Fakten und Facetten - Diözese Rottenburg-Stuttgart
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NZIELLEN ENTWICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 36|37<br />
Katholische Internate<br />
Die Internate der <strong>Diözese</strong> wurden<br />
im Jahr 2005 in einen sog. „Eigenbetrieb<br />
Marchtaler Internate“ eingebracht. Ziele<br />
waren die nachhaltige Verbesserung der<br />
Wirtschaftlichkeit der Internate <strong>und</strong> eine<br />
stärkere Profilierung <strong>und</strong> Qualifizierung der<br />
pädagogischen Arbeit sowie der Kirchlichkeit<br />
in einem Umfeld, das gekennzeichnet ist<br />
von großen Veränderungen <strong>und</strong> neuen Herausforderungen<br />
wie Ganztagesschule, G8,<br />
Angebote zur Hausaufgabenbetreuung<br />
durch die Schule, Doppelst<strong>und</strong>enmodell etc.<br />
Mit verschiedenen aufeinander<br />
abgestimmten Bausteinen wurde in den vergangenen<br />
Jahren versucht, diesen Prozess<br />
zu bewältigen:<br />
Überarbeitung des Marchtaler Internatsplanes<br />
Entwicklung spezieller Profile für die 4<br />
Marchtaler Internate<br />
Klärung der Leitungsstruktur auf der<br />
mittleren Führungsebene etc.<br />
qualifizierter Austausch im Sinne einer<br />
kollegialen Beratung in der Internats-Leiter-Konferenz<br />
(mit <strong>und</strong> ohne Stellvertreter);<br />
Modell „Best Practice“<br />
Internatsbesuche durch die Geschäftsführung<br />
alle zwei Jahre als Mittel der<br />
Evaluation<br />
Internatsleitergespräche als Zielvereinbarungsgespräche<br />
zwischen Internatsleitung<br />
<strong>und</strong> Geschäftsführung<br />
Mitarbeiterschulungen<br />
Im Jahr 2009 standen zwei Projekte im Vordergr<strong>und</strong>:<br />
Entwicklung einer Kultur der Verbindlichkeit<br />
„Wir wollen <strong>und</strong> leben Verbindlichkeit“ war<br />
das Leitwort von vier Workshops, in denen<br />
zunächst die Leitungen von Küchenservice<br />
<strong>und</strong> Hausservice <strong>und</strong> dann zusätzlich die<br />
Internatsleiter <strong>und</strong> ihre Stellvertreter darüber<br />
nachdachten, wie die Kommunikation<br />
<strong>und</strong> Zusammenarbeit zwischen den einzelnen<br />
Bereichen <strong>und</strong> Berufsgruppen im Internat<br />
verbessert werden kann. Ergebnis war<br />
die gemeinsame Formulierung von Gr<strong>und</strong>sätzen<br />
einer „Kultur der Verbindlichkeit“,<br />
insbesondere was die Zusammenarbeit an<br />
der Schnittstelle zwischen den Bereichen<br />
Hauswirtschaft <strong>und</strong> Pädagogik angeht.<br />
„Teamkultur“ (interne Zusammenarbeit),<br />
„Lernkultur“ (Austausch zwischen den Häusern)<br />
<strong>und</strong> „Feedbackkultur“ waren markante<br />
Bereiche, zu denen verbindliche Verabredungen<br />
getroffen wurden. Darüber hinaus<br />
wurde der Wunsch deutlich, künftig die<br />
Rolle <strong>und</strong> die Kompetenzen der stellvertretenden<br />
Internatsleiter genauer zu bestimmen.<br />
Entwicklung des Profils „Jungenförderung“<br />
im Internat Kolleg St. Josef in Ehingen<br />
Die Entscheidung der Diözesanleitung, das<br />
„Ambrosianum“ (Theologisches Vorseminar,<br />
Ergänzungsschule zum Erwerb der alten<br />
Sprachen) von Ehingen nach Tübingen zu<br />
verlegen, machte es erforderlich, eine neues<br />
Profil für das Internat in Ehingen zu erarbeiten.<br />
In einer Kooperationsvereinbarung<br />
mit der Stiftung Katholische Freie Schule<br />
wurde beschlossen, im Internat Kolleg St.<br />
Josef in Ehingen eine einzügige Jungenrealschule<br />
einzurichten. Diese Schule soll als<br />
Außenstelle der Franz-von-Sales-Realschule<br />
in Obermarchtal mit dem Schuljahr<br />
2010/2011 ihren Betrieb aufnehmen.<br />
Als Internatsschule mit einem<br />
rhythmisierten Ganztageskonzept bietet<br />
diese neue Jungenrealschule hervorragende<br />
Möglichkeiten, die Stärken von Jungen zu<br />
fördern <strong>und</strong> möglichen Defiziten gezielt vorzubeugen.<br />
Wichtige Elemente dieses Konzepts<br />
sind:<br />
- der sinnvolle Wechsel von Lern- <strong>und</strong><br />
Übungsphasen einerseits <strong>und</strong> Phasen der<br />
Bewegung <strong>und</strong> des Spiels andererseits;<br />
- die Berücksichtigung der Interessen der<br />
Jungen bei der Auswahl von Lerngegenständen<br />
(Sachtexte, Technisches, Entdeckung<br />
<strong>und</strong> Abenteuer, Sport);<br />
- gezielte Angebote <strong>und</strong> Übungen im<br />
Bereich Sprache <strong>und</strong> Kommunikation.<br />
Mit 29 Anmeldungen, davon 5<br />
Internatsschüler, verspricht dieses innovative<br />
Profil die Zukunftsfähigkeit des Internats<br />
Ehingen zu sichern <strong>und</strong> gleichzeitig einen<br />
wichtigen Impuls für die gegenwärtige<br />
schulpolitische Entwicklung zu bieten.<br />
Stand 31.12.2009 kann der Reduzierungsprozess<br />
als abgeschlossen betrachtet<br />
werden, auch wenn im hauswirtschaftlichen<br />
Bereich teilweise noch Personalüberhänge<br />
bestehen, die sich kurzfristig nicht<br />
abbauen lassen. Die Planung für das Jahr<br />
2010 zeigt, dass die drei Internate mit den<br />
dann zur Auszahlung kommenden Betriebskostenzuschüssen<br />
wirtschaften können.<br />
In der Zukunft wird es darum<br />
gehen, das Erreichte zu sichern <strong>und</strong> wo<br />
möglich auszubauen.