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Die Neue Hochschule - Hlb

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30 AUS DEN LÄNDERN<br />

kommen sind. Eine realistische Übertrittsquote<br />

lässt sich für den Abschlussjahrgang<br />

von 2000 benennen: 71 Prozent.<br />

Im Vergleich mit anderen Bundesländern<br />

ein etwas niedrigerer Wert,<br />

allerdings erreichen in NRW auch mehr<br />

Schülerinnen und Schüler eine Hochschulzugangsberechtigung.<br />

In NRW<br />

sind es 54 Prozent im Vergleich zu 36<br />

Prozent in Bayern.<br />

Auffällig ist in NRW ein relativ hoher<br />

Anteil an Studienberechtigten mit Fachhochschulreife<br />

(36 Prozent). Gerade bei<br />

dieser Gruppe ist die Übertrittsquote<br />

allerdings vergleichsweise gering. Nur<br />

etwa 39 Prozent der potenziellen Fachhochschulstudentinnen<br />

und -studenten<br />

aus NRW studiert schließlich auch. In<br />

Bayern beginnen zwei Drittel der Schülerinnen<br />

und Schüler mit Fachhochschulreife<br />

ein Studium. „Will die Landesregierung<br />

in NRW Reserven bei den<br />

Studienanfängern heben, dann könnte<br />

sie gerade beim Fachhochschulstudium<br />

ansetzen“, sagt Christian Berthold von<br />

CHE-Consult.<br />

Allerdings wird es durch die Verkürzung<br />

der Gymnasialzeit und den sogenannten<br />

doppelten Abiturjahrgang 2013<br />

sowieso zu einer erheblichen Steigerung<br />

der Studienanfängerzahlen kommen.<br />

Der Effekt wird dadurch verstärkt, dass<br />

die Alterskohorte der 19- bis 21-jährigen<br />

vergleichsweise groß ist. Darüber hinaus<br />

wollen immer mehr junge Menschen<br />

einen höheren Schulabschluss machen.<br />

CHE-Consult rechnet in den kommenden<br />

Jahren mit einer Stauchung des<br />

Übergangs an die <strong>Hochschule</strong>n. In der<br />

Summe können in NRW im Jahr 2013<br />

gut 28.000 mehr junge Menschen an<br />

die <strong>Hochschule</strong>n gehen.<br />

Um dieser Herausforderung begegnen<br />

zu können, haben Bund und Länder<br />

den sogenannten Hochschulpakt<br />

geschlossen und die <strong>Hochschule</strong>n<br />

bauen ihre Studienangebote aus. In<br />

NRW wurden unter anderem vier neue<br />

Fachhochschulen gegründet. Insgesamt<br />

sollen 11.000 neue Studienplätze entstehen.<br />

Das ist eine beachtliche Kraftanstrengung.<br />

Allerdings baut Bayern sein<br />

DNH 6 ❘ 2010<br />

Hochschulsystem um 38.000 Plätze aus,<br />

obwohl dort fast ein Drittel weniger<br />

zusätzliche Studieninteressenten erwartet<br />

werden. Ob 2013 und in den Jahren<br />

darauf tatsächlich alle jungen Menschen,<br />

die studieren wollen, einen Studienplatz<br />

bekommen, hängt davon ab,<br />

ob die Ausbaumaßnahmen und Bauvorhaben<br />

rechtzeitig fertig werden.<br />

Erst mittelfristig ergibt sich aus der<br />

demographischen Entwicklung die<br />

Frage, ob es Politik und <strong>Hochschule</strong>n<br />

gelingt, die Anfängerzahlen stabil zu<br />

halten. Das wird notwendig sein, um<br />

dem schon heute absehbaren Fachkräftemangel<br />

zu begegnen. „Das Ausscheiden<br />

der Babyboomer-Generation aus<br />

dem Arbeitsleben in den kommenden<br />

Jahrzehnten kann nur kompensiert werden,<br />

wenn die unsinnige soziale und<br />

kulturelle Selektivität des deutschen Bildungssystems<br />

erfolgreich bekämpft<br />

wird“, betont Berthold. <strong>Die</strong> <strong>Hochschule</strong>n<br />

müssen mittelfristig neue Zielgruppen<br />

ansprechen und auch zum Studienerfolg<br />

führen: Studierende aus sozial<br />

benachteiligten Familien, Berufstätige,<br />

Studierende mit Migrationshintergrund<br />

oder ohne klassische Hochschulzugangsberechtigung.<br />

Christian Berthold<br />

Wiedereinführung des akademischen<br />

Grades Diplom-Ingenieur<br />

nicht notwendig!<br />

Stellungnahme zur Diskussion über<br />

die Wiedereinführung des Diplom-<br />

Ingenieurs für Technische Studiengänge<br />

Der Fachbereichstag Verfahrenstechnik<br />

(FBT-V, http://www.vt-hfh.de) nimmt<br />

Stellung zur aktuellen Diskussion zur<br />

Wiedereinführung des Diplom-Ingenieurs<br />

als akademischen Grad oder<br />

Zusatz zu den neuen akademischen<br />

Graden im Ingenieurbereich und stellt<br />

fest, dass der Bologna-Prozess in seinen<br />

Mitgliedsfachbereichen und Mitgliedsfakultäten<br />

erfolgreich umgesetzt wurde.<br />

<strong>Die</strong> Studierenden beenden gerade in<br />

großer Zahl ihr Studium mit dem international<br />

anerkannten und etablierten<br />

akademischen Grad Bachelor oder Master.<br />

Eine Wiedereinführung des akademischen<br />

Grades Diplom-Ingenieur ist<br />

nicht notwendig, da die Bezeichnung<br />

„Ingenieur/Ingenieurin“ durch die Ingenieurgesetze<br />

der Länder hinreichend<br />

geregelt ist. Der FBT-V hat dazu schon<br />

am 19.04.2008 folgende Empfehlung<br />

beschlossen:<br />

Neben dem akademischen Grad<br />

(„Bachelor“ bzw. „Master“) ist auf den<br />

von den <strong>Hochschule</strong>n ausgestellten<br />

Zeugnissen und Urkunden die Berufsbezeichnung<br />

„Ingenieur/Ingenieurin“ aufzuführen.<br />

<strong>Die</strong>s kann in folgender Form erfolgen:<br />

... hat den Studiengang Verfahrenstechnik<br />

mit dem akademischen Grad Bachelor<br />

of Engineering abgeschlossen und<br />

führt die Berufsbezeichnung<br />

Ingenieur/Ingenieurin.<br />

Stellungnahme der Vollversammlung des Fachbereichstag<br />

Verfahrenstechnik vom 17. September<br />

2010 in Berlin. Der FBT-V repräsentiert 24 Fachbereiche<br />

und Fakultäten der Verfahrenstechnik der<br />

<strong>Hochschule</strong>n für Angewandte Wissenschaften.<br />

Vorsitzender ist Prof. Dr.-Ing. Bernd Schinke,<br />

<strong>Hochschule</strong> Mannheim, Fakultät für Verfahrensund<br />

Chemietechnik, b.schinke@hs-mannheim.de

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