.489,14<br />
Bezüge Beamte<br />
Beihilfeaufwendungen Beamte<br />
5.905.666,60 5.790.477,78 5.744.103,76 5.881.411,84<br />
(einschließlich Pensionäre) 3.505.677,97 3.759.474,59 3.702.194,33 3.343.934,91<br />
Aufwand Altersversorgung Beamte 2.943.746,14 2.801.629,17 2.727.892,82 2.691.886,88<br />
Vergütung Angestellte 58.758.790,47 55.999.347,81 55.993.057,43 56.893.993,53<br />
Vergütung Auszubildende, Praktikanten 2.245.204,94 2.187.946,47 2.209.240,69 1.673.565,96<br />
Zwischensumme 164.514.271,56 161.740.166,91 160.363.023,88 160.030.820,49<br />
Sonstige Personalausgaben 877.372,63 788.157,94 621.062,85 727.473,34<br />
Summe 165.391.644,19 162.528.324,85 160.984.086,73 160.758.293,83<br />
14 Die Darstellung der Zahl der Mitarbeitenden <strong>und</strong> der Personalausgaben ist nicht mit der Personalplanung zu verwechseln. Zur Erläuterung der Personalkostenentwicklung<br />
bei den Vergütungen für Angestellte siehe Kap. II.4, Ausgaben.
IELLEN ENTWICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 52|53<br />
Zahl der Vollkräfte im Dienst der <strong>Diözese</strong><br />
<strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
2009 2008 2007 2006<br />
Zahl der Vollkräfte<br />
(ohne Auszubildende <strong>und</strong> Praktikanten) 3.017 3.034 3.052 3.082<br />
Auszubildende, Praktikanten 128 132 124 120<br />
Summe 3.145 3.166 3.176 3.202<br />
Davon:<br />
Zahl der Mitarbeiter bis 40 Jahre<br />
(einschließlich Zivildienstleistende, FSJ, FÖJ) 637 650 677 710<br />
Zahl der Mitarbeiter 41 – 50 Jahre 952 975 998 1.009<br />
Zahl der Mitarbeiter 51 – 60 Jahre 887 866 824 807<br />
Zahl der Mitarbeiter 61 Jahre <strong>und</strong> älter<br />
(einschließlich pensionierte Priester) 669 675 677 676<br />
Summe 3.145 3.166 3.176 3.202<br />
Nach Berufsgruppen:<br />
Zahl der aktiven Priester<br />
(einschließlich Ordenspriester) 683 702 713 719<br />
Zahl der pensionierten Priester 341 325 318 305<br />
Zahl der Pastoralreferenten 250 254 246 248<br />
Zahl der Gemeindereferenten 197 189 188 205<br />
Zahl der hauptberuflichen Diakone 103 98 100 96<br />
Zahl der Diakone mit Zivilberuf 76 73 76 82<br />
Zahl der kirchlich angestellten Religionslehrer 351 359 344 344<br />
Zahl der Beamten 106 110 112 117<br />
Zahl der übrigen angestellten<br />
Mitarbeiter 1.038 1.056 1.079 1.086<br />
Summe 3.145 3.166 3.176 3.202<br />
Stichtag für die Erhebung der statistischen<br />
Zahlen ist der 31. Dezember eines<br />
Jahres. Alle Zahlen wurden auf der Basis von<br />
Vollkräften ermittelt. Berücksichtigt sind<br />
auch Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter,<br />
deren Beschäftigungsverhältnis am Stichtag<br />
unterbrochen war (z. B. durch Krankheit,<br />
Elternzeit, Sonderurlaub). Mitarbeitende in<br />
Altersteilzeit werden in der Arbeitsphase nur<br />
noch mit 50 Prozent geführt, obwohl sie im<br />
bisherigen Beschäftigungsumfang weiterarbeiten.<br />
Von der Freizeitphase an wird in der<br />
Regel ein neuer Mitarbeiter eingestellt, der<br />
alte Mitarbeiter wird weiterhin mit 50 Pro-<br />
zent gerechnet. Diakone mit Zivilberuf werden,<br />
obwohl sie lediglich eine Aufwandsentschädigung<br />
erhalten, mit 100 Prozent<br />
gerechnet. Mitgezählt wird auch die Zahl<br />
der pensionierten Priester. Gegenüber dem<br />
Vorjahr 2008 reduzierte sich die Zahl der<br />
Mitarbeiter um 21 Personen.
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZ<br />
Beteiligungen, Eigenbetriebe,<br />
Gr<strong>und</strong>stücke<br />
Beteiligungen<br />
2009 2008 2007 2006<br />
in Euro in Euro in Euro in Euro<br />
Beteiligung Katholische<br />
Fachhochschule Freiburg,<br />
Hochschule für Sozialwesen,<br />
Religionspädagogik <strong>und</strong><br />
Pflegeberufe gGmbH<br />
Beteiligung Institut für Social<br />
10.225,84 10.225,84 10.225,84 10.225,84<br />
Marketing GmbH, <strong>Stuttgart</strong><br />
Beteiligung Ökumenischer<br />
50.000,00 50.000,00 50.000,00 -<br />
Medienladen, <strong>Stuttgart</strong><br />
Beteiligung<br />
1.377,93 2.227,49 728,32 1.493,75<br />
72-St<strong>und</strong>en-Aktion, Wernau<br />
KSE GmbH, Freiburg<br />
(Gesellschaft zur<br />
Energieversorgung kirchlicher<br />
0,00 0,00 5.000,00 -<br />
<strong>und</strong> sozialer Einrichtungen) 12.500,00 12.500,00 0,00 0,00<br />
Summe 74.103,77 74.953,33 65.954,16 11.719,59<br />
An weiteren Unternehmungen ist die <strong>Diözese</strong><br />
nicht beteiligt.<br />
Eigenbetriebe<br />
Die <strong>Diözese</strong> ist als Körperschaft des<br />
öffentlichen Rechts Träger von verschiedenen<br />
geführten Betrieben, die von der <strong>Diözese</strong><br />
bezuschusst werden („Eigenbetriebe“) <strong>und</strong><br />
für die gesonderte Jahresabschlüsse erstellt<br />
werden:<br />
Eigenbetrieb Tagungshäuser der <strong>Diözese</strong><br />
<strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
Eigenbetrieb Marchtaler Internate<br />
BDKJ-Ferienwerk<br />
Eigenbetrieb Tagungshäuser der Akademie<br />
der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
Vergl. hierzu die gesonderten<br />
Berichte der einzelnen „Betriebe“ in diesem<br />
Bericht.<br />
Investitionen der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
<strong>und</strong> der Kirchengemeinden<br />
Investitionen finanziert durch den Diözesanhaushalt<br />
Fertig gestellt <strong>und</strong> abgeschlossen wurden im<br />
Jahr 2009 folgende größere Instandsetzungen:<br />
• St.-Meinrad-Weg 6 in <strong>Rottenburg</strong> –<br />
Hochschule für Kirchenmusik – 2. BA<br />
• Akademie, Paracelsusstraße 91 in <strong>Stuttgart</strong><br />
