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7-9/2011 - Leporello

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Im Wechsel von Klein- und Großformat präsentiert die Kunsthalle Schweinfurt in ihrem “White Cube”<br />

noch bis 25. September einen Ausschnitt aus Fred Thielers Werk der 1950er bis 1990er Jahre.<br />

Ein ermaltes Leben<br />

Kunsthalle und Sparkassengalerie Schweinfurt blicken auf Fred Thielers Werk<br />

Will man sich dem Werk und<br />

Leben Fred Thielers nähern,<br />

dann öffnet folgendes Zitat<br />

vielleicht die entscheidende Türe:<br />

„Maler sein heißt für mich, die<br />

Existenz eines Zeitgenossen zu<br />

führen, der den Hauptteil seines<br />

Daseins mit dem Versuch verbringt,<br />

die Impulse seines Lebens:<br />

Anregungen wie Depressionen,<br />

Intuitionen wie berechnende<br />

Überlegungen, Reaktionen von<br />

Einzelerlebnissen wie Erlebnisketten<br />

malend aufzuzeigen ­ oder<br />

im Malvorgang zu gewinnen.”<br />

Einblick in ein “ermaltes Leben”<br />

­ so der Untertitel der Doppelausstellung<br />

mit Werken des<br />

1999 in Berlin verstorbenen Meisters<br />

der Farbe ­ gewähren noch<br />

bis 25. September rund 60 Bilder<br />

unterschiedlichen Formates aus<br />

der Zeit von 1952 bis 1996 in der<br />

Kunsthalle Schweinfurt und der<br />

nicht weit von dort entfernten<br />

Sparkassengalerie (1. Stock). Imposant<br />

leuchten die Leihgaben<br />

Am 18. August führt die Kuratorin<br />

der Ausstellung, Andrea Brandl, um<br />

19 Uhr tiefer in Thielers Werk ein.<br />

der Münchner Galerie Maulberger<br />

im “White Cube” von den<br />

Wänden und entfalten ihre volle<br />

Strahlkraft. Sie lassen erahnen,<br />

mit welchem Elan der Mitbegründer<br />

der Gruppe ZEN 49 mit<br />

den Farben hantiert haben muss.<br />

Dabei hat er sich der Geschwindigkeit<br />

und Eigenwilligkeit seines<br />

Ausdrucksmittels ergeben, denn<br />

stets bekundete er: “Ich male<br />

meine Bilder nicht. Sie malen<br />

sich von selbst.”<br />

Thieler, 1916 im ostpreußischen<br />

Königsberg geboren,<br />

kam erst Anfang der 40er Jahre<br />

zur Malerei, als er sein Studium<br />

der Medizin nicht mehr fortführen<br />

durfte, weil seine Mutter<br />

Jüdin war. Meisterlich hat er es<br />

verstanden, durch die Setzung<br />

der Farben und Weißflächen bei<br />

reduzierter Farbpalette eine enorme<br />

Tiefenwirkung zu erzielen,<br />

die das Gemälde beinahe schweben<br />

lässt. Petra Jendryssek<br />

Fotos Jendryssek, GottesWinter<br />

kunst<br />

Ausstellungen<br />

kontakten<br />

Die Frage ist längst zum geflügelten<br />

Wort geworden: “Was will<br />

uns der Künstler damit sagen?”<br />

Grund genug für zehn Künstler<br />

des BBK-Oberfrankens in der<br />

Stadtgalerie Bamberg, Villa<br />

Dessauer, mit dem Publikum<br />

in Kontakt zu treten. Eine rege<br />

Diskussion mit den Künstlern ist<br />

ausdrücklich gewünscht! Dazu<br />

steht in jedem Raum ein Podest<br />

mit einem Kommentarbuch, in<br />

dem jeder Besucher seine Gedanken<br />

zu den Werken schriftlich<br />

hinterlassen kann. Außerdem<br />

wird erstmals die BBK-Ausstellung<br />

auch per facebook betreut,<br />

so dass man sein Feedback auch<br />

online abgeben kann. Während<br />

der eine erklärt, inwiefern er<br />

seine Bilder als gesellschaftskritische<br />

Statements versteht,<br />

gestehen andere, dass sie in ihren<br />

Kunstwerken das Ergebnis eines<br />

langen, intuitiv kreativen Arbeitsprozesses<br />

sehen, in dem zunächst<br />

kein eindeutiges Ziel verfolgt<br />

wird. Die geduldige Auseinandersetzung<br />

mit dem Material,<br />

Sinneseindrücke, persönliche<br />

Gedanken und subjektiv Erlebtes<br />

münden in das Werk.<br />

Wer dem Besucher Einblick in<br />

seine sonst verborgenen Motive<br />

und Beweggründe seiner Arbeit<br />

gewährt und ihm zugleich die<br />

Möglichkeit schafft, sich unmittelbar<br />

zum Werk zu äußern, ist<br />

als Künstler ungleich verletzbarer<br />

als sonst. Auch dieser Aspekt der<br />

künstlerischen Arbeit wird thematisiert<br />

werden. Bis 15. August<br />

sind Werke von Chris Engels,<br />

Renate Fukerider, Hermine Gold,<br />

Janina Hector, Ulrich Köditz,<br />

Waltraud Scheidel, Heike Preier,<br />

Susanne Schreyer, Christiane<br />

Toewe und Richard Wientzek zu<br />

sehen. hp<br />

Dorothea Reese-Heim OFFENE SYSTEME<br />

28.5.–25.9.<strong>2011</strong> Installationen, Objekte, Zeichnungen<br />

Pfaffengasse 26 | D-63739 Aschaffenburg | Tel. +49(0)6021 21 86 98 | www.museen-aschaffenburg.de<br />

KUNSTHALLE<br />

<strong>Leporello</strong> l 5

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