Fakten und Facetten - Diözese Rottenburg-Stuttgart
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NZIELLEN ENTWICKLUNG | FINANZIELLE PERSPEKTIVEN 44|45<br />
Kindergärten<br />
Die <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
verpflichtet sich <strong>und</strong> ihre Kirchengemeinden<br />
mit dem <strong>Rottenburg</strong>er Kindergartenplan,<br />
den Eltern eine fachlich hochwertige, qualifizierte<br />
Dienstleistung mit einem klaren Werteprofil<br />
anzubieten. Dies erfolgt unter anderem<br />
durch ein pastorales <strong>und</strong> religionspädagogisches<br />
Rahmenkonzept, durch die Weiterentwicklung<br />
der Trägerstrukturen, durch<br />
einen Zukunftsfonds für Innovation in Höhe<br />
von 2,5 Millionen Euro <strong>und</strong> durch die Durchführung<br />
eines Werteprojekts beim Landesverband<br />
Katholischer Kindertagesstätten.<br />
Von 1.038 Kirchengemeinden<br />
engagieren sich derzeit 578 (56 Prozent) in<br />
eigener Trägerschaft mit insgesamt 2.169<br />
Kindergartengruppen. Etwa 40 Prozent der<br />
Kirchengemeinden der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<br />
<strong>Stuttgart</strong> sind sehr klein <strong>und</strong> umfassen weniger<br />
als 1.000 Katholiken; hier liegt das<br />
Engagement der Kirchengemeinden im Kindergartenbereich<br />
nur bei 33 Prozent; dagegen<br />
steigt es bei Kirchengemeinden mit<br />
1.000 bis 5.000 Katholiken auf einen<br />
Schnitt von 67,5 Prozent <strong>und</strong> erreicht bei<br />
Kirchengemeinden mit über 5.000 Katholiken<br />
einen Beteiligungsgrad von durchschnittlich<br />
95 Prozent.<br />
Die Kindergartenträger stehen vor<br />
großen Herausforderungen. Einerseits müssen<br />
neue Betreuungsangebote für unter<br />
Dreijährige geschaffen werden, andererseits<br />
bringen die pädagogischen Anforderungen<br />
<strong>und</strong> Qualitätsanforderungen (z. B. Orientierungsplan,<br />
Qualitätsprofil <strong>und</strong> Qualitätsmanagement)<br />
zusätzliche Herausforderungen<br />
für die Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter.<br />
Land <strong>und</strong> Kommunen haben sich im November<br />
2009 darauf verständigt, zur Umsetzung<br />
des Orientierungsplanes zusätzliche Personalressourcen<br />
– allerdings nur im begrenzten<br />
Umfang – in den nächsten drei Jahren<br />
einzusetzen. Die Finanzierung der daraus<br />
resultierenden Ausgaben wird von Land <strong>und</strong><br />
Kommunen übernommen. Die konkrete<br />
Umsetzung muss allerdings noch geklärt<br />
werden <strong>und</strong> soll in Form einer Rechtsverordnung<br />
erfolgen.<br />
Viele Kirchengemeinden kommen<br />
mit der finanziellen Belastung immer deutlicher<br />
an ihre Grenzen. Im Jahre 2009 lagen<br />
die Gesamtausgaben für den laufenden<br />
Betrieb der kirchlichen Kindergärten bei<br />
r<strong>und</strong> 210 Millionen Euro. Die Kirchengemeinden<br />
mussten aus eigenen Steuermitteln<br />
r<strong>und</strong> 18,5 Millionen Euro einbringen; dies<br />
entspricht etwa 15 Prozent der Kirchensteuerzuweisungen<br />
an die Kirchengemeinden.<br />
Derzeit läuft die Einführungsphase<br />
für die im <strong>Rottenburg</strong>er Kindergartenplan<br />
verankerten „Kindergartenbeauftragten Verwaltung<br />
<strong>und</strong> Pastoral“. In sieben Verwaltungszentren<br />
wurden bisher entsprechende<br />
Stellen für die Kindergartenbeauftragten<br />
Verwaltung eingerichtet. Bei fünf Verwaltungszentren<br />
wurde von der Ausgleichstockskommission<br />
ab dem Jahre 2010 die<br />
Besetzung weiterer Stellen freigegeben. Die<br />
Klärung der rechtlichen Rahmenbedingungen,<br />
die Konkretisierung der Aufgabenmatrix<br />
<strong>und</strong> das unabdingbare Zusammenwirken<br />
von „Kindergartenbeauftragten Pastoral“<br />
<strong>und</strong> „Kindergartenbeauftragten Verwaltung“<br />
benötigen eine intensive Begleitung.<br />
Im Januar 2011 soll eine Evaluation der<br />
2009 gestarteten Einführungsphase erfolgen;<br />
auf der Basis der daraus resultierenden<br />
Ergebnisse wird dann ab dem Jahre 2011<br />
die flächendeckende Einführung der Kindergartenbeauftragten<br />
erfolgen.<br />
In der <strong>Diözese</strong> <strong>Rottenburg</strong>-<strong>Stuttgart</strong><br />
wurde im Jahr 2009 erstmals über den<br />
Zukunftsfonds Kindergärten Modellprojekte<br />
gefördert. Insgesamt hat die <strong>Diözese</strong> 2,5<br />
Millionen Euro für die Modellförderung in<br />
den nächsten Jahren zur Verfügung gestellt.<br />
Bereits in 2009 konnten damit Projekte mit<br />
Akzentsetzung in frühkindlicher Bildung<br />
gezielt gefördert werden.