Wein-Boulevard 2007 - Pro Stuttgart
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<strong>Wein</strong>-<strong>Boulevard</strong><br />
Der <strong>Wein</strong> ist ein<br />
Ding, in wunderbarer<br />
Weise für den<br />
Menschen geeignet,<br />
vorausgesetzt,<br />
dass er bei guter und<br />
schlechter Gesundheit<br />
sinnvoll und in<br />
rechtem Maße<br />
verwandt wird.<br />
Hippokrates<br />
Durchblick: Bei einer geführten Wanderung durch die <strong>Wein</strong>berge erfährt man Wissenswertes rund um den <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>bau<br />
und seine Geschichte. Karin Gessler<br />
Zu Fuß<br />
auf <strong>Wein</strong>es Pfaden<br />
Eine <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>wanderung<br />
<strong>Wein</strong>berge mitten in der City<br />
und in den Neckarvororten machen<br />
den besonderen Charme<br />
der Landeshauptstadt aus. Was<br />
lag also buchstäblich näher, als<br />
Einheimische und Gäste zu<br />
<strong>Wein</strong>wanderungen durch die<br />
städtische Rebenlandschaft einzuladen?<br />
So wurden in den letzten<br />
Jahren drei <strong>Wein</strong>wanderwege<br />
ausgeschildert, die in sechs<br />
Touren die <strong>Stuttgart</strong>er <strong>Wein</strong>kultur<br />
erschließen. Wer eine der geführten<br />
Wanderungen bucht,<br />
die die <strong>Stuttgart</strong> Marketing von<br />
Mai bis Oktober an jedem ersten<br />
Sonntag im Monat anbietet,<br />
erfährt nicht nur viel Wissenswertes<br />
über den <strong>Wein</strong> und seine<br />
Geschichte, er kann die angebauten<br />
Rebsorten bei einer<br />
<strong>Wein</strong>probe auch gleich verkosten.<br />
Zuckerle im Blick<br />
Wir haben uns für den Cannstatter<br />
<strong>Wein</strong>wanderweg angemeldet,<br />
genauer für die Tour zwei vom<br />
Max-Eyth-See nach Mönchfeld,<br />
um die berühmte Lage Cannstatter<br />
Zuckerle zu erkunden. Treffpunkt<br />
ist die Haltestelle Wagrainäcker<br />
der U 14, wo wir schon von<br />
Frau Waltl erwartet werden,<br />
pünktlich um 11 Uhr geht es los.<br />
Die erste Überraschung: Den Weg<br />
durch den Park und die Wiesen<br />
belagern Graugänse. Nur zögerlich,<br />
wer weiß, wie sie reagieren,<br />
nähern wir uns. Doch die seltenen<br />
Gäste zeigen sich überraschend<br />
friedlich. „Sie sind vor Jahren auf<br />
der Durchreise hängen geblieben“,<br />
erfahren wir, „und pendeln<br />
nun zwischen Max-Eyth-See und<br />
Schlosspark.“ Vom Haidschloss,<br />
einer römischen villa rustica,<br />
blieben Fundamentreste. Es waren<br />
die Römer, die die Reben über<br />
die Alpen brachten, im Mittelalter<br />
nahmen sich dann die Mönche<br />
der Pflege des <strong>Wein</strong>s an, die<br />
<strong>Wein</strong>gärten an unserem Wanderweg<br />
gehörten den Klöstern St.<br />
Gallen und Lorch. Auf der eleganten<br />
Max-Eyth-Brücke, dem<br />
„Golden Gatele“, entworfen von<br />
den <strong>Stuttgart</strong>er Ingenieuren Jörg<br />
Schlaich und Brigitte Schlaich-<br />
Peterhans, bleiben wir stehen und<br />
genießen den Blick auf die prächtige<br />
Kulisse der rebenbewachsenen<br />
Prallhänge des Neckars, vor<br />
der Schiffe und Paddelboote geruhsam<br />
flussabwärts gleiten. Ruhig<br />
und friedvoll fließt der Neckar<br />
gleichsam einer Hauptschlagader<br />
Württembergs unter dem Zuckerberg<br />
vorbei.