(Lüftungsanlage, Speisesaal <strong>und</strong><br />
Trinkstubensanierung, WC-Sanierung im<br />
EG <strong>und</strong> UG)<br />
• Strombergstraße 11, <strong>Stuttgart</strong><br />
(Fassadensanierung Fenster)<br />
• Konvikt Ehingen, Müllerstraße 8<br />
(Sanierung Warmwasserversorgung <strong>und</strong><br />
Fernwärmeleitungsnetz zur<br />
Warmwasserbereitung)<br />
• Konvikt Rottweil (Einbau einer neuen<br />
Kesselanlage mit Warmwasserbereitung,<br />
Strangleitung <strong>und</strong> deren Isolierung)<br />
• Haus Regina Pacis, Leutkirch<br />
(Energetische Sanierung Gebäudehülle,<br />
Dacherneuerung, Fensteraustausch,<br />
Heizungssanierung 1. BA)<br />
• Interimslösung Umbau Palais<br />
(Umzug Kurie ins DHL, Umbauarbeiten<br />
für die zu beziehenden Büros sowie für<br />
das Zwischenarchiv)
IELLEN ENTWICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 54|55<br />
Folgende große Bauvorhaben sind im Jahre<br />
2009 u. a. in Planung oder in Umsetzung:<br />
• Zusammenführung der Diözesankurie in<br />
<strong>Rottenburg</strong> (Erstellung der Baugrube,<br />
Abschluss der archäologischen Grabungen<br />
im Baufeld sowie Beginn der Rohbauarbeiten)<br />
• Zweifamilienhaus Kellerstraße 3,<br />
<strong>Rottenburg</strong> (Energieeinsparmaßnahmen<br />
sowie Erstellung einer Dachgeschosswohnung<br />
<strong>und</strong> Schaffung zusätzlichen<br />
Wohnraums)<br />
• Karl-Adam-Haus, <strong>Stuttgart</strong><br />
(Brandschutzmaßnahmen <strong>und</strong><br />
energetische Verbesserungen)<br />
• Johanneum, Tübingen (Durchführung<br />
Wettbewerb <strong>und</strong> Beginn des Bebauungsplanverfahrens<br />
für den geplanten<br />
Neubau eines Seminargebäudes, eines<br />
Studentenwohnhauses sowie der Gr<strong>und</strong>sanierung<br />
der Villa einschließlich einer<br />
Tiefgarage)<br />
• Kloster Obermarchtal (Erstellung des<br />
Magazins sowie Umbau Sailerhaus)<br />
• Kloster Schöntal (Heizungserneuerung in<br />
Zusammenarbeit mit dem Staatlichen<br />
Vermögensamt)<br />
• Jugendhaus St. Norbert, Rot a.d. Rot<br />
(Anschluss an die Fernheizung der<br />
bürgerlichen Gemeinde)<br />
• Heiligkreuztal (Einbau einer neuen<br />
Empfangstheke im Abtissinnenhaus<br />
sowie Einbau eines Küchenblocks)<br />
Die Investitionstätigkeit in Kirchengemeinden<br />
2009 war wesentlich<br />
geprägt durch das Konjunkturförderprogramm<br />
II des B<strong>und</strong>es <strong>und</strong> durch den Einsatz<br />
von Mitteln aus dem Nachhaltigkeitsfonds<br />
für die Kirchengemeinden. Dabei wurden ca.<br />
25 % des Gesamtbauvolumens in kirchliche<br />
Kindergärten investiert. Viele Kindergartengebäude<br />
aus den 60ger <strong>und</strong> 70ger entsprechen<br />
nicht mehr den heutigen Anforderungen<br />
<strong>und</strong> müssen daher gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
instand gesetzt <strong>und</strong> energetisch saniert werden.<br />
Die anstehenden Baumaßnahmen wurden<br />
in vielen Fällen mit Ausbaumaßnahmen<br />
für Betreuungsangebote für unter Dreijährige<br />
verknüpft. Daneben schlägt sich der<br />
Ersatzbau für ein Altenpflegeheim mit<br />
Gesamtkosten von 11,7 Mio. Euro im Investitionsprogramm<br />
2009 nieder.<br />
In Wechselbeziehung zu diesen<br />
Schwerpunkten des Baugeschehens stehen<br />
auch die Veränderungen bei der Finanzierung.<br />
Ein Großteil der Baumaßnahmen an<br />
kirchlichen Kindergärten wird über Zuschüsse<br />
von B<strong>und</strong>/Land <strong>und</strong> Kommunen finanziert.<br />
Bei den Darlehensaufnahmen sind<br />
allein 12,2 Mio. Euro enthalten, die aus Pflegesätzen<br />
oder Vermögenseinnahmen aufzubringen<br />
sind <strong>und</strong> damit nicht zu Lasten der<br />
Kirchensteuermittel der Kirchengemeinden<br />
gehen. Unter Berücksichtigung dieser Sonderpositionen<br />
in der Gesamtfinanzierung<br />
liegt der Anteil der Eigenmittel der Kirchengemeinden<br />
mit 41,6 % wohl nominal unter<br />
dem Anteil von 49 % im Jahre 2008; er<br />
erreicht aber bereinigt um die Sonderpositionen<br />
den gleichen Deckungsgrad wie im<br />
Vorjahr.<br />
2009 2008 2007 2006 2005 2004<br />
Zahl der Vorhaben 606 510 473 461 414 449<br />
2009 2008 2007 2006 2005 2004<br />
in Euro in Euro in Euro in Euro in Euro in Euro<br />
Finanzierung<br />
Eigenmittel 41.520.392 39.222.106 36.782.287 31.255.622 34.877.563 43.262.748<br />
Darlehen 17.533.500 10.142.102 7.506.822 3.853.210 4.644.350 13.065.400<br />
Land, Kommune 20.518.524 12.823.407 7.200.194 5.046.306 4.856.922 11.693.467<br />
<strong>Diözese</strong>/Nachh.-Fonds 3.000.310 936.200 223.500 199.870 0 461.500<br />
Ausgleichsstock 17.183.250 16.467.600 12.602.800 12.294.200 12.574.240 18.478.300<br />
Summe 99.755.976 79.591.415 64.315.603 52.649.208 56.953.075 86.961.415
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN<br />
II.2 Darstellung der Einnahmen<br />
2009 2008 2007<br />
in Euro in Euro in Euro<br />
Kirchensteuer<br />
(nach Rückstellungen Steuerausfall) 180.269.316,95 171.051.077,39 172.399.959,47<br />
Allgemeine Staatsleistungen 24.719.200,00 24.719.200,00 24.338.100,00<br />
Allgemeine Deckungsmittel 204.988.516,95 195.770.277,39 196.738.059,47<br />
Budgetkreise 153.906.779,21 146.662.058,83 146.308.336,03<br />
nicht budgetierte Bereiche 42.914.737,63 31.980.231,58 31.009.632,02<br />
Deckungsbedarf 196.821.516,84 178.642.290,41 177.317.968,05<br />
Gesamtergebnis 8.167.000,11 17.127.986,98 19.420.091,42
FINANZIELLEN ENTWICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 56|57<br />
III. Risiken der künftigen finanziellen Entwicklung<br />
III.1 Entwicklung der Kirchensteuer<br />
