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Fakten und Facetten - Diözese Rottenburg-Stuttgart

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DIE DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART IM JAHR 2009 | WIRTSCHAFT UND FINANZEN IM JAHR 2009 | RISIKEN DER KÜNFTIGEN FINANZIE<br />

III.5 Entwicklung der Staats- <strong>und</strong> Ersatzleistungen<br />

sowie der staatlichen Zuschüsse III.6 Preisentwicklung<br />

Entwicklung der Staatsleistungen<br />

Das Land Baden-Württemberg<br />

zahlt aufgr<strong>und</strong> historischer Verpflichtungen<br />

(Rechtsgr<strong>und</strong>lage sind insbesondere Artikel<br />

138 Abs. 1 Weimarer Reichsverfassung in<br />

Verbindung mit Artikel 140 Gr<strong>und</strong>gesetz<br />

<strong>und</strong> Artikel 7 Verfassung des Landes Baden-<br />

Württemberg) an die <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<br />

<strong>Stuttgart</strong> Staatsleistungen. Im Jahr 1973<br />

wurden diese zu einer Pauschalleistung<br />

zusammengefasst <strong>und</strong> entsprechend der<br />

Besoldungsentwicklung der Landesbeamten<br />

angepasst. In den Jahren 1995 bis 1997<br />

wurde die Anpassung vorübergehend ausgesetzt.<br />

Im Jahr 2004 musste die <strong>Diözese</strong><br />

eine Kürzung der Staatsleistungen um r<strong>und</strong><br />

1,25 Millionen Euro hinnehmen.<br />

Am 31. Oktober 2007 wurde zwischen<br />

dem Land Baden-Württemberg, der<br />

Erzdiözese Freiburg <strong>und</strong> der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />

eine Vereinbarung hinsichtlich<br />

der Staatsleistungen geschlossen.<br />

Danach bleiben die dauernden Verpflichtungen<br />

des Landes zu wiederkehrenden Leistungen<br />

an die Kirchen dem Gr<strong>und</strong>e nach<br />

gewährleistet. Die jährlichen Verpflichtungen<br />

des Landes wurden zu einem Gesamtzuschuss<br />

zusammengefasst <strong>und</strong> die für die<br />

Jahre 2007 bis 2010 zu zahlenden Beträge<br />

festgelegt. Ab dem Jahr 2011 werden die<br />

Staatsleistungen entsprechend der Besoldungsanpassungen<br />

der Landesbeamten<br />

angepasst.<br />

Die Staatsleistungen entwickelten<br />

sich folgendermaßen:<br />

2009 2008 2007<br />

TEuro TEuro TEuro<br />

25.825 25.802 25.400<br />

Entwicklung der staatlichen<br />

Ersatzleistungen<br />

Neben den Staatsleistungen erhält<br />

die <strong>Diözese</strong> für den von kirchlichen Lehrkräften<br />

erteilten Religionsunterricht an staatlichen<br />

Schulen Ersatzleistungen durch das<br />

Land Baden-Württemberg. Die Höhe dieser<br />

Mittel wird in Anlehnung an die Entwicklung<br />

der Beamtenbesoldung fortgeschrieben.<br />

Die Verteilung der zur Verfügung<br />

gestellten Mittel orientiert sich am Anteil<br />

des erteilten Religionsunterrichts. Die auf<br />

den Diözesanhaushalt entfallenden Mittel<br />

hängen dadurch auch von der Erzdiözese<br />

Freiburg <strong>und</strong> den beiden evangelischen Landeskirchen<br />

erteilten Religionsunterricht ab<br />

<strong>und</strong> sind nur bedingt steuerbar.<br />

Die staatlichen Ersatzleistungen entwickelten<br />

sich folgendermaßen:<br />

2009 2008 2007<br />

TEuro TEuro TEuro<br />

10.962 10.797 10.711<br />

Die Verbraucherpreise in Baden-<br />

Württemberg waren – nach Angaben des<br />

Statistischen Landesamtes – bereits Ende<br />

2009 wieder leicht gestiegen. Der Preisanstieg<br />

beschleunigte sich im ersten Quartal<br />

2010 etwas <strong>und</strong> im März 2010 übersprang<br />

die Teuerung mit plus 1,3 Prozent erstmals<br />

seit 13 Monaten wieder die 1-Prozent-<br />

Marke. Die Ursache der Preisentwicklung<br />

ordnet das Statistische Landesamt vor allem<br />

der Preisentwicklung bei Mineralölprodukten<br />

zu.<br />

Die Forschungsinstitute sehen in<br />

ihrem Gemeinschaftsgutachten vom Frühjahr<br />

2010 die Preiserhöhungsspielräume der<br />

Unternehmen, bei stark unterausgelasteten<br />

Kapazitäten <strong>und</strong> mäßigen Konjunkturaussichten,<br />

jedoch als begrenzt an. Sie prognostizieren<br />

einen Anstieg der Verbraucherpreise<br />

im Jahr 2010 um 0,9 Prozent <strong>und</strong> im Jahr<br />

2011 um 1,0 Prozent gegenüber dem jeweiligen<br />

Vorjahr. Allerdings darf nicht übersehen<br />

werden, dass durch die Ausweitung der<br />

Geldmenge im Rahmen der geldpolitischen<br />

Maßnahmen sowie durch den starken<br />

Anstieg der Staatsverschuldung aufgr<strong>und</strong><br />

kreditfinanzierter Konjunkturpakete ein Risikopotential<br />

geschaffen wurde, das seine<br />

Wirkung in mittelfristig höheren Inflationsraten<br />

entfalten kann. Die Preisentwicklung<br />

bestimmt die Kosten der in den Gemeinden<br />

<strong>und</strong> anderen Bereichen der <strong>Diözese</strong> erbrachten<br />

kirchlichen Dienste. Durch ein ansteigendes<br />

Preisniveau verringert sich die in Diensten<br />

<strong>und</strong> Leistungen ausgedrückte Kaufkraft<br />

– der reale Wert – eines fixen Betrags. Je<br />

stärker die Entwicklung des nominalen Kirchensteueraufkommens<br />

<strong>und</strong> die Preisentwicklung<br />

auseinanderfallen, desto größer ist<br />

der Druck, strukturelle Anpassungen vornehmen<br />

zu müssen.

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