Wein-Boulevard 2007 - Pro Stuttgart
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<strong>Wein</strong>-<strong>Boulevard</strong><br />
Der Trollinger hat<br />
eine schelmische Spritzigkeit.<br />
Man soll auch<br />
nicht schlückchenweise<br />
seinen inneren Werten<br />
suchen, sondern ihn<br />
heiteren Gemüts trinken,<br />
ohne die Welt aus den<br />
Angeln heben zu wollen.<br />
Hermann Able<br />
Verbindung: Trollinger passt immer – vor, zu und nach dem Essen. DWI/Hartmann<br />
Trollingerinnovation<br />
Neue Kreationen, die als moderne<br />
Event- und Alltagsweine traditionelle<br />
und neue Rebsorten<br />
kombinieren und mit Fantasienamen<br />
und Optik besonders attraktiv<br />
vermarkten (Standard),<br />
stehen für „Innovation“. Dazu gehören<br />
für die Zielgruppe junger<br />
Leute der „Troledo“ der Genossenschaftskellerei<br />
Heilbronn-<br />
Erlenbach-<strong>Wein</strong>sberg und der<br />
„Trollesco“ der Bottwartalkellerei.<br />
Die Württemberger Antwort<br />
auf den internationalen Wettbewerb<br />
sind neben den regionaltypischen<br />
Reb sorten wie Lemberger<br />
in höchster Qualität neue Rotweinrebsorten<br />
wie Cabernet Cubin,<br />
Cabernet Dorsa und Acolon.<br />
Synonyme wie Pinot noir und<br />
Pinot meunier grenzen im innovativen<br />
Premiumbereich die stilistischen<br />
Unterschiede im Geschmack<br />
dem Verbraucher gegenüber<br />
ab.<br />
Beschwingt und fruchtig<br />
Eine ähnliche Kategorisierung<br />
gilt für das Weißweinsortiment<br />
mit dem Riesling an der Spitze.<br />
Für Dieter Weidmann, Vorstandssprecher<br />
der WZG in Möglingen,<br />
hat die Württemberger Hauptsorte<br />
Trollinger „ihre Möglichkeiten<br />
noch lange nicht ausgereizt“. Er<br />
will ihn für den Verbraucher „neu<br />
erlebbar“ machen. Bei der WZG<br />
steht der Trollinger samt seiner<br />
Ausprägung Trollinger-Lemberger<br />
mit zusammen 48 <strong>Pro</strong>zent der<br />
Absatzanteile in der Sortimentsstruktur<br />
deutlich vor dem Riesling.<br />
Untertürkheims Kellermeister<br />
Jürgen Off kennt seine Richtung:<br />
„Der ideale Trollinger ist ein<br />
leichter, beschwingender und<br />
fruchtiger <strong>Wein</strong>."<br />
Leicht und frisch<br />
„Konsumenten, die diesen leichten,<br />
frischen Rotwein in Württemberg<br />
kennen und schätzen gelernt<br />
haben, fragen auch beim<br />
<strong>Wein</strong>kauf in ihrer Heimat nach<br />
solchen Spezialitäten“, weiß Karl<br />
Seiter, Geschäftsführer der Genossenschaftskellerei<br />
Heilbronn-<br />
Erlenbach-<strong>Wein</strong>sberg. Die größte<br />
Genossenschaft in Württemberg<br />
hat auf 37,28 <strong>Pro</strong>zent ihrer Rotweinfläche<br />
Trollinger stehen. Mit<br />
der Innovation „Troledo“, einer<br />
halbtrockenen Cuvée aus Trollinger,<br />
Lemberger und Dornfelder<br />
mit zurückhaltendem 11,5-<strong>Pro</strong>zent-Alkoholvolumen,<br />
„treffen<br />
wir den Geschmack der Kunden“,<br />
erlebt Seiter. Auch Heiko Schapitz,<br />
Geschäftsführer der Remstalkellerei,<br />
kommt mit der Spezialität<br />
„Original Trollinger“ aus<br />
deutlich ertragsreduziertem Traubengut<br />
alter Rebanlagen bundesweit<br />
gut an.<br />
Wir brauchen Trollinger<br />
Es ist nicht die Zeit für schamhaftes<br />
Verstecken, für herablassende<br />
Wengerter- und Gastronomenbemerkungen<br />
über eine regionale<br />
Spezialität, auch nicht für Experimente,<br />
die den Trollinger in<br />
die Beliebigkeit verabschieden.<br />
Der Trollinger ist als regionale<br />
Spezialität mit Alleinstellungsmerkmal<br />
ein wichtiges Vermarktungsinstrument<br />
für die Württemberger<br />
<strong>Wein</strong>e.<br />
Gert Aldinger, VdP-Vorsitzender<br />
in Württemberg, bringt es auf den<br />
Punkt: „Wir brauchen ihn.“<br />
Gerhard Schwinghammer