Ein institutionalisiertes Risikomanagementsystem<br />
dient dem Zweck, risikorelevante<br />
Faktoren systematisch zu analysieren,<br />
um mögliche Entwicklungen frühzeitig<br />
zu erkennen, damit durch vorausschauendes<br />
Handeln die Basis für ein finanziell nachhaltiges<br />
Wirtschaften geschaffen werden<br />
kann.Ein permanenter Abgleich der tatsächlichen<br />
mit der erwarteten Entwicklung sowie<br />
die Analyse festgestellter Abweichungen<br />
dienen gleichzeitig dem Ziel, das Instrumentarium<br />
der Analyse selbst kontinuierlich zu<br />
verbessern.<br />
Wesentlicher Teil der verfügbaren<br />
Mittel der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> sind<br />
die Einnahmen aus der Kirchensteuer, für<br />
deren Entwicklung drei Faktoren in besonderem<br />
Maße bestimmend sind. Zum einen<br />
hängt die Entwicklung der Kirchensteuer<br />
von der Entwicklung der Kirchenmitglieder<br />
ab. Die Wirtschaftsentwicklung stellt eine<br />
zweite Bestimmungsgröße dar. Durch die<br />
Steuergesetzgebung – als dritter Einflussfaktor<br />
– wird insbesondere die Teilhabe am<br />
wirtschaftlichen Erfolg der Kirchenmitglieder<br />
determiniert.<br />
Mitgliederentwicklung<br />
Die Aktualisierung einer bereits für<br />
die Berichte der Vorjahre erstellten Analyse<br />
bestätigt folgendes Ergebnis: Ohne die<br />
Berücksichtigung von Migration, von Mortalität<br />
<strong>und</strong> von Ein- <strong>und</strong> Austritten wird die<br />
Zahl der 20- bis 65-jährigen Kirchenmitglieder<br />
ab Mitte des kommenden Jahrzehnts<br />
kontinuierlich <strong>und</strong> mit zunehmender<br />
Geschwindigkeit abnehmen. Die Gruppe der<br />
20- bis 65-Jährigen repräsentiert dabei den<br />
Schwerpunkt der erwerbstätigen Katholiken.<br />
Die Konzentration von Austritten auf diese<br />
Altersgruppe verstärkt den beschriebenen<br />
Effekt.
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIE<br />
Eine Erhöhung der Austrittsquote<br />
– etwa in Folge eines Vertrauensverlusts<br />
gegenüber der Kirche (Reputationsrisiko) –<br />
würde diesen Effekt zudem verstärken.<br />
Wirtschaftsentwicklung<br />
Das im April 2010 veröffentlichte<br />
Frühjahrsgutachten der Projektgruppe<br />
Gemeinschaftsdiagnose trägt die Überschrift<br />
„Erholung setzt sich fort – Risiken bleiben<br />
groß“. Die beteiligten Forschungsinstitute<br />
gehen für das Jahr 2010 von einer Veränderung<br />
des Bruttoinlandsprodukts von plus 1,5<br />
Prozent gegenüber dem Jahr 2009 aus <strong>und</strong><br />
korrigieren damit ihre Herbstprognose für<br />
diesen Zeitraum um 0,3 Prozentpunkte nach<br />
oben. Der Einbruch der Entwicklung des<br />
Bruttoinlandsprodukts im Jahr 2009 (minus<br />
5 Prozent gegenüber dem Vorjahr) kann<br />
dadurch jedoch noch nicht ausgeglichen<br />
werden.<br />
Die Institute gehen davon aus,<br />
dass sich infolge der Wirtschaftskrise die<br />
mittelfristigen Aussichten für die deutsche<br />
Wirtschaft verschlechtert haben, weil das<br />
Produktionspotential in Deutschland wohl<br />
niedriger sein werde als zuvor geschätzt <strong>und</strong><br />
weil sich die Produktion dem Trend nur langsam<br />
annähere.<br />
Neue Risiken für die mittlere Frist<br />
sehen die Institute in der Zunahme der<br />
öffentlichen Verschuldung in Deutschland.<br />
Eine anhaltend hohe Neuverschuldung wird<br />
nicht nur als schädlich im Hinblick auf die<br />
Tragfähigkeit der öffentlichen Finanzen<br />
gesehen. Negative Auswirkungen dürften<br />
sich auch auf das Wirtschaftswachstum<br />
ergeben.<br />
Staatliche Förderung <strong>und</strong> die<br />
Erfahrung des Fachkräftemangels im vergangenen<br />
Aufschwung haben – so die Einschätzung<br />
der Institute – viele Unternehmen<br />
veranlasst, in beträchtlichem Umfang<br />
Arbeitskräfte zu horten, was den Arbeitsmarkt<br />
seit Beginn der Rezession als überraschend<br />
robust erscheinen ließ, was sich aber<br />
in deutlich erhöhten Lohnstückkosten <strong>und</strong> in<br />
einer gesunkenen Produktivität niedergeschlagen<br />
habe. Die Unternehmen dürften<br />
bestrebt sein, die Produktivität wieder dem<br />
Niveau anzunähern, das vor der Rezession<br />
bestand. Daher dürfte ungeachtet der steigenden<br />
gesamtwirtschaftlichen Produktion<br />
das Arbeitsvolumen kaum zunehmen.<br />
Steuergesetzgebung<br />
Ein Rückgang der Wirtschaftsleistung<br />
bedingt auch einen Rückgang der Steuereinnahmen.<br />
Die Kirchensteuer als Annexsteuer<br />
zur staatlichen Einkommensteuer hängt<br />
jedoch nicht nur von der wirtschaftlichen<br />
Entwicklung <strong>und</strong> der Zahl der Kirchenmitglieder<br />
ab. Auch die staatliche Steuergesetzgebung<br />
hat erheblichen Einfluss auf das Kirchensteueraufkommen.<br />
Die erwartete gesamtwirtschaftliche Entwicklung<br />
veranlasste den Gesetzgeber zu<br />
konjunkturpolitischen Maßnahmenpaketen.<br />
Auch andere Rechtsnormänderungen wie<br />
ein Gesetz zur verbesserten steuerlichen<br />
Berücksichtigung von Vorsorgeaufwendungen<br />
oder ein Gesetz zur Fortführung der<br />
Gesetzeslage 2006 bei der Entfernungspauschale<br />
werden auch weiterhin Auswirkungen<br />
nicht nur auf die öffentlichen Haushalte,<br />
sondern auch auf die Höhe der Kirchensteuereinnahmen<br />
haben.<br />
In Anbetracht der Lage der öffentlichen<br />
Haushalte schätzen wir die Wahrscheinlichkeit<br />
eher gering ein, dass es im kommenden<br />
Jahr darüber hinaus zur Umsetzung einer<br />
Einkommensteuerreform mit einem Entlastungsvolumen,<br />
wie es der Koalitionsvertrag<br />
vorsieht, kommen wird.
