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7-9/2011 - Leporello

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Wo sich Esskultur<br />

entfalten kann...<br />

Lukurello fühlt dem „Bären“ in Randersacker auf den Zahn<br />

Klassisch gebildet, wie er nun<br />

einmal ist, bemüht sich Lukurello<br />

natürlich, den Dingen<br />

auf den Grund zu gehen. Ewiges<br />

Objekt seines Interesses sind die<br />

Namen von Gaststätten, Wirtshäusern,<br />

Lokalen und Restaurants.<br />

Heute ist da jeder modische<br />

Schnickschnack möglich, doch in<br />

früheren Zeiten war das anders.<br />

Nomen est omen war da die Devise,<br />

und die Namen von Wirtshäusern<br />

bezeichneten die geographische<br />

Lage oder das konkrete<br />

gastronomische Angebot. Wichtig<br />

war auch die Bildhaftigkeit eines<br />

Namens in Zeiten, als längst nicht<br />

jeder lesen konnte. Also sollte ein<br />

Name bildlich gut im Wirtshausschild<br />

darstellbar sein, schon daraus<br />

erklären sich viele der alten<br />

Namen. Eine befriedigende Erklärung,<br />

weshalb in deutschen Landen<br />

sehr viele Gasthäuser „Zum<br />

Bären“ heißen, hat Lukurello allerdings<br />

noch nicht gefunden, wo<br />

doch der Bär, anders als der Hirsch<br />

oder der Ochse, wohl kaum auf<br />

der Speisekarte gestanden haben<br />

dürfte. Auch nicht in Zeiten, als in<br />

unseren Wäldern noch Bären anzutreffen<br />

waren.<br />

In Randersacker am Main wird<br />

wohl seit langem kein Bär mehr<br />

gesichtet worden sein. Heute<br />

kann man allerdings den „Gasthof<br />

Bären“ nicht<br />

übersehen,<br />

wenn man<br />

die Hauptstra<br />

ße entlangfährt.Und<br />

wenn man sich<br />

entschließt,<br />

anzuhalten<br />

und einzukehren, dann wird man<br />

in mancherlei Hinsicht überrascht.<br />

So ging es wenigstens<br />

Lukurello und seiner Begleitung<br />

an einem heißen Sommertag, als<br />

sie eigentlich ein anderes Ziel im<br />

Auge hatten. Die Umstände und<br />

ein Bärenhunger verwiesen sie<br />

in dieses Haus, und sie haben es<br />

nicht bereut. „Der Bärwirt“, wie<br />

die Gastleute sich gern selbst<br />

nennen, empfing mit ausgesuchter<br />

Freundlichkeit, bot eine<br />

nette Atmosphäre und servierte<br />

ausgezeichnete Küche. Innen ist<br />

der Gasthof das, was man rustikal­fränkisch<br />

nennt, gemütlich<br />

also, liebevoll im Detail. An warmen<br />

Tagen und Abenden punktet<br />

er aber vor allem mit dem idyllischen<br />

Innenhof, den man auch<br />

einen Kastaniengarten nennen<br />

könnte. Hier lässt man sich gern<br />

nieder, und hier lässt sich's wohl<br />

sein.<br />

Ja, und das Essen? Fränkische<br />

Küche eben. Das sagt und<br />

schreibt sich so leicht, ist aber<br />

im Einzelnen gar nicht immer<br />

leicht zu beschreiben. Es ist ein<br />

bestimmter Kanon von Speisen,<br />

zubereitet auf unterschiedliche<br />

und letztlich doch gleiche Weise.<br />

Dem „Gasthof Bären“ in Randersacker<br />

signalisiert Lukurello<br />

seine volle Zustimmung. So soll<br />

fränkische Küche schmecken.<br />

Ob es nun die Silvanersuppe war,<br />

die zartrosa gebratene Rehkeule<br />

mit frischen Pfifferlingen oder<br />

der Tafelspitz mit Meerrettichsoße,<br />

Wirsinggemüse und Salzkartoffeln<br />

­ das alles war nicht neu,<br />

nicht einmalig, nicht unverwechselbar.<br />

Aber es war das, was man<br />

erwartet, und es war so, wie man<br />

es erwartet: Erstklassige Qualität<br />

der Produkte und Zutaten, gekonnte<br />

Zubereitung, und zwar so,<br />

wie es üblich ist. Also keine Experimente,<br />

keine küchentechnischen<br />

Absonderlichkeiten,<br />

keine geschmacklichen Abenteuer.<br />

Wem das gourmetmäßig<br />

zu wenig erscheint, der weiß<br />

wahrscheinlich nicht, wie Lukurello<br />

(wenn er fränkisch isst) und<br />

die Franken ticken. Sie wollen<br />

es gerne so, wie sie es gewohnt<br />

sind ­ und wenn<br />

das erreicht<br />

wird, sind sie<br />

sehr zufrieden.<br />

Und sie haben<br />

durchaus einen<br />

feinen Sinn<br />

dafür, ob das<br />

mit der „fränkischen<br />

Küche“ nur<br />

behauptet, oder auch<br />

eingelöst wird. Der<br />

„Bärwirt“ in Randersacker<br />

jedenfalls weiß,<br />

wie es geht. Und dass<br />

er auch erstklassige<br />

Weine auf Lager hat,<br />

versteht sich eigentlich<br />

von selbst.<br />

Lukurello<br />

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Foto: Norbert Schmelz<br />

<strong>Leporello</strong> l 37<br />

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