Erzieherinnen- gesundheit - Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung
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� Arbeitsunfähigkeitsdaten von Krankenkassen,<br />
� Arbeitsanalysen sowie<br />
� ergonomischen Untersuchungen.<br />
Psychische Belastungen sollten dabei stets<br />
anonym erhoben werden (z. B. im Rahmen<br />
von Mitarbeiterbefragungen). Die Aufsichtspersonen<br />
der <strong>Unfallversicherung</strong>sträger, Vertreter<br />
der Krankenkassen, der Betriebsarzt,<br />
die Fachkraft für Arbeitssicherheit oder andere<br />
externe Experten können hierbei unterstützend<br />
tätig werden und Anstöße zu Lösungen<br />
geben. Die Ergebnisse dieser Informationsquellen<br />
können dann beispielsweise im Rahmen<br />
eines Gesundheitsberichtes aufbereitet<br />
werden.<br />
2. Schritt: Festlegen der Schritte zur Problemlösung<br />
Die eigentliche Problemlösung muss jedoch<br />
von den Kitas und ihren Beschäftigten selbst<br />
geleistet werden. Dabei ist das Hinzuziehen<br />
von Experten ratsam, denn gerade kleine<br />
Kita-Träger oder einzelne Einrichtungen sind<br />
häufi g überfordert mit diesen Aufgaben. Das<br />
Vorgehen kann geplant werden mit Hilfe der in<br />
Abb. 4.2 im Kap. 4.4.4 dargestellten Refl exionshilfe<br />
zur ganzheitlichen Einordnung präventiver<br />
und <strong>gesundheit</strong>sförderlicher Maßnahmen.<br />
Diese Einordnungshilfe ist sehr wichtig,<br />
um dem komplexen Charakter von psychischen<br />
Belastungen gerecht zu werden.<br />
3. Schritt: Wiederholte Evaluation der Belastungen<br />
bzw. der Beanspruchungen<br />
Nach der Durchführung präventiver und <strong>gesundheit</strong>sförderlicher<br />
Maßnahmen ist zu deren<br />
Evaluation eine erneute Aufnahme, Analyse<br />
und Bewertung der ursprünglichen Defi zite und<br />
Problembereiche erforderlich, um die Zielerreichung<br />
und die Kosten-Nutzen-Relation sowie<br />
etwaige „unerwünschte Nebenwirkungen“ der<br />
durchgeführten Maßnahmen sicherzustellen.<br />
Dies kann wiederum im Rahmen eines Gesundheitsberichtes<br />
erfolgen.<br />
Die Umsetzung dieser drei Arbeitsschritte<br />
kann beispielsweise im Rahmen eines Gesundheitszirkels<br />
(Infobox 4.11) realisiert werden<br />
(Khan 2007). In diesem Rahmen wird ein<br />
idealer Einstieg in das Thema der betrieblichen<br />
Gesundheitsförderung geboten und die<br />
Identifi kation von Stressoren, die Festlegung<br />
präventiver und <strong>gesundheit</strong>sförderlicher Maßnahmen<br />
sowie deren Bewertung systematisch<br />
abgearbeitet (Kap. 4.4.4).<br />
21<br />
Infobox 4.11<br />
Kapitel 4: Handlungsfelder<br />
Defi nition Gesundheitszirkel (nach Rudow 2004)<br />
Ein Gesundheitszirkel (GZ) ist eine …<br />
auf zeitlich befristete Dauer angelegte Kleingruppe, in<br />
der Arbeitende einer hierarchischen Ebene bzw. eines<br />
Arbeitsbereichs in regelmäßigen zeitlichen Abständen<br />
auf freiwilliger Basis zusammenkommen, um <strong>gesundheit</strong>srelevante<br />
Themen des eigenen Arbeitsbereiches zu<br />
analysieren und unter Anleitung eines sachkompetenten<br />
Moderators und gegebenenfalls unter Einbeziehung von<br />
Gesundheitsexperten (z. B. Betriebsarzt, Sicherheitsfachkraft,<br />
Arbeitspsychologe) mit Hilfe von Problemlösungs-<br />
und Kreativtechniken Lösungsvorschläge zu<br />
erarbeiten und zu präzisieren, diese Vorschläge selbständig<br />
oder im Instanzenweg umzusetzen und eine<br />
Ergebniskontrolle vorzunehmen.<br />
4.4.4 Möglichkeiten der Prävention<br />
und Gesundheitsförderung<br />
bei psychischen Belastungen<br />
Beim Umgang mit psychischen Belastungen<br />
im Rahmen eines betrieblichen Arbeits- und<br />
Gesundheitsschutzmanagements ist den unterschiedlichen<br />
Herangehensweisen in Prävention<br />
und Gesundheitsförderung Rechnung<br />
zu tragen (Kap. 2.3).<br />
Bei der Prävention geht es allgemein um eine<br />
Risikosenkung – im Bereich psychischer Belastungen<br />
geht es jedoch primär nicht um deren<br />
Minimierung, sondern um deren Optimierung,<br />
denn die meisten Belastungsfaktoren können<br />
nicht einfach so „abgestellt“ werden. Sie sind,<br />
wie eingangs bereits erläutert, regulärer Bestandteil<br />
der täglichen Arbeit.<br />
Durch psychische Belastungen können sowohl<br />
erwünschte (positive Beanspruchungsfolgen,<br />
Ressourcen) als auch beeinträchtigende (negative<br />
Beanspruchungsfolgen, Risiken) Beanspruchungsfolgen<br />
verursacht werden. Daher<br />
sind die sich aus den Arbeitsbedingungen ergebenden<br />
psychischen Belastungen so zu gestalten,<br />
dass Fehlbeanspruchungen verringert<br />
werden. In diesem Prozess sind alle beteiligten<br />
Faktoren (Menschen, Technologien, organisatorische<br />
Bedingungen) und deren Wechselwirkungen<br />
umfassend zu berücksichtigen.<br />
Gesundheitsförderung hingegen ist auf die<br />
personelle und betriebliche Ressourcenstärkung<br />
ausgerichtet, um eine bessere Bewältigung<br />
psychischer Belastungen zu erreichen.<br />
Sie sollte daher nicht erst zum Tragen kommen,<br />
wenn negative Beanspruchungsfolgen eingetreten<br />
sind, sondern durchgeführt werden.<br />
Vor allem organisatorischen Bedingungen<br />
kommt eine wesentliche Bedeutung zu (Be-