LEN ENTWICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN | ANLAGEN 58|59<br />
III.2 Inanspruchnahme durch<br />
übernommene Bürgschaften<br />
<strong>und</strong> Patronatserklärungen<br />
Bei den übernommenen Bürgschaftsverpflichtungen<br />
der <strong>Diözese</strong> bzw. des<br />
Bistums handelt es sich überwiegend um<br />
Ausfallbürgschaften für kirchliche Einrichtungen.<br />
Daneben hat die <strong>Diözese</strong> bei der<br />
Errichtung von Stiftungen gegenüber dem<br />
Kultusministerium so genannte Patronatserklärungen<br />
abgegeben <strong>und</strong> bei der Zusatzversorgungskasse<br />
<strong>und</strong> dem Kommunalen<br />
Versorgungsverband die Gewährträgerhaftung<br />
übernommen (z. B. für die Stiftung<br />
Katholische Freie Schule, Stiftung Sankt<br />
Martinus). Zur Absicherung von Bürgschaften<br />
<strong>und</strong> anderen Risiken hat die <strong>Diözese</strong><br />
unter anderem eine so genannte „allgemeine<br />
Rücklage“ gebildet.<br />
Die Bürgschaftsverpflichtungen entwickelten sich wie folgt:<br />
III.3 Personalüberlassungen<br />
an kirchliche Einrichtungen<br />
Die <strong>Diözese</strong> hat verschiedene Mitarbeiter<br />
(Superioren der Klöster, abgeordnete<br />
Beamte, freigestellte Priester für überdiözesane<br />
Aufgaben) an andere kirchliche Einrichtungen<br />
gegen Personalkostenersatz<br />
überlassen. Im Falle der Schließung einer<br />
Einrichtung hat die <strong>Diözese</strong> diese Mitarbeiter<br />
weiter zu beschäftigen <strong>und</strong> zu bezahlen.<br />
2009 2008 2007 2006<br />
in Euro in Euro in Euro in Euro<br />
66.410.701,25 63.719.025,67 66.663.430,43 69.460.543,74<br />
III.4 Zinseinnahmen<br />
<strong>und</strong> Rücklagen<br />
Zinseinnahmen sind Bestandteil<br />
der Einnahmenplanung der <strong>Diözese</strong>. Die<br />
Haushaltsordnung der <strong>Diözese</strong> sieht die Bildung<br />
von Rücklagen in angemessener Höhe<br />
zur Sicherung der Haushaltswirtschaft vor.<br />
Um Rücklagen in ihrer Kaufkraft zu erhalten<br />
bzw. zu erhöhen, erfolgt für bestimmte<br />
Rücklagen eine interne Verzinsung, die<br />
zuvor jedoch durch die Einnahme von Zinsen<br />
aus der Anlage des Vermögens gedeckt sein<br />
muss. Somit wirken sich die Veränderungen<br />
am Geld- <strong>und</strong> Kapitalmarkt auf die Entwicklung<br />
der Rücklagen <strong>und</strong> auf die verfügbaren<br />
Deckungsmittel aus.<br />
Marktzinsänderungen berühren<br />
zum einen den Wert der bestehenden Anlagen<br />
in festverzinslichen Wertpapieren. Zum<br />
anderen tangieren sie die Möglichkeit, fällige<br />
Anlagebeträge wieder anzulegen. Beide<br />
Effekte wirken in gegenläufige Richtungen.<br />
Von einem Zwischenhoch von<br />
4,78 Prozent im Sommer 2008 war die<br />
Umlaufrendite öffentlicher Anleihen bis zum<br />
Jahresende 2008 bereits auf 2,86 Prozent<br />
gefallen. Im zweiten Quartal des Jahres<br />
2010 setzte erneut ein starker Renditerückgang<br />
ein <strong>und</strong> die Umlaufrendite sank bis<br />
Mitte Juni 2010 auf ein Niveau von nur noch<br />
etwa 2 Prozent.<br />
Folge dieser Entwicklung ist, dass<br />
die Neuanlage liquider Mittel derzeit nochmals<br />
geringere Zinseinnahmen erwarten<br />
lässt als im vergangenen Jahr.
