7-9/2011 - Leporello
7-9/2011 - Leporello
7-9/2011 - Leporello
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Wo sich Esskultur<br />
entfalten kann...<br />
Lukurello fühlt dem „Bären“ in Randersacker auf den Zahn<br />
Klassisch gebildet, wie er nun<br />
einmal ist, bemüht sich Lukurello<br />
natürlich, den Dingen<br />
auf den Grund zu gehen. Ewiges<br />
Objekt seines Interesses sind die<br />
Namen von Gaststätten, Wirtshäusern,<br />
Lokalen und Restaurants.<br />
Heute ist da jeder modische<br />
Schnickschnack möglich, doch in<br />
früheren Zeiten war das anders.<br />
Nomen est omen war da die Devise,<br />
und die Namen von Wirtshäusern<br />
bezeichneten die geographische<br />
Lage oder das konkrete<br />
gastronomische Angebot. Wichtig<br />
war auch die Bildhaftigkeit eines<br />
Namens in Zeiten, als längst nicht<br />
jeder lesen konnte. Also sollte ein<br />
Name bildlich gut im Wirtshausschild<br />
darstellbar sein, schon daraus<br />
erklären sich viele der alten<br />
Namen. Eine befriedigende Erklärung,<br />
weshalb in deutschen Landen<br />
sehr viele Gasthäuser „Zum<br />
Bären“ heißen, hat Lukurello allerdings<br />
noch nicht gefunden, wo<br />
doch der Bär, anders als der Hirsch<br />
oder der Ochse, wohl kaum auf<br />
der Speisekarte gestanden haben<br />
dürfte. Auch nicht in Zeiten, als in<br />
unseren Wäldern noch Bären anzutreffen<br />
waren.<br />
In Randersacker am Main wird<br />
wohl seit langem kein Bär mehr<br />
gesichtet worden sein. Heute<br />
kann man allerdings den „Gasthof<br />
Bären“ nicht<br />
übersehen,<br />
wenn man<br />
die Hauptstra<br />
ße entlangfährt.Und<br />
wenn man sich<br />
entschließt,<br />
anzuhalten<br />
und einzukehren, dann wird man<br />
in mancherlei Hinsicht überrascht.<br />
So ging es wenigstens<br />
Lukurello und seiner Begleitung<br />
an einem heißen Sommertag, als<br />
sie eigentlich ein anderes Ziel im<br />
Auge hatten. Die Umstände und<br />
ein Bärenhunger verwiesen sie<br />
in dieses Haus, und sie haben es<br />
nicht bereut. „Der Bärwirt“, wie<br />
die Gastleute sich gern selbst<br />
nennen, empfing mit ausgesuchter<br />
Freundlichkeit, bot eine<br />
nette Atmosphäre und servierte<br />
ausgezeichnete Küche. Innen ist<br />
der Gasthof das, was man rustikalfränkisch<br />
nennt, gemütlich<br />
also, liebevoll im Detail. An warmen<br />
Tagen und Abenden punktet<br />
er aber vor allem mit dem idyllischen<br />
Innenhof, den man auch<br />
einen Kastaniengarten nennen<br />
könnte. Hier lässt man sich gern<br />
nieder, und hier lässt sich's wohl<br />
sein.<br />
Ja, und das Essen? Fränkische<br />
Küche eben. Das sagt und<br />
schreibt sich so leicht, ist aber<br />
im Einzelnen gar nicht immer<br />
leicht zu beschreiben. Es ist ein<br />
bestimmter Kanon von Speisen,<br />
zubereitet auf unterschiedliche<br />
und letztlich doch gleiche Weise.<br />
Dem „Gasthof Bären“ in Randersacker<br />
signalisiert Lukurello<br />
seine volle Zustimmung. So soll<br />
fränkische Küche schmecken.<br />
Ob es nun die Silvanersuppe war,<br />
die zartrosa gebratene Rehkeule<br />
mit frischen Pfifferlingen oder<br />
der Tafelspitz mit Meerrettichsoße,<br />
Wirsinggemüse und Salzkartoffeln<br />
das alles war nicht neu,<br />
nicht einmalig, nicht unverwechselbar.<br />
Aber es war das, was man<br />
erwartet, und es war so, wie man<br />
es erwartet: Erstklassige Qualität<br />
der Produkte und Zutaten, gekonnte<br />
Zubereitung, und zwar so,<br />
wie es üblich ist. Also keine Experimente,<br />
keine küchentechnischen<br />
Absonderlichkeiten,<br />
keine geschmacklichen Abenteuer.<br />
Wem das gourmetmäßig<br />
zu wenig erscheint, der weiß<br />
wahrscheinlich nicht, wie Lukurello<br />
(wenn er fränkisch isst) und<br />
die Franken ticken. Sie wollen<br />
es gerne so, wie sie es gewohnt<br />
sind und wenn<br />
das erreicht<br />
wird, sind sie<br />
sehr zufrieden.<br />
Und sie haben<br />
durchaus einen<br />
feinen Sinn<br />
dafür, ob das<br />
mit der „fränkischen<br />
Küche“ nur<br />
behauptet, oder auch<br />
eingelöst wird. Der<br />
„Bärwirt“ in Randersacker<br />
jedenfalls weiß,<br />
wie es geht. Und dass<br />
er auch erstklassige<br />
Weine auf Lager hat,<br />
versteht sich eigentlich<br />
von selbst.<br />
Lukurello<br />
Emil Dornauer<br />
EDOR<br />
Kellerei & Brennereibedarf<br />
lebensART<br />
Essen erleben!<br />
Tradition und Innovation seit Generationen<br />
90 Jahre Firma Dornauer<br />
am 10. September <strong>2011</strong> von 9 bis 17 Uhr<br />
mit…<br />
Workshops zu Hefen,<br />
Filtrationsverfahren,<br />
Trockeneis und<br />
Schokolade und Wein<br />
Große Hausmesse<br />
mit Tag der offenen Tür<br />
in Kaltenhausen<br />
Emil Dornauer<br />
EDOR<br />
Kellerei & Brennereibedarf<br />
www.dornauer.de<br />
Gutschein für 1 Glas Frankensekt<br />
Einzulösen bei der Hausmesse am 10. September<br />
in Kaltenhausen von 9 bis 17 Uhr<br />
Foto: Norbert Schmelz<br />
<strong>Leporello</strong> l 37<br />
!