Fakten und Facetten - Diözese Rottenburg-Stuttgart
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LEN ENTWICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 60|61<br />
IV. Finanzielle Perspektiven<br />
IV.1 Budgetierung als Steuerungsinstrument<br />
Unsere Gesellschaft verändert sich<br />
<strong>und</strong> mit ihr auch die Rolle <strong>und</strong> der Stellenwert<br />
der Kirche für die Menschen. Auf<br />
demografische, soziologische <strong>und</strong> auch<br />
finanzielle Entwicklungen muss die Kirche<br />
reagieren <strong>und</strong> bereit sein, sich entsprechend<br />
der Zeichen der Zeit zu verändern. Um auch<br />
in Zukunft heilsam für die Menschen zu wirken,<br />
muss die Kirche ihre finanziellen Mittel,<br />
die sie zu großen Teilen aus der Kirchensteuer<br />
erhält, gezielt einsetzen.<br />
Seit dem Haushaltsjahr 2007 sind<br />
die Haushaltspläne als Budget-Haushalte<br />
dargestellt. Damit wird flächendeckend ein<br />
Steuerungsinstrument eingesetzt, das zur<br />
Verbesserung der Wirtschaftlichkeit beitragen<br />
<strong>und</strong> zielgenaue Reaktionen auf aktuelle<br />
Entwicklungen in den einzelnen Aufgabenbereichen<br />
ermöglichen soll.<br />
Budgetierung im Sinne einer<br />
dezentralen Budgetverantwortung bedeutet<br />
die Zusammenführung von Fach- <strong>und</strong> Ressourcenverantwortung<br />
sowie die Übertragung<br />
von finanzieller <strong>und</strong> wirtschaftlicher<br />
Verantwortung auf diejenigen Organisationseinheiten,<br />
die in der Praxis für die Aufgabenerfüllung<br />
zuständig sind <strong>und</strong> die übertragenen<br />
Aufgaben leisten.<br />
Budgetkreise definieren dabei den<br />
jeweiligen Rahmen, innerhalb dessen Grenzen<br />
nach festgelegten Regeln eine flexible,<br />
dezentrale Mittelbewirtschaftung erfolgen<br />
kann. Innerhalb eines Budgetkreises kann<br />
von den Möglichkeiten der gegenseitigen<br />
Deckungsfähigkeit <strong>und</strong> der Übertragbarkeit<br />
Gebrauch gemacht werden. Die verfügbaren<br />
Mittel können in dem einen Teilbereich oder<br />
in einem anderen Teilbereich des Budgetkreises<br />
verwendet werden, sie können für<br />
Sachausgaben oder für Personalausgaben<br />
verwendet werden. Es besteht sogar die<br />
Möglichkeit, Mittel erst in späteren Haushaltsjahren<br />
zu verwenden (Budgetrestbildung).<br />
Der dadurch geschaffene Freiraum<br />
begründet jedoch keine Zweckfreiheit der<br />
Mittelverwendung. Die Mittel eines Budgetkreises<br />
dürfen nur für die Erfüllung definierter<br />
Aufgaben <strong>und</strong> die Erreichung definierter<br />
Ziele eingesetzt werden.<br />
Kontinuierliche Verbesserungen<br />
des Instrumentariums schlagen sich nicht<br />
nur in den zum Haushaltsjahr 2009 weiterentwickelten<br />
Regelungen, sondern auch in<br />
der zielorientierten Verfeinerung interner<br />
Unterstützungssysteme nieder.<br />
Insgesamt bildet die Budgetierung<br />
das F<strong>und</strong>ament dafür, dass künftig zur<br />
Nachhaltigkeit der Haushaltswirtschaft erforderliche<br />
strukturelle Anpassungsprozesse<br />
bereichsspezifisch optimiert werden können.