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIE<br />
III.5 Entwicklung der Staats- <strong>und</strong> Ersatzleistungen<br />
sowie der staatlichen Zuschüsse III.6 Preisentwicklung<br />
Entwicklung der Staatsleistungen<br />
Das Land Baden-Württemberg<br />
zahlt aufgr<strong>und</strong> historischer Verpflichtungen<br />
(Rechtsgr<strong>und</strong>lage sind insbesondere Artikel<br />
138 Abs. 1 Weimarer Reichsverfassung in<br />
Verbindung mit Artikel 140 Gr<strong>und</strong>gesetz<br />
<strong>und</strong> Artikel 7 Verfassung des Landes Baden-<br />
Württemberg) an die <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<br />
<strong>Stuttgart</strong> Staatsleistungen. Im Jahr 1973<br />
wurden diese zu einer Pauschalleistung<br />
zusammengefasst <strong>und</strong> entsprechend der<br />
Besoldungsentwicklung der Landesbeamten<br />
angepasst. In den Jahren 1995 bis 1997<br />
wurde die Anpassung vorübergehend ausgesetzt.<br />
Im Jahr 2004 musste die <strong>Diözese</strong><br />
eine Kürzung der Staatsleistungen um r<strong>und</strong><br />
1,25 Millionen Euro hinnehmen.<br />
Am 31. Oktober 2007 wurde zwischen<br />
dem Land Baden-Württemberg, der<br />
Erzdiözese Freiburg <strong>und</strong> der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
eine Vereinbarung hinsichtlich<br />
der Staatsleistungen geschlossen.<br />
Danach bleiben die dauernden Verpflichtungen<br />
des Landes zu wiederkehrenden Leistungen<br />
an die Kirchen dem Gr<strong>und</strong>e nach<br />
gewährleistet. Die jährlichen Verpflichtungen<br />
des Landes wurden zu einem Gesamtzuschuss<br />
zusammengefasst <strong>und</strong> die für die<br />
Jahre 2007 bis 2010 zu zahlenden Beträge<br />
festgelegt. Ab dem Jahr 2011 werden die<br />
Staatsleistungen entsprechend der Besoldungsanpassungen<br />
der Landesbeamten<br />
angepasst.<br />
Die Staatsleistungen entwickelten<br />
sich folgendermaßen:<br />
2009 2008 2007<br />
TEuro TEuro TEuro<br />
25.825 25.802 25.400<br />
Entwicklung der staatlichen<br />
Ersatzleistungen<br />
Neben den Staatsleistungen erhält<br />
die <strong>Diözese</strong> für den von kirchlichen Lehrkräften<br />
erteilten Religionsunterricht an staatlichen<br />
Schulen Ersatzleistungen durch das<br />
Land Baden-Württemberg. Die Höhe dieser<br />
Mittel wird in Anlehnung an die Entwicklung<br />
der Beamtenbesoldung fortgeschrieben.<br />
Die Verteilung der zur Verfügung<br />
gestellten Mittel orientiert sich am Anteil<br />
des erteilten Religionsunterrichts. Die auf<br />
den Diözesanhaushalt entfallenden Mittel<br />
hängen dadurch auch von der Erzdiözese<br />
Freiburg <strong>und</strong> den beiden evangelischen Landeskirchen<br />
erteilten Religionsunterricht ab<br />
<strong>und</strong> sind nur bedingt steuerbar.<br />
Die staatlichen Ersatzleistungen entwickelten<br />
sich folgendermaßen:<br />
2009 2008 2007<br />
TEuro TEuro TEuro<br />
10.962 10.797 10.711<br />
Die Verbraucherpreise in Baden-<br />
Württemberg waren – nach Angaben des<br />
Statistischen Landesamtes – bereits Ende<br />
2009 wieder leicht gestiegen. Der Preisanstieg<br />
beschleunigte sich im ersten Quartal<br />
2010 etwas <strong>und</strong> im März 2010 übersprang<br />
die Teuerung mit plus 1,3 Prozent erstmals<br />
seit 13 Monaten wieder die 1-Prozent-<br />
Marke. Die Ursache der Preisentwicklung<br />
ordnet das Statistische Landesamt vor allem<br />
der Preisentwicklung bei Mineralölprodukten<br />
zu.<br />
Die Forschungsinstitute sehen in<br />
ihrem Gemeinschaftsgutachten vom Frühjahr<br />
2010 die Preiserhöhungsspielräume der<br />
Unternehmen, bei stark unterausgelasteten<br />
Kapazitäten <strong>und</strong> mäßigen Konjunkturaussichten,<br />
jedoch als begrenzt an. Sie prognostizieren<br />
einen Anstieg der Verbraucherpreise<br />
im Jahr 2010 um 0,9 Prozent <strong>und</strong> im Jahr<br />
2011 um 1,0 Prozent gegenüber dem jeweiligen<br />
Vorjahr. Allerdings darf nicht übersehen<br />
werden, dass durch die Ausweitung der<br />
Geldmenge im Rahmen der geldpolitischen<br />
Maßnahmen sowie durch den starken<br />
Anstieg der Staatsverschuldung aufgr<strong>und</strong><br />
kreditfinanzierter Konjunkturpakete ein Risikopotential<br />
geschaffen wurde, das seine<br />
Wirkung in mittelfristig höheren Inflationsraten<br />
entfalten kann. Die Preisentwicklung<br />
bestimmt die Kosten der in den Gemeinden<br />
<strong>und</strong> anderen Bereichen der <strong>Diözese</strong> erbrachten<br />
kirchlichen Dienste. Durch ein ansteigendes<br />
Preisniveau verringert sich die in Diensten<br />
<strong>und</strong> Leistungen ausgedrückte Kaufkraft<br />
– der reale Wert – eines fixen Betrags. Je<br />
stärker die Entwicklung des nominalen Kirchensteueraufkommens<br />
<strong>und</strong> die Preisentwicklung<br />
auseinanderfallen, desto größer ist<br />
der Druck, strukturelle Anpassungen vornehmen<br />
zu müssen.
LEN ENTWICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 60|61<br />
IV. Finanzielle Perspektiven<br />
IV.1 Budgetierung als Steuerungsinstrument<br />
Unsere Gesellschaft verändert sich<br />
<strong>und</strong> mit ihr auch die Rolle <strong>und</strong> der Stellenwert<br />
der Kirche für die Menschen. Auf<br />
demografische, soziologische <strong>und</strong> auch<br />
finanzielle Entwicklungen muss die Kirche<br />
reagieren <strong>und</strong> bereit sein, sich entsprechend<br />
der Zeichen der Zeit zu verändern. Um auch<br />
in Zukunft heilsam für die Menschen zu wirken,<br />
muss die Kirche ihre finanziellen Mittel,<br />
die sie zu großen Teilen aus der Kirchensteuer<br />
erhält, gezielt einsetzen.<br />
Seit dem Haushaltsjahr 2007 sind<br />
die Haushaltspläne als Budget-Haushalte<br />
dargestellt. Damit wird flächendeckend ein<br />
Steuerungsinstrument eingesetzt, das zur<br />
Verbesserung der Wirtschaftlichkeit beitragen<br />
<strong>und</strong> zielgenaue Reaktionen auf aktuelle<br />
Entwicklungen in den einzelnen Aufgabenbereichen<br />
ermöglichen soll.<br />
Budgetierung im Sinne einer<br />
dezentralen Budgetverantwortung bedeutet<br />
die Zusammenführung von Fach- <strong>und</strong> Ressourcenverantwortung<br />
sowie die Übertragung<br />
von finanzieller <strong>und</strong> wirtschaftlicher<br />
Verantwortung auf diejenigen Organisationseinheiten,<br />
die in der Praxis für die Aufgabenerfüllung<br />
zuständig sind <strong>und</strong> die übertragenen<br />
Aufgaben leisten.<br />
Budgetkreise definieren dabei den<br />
jeweiligen Rahmen, innerhalb dessen Grenzen<br />
nach festgelegten Regeln eine flexible,<br />
dezentrale Mittelbewirtschaftung erfolgen<br />
kann. Innerhalb eines Budgetkreises kann<br />
von den Möglichkeiten der gegenseitigen<br />
Deckungsfähigkeit <strong>und</strong> der Übertragbarkeit<br />
Gebrauch gemacht werden. Die verfügbaren<br />
Mittel können in dem einen Teilbereich oder<br />
in einem anderen Teilbereich des Budgetkreises<br />
verwendet werden, sie können für<br />
Sachausgaben oder für Personalausgaben<br />
verwendet werden. Es besteht sogar die<br />
Möglichkeit, Mittel erst in späteren Haushaltsjahren<br />
zu verwenden (Budgetrestbildung).<br />
Der dadurch geschaffene Freiraum<br />
begründet jedoch keine Zweckfreiheit der<br />
Mittelverwendung. Die Mittel eines Budgetkreises<br />
dürfen nur für die Erfüllung definierter<br />
Aufgaben <strong>und</strong> die Erreichung definierter<br />
Ziele eingesetzt werden.<br />
Kontinuierliche Verbesserungen<br />
des Instrumentariums schlagen sich nicht<br />
nur in den zum Haushaltsjahr 2009 weiterentwickelten<br />
Regelungen, sondern auch in<br />
der zielorientierten Verfeinerung interner<br />
Unterstützungssysteme nieder.<br />
Insgesamt bildet die Budgetierung<br />
das F<strong>und</strong>ament dafür, dass künftig zur<br />
Nachhaltigkeit der Haushaltswirtschaft erforderliche<br />
strukturelle Anpassungsprozesse<br />
bereichsspezifisch optimiert werden können.
