Fakten und Facetten - Diözese Rottenburg-Stuttgart
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DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINA<br />
Diözesanarchiv<br />
Das Jahr 2009 war für das Diözesanarchiv<br />
nachhaltig vom Umzug an den<br />
Interimsstandort DHL geprägt. Von März bis<br />
Juni war das Archiv damit beschäftigt, die<br />
Verlagerung seiner gesamten bislang im<br />
Bischöflichen Palais untergebrachten<br />
Bestände (fast 2.000 Umzugskartons <strong>und</strong><br />
14.000 Archivkartons) vorzubereiten <strong>und</strong><br />
durchzuführen. Dennoch trug das Diözesanarchiv<br />
2009 u. a. mit folgenden Aktionen zur<br />
Öffentlichkeits-, Bildungs- <strong>und</strong> Kulturarbeit<br />
der <strong>Diözese</strong> bei:<br />
Nach dem großen Zuspruch, den die Aus<br />
stellung anlässlich des 70. Jahrestages<br />
der Vertreibung Bischofs Joannes Baptista<br />
Sprolls 2008 gef<strong>und</strong>en hatte, konnte<br />
Generalvikar Dr. Clemens Stroppel am 2.<br />
März 2009 vor über 100 Interessierten<br />
im Bischof-Sproll-Saal den Dokumentationsband<br />
zur Ausstellung der Öffentlichkeit<br />
vorstellen (70 Jahre Verfolgung <strong>und</strong><br />
Vertreibung von Bischof Joannes Baptista<br />
Sproll, hrsg. im Auftrag des Bischöflichen<br />
Ordinariats der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<br />
<strong>Stuttgart</strong> von Herbert Aderbauer <strong>und</strong><br />
Thomas Oschmann, Schwabenverlag,<br />
Ostfildern 2009).<br />
Mit der Buchpräsentation erfolgte<br />
zugleich die Eröffnung der Ausstellung<br />
„Widerstand gegenüber Bischof oder<br />
Staat? Priester im Raum <strong>Rottenburg</strong> im<br />
Nationalsozialismus“. Die Ausstellung<br />
war Teil einer im Jahr 2008 gestarteten<br />
gemeinsamen Veranstaltungsreihe von<br />
Stadtarchiv <strong>Rottenburg</strong> <strong>und</strong> Diözesanarchiv<br />
zum Thema „<strong>Rottenburg</strong> im Nationalsozialismus<br />
– Von der Machtergreifung<br />
zum Kriegsbeginn – 1933-1939“.<br />
Am Beispiel der Pfarrer Hermann Aich<br />
(Hemmendorf), Franz Egger (Schwalldorf)<br />
<strong>und</strong> Eugen Kottmann (Dettingen) zeigte<br />
die Ausstellung des Diözesanarchivs<br />
exemplarisch den Konflikt auf, in dem die<br />
Pfarrer der damaligen Zeit standen: Als<br />
Priester waren sie dem Bischof zu Gehorsam<br />
verpflichtet, als Religionslehrer dem<br />
nationalsozialistischen Staat.<br />
Die Veranstaltungsreihe wurde abgeschlossen<br />
durch eine Gesamtschau aller<br />
Einzelveranstaltungen von Stadtarchiv<br />
<strong>und</strong> Diözesanarchiv <strong>Rottenburg</strong> in der<br />
<strong>Rottenburg</strong>er Zehntscheuer (September<br />
2009 bis Mai 2010) <strong>und</strong> die Präsentation<br />
der Forschungsergebnisse in der Publikationsreihe<br />
des Sülchgauer Altertumsvereins<br />
(= „Der Sülchgau“ Bd. 52/53, <strong>Rottenburg</strong><br />
am Neckar 2009).<br />
Diözesanmuseum<br />
Das Diözesanmuseum ist eine<br />
rechtlich unselbstständige kirchliche Einrichtung<br />
in der Betriebsträgerschaft der <strong>Diözese</strong><br />
<strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>. Rechts- <strong>und</strong> Vermögensträger<br />
ist das Bistum <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong>,<br />
rechtsfähige kirchliche Anstalt des<br />
öffentlichen Rechts (Bischöflicher Stuhl).<br />
Zweck des Diözesanmuseums ist<br />
die Sammlung <strong>und</strong> Bewahrung kirchlicher<br />
Kulturgüter („bona culturalia ecclesiae“) als<br />
Zeugnisse der Glaubensgeschichte sowie<br />
deren Präsentation <strong>und</strong> Zugänglichmachung<br />
für die Öffentlichkeit im Sinne der Inkulturation<br />
des Glaubens in der säkularisierten<br />
Gesellschaft <strong>und</strong> im Sinne der Leistung eines<br />
wichtigen Beitrages für die Evangelisierung<br />
(vgl. Päpstliche Kommission für die Kulturgüter<br />
der Kirche – Malta-Dokument vom 29.<br />
Januar 1994). Das Diözesanmuseum dient<br />
der Pastoral, der Wissenschaft <strong>und</strong> der Bildung.<br />
Es eröffnet anhand seines Sammlungsbestandes<br />
einen Zugang zu Bedeutung<br />
<strong>und</strong> Gewicht der christlichen Kultur der Vergangenheit,<br />
hält sie lebendig, vergegenwärtigt<br />
sie <strong>und</strong> bemüht sich um die Vermittlung<br />
von Theologie <strong>und</strong> Kunstgeschichte, Katechetik<br />
<strong>und</strong> Museumsdidaktik (vgl. Päpstliche<br />
Kommission für die Kulturgüter der Kirche –<br />
R<strong>und</strong>schreiben vom 15. August 2001: Die<br />
pastorale Funktion der Kirchlichen Museen).<br />
Zur Zwecksetzung gehört auch, einen repräsentativen,<br />
wissenschaftlichen Anforderungen<br />
entsprechenden Einblick in die Kunst<strong>und</strong><br />
Frömmigkeitsgeschichte im Gebiet der<br />
<strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong> zu geben (vgl.<br />
Erlass des Bischöflichen Ordinariats Nr. A<br />
2260 vom 24. April 1989 – KABl. 1989, S.<br />
473).