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN ENTW<br />
IV.2 Rücklagenmanagement <strong>und</strong> potentialorientierte Budgetfortschreibung<br />
Dauerhaft lassen sich Strukturen<br />
nur in dem Umfang aufrechterhalten, in dem<br />
sie auch nachhaltig finanzierbar sind. Nachhaltigem<br />
Handeln steht es entgegen, auf<br />
Basis konjunkturbedingter Mehr- bzw. Mindereinnahmen<br />
Strukturen aufzubauen bzw.<br />
zu zerschlagen.<br />
Zieht man die über einen längeren<br />
Zeitraum ermittelte durchschnittliche Veränderungsrate<br />
des Kirchensteueraufkommens<br />
zur Beschreibung eines Trends der nachhaltigen<br />
Einnahmenentwicklung heran <strong>und</strong><br />
stellt diesen als Maßstab der tatsächlichen<br />
bzw. erwarteten Entwicklung gegenüber, so<br />
lässt sich als Annahme definieren, in welcher<br />
Höhe die tatsächlichen bzw. erwarteten Einnahmen<br />
über bzw. unter ihrem Nachhaltigkeitsniveau<br />
liegen.<br />
Werden Einnahmen, die über dem<br />
als nachhaltig erachteten Niveau liegen,<br />
zurückgelegt, so erhält man ein Potential,<br />
aus dem bei temporärer Unterschreitung des<br />
Nachhaltigkeitsniveaus geschöpft werden<br />
kann (Rücklagenmanagement). Diese vorausschauende<br />
Verstetigung der Finanzierungsbasis<br />
kann dadurch erheblich zu langfristig<br />
ausgerichtetem Handeln beitragen.<br />
Ein mit dieser Vorgehensweise<br />
korrespondierendes Konzept sieht die am<br />
Nachhaltigkeitsniveau orientierte Festlegung<br />
der Budgetfortschreibung vor (potentialorientierte<br />
Budgetfortschreibung). An die<br />
einzelnen Aufgabenbereiche wird nur das<br />
verteilt, was auch nachhaltig zur Verfügung<br />
steht. Lediglich temporär zur Verfügung stehende<br />
Mittel bilden keine Basis für nachhaltiges<br />
Handeln.<br />
Eine an der nachhaltigen Einnahmenentwicklung<br />
orientierte Fortschreibung<br />
der Budgets erfordert – bei anhaltender Diskrepanz<br />
zwischen der Kirchensteuerentwicklung<br />
einerseits <strong>und</strong> der Entwicklung des<br />
Lohn- <strong>und</strong> Preisniveaus andererseits – kontinuierlich<br />
Strukturanpassungen innerhalb<br />
der Budgets. Die mit Einführung der Budgetierung<br />
einhergehende Dezentralisierung<br />
von Entscheidungskompetenzen hat die<br />
dafür erforderlichen organisatorischen<br />
Gr<strong>und</strong>lagen geschaffen.
ICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 62|63<br />
Die Dekanate der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN ENTW<br />
Dekanat Kirchen- Seelsorgegemeinden<br />
einheiten Katholiken Fläche<br />
Anzahl Anzahl Anzahl sq km (sphär.)<br />
Allgäu-Oberschwaben 111 23 165.372 1.486,50<br />
Balingen 27 6 40.084 477,80<br />
Biberach 119 23 124.578 1.372,80<br />
Böblingen 27 10 91.152 671,80<br />
Calw 12 5 35.589 919,90<br />
Ehingen-Ulm 83 21 126.669 1.447,20<br />
Esslingen-Nürtingen 32 14 118.713 656,20<br />
Freudenstadt 22 6 30.051 717,10<br />
Friedrichshafen 29 8 59.043 248,60<br />
Göppingen-Geislingen 40 14 86.793 664,10<br />
Heidenheim 26 6 43.607 621,10<br />
Heilbronn-Neckarsulm 40 16 91.290 849,20<br />
Hohenlohe 30 6 30.186 769,00<br />
Ludwigsburg 34 14 117.037 693,20<br />
Mergentheim 19 4 18.443 469,60<br />
Mühlacker 7 3 16.980 284,20<br />
Ostalb 100 25 166.632 1.585,20<br />
Rems-Murr 28 11 91.807 821,40<br />
Reutlingen-Zwiefalten 30 9 59.126 1.033,12<br />
<strong>Rottenburg</strong> 35 9 62.699 509,40<br />
Rottweil 52 12 76.282 677,10<br />
Saulgau 30 4 33.605 377,70<br />
Schwäbisch Hall 27 8 39.306 1.489,00<br />
<strong>Stuttgart</strong> 47 18 144.294 217,07<br />
Tuttlingen-Spaichingen 31 8 51.898 436,80<br />
1.038 283 1.921.236 19.495,09<br />
Gesamtfläche der <strong>Diözese</strong>: 19.500 sq qm (sphärisch), Umfang der <strong>Diözese</strong>: 1.515 km Stand 31.12.2009<br />
folgende Seelsorgeeinheiten wurden 2009 zusammengelegt:<br />
SE 9 Esslingen-Ost <strong>und</strong> SE 8 Esslingen-West (beide im Dekanat Esslingen-Nürtingen) wurden zur<br />
→ SE 8 Esslingen (Dekanat Esslingen-Nürtingen)<br />
folgende Seelsorgeeinheiten wurden 2009 aufgeteilt:<br />
SE 4 Ermstal (Dekanat Reutlingen-Zwiefalten) wurde aufgeteilt in → SE 4b Metzingen <strong>und</strong> SE 4a Bad Urach (Dekanat Reutlingen-Zwiefalten)<br />
SE Oberes Gäu (Dekanate Freudenstadt <strong>und</strong> <strong>Rottenburg</strong>) wurde aufgeteilt in → SE 4 Oberes Gäu (Dekanat Freudenstadt) <strong>und</strong> SE 1c Oberes<br />
Gäu (Dekanat <strong>Rottenburg</strong>)
ICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 64|65<br />
Prozentuale Verteilung der Katholiken<br />
in der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
Katholiken 2009 (%-Verteilung)<br />
1.85 1.85 %<br />
% % % % % % %<br />
1.56 1.56 % %<br />
% % %<br />
3.97 3.97 3.97 % %<br />
%<br />
%<br />
Kirchliche Statistik 2009<br />
Dekanate<br />
0.88 0.88 % %<br />
%<br />
2.7 2.7 2.7 2.7 2.7 % %<br />
% % %<br />
4.74 4.74 % % % % % % % %<br />
%<br />
3.26 3.26 % %<br />
%<br />
2.09 2.09 % % %<br />
%<br />
4.75 4.75 4.75 4.75 4.75 4.75 4.75 4.75 4.75 4.75 4.75 4.75 4.75 4.75 4.75 4.75 4.75 4.75 4.75 4.75 4.75 4.75 % %<br />
%<br />
% %<br />
%<br />
6.09 6.09 % % % % % % %<br />
%<br />
Katholiken 2009 (%)<br />
Anteil im Vergleich zur Gesamtkatholikenzahl der <strong>Diözese</strong><br />
7,12 bis 8,67 (3)<br />
5,56 bis 7,12 (4)<br />
4 bis 5,56 (4)<br />
2,44 bis 4 (5)<br />
0,88 bis 2,44 (9)<br />
7.51 7.51 %<br />
%<br />
6.18 6.18 %<br />
%<br />
3.08 3.08 %<br />
%<br />
4.78 4.78 4.78 4.78 % % %<br />
%<br />
%<br />
%<br />
1.57 1.57 % %<br />
%<br />
1.75 1.75 % % % %<br />
% % %<br />
3.07 3.07 3.07 3.07 3.07 3.07 3.07 3.07 3.07 3.07 %<br />
% % % %<br />
%<br />
4.52 4.52 % % % % % % %<br />
2.27 2.27 % %<br />
% % % % % %<br />
6.48 6.48 6.48 %<br />
%<br />
% %<br />
8.61 8.61 %<br />
% % %<br />
0.96 0.96 0.96 % %<br />
% % % %<br />
% %<br />
2.05 2.05 % % %<br />
%<br />
6.59 6.59 6.59 6.59 %<br />
%<br />
%<br />
%<br />
8.67 8.67 %<br />
%<br />
© HA IV - Pastorale Konzeption / April 2010 / uh
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN ENTW<br />
Organigramm der Diözesankurie<br />
Stand 1. Januar 2011<br />
Offizial<br />
Reinhold Melber<br />
Offizialat<br />
Domkapitular<br />
Offizial<br />
Reinhold<br />
Melber<br />
Weihbischof<br />
Dr. Johannes Kreidler<br />
HA I<br />
Ausbildung<br />
pastorale<br />
Berufe<br />
Domkapitular<br />
Dr. Uwe<br />
Scharfenecker<br />
Weihbischof<br />
Thomas Maria Renz<br />
HA II<br />
Orden,Geistl.<br />
Gemeinschaften<br />
Weihbischof<br />
Thomas Maria<br />
Renz<br />
HA III<br />
Jugend<br />
Weihbischof<br />
Thomas Maria<br />
Renz<br />
Schriftgutverwaltung<br />
(Archiv,<br />
Registrator)<br />
HA IV<br />
Pastorale<br />
Konzeption<br />
Domkapitular<br />
Rudolf<br />
Hagmann<br />
Diözesanjustitiar <strong>und</strong> Kanzler<br />
Prof. Dr. Felix Hammer<br />
Rechtsdokumentation<br />
HA V<br />
Pastorales<br />
Personal<br />
Domkapitular<br />
Paul Hildebrand<br />
IT-<br />
Abteilung<br />
HA VI<br />
Caritas<br />
Ordinariatsrätin<br />
Dr. Irme<br />
Stetter-Karp<br />
Zentrale<br />
Verwaltung<br />
HA VII<br />
Glaubensfragen<br />
<strong>und</strong><br />
Ökumene<br />
Dr. Heinz Detlef<br />
Stäps
ICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 66|67<br />
HA VIII<br />
Liturgie<br />
(mit Kunst,<br />
Musik, Architektur,<br />
Denkmal)<br />
Weihbischof<br />
Dr. Johannes<br />
Kreidler<br />
BISCHOF<br />
Dr. Gebhard Fürst<br />
Generalvikar<br />
Dr. Clemens<br />
Stroppel<br />
HA IX<br />
Schulen<br />
N.N.<br />
HA X<br />
Weltkirche<br />
Domkapitular<br />
Dr. Heinz Detlef<br />
Stäps<br />
Bischöfliche Pressestelle<br />
Leiter/Pressesprecher<br />
Dr. Thomas Broch<br />
HA XI<br />
Kirche <strong>und</strong><br />
Gesellschaft<br />
Ordinariatsrat<br />
Dr. Joachim<br />
Drumm<br />
HA XII<br />
Medien/<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Ordinariatsrat<br />
Prof. Dr.<br />
Klaus Koziol<br />
Stabsstelle<br />
Entwicklung<br />
HA XIII<br />
Kirchengemeinden<br />
<strong>und</strong><br />
Dekanate<br />
Ltd. Direktor<br />
i.K.Hermann-<br />
Josef Drexl<br />
Stabsstelle<br />
Revision<br />
HA XIV<br />
Personal<br />
Ltd. Direktor<br />
i.K. Hermann-<br />
Josef Drexl<br />
Stabsstelle<br />
F<strong>und</strong>raising<br />
HA XV<br />
Finanzen <strong>und</strong><br />
Vermögen<br />
Ltd. Direktor i.K.<br />
Dietmar Krauß<br />
HA XVI<br />
Gesellschaften<br />
<strong>und</strong> Stiftungen/Wirtschaftsrecht<br />
Oberrechtsrätin<br />
Dr. Rebecca Dorn
DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIELLEN ENTW<br />
Notizen
ICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 68|69<br />
Notizen
KRANKE MENSCHEN<br />
Die Veronika-Stiftung hilft Kindern<br />
<strong>und</strong> älteren Menschen bei<br />
der Bewältigung von Krankheit<br />
sowie bei der Auseinandersetzung<br />
mit Schmerz <strong>und</strong> Tod.<br />
Die Veronika-Stiftung fördert aus<br />
christlicher Überzeugung Maßnahmen<br />
<strong>und</strong> Einrichtungen, die der Sicherung<br />
men schenwürdigen Lebens<br />
von der Zeugung bis zum Tod<br />
dienen. Zusätzlich werden in großem<br />
Umfang sozial-karitative Initiativen<br />
<strong>und</strong> Projekte anderer Trägerorganisationen<br />
finanziell unterstützt.<br />
Die Stiftung fördert z. B. das Projekt<br />
„Hoffnung unlimited“, in dem<br />
krebskranke <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>e Jugendliche<br />
ein Theaterstück über ihre<br />
Än gste <strong>und</strong> Hoffnungen inszenieren.<br />
Daneben unterstützt sie die<br />
Hospizarbeit in Eningen <strong>und</strong> ermöglicht<br />
dort kranken <strong>und</strong> sterbenden<br />
Menschen letzte St<strong>und</strong>en<br />
in liebevoller Begleitung.<br />
Veronika-Stiftung<br />
Elke Zimmermann<br />
Tel: 07472 169-535<br />
E-Mail: veronika-stiftung@bo.drs.de<br />
www.veronika-stiftung.de<br />
Spendenkonto 54 04 002<br />
Volksbank Herrenberg-<strong>Rottenburg</strong><br />
BLZ 603 913 10<br />
Stichwort: Veronika-Stiftung<br />
Kirche engagiert sich!<br />
Die kirchlichen Stiftungen der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> engagieren sich aus christlicher<br />
Tradition in vielen wichtigen Bereichen der Gesellschaft. Sie unterstützen <strong>und</strong><br />
veranlassen wertvolle Projekte <strong>und</strong> Initiativen im pastoralen, sozial-karitativen <strong>und</strong> kulturellen<br />
Aufgabenkreis sowie im Bildungsbereich.<br />
Bischof-Moser-Stiftung<br />
Menschen im Glauben fördern<br />
SEELSORGE<br />
Die Bischof-Moser-Stiftung fördert<br />
Menschen im Glauben, in -<br />
dem sie pastorale Berufe <strong>und</strong><br />
Dienste auf Gemeinde-, Dekanats-<br />
<strong>und</strong> Diözesanebene unterstützt.<br />
In unserer <strong>Diözese</strong> sind tagtäglich<br />
über 1 600 Frauen <strong>und</strong> Männer in<br />
kirchlichen Berufen aktiv. Sie haben<br />
es sich zur Aufgabe gemacht, für<br />
Menschen da zu sein, die Hilfe <strong>und</strong><br />
Unterstützung brauchen.<br />
Damit Seelsorge lebendig bleibt,<br />
fördert die Stiftung verschiedene<br />
Seelsorgeprojekte z. B. in Altenheimen<br />
<strong>und</strong> für Familien mit Migra -<br />
tionshintergr<strong>und</strong>. Darüber hinaus<br />
bietet sie die Möglichkeit, unter<br />
ihrem Dach eigene Stiftungen einzurichten.<br />
Daraus entstand beispielsweise<br />
der St.-Wolfgang-Stif -<br />
tungs fonds zur finanziellen Unterstützung<br />
ausländischer <strong>und</strong> deutscher<br />
Priester.<br />
Bischof-Moser-Stiftung<br />
Gerhard Rauscher<br />
Tel: 07472 169-566<br />
E-Mail: bms@bo.drs.de<br />
www.bischof-moser-stiftung.de<br />
Spendenkonto 1 115 585<br />
BW Bank<br />
BLZ 600 501 01<br />
RELIGIÖSE DENKMÄLER<br />
Die Stiftung Wegzeichen-Lebenszeichen-Glaubenszeichen<br />
bewahrt Zeugnisse christlicher<br />
Kultur, indem sie diese Wegzeichen<br />
neu ins Bewusstsein rückt<br />
<strong>und</strong> deren Pflege finanziell unterstützt.<br />
Unzählige Kapellen, Wegkreuze<br />
oder Bildstöcke in unserer Landschaft<br />
bezeugen die Verwurzelung<br />
vieler Menschen im Glauben an<br />
Jesus Christus. Sie stehen für die<br />
Auseinandersetzung des Menschen<br />
mit Freud <strong>und</strong> Leid, mit<br />
Leben <strong>und</strong> Sterben, mit Schmerz<br />
<strong>und</strong> mit Hoffnung. Sie spiegeln die<br />
Suche nach dem Schutz <strong>und</strong> Segen<br />
Gottes <strong>und</strong> das Vertrauen in den<br />
Schöpfer allen Lebens.<br />
Die Stiftung knüpft an die reichhaltigen<br />
Aktivitäten von Vereinen<br />
<strong>und</strong> Privatleuten zur Heimatpflege<br />
an <strong>und</strong> gibt Zuschüsse zur Wegzeichenrestaurierung<br />
<strong>und</strong> zu Neuerrichtungen.<br />
Stiftung Wegzeichen-Lebenszeichen-Glaubenszeichen<br />
Gerhard Rauscher, Tel: 07472 169-566<br />
E-Mail: grauscher@bo.drs.de<br />
www.stiftung-wegzeichen.de<br />
Spendenkonto 54 04 002<br />
Volksbank Herrenberg-<strong>Rottenburg</strong><br />
BLZ 603 913 10<br />
Stichwort: Stiftung Wegzeichen<br />
FAMILIE<br />
Die Stiftung Lebensraum für die<br />
Familie setzt sich für die soziale<br />
<strong>und</strong> wirtschaftliche Besserstellung<br />
der Familie in der Gesellschaft<br />
von heute ein.<br />
Die Familie ist nach christlicher<br />
Sichtweise etwas besonders schützenswertes,<br />
ist sie doch der erste<br />
Ort der Weitergabe des Glaubens<br />
<strong>und</strong> für die Zukunft einer Gesellschaft<br />
unentbehrlich.<br />
So unterstützt die Stiftung Mehrkindfamilien<br />
<strong>und</strong> Alleinerziehende<br />
bei der Vermittlung <strong>und</strong> Beschaffung<br />
von bezahlbarem, familiengerechtem<br />
Wohnraum. Die Stiftung<br />
ermöglicht ihnen bezuschusste Ferien<br />
<strong>und</strong> Familienkurse im kirchlichen<br />
Familienerholungswerk.<br />
Katholische Großfamilien können<br />
ab der Taufe des 6. Kindes oder bei<br />
Mehrlingsgeburten die Ehrenpatenschaft<br />
von Bischof Dr. Gebhard<br />
Fürst beantragen.<br />
Stiftung Lebensraum<br />
für die Familie<br />
Bernhard Krauß<br />
Tel: 07472 169-465<br />
E-Mail: bkrauss@bo.drs.de<br />
Spendenkonto 455 400 008<br />
Volksbank Herrenberg-<strong>Rottenburg</strong><br />
BLZ 603 913 10<br />
Gemeinsam Hoffnung stiften – auch Sie können viel bewirken!
www.drs.de